Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation

Neueste Bewertungen für Wittstock

  1. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    Hat sehr nachgelassen, selbst nicht mehr Vorort und Termine gibt es laut einer sehr unhöflichen blonden Vorzimmerdame mit Brille, auch nicht so schnell? Die Vorzimmerdame hat auf uns einen sehr genervten Eindruck hinterlassen, haben Sie wohl grade mit zwei simplen Fragen gestört. War im übrigen unser zweiter Versuch und jetzt werden wir wohl uns jemand anderen suchen müssen.

    geschrieben für:

    Notare in Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    FalkdS Anne1979bb, da ward ihr also in beiden Versuchen nicht bis zu der Notarin vorgedrungen? bearbeitet
    Ausgeblendete 8 Kommentare anzeigen
    02 Check ..
    Die Bewertung eines Rechtanwalts / Notars setzt eine Mandantschaft voraus.

    Zusatz: ..
    Dieser Annahme wurde wiedersprechen. Ich unterwerfen mich der Gegenmeinung.
    bearbeitet
    ubier @02 Check - woher nimmst Du das denn?Wenn der user kein Mandat begründen kann, ist das ein Bewertungskriterium.

    Willkommen bei Golocal, @Anne1979bb. Mehr Erfolg bei der notariellen Konkurrenz.
    02 Check ..
    Wie kann man eine Dienstleistung bewerten die man nicht erhalten hat?

    Faktencheck+Fakt Eine Vorleistung wurde von der "Vorzimmerdame" erbracht. Ist doch wohl ein "Erfahrungswert", der bewertet werden darf? Oder?
    Und Herr ubier hatte das wohl aus seiner Sicht kommentiert und wird es sicher richtig wissen.
    bearbeitet
    02 Check ..
    Zitat: .....
    "Die Beurteilung der Leistung eines Rechtsanwalts auf einer Internetplattform enthält regelmäßig ein Werturteil mit Tatsachenkern, dessen Zulässigkeit einen mandatsbezogenen geschäftlichen Kontakt voraussetzt."
    FalkdS Sorry, wenn ich mit meiner Frage diese Reaktion von 02 Check auslöst habe.

    Im Text wird der eine Stern begründet. Daraus kann jeder seine Schlüsse ziehen.

    02 Check, wenn du zitierst, wäre die Quelle schon irgendwie interessant.
    bearbeitet
    02 Check ..
    Fachforum für Juristen war die Quelle. Diskussion zum Thema Bewertungen.

    Ähnliches glaube ich bei Golocal gefunden zu haben. Tenor, was sollte gewürdigt werden wenn man Ärzte und Anwälte bewertet.
    bearbeitet
    ubier „mandatsbezogener geschäftlicher Kontakt“ setzt kein Mandat voraus, auch die Anbahnung ist bereits mandatsbezogen. Liegt hier alles vor.

    11.
  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Die kleine Stadt Freyenstein (100 km nordwestlich von Berlin / 15 km nordwestlich von Wittstock/Dosse) hat eine bewegte Geschichte. Es ist eine Doppelstadt bestehend aus der Altstadt, die 1287 aufgegeben und Stadtwüstung wurde sowie der Neustadt, das heutige Freyenstein, dass damals neben der Altstadtneu erbaut wurde.
    Und Freyenstein hat gleich 2 Schlösser: das „Alte Schloss“ und das „Neue Schloss“, beide im Schlosspark neben dem „Wittstocker Tor“ gelegen.
    Das „Alte Schloss“ (auch „Burg“ genannt) aus dem 14. Jahrhundert ist eine Ruine. Lediglich ein Teil des Westflügels, der Treppenturm und die Grundmauern sind erhalten. Richtig fertig gebaut wurde das Alte Schloss nie.

    1492 gelangte die Stadt Freyenstein in den Besitz der märkische Adelsfamilie v. Rohr.
    Vermutlich war es der Landeshauptmann der Prignitz, Dietrich v. Rohr (um 1450? - um 1510), der um 1495 mit dem Bau eines „Festen Hauses“ unweit des „Alten Schlosses“ begann.
    Als „Festes Haus“ wird ein massives, burgähnliches Gebäude zu Wehr- und Wohnzwecken bezeichnet.
    In das dreigeschossige Freyensteiner „Feste Haus“ aus Feld- und Ziegelsteinen wurde das Stadttor „Wittstocker Tor“ und ein Abschnitt der Stadtmauer einbezogen.

