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  1. St. Peter zu Syburg

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    1 Bewertung

    Syburger Kirchstraße 8, 44265 Dortmund
    Bewerten 41.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von planenundbauen
    Direkt neben der früheren sächsischen Sigiburg, die 775 durch Karl d. Großen (der Sachsenschlächter) erobert wurde, genau gegenüber dem Asenberg, liegt diese trutzige, in den Hang geduckte Wehrkirche.
    Über dem alten, heiligen Quellort der Sachsen (die Donarquelle ist heute etwa 200 m nördlich in einem ummauerten Brunnenhaus zu besichtigen) wurde sie schon vor der Zeit Karls des Großen von den christianisierten Merowingern gegründet.
    Von den Karolingern stammt wohl der Name St. Peter und der Umbau zu einer Basilika. In der Kirche und auf dem angrenzenden Friedhof befinden sich Grabsteine aus dem 8. Jahrhundert, die ältesten in ganz Westfalen!

    Unter dem Wehrturm aus Sandstein wurden Reste des alten Brunnens und halbrunde Fundamentfragmente ergraben, die auf eine uralte Kultstätte an dieser Stelle hinweisen.
    Hierzu passt auch, dass schon vor vielen hundert Jahren ein alljährlicher Pilgerzug von Dortmund- Hörde aus über Wellinghofen zu diesem Platz loszog. Natürlich kursieren über solche Orte viele Sagen und Mythen - so sei vor dem Sieg über die Sachsen eine leuchtende Wolke in Engelsgestalt hoch über der Kirche gesehen worden.

    St. Peter hat wenige, kleine Fenster, ist so richtig romanisch düster und leider fast immer geschlossen.
    Daher sollte man unbedingt den Tag des offenen Denkmals nutzen, denn ab Mittag ist dann die Kirche geöffnet. Alternativ kann man auch den Sonntagsgottesdienst besuchen, da bleibt aber zu wenig Zeit zum Erkunden der Kirche.
    Der heutige Turm entstand etwa um 1200, ganz im Stil eines mittelalterlichen Burgfrieds. Dazu passt der für Kirchen sehr ungewöhnliche Rittersaal hoch über dem Kirchendach, der fast schon fürstliche Attribute besitzt und nicht wirklich für die Festigung des Glaubens geeignet scheint.
    Eher möchte man sich gemütlich in die Lehnstühle zurücklehnen und deftig auftischen lassen!
    Der Blick auf den gegenüberliegenden Asenberg erinnert an die Welt germanischer Götter, großer Drachen und blutiger Ritterherrlichkeit. Der Syburger Kirchberg ist reich an kriegerischer Geschichte und schicksalhaften Ereignissen - von daher ist die Ansiedlung einer Spielbank auf diesem Berg irgendwie die logische Fortsetzung von Siegen und menschlichen Tragödien.


    carlossa Schöne und eindrucksvolle Beschreibung - gefällt mir sehr - und sollte aus meiner Sicht unbedingt begrünt werden.
    Ausgeblendete 12 Kommentare anzeigen
    planenundbauen ich bedanke mich und möchte noch auf die geniale Akustik in dieser Kirche hinweisen: heute habe ich ein Konzert dort gegeben (der Franziskanermönch hat bestens in die evangelische Kirche gepasst). Flöte und Orgel harmonieren ungewöhnlich gut, jedes Instrument ist gleich laut wahrzunehmen.
    Exlenker Hilfreich und interessanter Beitrag in unserer näheren Nachbarschaft.
    Exlenker Der GD war schneller als Dein Komm - Siri. Da sagt man gerne Glückwunsch zum St. Peter - Daumen dazu
    Kulturbeauftragte @planenundbauen da habe ich mich schon gewundert was ein katholischer Mönch in einer protestantischen KIrche zu suchen hat, doch danke für den Hinweis :-) Glückwunsch auch für den Daumen!
    Ästhet schöne Bewertung und wieder ein neues Wort gelernt:

    (trutzig =den Eindruck von Gegenwehr, Widerstand erweckend
    Beispiel: eine trutzige Burg, Stadtmauer)

