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Neueste Bewertungen für Brakel im Bereich Hobby & Freizeit

  1. Userbewertung: 1 von 5 Sternen
    von H.F.L.

    Wareneinkauf super. Aber der Lottoladen ist ein Krampf immer wieder passiert es, dass der Laden schon 19:20 oder 19:25 schließt. Nach 19:30 habe ich es schon gar nicht mehr versucht. Heute, 13.03.2020 hörte wieder mal um 19:20 als ich ein Päckchen verschicken wollte: "nein wir haben schon geschlossen". Stimmte aber nicht Wir = real hatte geöffnet, nur SIE hatte schon geschlossen!

    geschrieben für:

    Lotto in Brakel

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    1.
  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von joergb.

    Der Annentag in Brakel meiner Geburts- und Heimatstadt führt auf eine alte kirchliche Tradition zurück. Im erzkatholischen Brakel, wurde dieses Fest früher zu Ehren der heiligen Mutter Anna gefeiert. Es findet heute an jedem ersten Sonntag im August statt und beginnt den Freitag vor diesem Sonntag und endet am Montag nach diesem Sonntag (2018: 03. bis 06. August).

    Die älteste Nachricht über diesen Ehrentag stammt aus dem Jahr 1498. Nach 1755 wurden die vier Märkte der Stadt Brakel, darunter auch die Kirchweih zu St. Michael, aufgehoben und auf den Annentag zusammengelegt.

    Vor den Toren der Stadt Brakel liegt die Annenkapelle, an der seit Jahrhunderten die Brakel ihre Sorgen und Nöte der heiligen Anna berichten. Noch heute wird an den neun Dienstagen vor Annentag und dem Annentagsonntag zu Ehren der heiligen Mutter Anna an der Annenkapelle ein festlicher Gottesdienst abgehalten.

    Die Teilnehmer treffen sich zum Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael und marschieren nach der Messe gemeinsam unter Singen und Beten durch die mit Fähnchen geschmückten Straßen zur Annenkapelle vor den Toren der Stadt.

    Die Annenkapelle und die Anlagen drumherum, werden von einem Rentnerclub gepflegt. Die Bänke in der Kapelle sind mit selbst genähten Polstern bestückt und für die Bänke und Stühle im Außenbereich (der Platz in der Kapelle reicht nicht aus) sind ebenfalls Polster vorhanden. Bei Regen stehen die Menschen mit Regenschirmen vor der Kapelle.

    Am Ende des festlichen Gottesdienstes, verkaufen die Messdiener Bratwürstchen. Die Prozessionen sind immer sehr gut besucht.

    Der Annentag in der Innenstadt hat sich im Laufe der Jahre in ein riesiges Volksfest verwandelt. Nach Angaben der Stadt Brakel, waren im letzten Jahr 350.000 Besucher, 16 Fahrgeschäfte und 280 Beschicker und Händler anwesend. Es ist damit die größte Innenstadtkirmes im Weserbergland.

    Bus und Bahn hat natürlich zu Annentag einen Sonderfahrplan, damit Menschen aus dem ganzen Kreis Höxter nach Brakel kommen können, um zu feiern.

    Kennt man sich in Brakel aus - so wie ich - lohnt sich das Feiern. Zu meiner Jugendzeit gab es noch vier Zelte auf dem Annentag. Mittlerweile sind nur noch zwei Zelte davon über. Zwei sind aus Altersgründen der Betreiber auf der Strecke geblieben.

    In den Zelten treten immer Live-Bands oder Discjockeys auf. In dem früheren Bayernzelt (heißt mittlerweile Annenzelt und steht auf dem Kirchplatz vor der St. Michael Pfarrkirche) traten schon berühmte Gruppen wie die Kastelruter Spatzen, Heino und andere Stars auf.

    In den anderen Zelten machten Bands aus Nordrhein Westfalen oder junge Bands aus dem Umfeld vom Kreis Höxter Stimmung, in dem sie aktuelle Pop-Musik, Rock-Musik oder ähnliches spielten.