    Konrad v. Rohr (um 1495? - 1572 oder 1573), ebenfalls Landeshauptmann der Prignitz und kurbrandenburgischer Geheimrat, fand das „Feste Haus“ etwas unwohnlich und ließ es von 1564 bis 1565 zum „Neuen Schloss“ umbauen.
    Jahrzehnte später entvölkerte der 30jährige Krieg (1618-1648) die Prignitz und Freyenstein. Auch die Familie v. Rohr häufte Schulden an und musste 1620 die Herrschaft Freyenstein an den wohlhabenden Georg v. Winterfeld (1580-1657) aus dem märkischen Uradelsgeschlecht der Herren von Winterfeld (bzw. Winterfeldt) verkaufen.
    Er baute das „Neue Schloss“ nach seinem Geschmack um.
    Allerdings forderte der 30jährige Krieg und die Nachkriegszeit auch von den Winterfeld’s seinen Tribut. 1659 musste Dettlof Burchard v. Winterfeld das Gut Freyenstein samt Schloss an die reiche mecklenburgische Gutsbesitzerfamilie Hahn (ab 1802 Reichsgrafen v. Hahn) veräußern, die weitere Umbauten am Schloss vornehmen ließ.

    Erst 1701 konnte Joachim Dettlof v. Winterfeld (1654-1733) die Herrschaft Freyenstein von den Hahn’s zurückkaufen.
    In den nachfolgenden Jahren fanden Instandsetzungs- und Umbauarbeiten am Schloss statt. Letzte bedeutende Umbauten gab es im 19. Jahrhundert.
    Letzter Schlossherr war Friedrich v. Winterfeld, der 1938 kinderlos verstarb und bis zuletzt in einem Zimmer des Schlosses lebte, obwohl das Schloss seit 1926 als Hotel genutzt wurde.
    Über 240 Jahre blieben Herrschaft und Neues Schloss Freyenstein im Besitz der Familie v. Winterfeld. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs 1945 wurde der Winterfeld’sche Besitz in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone entschädigungslos enteignet.
    Beim Einmarsch der Roten Armee wurde das Schloss geplündert. Die Ahnengalerie der Winterfeld’s wurde größtenteils zerstört.

    Nach Kriegsende diente das „Neue Schloss“ zunächst als Unterkunft für deutsche Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebene. Später wurde der Hotelbetrieb bis 1950 weitergeführt.
    Von 1951 bis 1964 war im Schloss die Freyensteiner Polytechnische Oberschule (POS) untergebracht. Bis 1976 war der Schulhort im Schloss untergebracht und es fand in einigen Räumen weiter Unterricht statt.
    Bis 1990 befand sich im 2. Obergeschoss eine Produktionsstätte des VEB OTB(Obertrikotagenbetrieb „Ernst Lück“) Wittstockan der Dosse sowie im Erdgeschoss eine Großküche mit Kantinenräumen.
    Weiterhin gab es einen Veranstaltungssaal, mehrere Clubräume und die Stadtbibliothek im Schloss.

    1975 und 1976 fanden erste Restaurierungsmaßnahmen an und in dem historischen Gemäuer statt. Eine umfassende Restaurierung und Sanierung des Hauses konnte erst ab 1990 erfolgen, als die bisherigen Nutzer das Haus verlassen hatten. Die drastische Fremdnutzung in den 40 Jahren DDR ohne Maßnahmen zur Erhaltung der historischen Bausubstanz haben natürlich ihre Spuren hinterlassen. Die herrschaftlichen Räume ließen sich bei meinem Besuch bestenfalls erahnen. Nur vereinzelt ließen sich Spuren alter Architektur und Ausgestaltung (z.B. Fresken an Wänden und Decken) erkennen oder erahnen. Als scheinbar einziger interessierter Besucher an diesem Tag erhielt ich eine Privatführung auch die Räume, die baubedingt sonst dem Publikum nicht zugänglich waren.