    Glückwunsch zum grünen Daumen
    LUT Mein Glückwunsch zum Daumen. Mal wiede sehr stimmungsvoll beschrieben.
    Nike Drachenblut und Feuerschweif,
    das war für einen Grünen Daumen reif ...
    Herzlichen Glückwunsch !
    Ich liebe diese Plätze unserer germanischen Vorfahren. Sie haben irgendwie etwas Magisches. Auf die Spielbank kann ich dann aber verzichten.
    planenundbauen ein echter Geheimtipp - Sonntagsmorgen nach dem Gottesdienst gibt es etwas zu trinken, und man kann in aller Ruhe die Kirche erspähen

  2. Kloster Oelinghausen

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    1 Bewertung

    Oelinghausen, 59757 Arnsberg
    Bewerten 42.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von planenundbauen
    Auf einem Bergrücken gut versteckt, in einer herrlichen Sauerländer Hügellandschaft, liegt dieses Kleinod früher Klostergründungen, die im Zuge der Bekehrung der wilden Möhne- Germanen erfolgten.
    Anfang des 12. Jahrhunderts begannen die Prämonstratenser hier mit dem Bau eines Doppelklosters für Nonnen und Mönche - übrig geblieben aus dieser Zeit ist die faszinierende romanische Krypta und einige Gebäudeteile. Die hochgotische Klosterkirche, die jetzt inmitten üppig grünender Bergwiesen und steinzeitlicher Hügelgräber über Neheim hinweg blickt, wurde dann später u.a. direkt auf den Gründungsmauern errichtet.
    Im Innern der Petruskirche befinden sich bedeutende Kunstschätze und eine im gesamten Sauerland einmalige, prächtige Barockorgel. Aber das beeindruckendste Kunstwerk ist die Mariendarstellung eines gegnadeten Bildhauers aus dem 13. Jahrhundert, die in einem Glasschrein in der Krypta ausgestellt ist.
    Ohne sichtbare Zeitspuren strahlt die Gnadenmaria, die immer noch Ziel jährlich stattfindender Wallfahrten ist, Güte und Erleuchtung aus.

    Das Kloster Oelinghausen steht an einem unseren germanischen Vorfahren heiligen Berg, einige Fliehburgen und Hügelgräber in der Nachbarschaft sind noch gut zu erkennen. Die Energien hier können wirklich als außergewöhnlich beschrieben werden.
    So wird ein Ausflug in dieses einmalige Kloster und in die gut mit Wanderwegen erschlossene Umgebung zu einer Erholung für Körper, Geist und Seele!


    LUT Dein Beitrag ist sehr intensiv und mitreißend geschrieben.Ich würde am liebsten gleich loswandern und alles besichtigen!
    Ausgeblendete 2 Kommentare anzeigen
    Nike Das ist wieder einmal eine sehr beeindruckende Bewertung zu einem für mich sehr interessanten Platz!

  3. Stilleking

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    2 Bewertungen

    Stillekingstr., 58515 Lüdenscheid
    Bewerten 43.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von BenjaminFriedrich
    Tolles Wandergebiet. Altes Truppenübungsplatz-Gelände. Wald gehört teilweise zu Schloss Neuenhof. Auf dem oberen Felsplateau ht man einen guten Blick auf Lüdenscheid und ein Abstecher zur Homert und dem Turm kann ich nur empfehlen.

    Die Heckrinder stehen auch ganzjährig draussen und lassen sich das ein oder andere Mal auf dem weitläufigen Areal erblicken.

    Man kann dort sehr schöne Fotos schiessen.