    Der Alkohol fließt an den vier Tagen in Strömen. Früher zu meiner Kindheit und Jugend gab es mal hier und da eine Keilerei, die aber meist schnell von alleine zu Ende ging. Heute laufen Polizisten schwer bewaffnet durch die Straßen und sorgen für Ruhe und Ordnung - c'est la vie !

    Am Montag ganz früh war immer auf dem "alten Sportplatz" (ein ausgedienter Aschenplatz, wo auch Zirkusse auftraten) der traditionelle Viehmarkt. Hier verkauften die Bauern ihre Pferde, Kühe, Esel, Federvieh, Kartoffeln, Obst und Gemüse.

    Das Highlight für mich als kleiner Junge auf dem Annentag, war aber in jedem Jahr der "billige Jacob". Der "billige Jacob" hatte zu Annentag immer Schulsachen dabei. Die Einschulung in Brakel war ja immer erst nach Annentag, so daß er noch Richtung Geschäfte machen konnte. Er hatte damals schon 10 Mark-Tüten, die er füllte mit Füllfederhaltern von Geha oder Pelikan, Ersatzpatronen dazu, Malstifte von Faber-Castell, Zeichenblock DIN A4, linierte und karierte Schulhefte, Bleistifte, Radiergummis, etc.

    Die Produkte waren alles Markenartikel, die in den ortsansässigen Geschäften einiges mehr kosteten.

    Außer Schulbedarf verkaufte er aber auch Kurzwaren. Ich werde nie vergessen, das er unter dem Dach des Verkaufsanhängers eine riesige Rolle "Schlüpfergummi" hängen hatte. Alle 30-45 Minuten ging eine beleibte Frau draußen vorbei und er rief aus seinem Wagen: "He Mutti, bleib doch mal stehen. Du hast ja eine Figur, Du brauchst bestimmt Schlüpfergummi." Die Dame kam näher, blieb stehen und er zog von der Rolle ab und sagte immer: "ein Meter, zwei Meter - nein Du brauchst drei Meter". Das Gummi zog er dabei immer in die Länge bevor er es abschnitt. Am Ende waren es vielleicht noch zwei Meter, was aber nicht schlimm war, da ich schnell herausbekam, dass diese Damen zu ihm gehörte.

    Ich könnte noch viele Anekdoten aus meiner Jugend vom Annentag erzählen, aber wisst Ihr was ? Fahrt doch einfach einmal nach Brakel, wenn Ihr ein Fan von Volksfesten seit und seht es Euch selber an. Es lohnt sich !!!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Musik in Brakel in Westfalen

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    kisto Zum Glück brauche ich noch keinen "Schlüppergummi". Sollte ich schon mal für später...? Nein....da faste ich lieber! ;)
    joergb. Und alle Zweifler unter Euch: in jedem Schlüpper steckt ein Gummi im Bund. Ob Frau dieses Gummi wechselt oder nicht, hängt von der Qualität des Schlüppers ab.

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    2.
  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen
    von joergb.

    Für mich als Brakeler war das Hallenbad immer schon da. In der Jugendzeit verhasst, weil hier der Schwimmunterricht von der angrenzenden Realschule stattfand - ich hätte ja wie die meisten Jungen lieber Fußball gespielt - im Alter später als zusätzliches Wintertraining zum Lauftraining gerne genutzt. So ändern sich die Gewohnheiten im Leben eben.

    Kommen wir zum Hallenbad selber. Es liegt am Bahndamm in Brakel, ziemlich zentral, da der Bahnhof keine 200 Meter entfernt ist - Brakel ist eine Schulstadt - das Schulzentrum (früher Haupt- und Realschule, heute Gesamtschule), mit dem angrenzenden städtischen Gymnasium liegen direkt neben dem Hallenbad.

    Unter dem Hallenbad befindet sich die große Mehrzwecksporthalle mit Tribüne. Hier trägt die Handballabteilung der DJK ihre Spiele aus, aber auch andere Abteilungen der DJK trainieren hier und tragen hier ihre Wettkämpfe aus.