    Fertig waren die Räume der Tourist-Information Freyenstein, die Besucherinformation des Archäologischen Parks Freyenstein und ein kleiner Museumsshop.
    Die damals im Aufbau befindliche „Schlossbibliothek“ ist laut Internet seit 2020 wieder geschlossen.
    Die restaurierten Räume werden vom zuständigen Standesamt für Trauungen sowie für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
    Laut Internet können diese Räume auch für Feiern und Konferenzen genutzt, sprich gemietet, werden.

    Immerhin blieb das heute über 520 Jahre alte Gebäude erhalten. Es ist durch seine Einbeziehung von Stadttor und einem Teil der Stadtmauer ein recht einzigartiges Baudenkmal.

    geschrieben für:

    Museen / Kultur in Freyenstein Stadt Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    ubier Da haben sie wohl bei Game of Thrones hier abgekupfert: Lord von Winterfell…
    Ausgeblendete 8 Kommentare anzeigen
    Puppenmama Danke für Deinen interessanten Bericht. Herzlichen Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen.
    grubmard Mit dem Auto, und nur mit dem Auto ... jedenfalls als Tagesausflügler.

    Du weißt doch - ich bin doch zu gerne auf der Suche nach Locations abseits des Mainstream.
    Ich war eigentlich wegen dem alten Freyenstein hingefahren. Ist eine der bedeutendsten Stadtwüstungen Mitteleuropas.
    Das neue Freyenstein mit Kirche und den beiden Schlössern lag da praktisch daneben auf dem Weg.
    opavati® Wir sind da einmal durchgefahren auf dem Weg vom Modemuseum Meyenburg zurück in die Sommerfrische, Du weißt ja wo.
    FalkdS Schön zu lesen und sehr informativ
    Glückwunsch zum Daumen für die Doppelstadtgeschichte
    konniebritz Toll beschrieben mit interessanter Gesichtsstunde! Wenigstens ist das Schloss erhalten geblieben. Was zu DDR-Zeiten von einigen Banausen mit solchen Gebäuden gemacht wurde, ist zu Heulen.
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    Sedina Toll, was so ein "festes Haus" durch Dich erzählen kann.
    Danke und Glückwunsch zum Grünen Daumen!

    bestätigt durch Community

    Checkin

    12.
  3. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Auf der Fahrt zum Golocal Treffen im Oktober 2012 war ich im Kauflandmarkt von Wittstock.
    Ich brauchte Nachschub an Coca Cola. Der Markt liegt fast schon außerhalb vom Ort, auf der grünen Wiese hochgezogen wie viele Märkte in den neuen Bundesländern.

    Skyr kannte ich damals noch nicht, aber scheint ja nun der Renner zu werden, wieder ein Berliner der sich einen Becher gekauft hat.

    Nun berichtet mal, wie schmeckt der isländische Milchcocktail.

    Ansonsten wie alle Kaufland Filialen, großer kostenloser Parkplatz und Portwein jede Woche verfügbar.

    geschrieben für:

    Verbrauchermärkte / Lebensmittel in Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Konzentrat Ich bevorzuge deutschen oder griechischen Joghurt, Skyr ist nicht so mein Geschmack.
    Probiert habe ich den neuen "Renner" natürlich schon :-)
    Ausgeblendete 6 Kommentare anzeigen
    grubmard Probiert habe ich Skyr schon vor einiger Zeit ... kann man ... ich bevorzuge aber Joghurt.
    FalkdS Okay, da es beide bei uns i.d.R. als Dessert gibt, ist mir das noch nicht aufgefallen.
    opavati® Es gibt jetzt beim Feinkost Lidl einen Kefir aus Polen, im Tetrapack, das Zeug von Müller-Milch taugt ja nichts. Meine Empfehlung!
    Konzentrat Die Milchwelt ist groß, da dürfte für jeden Geschmack was dabei sein. Es sei denn, man gar nichts aus bzw. mit Milch.
    Ich habe erst diese Woche wieder mal auf einem ganz kleinen Ziegenhof in Thüringen einkaufen können. Bewertung folgt.....
    Konzentrat Und die von dem noch viel kleineren Ziegenhof in Sachsen nahe der Rochsburg auch :-)

    13.
  4. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Der Gedenkort an der Stadtkirche „St. Marien“ in der kleinen nordbrandenburgischen Stadt Freyenstein (100 km nordwestlich von Berlin / 15 km nordwestlich von Wittstock/Dosse) erinnert an eine finstere Episode der jüngeren Stadtgeschichte.