  4. Arnkiel-Park Munkwolstrup

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    1 Bewertung

    Mühlenweg, 24988 Oeversee
    Bewerten 44.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von planenundbauen
    Der Arnkiel-Park in Munkwolstrup ist eine gewaltige Ansammlung von sieben großen Hünengräbern, Steinkisten- und Dolmengräbern aus der Steinzeit.
    Der Name Arnkiel-Park ist etwas irreführend - es handelt sich hier um die bedeutendsten steinzeitlichen Grabanlagen in Norddeutschland! Warum man den Namen Park vergeben hat, lässt sich nur mit dem völlig überdimensionierten Großparkplatz in Verbindung bringen, denn Parkanlagen sucht man in den landwirtschaftlichen Flächen vergeblich. Man wollte einen archäologisch-landeskundlichen Park mit EU- Mitteln darstellen, in dem 7 steinzeitliche Grabanlagen, sechs sogenannte Langbetten und ein Rundhügel aus der jüngeren Steinzeit (3500 v.Chr), erwandert werden können. Schon von weitem fällt die ungeheure energetische Ausstrahlung dieses Ortes auf, die den steinzeitlchen Reisenden ohne GPS mitten im Moorgebiet den Weg wies. Auch heute noch muss man genau so die Richtung zu diesem Platz orten (klappt für Geomanten immer noch vorzüglich!), denn eine Beschilderung für die Autofahrer aus Richtung Osten hat man schlicht vergessen. Steht man dann vor den beeindruckend großen Grabanlagen, ahnt man, was hier in früherer Zeit einmal los war. In liebevoller Puzzlearbeit hat der Freundeskreis Arnkiel-Park zahlreiche Hinkelsteine zu einem begehbaren Steinkistengrab von gut 50 Meter Länge ergänzt, denn in den letzten 100 Jahren ist aus dem damals komplett erhaltenen Grab viel willkommenes Baumaterial entnommen worden. Aber jetzt steht es wieder in voller Pracht da, bis auf die fehlende Überdeckung ist alles komplett. Um dieses restaurierte Grab herum gruppieren sich weitere Hügelgräber in zum Teil erheblich zerstörtem Zustand. Hier waren sichtlich frevelhafte Grabräuber in vorigen Jahrhunderten sehr gründlich tätig. Die gesamte Anlage ist in ihrer Größe und energetischen Ausstrahlung faszinierend, ein Hinweis darauf, dass hier in grauer Vorzeit der einzige Handelsweg zwischen Skandinavien und den südlichen Ländern entlang führte


    Nike Danke für diesen sehr interessanten Beitrag! Mich wundert nur, dass ich von diesen Hügelgräbern zuvor noch nie gehört oder gelesen habe.
    Ausgeblendete 6 Kommentare anzeigen
    planenundbauen Genau das Verschweigen dieses einmaligen Kulturdenkmals hatte mich beflügelt, euch davon zu berichten. Wenn man vor dem 75 Meter langen Hünengrab steht (länger als die meisten Kirchen hier), dann reibt man sich ungläubig die Augen
    Nike Wenn ich wieder mal Richtung Sylt unterwegs sein werde oder in die Flensburger Gegend komme, muss ich mir das unbedingt einmal anschauen. Ich reibe mir schon jetzt bei dem Foto verwundert die Augen.
    Welch magischer Platz ....
    diepolz Vielen Dank für diesen Beitrag, ich hatte davon bisher ebenfalls noch nichts gehört, werde aber bei nächster Gelegenheit dorthin fahren und mir diese Steinzeitanlagen anschauen.
    eknarf49 Ehrlich gesagt musste ich erst einmal genau nachsehen, wo genau der Ort liegt. Wie die anderen auch hatte ich noch nie davon gehört. Herzlichen Glückwunsch zum GD.
    alligateuse Toller Tipp, danke sehr dafür! Auch mir ist dieser Ort (noch) unbekannt. Glückwunsch zum grünen Däumling.
    Schalotte Gratuliere zum grünen Daumen und zum gelungenen, interessanten, informativen und sehr lesenswerten Bericht!