    Zurück zum Hallenbad. Angeschlossen ist eine Cafeteria mit großen Glasfenstern, die einen Blick auf das Schwimmbecken zulassen.

    Das Schwimmbecken ist 25 Meter lang und zwischen 1,20 und 2,00 Meter tief. Mittlerweile gibt es Whirlpool, ein Dampfbad, einen Sauna und Solarium Bereich, eine Infrarotwärmekabine. Alles Dinge, die zu meiner Schulzeit und Jugendzeit noch nicht vorhanden waren. Ein Zeichen, das die Stadt Brakel immer wieder modernisiert und versucht das Hallenbad mit der Zeit modern zu halten.

    Einmal in der Woche ist ein Warmbadetag. Hier wird das Wasser auf 30 Grad erwärmt. Das dürfte besonders schön sein für kleine Kinder.

    Es gibt auch Sonderöffnungszeiten für Schulen und Sportvereine. Ich weiß noch, das im Winter der Kanuclub vom TV Brakel mit zwei Booten seine Eskimorollen geübt hat. Ich war selber einige Jahr dabei und habe an diesen Trainingseinheiten teil genommen. Heute glaube ich allerdings, würde ich die Eskimorolle nicht mehr hin bekommen.

    Im gesamten Bereich des Hallenbades ist freies W-LAN. Das gab es zu meiner Zeit auch noch nicht. Der erste Computer den ich hatte, war ein Commodore C116 mit einem Kassettenlaufwerk als Speichermedium. Ein Jahr später folgte ein gebrauchter C64 von Commodore (die führende Firma damals). Den habe ich vom Nachbarn gebraucht gekauft, da dieser schon weiter war und mit einem Commodore 128 hantierte. Später kaufte er sich einen Amiga 500 und ich mir einen Schneider Euro PC. Lachhaft gegenüber heute.

    Zurück zum Hallenbad. Unterhalten wir uns einmal über die Preise. Eine Einzelkarte für Erwachsene kostet 3 Euro, für Kinder und Jugendliche 2,50 Euro. Eine Zehnerkarte für Erwachsene 22,50 Euro, für Kinder und Jugendliche 14 Euro. Ich bin der Meinung, dies sind noch humane Preise. Man muß schließlich bedenken, was einer Gemeinde der Unterhalt eines solchen Bades kostet. Nicht umsonst haben viele Gemeinden in Deutschland, ihre Bäder schon längst geschlossen.

    Weitere Preise entnehmt Ihr bitte der Homepage. Es gibt auch 30iger Einzelkarten, Saunapreise gekoppelt mit Schwimmbadbenutzung usw.

    Wenn ich mich richtige erinnere, ist das 25 Meter Becken in vier Bahnen aufteilbar. An der tiefsten Stelle (zwei Meter, Glasfront von der Cafeteria) sind nämlich vier Startblöcke. Wer kennt nicht den Spruch des Bademeisters: „Nicht vom Beckenrand springen“ ;-)

    Richtig Spaß gemacht hat uns Jungen in der Schule das Schwimmen doch erst ab der siebten oder achten Klasse. Hier fiel das Augenmerk schon auf die heiße Sportlehrerin (die sich manch einer in Gedanken im Bikini vorgestellt hat, leider kam sie aber immer nur im Trainingsanzug mit Trillerpfeife im Mund) und die eine oder andere Klassenkameradin, welche im Bikini oder auch im sexy geschnitten Einteiler eine gute Figur machte und die Herzen von uns Jungen höher schlugen ließ.

    Das Hallenbad in Brakel ist heute laut dem Bürgermeister der Stadt gut besucht, aber nicht gut genug, damit es schwarze Zahlen oder zumindest plus-minus-null schreiben würde. Es ist ein Zuschußobjekt der Stadt.