    Als das 1000jährige Reich der Nazi’s schon in den letzten Zuckungen seiner 12jährigen Existenz lag, war mit den Verbrechen der braunen Machthaber noch lange nicht Schluss.
    Mit dem Näherrücken der Front an verschiedene Konzentrationslager begann die SS solche frontnahen Lager zu „beräumen“.
    Alle Häftlinge, die noch irgendwie gehfähig waren, wurden auf „Evakuierungsmärsche“ genannte „Todesmärsche“ in die noch verbliebene Reichsmitte geschickt. Nicht transportfähige Häftlinge wurden entweder umgebracht oder vor Ort ihrem Schicksal überlassen.

    Ein solcher Todesmarsch begann am 21.4.1945 mit 33.000 Menschen vom KZ Sachsenhausen in Richtung Nordwesten. Nach einem Zwischenstopp am 23.4.1945 im provisorischen Lager im Belower Wald wurde der Marsch ab 29.4.1945 fortgesetzt.
    Ab dem 29. oder 30.4.1945 quälte sich der Treck auch durch Freyenstein.
    Wie überall auf den Marschrouten blieben auch in und bei Freyenstein tote Häftlinge zurück – gestorben an Hunger, Krankheit und Erschöpfung oder von den SS-Begleitkommandos erschossen weil sie nicht mehr weiter laufen konnten.

    2 dieser unbekannten toten Häftlinge wurden später auf dem Kirchhof der Stadtkirche beerdigt (andere Quellen sprechen von einer unbekannten Anzahl Toter).
    Später, vermutlich durch die DDR-Behörden, wurde an den Gräbern ein schlichter Grabstein mit der Inschrift:
    „Den Toten zum Gedenken
    den Lebenden zur Mahnung.
    Hier ruhen zwei Opfer des Faschismus“
    aufgestellt.

    Das Grab ist gepflegt. Es steht als Gedenkstätte auf der Denkmalliste des Landes Brandenburgs und erinnert an ein schreckliches Kapitel am Ende des 2. Weltkriegs.

    geschrieben für:

    Friedhof in Freyenstein Stadt Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    grubmard Da er nur seinen großrussischen Träumen nachhängt, ist ihm das Schicksal anderer Menschen vermutlich völlig egal.
    Ausgeblendete 5 Kommentare anzeigen
    opavati® Heimatkunde mal wieder nachdenklich, auf dem Friedhof in Kleve gibt es auch zwei solcher Gräber, die immer gepflegt werden ...
    Puppenmama Danke für Deinen interessanten Bericht.
    Herzlichen Glückwunsch zum grünen Gedenkdaumen.

    bestätigt durch Community

    14.
  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Hat sich gelohnt und war defintiv das Geld wert. Es waren mehrere Termine, aber jetzt geht es mir besser und das ist schön.

    geschrieben für:

    Heilpraktiker / Spezielle Schmerztherapie in Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    15.
  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Frau Piepenstock ist äußerst professionell und einfühlsam. Ich habe mich sofort verstanden und angenommen gefühlt - dies machte es leicht, mich zu öffnen und an Probleme heranzugehen. Durch vielfältige Methoden beleuchtet Frau Piepenstock das jeweilige Thema und ermöglicht so einen umfassenden Blick auf und Zugang zum Problem und auf Lösungen. Mittlerweile habe ich bei mir große Fortschritte erkannt und bin sehr froh, Frau Piepenstock gefunden zu haben.

    geschrieben für:

    Heilpraktiker für Psychotherapie / Coaching in Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    16.
  7. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Markt 11. Wir hatten, etwas ist es natürlich her, reserviert und hatten einen ruhigen Tisch auf dem ein Schiefertäfelchen lag, welches uns sehr persönlich namentlich begrüßte. Die 2 abwechselnden Bedienungen waren super freundlich zu uns und untereinander, so dass der Eindruck entstand, sie arbeiten gern dort und das überträgt sich eben auch aufs „Gast-Sein“ und die warme Atmosphäre. Das Essen und die Weine waren TOP. Wir erfuhren von einer monatlichen wechselnden Karte und unsere war spannend. Ich hatte einen Saibling auf Graupenrisotto und das hätte echt nicht besser sein können. Meine Portion war üppig und rechtfertigte den Preis absolut. Im Dessert hat man die Wahl zwischen Klassikern aber kann auch experimentierfreudiger wählen, was wir taten. Handwerklich sicher sehr gut gemacht, traf das Ensemble aus „Petersilie, Ingwer und Buchweizen“ zwar nicht meinen Geschmack, aber unbedingt den meiner Begleitung. Das kann vorkommen und ist keine Kritik, sondern eben reine Geschmackssache. Ansonsten ist das Restaurant ansprechend eingerichtet und hier achtet man sicher auf Details, das z.B. Bad war blitzsauber und es gab viele, kleine „Helferlein in der Not“, die zur freien Verfügung angeboten wurden (vom Deo über Hygieneartikeln bis zum Haarspray)- was irgendwie witzig ist und man als Frau dann und wann zu schätzen weiß. Kurz: wir hatten einen sehr angenehmen Abend und ich kann das Markt11 in jedem Fall empfehlen.

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten in Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    bestätigt durch Community

    17.
  8. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Von November bis März geschlossen
    ------
    Die kleine Stadt Freyenstein (100 km nordwestlich von Berlin / 15 km nordwestlich von Wittstock/Dosse) hat eine bewegte Geschichte. Es ist eine Doppelstadt bestehend aus der Altstadt, die 1287 aufgegeben und Stadtwüstung wurde sowie der Neustadt, das heutige Freyenstein, dass damals neben der Altstadt neu erbaut wurde. Zur Altstadt gehörte eine erste Burg, die auch nur noch als Bodendenkmal erhalten ist.
    Und Freyenstein hat gleich 2 Schlösser: das „Alte Schloss“ und das „Neue Schloss“, beide im Schlosspark neben dem „Wittstocker Tor“ gelegen.

    Eigentlich ist das „Alte Schloss“ (auch „Burg“ genannt) eine Ruine. Lediglich ein Teil des Westflügels, der Treppenturm und die Grundmauern sind erhalten.
    Vermutlich wurde Ende des 13. Jahrhunderts mit dem Bau der Neustadt auch wieder eine Wasserburg errichtet, die 1332 erstmals erwähnt wurde. Ob es sich bei dieser Burg um die Ursprünge des Alten oder des Neuen Schlosses handelt, ist allerdings nicht belegt.

    Fest steht, dass der Bau vom „Alte Schloss“ 1551 durch den damaligen Besitzer der Herrschaft Freyenstein, Konrad v. Rohr (vermutlich um 1500 – 1572 oder 1573 / kurbrandenburgischer Geheimrat und Landeshauptmann der Prignitz) begonnen wurde.
    Die Pläne für das dreiflügelige Renaissanceschloss stammen vom Baumeister Dominicus Pahr (oder auch Parr oder Paar geschrieben / vermutlich vor 1530 – 1602 an der Pest).
    Da Konrad v. Rohr finanziell ein wenig klamm war, ruhten die Bauarbeiten ab 1566. Es wird vermutet, dass das Schloss aus Geldmangel nie fertig gebaut wurde.

    1620 wurde die Herrschaft Freyenstein einschließlich Schloss von den Herren v. Rohr an die Herren v. Winterfeldt verkauft. Wegen des Dreißigjährigen Kriegs (1618 – 1648) hatten auch die v. Winterfeldt’s besseres zu tun als das Schloss zu vollenden. Sie verpachteten das Schloss mehrfach an verschiedene Besitzer, ua. an die mecklenburgische Grundbesitzerfamilie Hahn (seit 1802 Reichsgrafen v. Hahn).
    Allerdings konnten oder wollten auch die verschiedenen Pächter das Schloss nicht vollenden.