  5. St. Peter und Paul Wormbach

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    1 Bewertung

    Alt Wormbach 1, 57392 Schmallenberg
    Bewerten 45.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von planenundbauen
    Die inzwischen zur Kultkirche emporgehobene alte Pfarrkirche St. Peter und Paul in Wormbach wurde im 11. Jahrhundert von Benediktinermönchen des nahen Klosters Grafschaft als kleine Pfarrkirche gegründet. Die heutige Kirche stammt weitgehend unverändert aus dem 13. Jahrhundert und wurde zu einer Walburga- Pilgerstätte mit überregionaler Bedeutung.
    Der Innenraum hat es in sich: große Fresken mit Tierkreis- Darstellungen an den Deckengewölben. In mineralisch- rötlicher Farbgebung, archaisch, kraftvoll, einmalig in Europa. Nur in Spanien finden sich ähnliche Tierkreis- Darstellungen in einer Kirche, dort allerdings auf dem Fußboden. Weitere Bemalungen an den Säulen bröckeln allmählich unter dem darübergezogenen Putz hervor, mystisch und vieldeutig, auf jeden Fall nicht mit wirklich christlichen Motiven.
    Die damaligen Maler wollten die späteren Generationen auf die Besonderheit dieses Ortes hinweisen, die in grauer Vorzeit schon seit Jahrtausenden Menschen aus der weiten Umgebung hierhin leiteten. Sterne und Mond, Planeten und Sternbilder waren unseren Vorfahren unverglechlich wichtiger als uns heute.
    Ein ausgedehnter Besuch in Wormbach und auf dem angrenzenden Kreuzberg vermittelt ein Gefühl von der Kraft dieses Ortes, des Ausgangspunktes der Christianisierung des gesamten Sauerlandes. Hierhin führte ein Totenweg von Soest, der noch im späten Mittelalter regelmäßig genutzt wurde. Seit 2007 ist ein mythischer Wanderweg vom Verkehrsverein Schmallenberger Land angelegt worden, der auf 25 km herrliche Ausblicke über die 1000 Berge und tiefe Einblicke in die keltische Vergangenheit dieser Landschaft gewährt. Zu jeder Jahreszeit ein äußerst lohnendes Ausflugsziel!
    Eine kleine Anekdote am Rande: weil zu jeder Sommersonnenwende einige Hundert "Naturfreunde" frühmorgens von der Kirche zum Gipfel des nahen Kreuzberges pilgerten, um das Naturschauspiel der aufgehenden Sonne - genau über dem gegenüberliegenden Berggipfel - zu erleben, witterte der erzkatholische Wormbacher Pfarrer das Aufblühen alter keltischer Rituale an dieser Stelle.
    Er eilte in die Kirche, griff sich die Monstranz und reichlich Weihwasser und rannte den Sonnenbeobachtern hinterher. Auf dem Gipfel angekommen, stellte er sich zwischen die aufgehende Sonne und die Menschenansammlung, sprach und sang Katholisches und machte sich einfach nur lächerlich.
    Da unter denjenigen, die zu so früher Stunde auf den Kreuzberg gekommen waren, auch ein Reporter der Welt war, gab es einige Tage später einen köstlichen, ganzseitigen Bericht über dieses Spektakel in der Welt am Sonntag nachzulesen.
    Es ist also immer noch was dran, diese ganze Region um Wormbach herum als einen Kultplatz wahrzunehmen, der von der Steinzeit bis heute seine Anziehungskraft behalten hat.
    Anreisende Besucher können auf dem recht üppigen Parkplatz direkt am Friedhofseingang vor St. Peter und Paul parken.


    Schalotte Gratulation zum grünen Daumen und zum gelungenen Bericht. Lesenswert, informativ und interessant. Lieben Dank.
    eknarf49 Herzlichen Glückwunsch zum GD, da habe ich wohl eben nicht auf Kommentieren geklickt.

  6. Stiftskirche Cappel

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    1 Bewertung

    Cappeler Stiftsallee 1, 59556 Lippstadt
    Bewerten 46.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von planenundbauen
    Freitagabend, leiser Nieselregen, ich biege in den Kirchweg ein, dunkle Bäume rechts und links der schmalen Zufahrt zu einem mächtigen Gebüudekomplex alter Zeiten.
    Da liegt sie, die alte Stiftskirche aus 1139, ein kreuzförmiger Bau,
    ehemals Frauenstift, heute ev. Gemeindekirche zu Cappel, aus dem Nebel der Geschichte wiedererweckt von Freunden, die sich in einem Förderverein zusammengeschlossen haben.
    Ein Ort der Besinnung, der Rückerinnerung an vorchristliche Zeiten.
    Diese Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert steht im Westen auf Fundamneten eines fränkischen Klosters, den alten Altarplatz erkennt man an einer Art Balkon im oberen Geschoss, der mitten in die neuere Kirche hineinragt und früher den Nonnen des Stiftes vorbehalten war. Der Großteil der Stiftskirche ist über zahlreichen Steingräbern aus weit zurückliegenden Zeiten errichtet worden. Wenn der Innenraum der herrlichen Kirche im Licht zahlloser Kerzen und Teelichte mystisch zu leben beginnt, kann man schon das Gefühl bekommen, etwas wahrzunehmen, was über die alltäglichen Erfahrungen von Sein und Alltagsleben hinaus geht.
    Ein wunderbarer Ort zum Meditieren und zur inneren Einkehr - und ein idealer Konzertraum mit faszinierender Akustik.


    planenundbauen Wenn ich hier wieder ein Konzert gebe, erfahrt ihr es vorher. So eine Doppelkirche ist extrem selten