    Wir Brakeler können nur hoffen, das die Stadt dieses Zuschußobjekt noch lange tragen kann. Ich würde es der Stadt und den vielen begeisterten Schwimmerinnen und Schwimmern gönnen.

    Ein großes Freibad unterhält die Stadt Brakel auch noch. Doch diese Bewertung erfolgt zu einem anderen Zeitpunkt.

    geschrieben für:

    Schwimmbäder / Bäder in Brakel in Westfalen

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    joergb. Wir hatten aber auch eine rattenscharfe Sportlehrerin damals Peeti. Sie sieht heute mit knapp über 60 noch gut aus und ist Mutter von fünf Kindern, darunter bildhübsche Töchter ;-)
    kisto Toller Bericht Jörg! Ich kann der Stadt nur raten, trotz des Zuschussgeschäftes, das Schwimmbad zu halten. Das hatte unsere Stadt verpennt -keine Erneuerungen. Schwimmbad hingestellt und verrotten lassen. :(
    Fazit: Schwimmbad wurde abgerissen, für ein neues fehlte das Geld, die einheimischen Kinder können kaum noch schwimmen -es sei denn die Eltern fahren mit ihren Sprösslingen nach Heiligenhafen oder sonstwo hin um Schwimmabzeichen zu erringen... In der Grundschule gibt es keinen Schwimmunterricht mehr.
    bearbeitet
    Kaiser Robert Eine rattenscharfe Sportlehrerin hatten wir nicht, aber in der Schule Schwimmunterricht. Volksschule mit Frei und Fahrtenschwimmer, Realschule dann Jugendschein, Bundeswehr durch 200m schwimmen Riegenführer erreicht. Im Winter kann man in Bayern schlecht 5 km laufen.
    joergb. Majestät Kaiser Robert, Sie sind ja wie ein Fisch im Wasser, bei den vielen Schwimmabzeichen ;-)
    kisto Schwimmen ist gesund -solange man sich über Wasser hält.... ;)
    Philipp Erstmal frohe Weihnachten und GWzgD an Jörg.

    Wenn ich an meinen Schwimmunterricht in der zweiten Klasse zurückdenke, packt mich immer noch das nackte Grauen.
    joergb. Uiiii.... ein grüner Daumen. Das freut mich riesig. Danke an die Vergabestelle und natürlich Danke für Eure Glückwünsche, Likes und Kommentare.
    Puppenmama Danke für Deinen tollen und informativen Bericht. Herzlichen Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen.
    kisto Ich gratuliere auch noch herzlich zur verdienten Auszeichnung!
    Papa Uhu + Theo Schöner Bericht lieber Jörg, ihn selbst und die Kommentare nicht ohne schmunzeln gelesen. Gefällt mir ausserordentlich gut. Herzlichen Glückwunsch zum Daumen und liebe Grüsse...
    joergb. Danke an Euch alle nochmal, für die vielen Glückwünsche und Kommentare

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    3.
  4. Userbewertung: 4 von 5 Sternen
    von joergb.

    Für die kleine verschlafene Stadt Brakel, ist der Nikolausmarkt ganz in Ordnung. Die angegeben Öffnungszeiten beziehen sich auf die Tage Donnerstag 1.12. bis Sonntag 4.12. Am Sonntag Abend ist der Nikolausmarkt schon wieder geschlossen.

    Das Programm entnehmt ihr bitte dem Foto. Die Einheimischen fahren doch schon eher nach Paderborn und Höxter, da gehen die Weihnachtsmärke über die ganze Adventszeit. Gerade der Weihnachtsmarkt in Paderborn ist natürlich hier in der Gegend sehenswert.

    Auf den Dörfern ringsherum gibt es auch noch genug kleinere Weihnachtsmärkte von irgendwelchen Sportvereinen, Dorfgemeinschaften etc.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Brakel in Westfalen

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    joergb. Danke Kulturbeauftragte, aber warum erste Tasse? Gibt es jedes Jahr eine Glühweintasse? Habe ich noch gar nicht drauf geachtet
    Kulturbeauftragte Diese Herausforderung ist eine der wenigen, die jedes Jahr aufs neue vorzufinden ist. Letztes Jahr hast du anscheinend die Herausforderung nicht geschafft :-( - es ist eine Option und kein MUSS!