    1631 wurde das Alte Schloss von Soldaten zerstört und nur notdürftig wieder instandgesetzt. Dettlof Burchard v. Winterfeldt verkaufte schließlich 1657 das heruntergekommene Gebäude an die Familie Hahn. Da sich das Schloss für Wohnzwecke nicht mehr nutzen ließ, richtete man ein Brauhaus und eine Brandweindestille ein. Für den Erhalt der Bausubstanz wurde nichts mehr getan und so fiel das Alte Schloss 1695 schließlich in sich zusammen.
    Für über 270 Jahre blieb das Gebäude als Gartenruine im Park des Neuen Schlosses sich selbst und dem weiteren Verfall überlassen.

    Erst 1968 ergriffen die Freyensteiner Bürger und die Stadtverwaltung die Initiative zur Rettung der Ruine. Bis 1974 wurde der Treppenturm und ein Teil des Westflügels wiederaufgebaut sowie die erhaltenen Grundmauern und Tore gesichert.

    Eine Besonderheit des Schlosses sind die Terrakotten an den Fassaden. Sie stammen im Original von dem Lübecker Bildhauer Statius v. Düren (um 1520 – vor 1570). Leider sind im Laufe der Jahrhunderte 75% des Bestands verloren gegangen. Die Neuanfertigungen im Rahmen der Restaurierung wurden nach alten Zeichnungen und Abgüssen in der Werkstatt der Keramikerin Hedwig Bollhagen (1907 – 2001) hergestellt.
    Wegen dieser Terrakotten zählt das „Alte Schloss Freyenstein“ zu den bedeutendsten Renaissanceschlössern der Prignitz.

    In den erhaltenen bzw. wiederhergestellten Räumen ist ua. eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Alten Schlosses. Eintrittskarten und Audio-Guide gibt es in der Touristinformation im benachbarten „Neuen Schloss“. Der Schlosshof mit den Grundmauern ist frei zugänglich. Außerdem dient das „Alte Schloss“ als romantische Filmkulisse und dem Standesamt von Freyenstein für Trauungen.
    Der Zugang und die Museumsräume selbst sind allerdings baubedingt nicht barrierefrei.

    geschrieben für:

    Museen / Freizeitanlagen in Freyenstein Stadt Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Ausgeblendete 2 Kommentare anzeigen
    grubmard Nein, er ist endlich ... aber immer noch recht umfangreich!
    Ich habe in guten Zeiten für schlechte Zeiten eben fleißig gesammelt!
    bearbeitet

    bestätigt durch Community

    18.
  9. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Sehr anschauliche und interessante Anlage. Auch den Kindern hat es sehr gefallen. Man fühlt sich direkt in die Vergangenheit eingeladen. Die Anlage ist bei jedem Wetter sehenswert.
    Wir werden, auf jeden Fall wieder in Freyenstein vorbeischauen

    geschrieben für:

    Museen / Freizeitanlagen in Freyenstein Stadt Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    19.
  10. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Museen sind manchmal in den seltsamsten Gebäuden. So auch die „Aussichts- und Gedenkplattform zur Schlacht bei Wittstock 1636“ am südlichen Rand von Wittstock an der Dosse (ca. 80 km nordwestlich von Berlin), die sich in einem ehemaligen riesigen Wasserhochbehälter befindet.

    Gewidmet ist das Museum der Schlacht bei Wittstock vom 4.10.1636 (greg. Kalender / 24.9. jul. Kalender) im 30jährigen Krieg (1618-1648). Damals trafen südlich vor den Toren der Stadt ca. 22.000 Mann kaiserliche und sächsische Truppen unter dem Oberbefehl von Feldmarschallleutnant Melchior Graf v. Hatzfeldt (1593-1658) und Kurfürst Johann Georg I. v. Sachsen (Haus Wettin, albertinische Linie / 1585-1656 / Kurfürst seit 1611) auf ca. 16.000 Mann schwedische Truppen unter dem Oberbefehl der Feldmarschälle Johan Banér und Alexander Leslie.