  7. Stiftung Kloster Dalheim

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    2 Bewertungen

    Am Kloster 9, 33165 Lichtenau in Westfalen
    Bewerten 47.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von planenundbauen
    Ein Klostermuseum von diesen Dimensionen ist schon etwas besonderes. Rund um die mittelalterliche Anlage zieht sich eine massive, beeindruckende Wehrmauer entlang, die den ersten Mönchen sicher gute Dienste geleistet hat nicht nur gegen Wind und Wetter! Mit ausgefeilterer Angriffstechnik hatten dann die Adligen im Umfeld im 14. Jh. keine Probleme mehr mit Überfällen auf die Klosterschätze, so dass dann erst mal Schluss war mit heiligen Gesängen.
    Erst einige Hundert Jahre später zogen neue Mönche in die mehrfach gebrandschatzten Gemäuer ein und ließen das Dalheimer Kloster neu erblühen. Erst die Säkularisation setzte dann den endgültigen Schlussstrich.
    Zum Glück sind uns die schönen Kerngebäude erhalten geblieben, selbst Ställe und Schmiede konnten gerettet werden. Heute geht man auf einer schnurgeraden Allee direkt auf den Durchgang in den Innenhof zu und wird von einem stattlichen Hauptgebäude empfangen, durch das man direkt in die Klausur gelangt, die mit sensationell gut erhaltenen Fresken unter den Kreuzganggewölben glänzt.
    Auch die Klosterkirche ist sehr beeindruckend, denn ohne Bänke und Stuhlreihen zeigt sie gewaltige innere Größe und besticht mit einer umwerfenden Akustik. Ein gesungener Ton steht gut 10 Sekunden im Raum, und Obertongeänge schaffen einen eigenen Klangkosmos von überragender Präsenz- genau so muss Kirche.
    Auch die übrigen Räume sind sehr sehenswert, besonders der alte Weinkeller mit dem riesigen Ofen für die Hypokaustenheizung zur winterlichen Beheizung der Böden in den Wärmestuben und Teilen des Dormitoriums ist herrlich mittelalterlich geblieben. Endlose Gewölbegänge ziehen sich unter allen Gebäuden entlang, und die dezente Dekoration mit Weinfässern lässt erahnen, wieviele Liter des erlesenen Getränks hier einst gelagert haben!
    Man munkelt, dass jeder Mönch etwa 3 Liter Rebensaft am Tag verkonsumiert hat. Hier war Platz für den Jahresbedarf von etwa 500 Mönchen.
    Vielleicht haben die Feldarbeit und die eintönigen Gesänge aber auch noch durstiger gemacht..


    Tikae In meinem Kopf summt es auch ganz leise.
    Du hast einen unglaublich guten und sensiblen Stil, einem Bilder und Töne durch geschriebene Worte zu vermitteln.
    Ausgeblendete 16 Kommentare anzeigen
    Schalotte Ich hätte schwören könnenn, das hier ein grüner Daumen kommt. Ganz wunderbar geschriebener Bericht, mit vielen Informationen.
    Nike Sehr schön beschrieben! Man kann sich wunderbar in den Ort hinein versetzen.
    Herzlichen Glückwunsch zum Grünen Daumen!
    Ein golocal Nutzer Drei Liter mittelalterlicher Wein waren verdünnt, gewürzt und mit nichten so alkoholreich, wie der uns bekannte....
    grubmard Haben wir scheinbar. Ich hab auch nur noch die Rudimente und den Scherbenhaufen gesehen. Zweite Ukrainische Front bei GL. War ja auch zu lange Ruhe!! :-(((((((((((((
    grubmard Ach wirklich??? Schroeders Bild weg, Tikaes Bild angeschwärzt, bei einer Hamburger Location Kommentare wegen Nettquetteverstoß gelöscht - also alles ruhig und friedlich
    opavati® Ja, in Hamburg ist ja immer was los, das tangiert mich nicht. Schroeders Text dort war angemessen wurde aber offensichtlich nicht verstanden. Das scheint hier ein grundsätzliches Problem zu sein ...
    Exlenker Das Problem sind Zwistigkeiten zwischen zwei Usern, daß ist das Problem.
    opavati® Aber, das ist doch alles im Rahmen dessen was wir von dort gewöhnt sind. ;-( bearbeitet
    Biscuitty Ich bin begeistert, dass alle golocal Leser wissen, was eine Hypokaustenheizung ist! Naja, ist ja seit den alten Römern Allgemeinwissen ;-) - Gratulation zum Warmluft-Daumen und zum schönen Schreiben!
    Kulturbeauftragte erst jetzt entdeckt... Zuerst Glückwunsch (reichlich verspätet) zum Daumen, der hier zu Recht vergeben wurde. Danke fürs mitnehmen, würde mich auch reizen, doch ist ein wenig zu weit entfernt :-( - mal schauen, was die Zeit mit sich bringt!