    Hab in vergangenen Monaten auf bestimmte unter ihnen, doch es kam anders, schließlich ein wenig Abwechslung schadet keinem ;-)
    Harpye ich verzichte dieses Jahr auf meine dritte Tasse, sonst bin ich nachher noch betrunken ;)
    In diese Richtung hier fahre ich auch nicht, ansonsten sieht es nach einem netten Markt aus.
    joergb. Danke für die Glückwünsche

    @kulturbeauftragte: ich nehme nicht jede Herausforderung an, oftmals entdecke ich sie auch gar nicht :-);-)

    4.
  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von joergb.

    Heute möchte ich euch auf einer Radtour meine Heimatstadt Brakel (Kreis Höxter) ein wenig näher bringen. Ich habe mir dazu extra bestimmte Sehenswürdigkeiten herausgepickt, die ich euch auch mit Fotos näher bringen möchte.

    Da ich Brakel nicht als Ort anlegen kann, lege ich den Kaiserbrunnen – eine Freizeitanlage – für Brakel an.

    Wir beginnen die Radtour an der Annenkapelle in Brakel. Die Annenkapelle liegt direkt an der Bundestraße 252 Ortseinfahrt Brakel, Nieheimer Straße.

    Die Annenkapelle wurde1719 durch die Eheleute Hermann Ludwig Von Asseburg und seiner Gattin Odilia Elisabeth von Haxthausen neu erbaut. Erstmals urkundlich erwähnt, wurde dieses für die Annenverehrung so wichtige Bauwerk, am 16. Juni 1513 und vom Bischof konsekriert.

    Die Inschrift über dem Portal lautet: „ Sacellum hoc in honorem Dei et ex singulari devotione erga Sanctum Annam aedificatum Anno 1719“

    „Diese Kapelle ist zur Ehre Gottes und aus besonderer Verehrung der heiligen Anna erbaut worden“.

    Wer näheres zur Annenkapelle wissen möchte, oder es nochmal nachlesen möchte:

    http://pr-brakel.de/annenverehrung/annenkapelle

    Jeden Dienstag um 19.30 Uhr ist hier eine heilige Messe, die sehr gut besucht ist.

    Gleich hinter der Annenkapelle fahren wir am neuerrichteten Sportzentrum Pahenwinkel auf den Radweg Richtung Bökendorf. Er führt uns unterhalb vom Schloß Hinnenburg an der Reithalle und dem Schäferhof (Bewirtschafter der gräflichen Ländereien) vorbei.

    Wir fahren auf diesem Radweg ein Stück aus Brakel heraus, parallel zur Bundestraße 252 in Richtung Lemgo. Nach ca. 2 Kilometern sehen wir rechts eine Tafel mit dem Hinweis, das es in der Nähe zum Schäferhof am 05. April 1945 noch zu einem Gefecht zwischen einrückenden amerikanischen Soldaten und deutschen Soldaten eines Genesungsbataillons aus Goslar gekommen ist. Bei dem Gefecht wurde die Kuppel des Turmes der Hinnenburg getroffen und eine Feldscheune ging in Flammen auf. 14 deutsche Soldaten fielen und wurden in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof der Stadt Brakel am 07. April 1945 beigesetzt.

    Wir halten kurz inne, steigen vom Fahrrad und gedenken der Sinnlosigkeit dieser Aktion.

    Einen Kilometer weiter sehen wir linker Hand auf der anderen Straßenseite der vielbefahrenen Bundesstraße 252, die Statue der „heiligen Mutter Gottes im Wasser“.
    Im Schatten von Ulmen und Eichen wird der Hegerbach zu einem kleinen Teich gestaut, in dessen Mitte die Heiligenfigur steht. Der Hegerbach führt wie ein kleiner Wasserfall über Treppen unter der Bundesstraße hindurch Richtung Brucht (nächster größerer Fluß, der bei Erkeln in die Nethe mündet).