    Obwohl zahlenmäßig deutlich unterlegen, widerstanden die Schweden den verbündeten Kaiserlichen und Sachsen in der stundenlangen Schlacht. Mit Einbruch der Dunkelheit setzten die Kaiserlichen und Sachsen ihre Angriffe nicht mehr fort und wollten sich im Schutze der Nacht vom Schlachtfeld zurückziehen.
    Die Schweden setzten ihnen jedoch nach. Der Rückzug der Verbündeten endete am nächsten Tag im Chaos und mit einem Desaster. Die Schweden erbeuteten einen Großteil der feindlichen Artillerie, den Tross sowie die Kriegskasse der sächsischen Truppen, 19 Reiterstandarten, 127 Infanterie- und 5 Kavalleriefahnen.
    Die in zeitgenössischen Berichten als außergewöhnlich grausam beschriebene Schlacht forderte ca. 3.000 Tote und 5.000 Verwundete, von denen viele noch ihren Verletzungen erlagen.
    Zwar gibt es in der Alten Bischofsburg Wittstock bereits seit Jahren ein Museum des 30jährigen Kriegs, die Ausstellung im alten Wasserhochbehälter auf dem Bohnekamp beschäftigt sich allerdings mehr mit den Menschen, die in der Schlacht kämpften und starben.
    2007 machten Archäologen ca. 750m südöstlich der heutigen Gedenkplattform einen europaweit einzigartigen Sensationsfund. Man stieß auf ein Massengrab mit den sterblichen Überresten von 125 in der Schlacht gefallenen Soldaten.

    Kriegsgräber aus der Zeit vor 1850 sind selten, denn damals wurden die Toten in heute meist nicht mehr bekannten Massengräbern auf Feldern oder Wiesen verscharrt. Die Menschen waren damals froh, wenn sie die vielen Tote wegen der Seuchengefahr so schnell wie möglich beerdigen konnten. Soldatenfriedhöfe im heutigen Sinn waren damals nicht üblich.

    Die Ausstellung im Wasserhochbehälter beschäftigt sich mit Einzelschicksalen von Soldaten, ihren Lebensumständen und mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Ausgrabung des Wittstocker Massengrabs.

    Zur 2011 eröffneten Plattform auf der „Bohnekamp“ genannten Erhebung gibt es bloß eine Zufahrt: über den Bohnekampweg vom Kreisverkehr Rosa-Luxemburg-Str./Geschwister-Scholl-Str. (L14) aus. Ins Navi gibt man am besten „Bohnekamp 19“, denn die offizielle Adresse Bohnekampweg 1636“ verarbeiten vermutlich nur die wenigsten Navi‘s. Vom „Sie sind am Ziel“ bis zum Museumsparkplatz sinds dann noch ca. 300m. Vom Parkplatz führt ein Weg 300m bis zum bis Museumseingang.
    Geöffnet ist die Plattform von April bis Oktober.

    Neben der Plattform befindet sich ein Pavillon mit Kasse, Souvenirshop und Veranstaltungsraum. Der Eintritt ist mit 3 €uro (Ermäßigungen werden gewährt / Stand 2020) moderat.
    Der Zugang zur Plattform ähnelt einem Bunkereingang, das fensterlose Betonrund im Innern auch!

    Im Gebäude wird der Besucher erstmal mit verschiedenen Schlachten des 30jährigen Kriegs konfrontiert. Allerdings werden nicht Sieger oder Feldherren genannt, sondern die Zahl der Toten und Verwundeten.
    Im Ausstellungsrund selbst werden dann Einzelschicksale, das leben und sterben der Soldaten beschrieben. Grundlage sind die Auswertungen der forensischen Arbeiten an den geborgenen Skeletten aus dem Wittstocker Massengrab. Ausstellungsstücke gibt es nicht – nur Texttafeln.