  8. Katholische Kirchengemeinde St. Vitus

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    1 Bewertung

    Vitusweg 6, 59590 Geseke
    Bewerten 48.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von planenundbauen
    Zur Zeit der landesweiten karolingischen Bekehrungen wurde hier das Kloster Mönninghausen (Mönchshaus) gegründet, ein Weststandort der Corveyer Mönche. Die Gegend um Lippstadt war von Karl dem Großen mit einer Pfalz (Erwitte) gesichert, so dass man, von wilden Sachsen relativ unbehelligt, die Christianisierung vorantreiben konnte.
    St. Vitus ist eine romanische Kostbarkeit aus dem 12. Jahrhundert, ohne Säulen in Kreuzform errichtet, mit fantastischen Wand- und Deckenfresken ausgeschmückt.
    Bilderstürmer haben wohl einen Bogen um diese ländliche Idylle gemacht, es ist noch sehr viel alte Kunst zu bestaunen.
    Daneben fällt die äußerst ungewöhnliche Akustik der Kirche auf: an vielen Stellen ist der Standort des Sängers oder Musikers nicht auszumachen die Kirche selbst wird zum Instrument.
    So heißt es in der Konzertkritik über mein Konzert in St. Vitus: wenn Günter Müller spielt, setzen sich die Töne in Bewegung. Sie gehen eine Verbindung mit dem Kirchenraum ein, hallen nach, vervielfachen sich und gewinnen eine orchestrale Wucht sie entwicklen ein Eigenleben (der Patriot, 15.11.11). Genau so ist es!
    Eine sehr rührige Interessengemeinschaft müht sich um den Erhalt dieses Gesamtkunstwerkes, denn als Kirche ist sie inzwischen überflüssig geworden, längst wurde ein Neubau direkt neben die alte Kirche gesetzt.
    Da St. Vitus, wie die meisten alten Kirchen auch, auf einem alten Kultplatz steht, fehlt natürlich auch viel mystisches nicht: eigenartige Farbveränderungen im Innern und wundersamer Baumwuchs vor der Kirche passen gut zu den Sagen und Erzählungen aus vergangenen Jahrhunderten.
    Unbedingt einen Besuch wert!


    LUT Schade, dass du kein Foto von den Bäumen vor der Kirche hast, planenundbauen. Für bizarre Bäume habe ich ein faible :-)
    Schalotte Klasse ge- und beschrieben. Sieht faszinierend aus der Baum. Das wäre auch was für mich, diese Kirche zu besuchen. Danke für deinen Bericht!

  9. Blumenbinderei Rosenholz

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    1 Bewertung

    Haselackstr. 5, 58239 Schwerte
    Bewerten 49.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von planenundbauen
    Hier findet man Blumenkreationen vom feinsten - inspiriert von der jungen Szene der holländischen Blumenbindekunst setzt die Chefin des faszinierend anderen Blumenladens jeden Tag neue Maßstäbe für die Präsentation unterschiedlichster Pflanzen, Gräser, Sträucher, Äste und Blüten.
    Passend zu den Jahrezeiten werden Sträuße und Gestecke so ideenreich zusammengestellt, dass man voller Begeisterung die Qual der Wahl genießt.
    Ein solches Geschäft findet man in den benachbarten Großstädten nicht so schnell. Besonders positiv ist, dass bei Rosenholz fair gehandelte Rosen (mit Zertifikat fair trade) verkauft werden.
    Parkmöglichkeiten (mit Glück) in der Haselackstr., sonst am Rathaus 1 und auf dem Parkdeck neben dem Marienkrankenhaus (200 m Fußweg).



  10. Staudenhof Koch

    Durchschnittsbewertung: von 5 Sternen

    2 Bewertungen

    Refflingser Straße 96, 58640 Iserlohn
    Bewerten 50.
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    Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von Rainer Ameln
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