    Was hat es auf sich mit der Statue an dieser Stelle, die Richtung Hinnenburg blickt.

    Als einer der Söhne der Gräfin Franziska 1861 auf einer Reise nach Paris in Höhe des Rheins die unerwartete und erschütternde Nachricht erhielt, daß seine Mutter in der Heimat schwer erkrankt sei, war er von Besorgnis und Schmerz ergriffen und gelobte der „Trösterin der Betrübten“ eine Bildsäule zur errichten, wenn die Mutter wieder gesund würde. Sein Gebet fand Erhörung, die Gräfin erholte sich und lebte noch weitere 18 Jahre. Hoch erfreut ließ der junge Graf nach seiner Rückkehr die prächtige Bildsäule mit der deutschen Inschrift

    „Tröste die Herzen, lind're die Schmerzen, hilf uns, hilf uns, Maria!“

    an diesem Ort aufstellen. Wir halten auch hier kurz inne, überqueren wieder die Bundesstraße 252 (schieben von der Säule zum Radweg gegenüber ist am sichersten) und setzten unseren Reiseweg fort auf dem Radweg zurück in Richtung Brakel.

    Wir fahren diesmal über den Schäferhof, auf dem sich auch die Forstbehörde der Hinnenburg befindet. Auf der Brücke die die Brucht überquert sehen wir linker Hand einen Ritter mit Helm und zu seinen Füßen einen Kopf. Leider kann ich nicht sagen worum es sich bei diesem Herrn handelt, da keine Hinweistafel angebracht ist. Ich könnte mir aber vorstellen, es handelt sich um den „Ritter Berthold von Brakel“.

    Wir fahren jetzt im ersten Gang vom Fahrrad in den Hinnenburger Wald hinein. Am Wegesrand blüht überall Waldmeister und duftet. Nach gut 700 Metern fahren wir in eine Linkskehre und strampeln Richtung Schloß Hinnenburg. Leider können wir nur bis zum Hoftor, da das Schloß nicht zur Besichtigung zur Verfügung steht. Es ist noch von der Grafschaft bewohnt.

    Wir drehen um und sehen linker Hand, ein wenig erhöht, ein Kreuz mit Inschrift. Hier ist ein recht junger Waldarbeiter bei der Arbeit im Wald gestorben.

    Wir fahren weiter geradeaus in den Wald hinein – die Straße ist übrigens geteert. Nach ungefähr einem Kilometer sehen wir linker Hand im Schatten, umringt von Bäumen, die Schneekapelle. Sie wurde erbaut 1843 und restauriert 1983. Hier wird jedes Jahr am 15. August zu Maria Himmelfahrt eine Messe im Freien abgehalten.
    Über der Eingangstür steht auf lateinisch

    „orate pro invicem ut salvemini“ -„betet für einander, daß ihr gesund werdet“

    Wir schieben unser Rad nun rechte Hand hinter der Schneekapelle auf einem Schotterweg bergab, Richtung Kaiser-Wilhelm-Hain.

    Am Rand des Weges sehen wir jede Menge gefällter Bäume, die auf ihre Abholung warten.

    Der Kaiser-Wilhelm-Hain ist ein Ehrenfriedhof für gefallenen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg. 286 Gräber befinden sich hier in mehreren Reihen. Grabstein an Grabstein. Manche mit Inschrift, auf manchen steht aber auch nur „unbekannter Soldat“ oder auch schlicht „unbekannt“. In jedem Jahr am Volkstrauertag legt der Schützenverein von Brakel hier einen Kranz nieder und gedenkt der gefallenen Soldaten.