    In der nüchterner Sachlichkeit und Grausamkeit der Worte sowie mit Fotos werden z.B. die Waffenwirkungen auf den menschlichen Körper beschrieben. Grundlage dafür sind die gefunden Knochen mit Spuren von Hieb-, Stich- und Schusswaffen.
    Auch die Lebensumstände der damaligen Zeit mit Mangelernährung und fehlender medizinischer Versorgung konnten die Wissenschaftler aus den Skeletten ablesen.

    Wie DNA-Untersuchungen ergaben, wurden in dem Massengrab Tote beider Kriegsparteien gemeinsam in 4 Lagen übereinander geschichtet, bestattet. Und es bewies auch, dass die Heere der damaligen Zeit auch aus Söldnern bestanden. Man fand ua. Tote aus Schottland, Finnland und den heutigen baltischen Staaten (schwedisches Heer) sowie aus verschiedenen deutschen Staaten, Österreich, Italien und Spanien (Kaiserliches und sächsisches Heer).

    Eine namentliche Identifizierung der Toten war natürlich nicht möglich, denn im 17. Jahrhundert gab es noch keine Erkennungsmarken. Da man keine Ausrüstungs- und persönliche Gegenstände gefunden hat, geht man davon aus, dass die Toten geplündert und nackt, bestenfalls mit dem „letzten Hemd“ bekleidet, ins Grab gelegt wurden.
    Und es wird sich um einfache Soldaten gehandelt haben, denn gefallene Offiziere wurden in örtlichen Kirchen und Kirchhöfen bestattet.

    Dem mit 1,80m größten Toten, Individuum 71 genannt, wurde mittels Schädelrekonstruktion wieder ein Gesicht gegen. Der Anfang bis Mitte 20 Jahre alte Schotte litt seit der Kindheit an Mangelernährung und wies Spuren von Krankheiten (Verbogene Knochen wegen Vitamin-D-Mangel, Arthrose, Stomatitis, Sinusitis) auf.

    In der Schlacht wurde der Soldat vermutlich zunächst durch einen Steckschuss in die rechte Schulter verwundet, erhielt dann im Nahkampf einen Hieb auf den Kopf, der den Schädel spaltete und einen weiteren Hieb oder Tritt ins Gesicht, der den Kiefer in 3 Teile zerbrach.
    Obwohl schon schwer, wenn nicht sogar tödlich verwundet am Boden liegend, starb der Mann schließlich durch einen Dolchstoß in die Kehle.
    Das sind die heute an Hand des Skeletts sichtbaren Spuren.

    Wie die Toten im Grab lagen wird mit einer mehrteiligen Videoinstallation verdeutlicht.
    In einem extra abgetrennten hat man das freigelegte Massengrab nachempfunden. Die Grabungsarbeiten sind textlich und mit Fotos dokumentiert.

    Den Abschluss des Besuchs bildet die Aussichtsplattform auf dem Dach des Wasserhochbehälters. Von hier kann man wie ein Feldherr damals das Schlachtfeld von 1636 überblicken. Großzügige Informationen und Panoramen geben Auskunft über den Ablauf der Schlacht und die Stellung der Truppen in den verschiedenen Phasen des Kampfes.

    Fazit: die wissenschaftlich nüchterne Beschreibung von Leben und Sterben damals hat bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und hat mich erschaudern lassen.
    Die Plattform ist somit nicht nur Museum und Informationszentrum sondern auch Gedenk- und Mahnort und erinnert daran, dass jeder Krieg zu jeder Zeit grausam und menschenverachtend ist – egal ob 1636 oder 2020!

    geschrieben für:

    Museen in Wittstock an der Dosse

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Schroeder Von Rosa Luxemburg, über die Geschwister Scholl zum Massengrab... manchmal kann man es sich gar nicht besser ausdenken.
    Ausgeblendete 5 Kommentare anzeigen
    opavati® OMG, da komm ich so oft vorbei und werde es weiter so halten, das ist mir zu speziell. Danke für die Heimatkunde, mein Guide.
    Sedina Ich gratuliere auch und denke daran, dass das Töten heutzutage noch viel perfider abläuft - allerdings mit dem selben Ergebnis.....

    bestätigt durch Community

    20.