    Wir fahren durch den Wald an zwei Teichen vorbei (Waldweg ist jetzt gut zu befahren) und kommen zum Tretbecken des Kneip-Vereins (leider im Moment ohne Wasser) und fahren dann durch eine Unterführung zum Ausschank der staatlich anerkannten Heilquelle von 1993:

    http://www.brakel.de/Zu-Gast/Sehenswertes-in-Brakel/Brunnenausschank

    Hier kann eine kleine Pause bei Kaffee, Kuchen, Eis, etc. eingelegt werden.

    An den beiden künstlich angelegten Teichen der Kuranlage Kaiserbrunnen endet unsere Radtour.


    Update 16. Mai 2016:

    Habe gerade von Nike erfahren, der von mir fälschlicherweise genannte Waldmeister ist kein Waldmeister, sondern "BÄRLAUCH". Daher auch dieser wunderschöne kräftige Knoblauchgeruch im ganzen Wald - vielen Dank Nike !!!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Brakel in Westfalen

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    joergb. Danke 05Andrew12, aber jetzt bekommst du leider erst die Bilder dazu
    Puppenmama Ein klasse und interessanter Bericht.
    Auf den Bildern ist ja schon mal etwas G r ü n !
    Kulturbeauftragte Keuch, ich komme schon beim Lesen aus der Puste, wenn du selbst sagst, dass eure Drahtesel (zeitweise) geschoben werden mussten! Doch wieso kannst du keine passende Adr. anlegen?! Wie wäre es mit:

    Stadt Brakel
    Am Markt 12
    33034 Brakel

    da kannst du ein wenig "aus dem Nähkästchen" plaudern, in Punkto der Stadt!

    Anerkennend muss ich zugeben, dass die Tour mir sehr gut gefallen hatte.
    Pelikaan Wieder schöner Bericht :)
    Ich sagte doch: Fremdenführer solltest du werden.
    bearbeitet
    Nike Ein ganz wunderbarer Bericht. So macht das Lesen hier Spaß. Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Grünen Daumen! :-)
    Schalotte Danke für diese wunderbare kurzweilige und interessante Radtour. Sehr gerne War ich mit dir in deiner Heimat unterwegs. Glückwunsch zum grünen Daumen.
    joergb. Danke fürs Lesen und Liken und für die grüne Daumenvergabe.

    @Kulturbeauftragte: klar hätte ich Stadt Brakel, Markt 12, 33034 angeben können, da die meisten Bilder aber vom Kaiserbrunnen waren, habe ich diese Adresse gewählt. Ich könnte mir aber vorstellen, die Stadt Brakel vielleicht nochmal extra anzulegen, da es eine der ältesten Hansestädte Deutschlands ist - wenn auch heute davon nicht mehr viel zu sehen ist :-)

    Es gab/gibt auch zwei Kloster: Kapuzinerkloster (heute kein Mönch mehr da) mit Kap-Kirche (so heißt sie im Sprachgebrauch) und die Brede mit dem Orden der armen Schulschwestern aus München (früher reines Mädchenpensionat für höhere Töchter, heute gemischt und offen für jeden der gute Noten hat), hier sind noch Nonnen aktiv.

    Für die Stadt Brakel muß ich noch mehr Bilder und Infos sammeln. Könnte eine längere Baustelle werden.
    joergb. @Kulturbeauftragte: Schieben mußte ich den Drahtesel nur, weil die Bereifung für geteerte Straßen ausgelegt ist. Mit einem Mountainbike wäre die ganze Tour wunderbar befahrbar. Da könnte ich als Guide auch noch schöne Strecken einbringen mit tolleren Bildern.
    Nike Gerne Jörg. Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich gestern auf der Wanderung durch den "Teuto" geärgert habe, dass ich kein Beutelchen dabei hatte, um leckeren Bärlauch zu pflücken. Ganze Wiesen hatte es davon .... :(
    joergb. Man könnte die Radtour jetzt mit Exlenker verbinden und fortsetzen, da es von Brakel nach Nieheim nur 14 km sind und dazwischen sooo...viel zu entdecken und fotografieren gibt, vielleicht bekommen wir das zusammen einmal hin ;-)

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    5.