,,Da baut die EU einfach einen Turm mitten ins Nichts…‘‘
Dieser Gedanke kann dem Wanderer kommen, wenn er am Ortseingang von Klocksdorf in Nordwestmecklenburg dem Schild ,,Aussichtsturm‘‘ folgt und kurz darauf, am Beginn der Steganlage, die entsprechende Plakette vorfindet. Allerdings handelt es sich nicht um einen gewöhnlichen Aussichtsturm, nein, hier hat man einen herrlichen Ausblick auf den Röggeliner See.
Der Röggeliner See befindet sich zum Großteil in den Gemeinden Carlow und Dechow.... weiterlesen Der See ist im Schnitt 3 Meter tief und 2,2 x 1,16km groß. Entstanden ist der See nach der letzten Eiszeit. Der ursprünglich abflusslose See wird von mehreren Gräben gespeist und fließt über Rohre in Richtung Maurine ab. Der Großteil des Sees gehört zum Naturschutzgebiet Schaalsee. Auf der großen Insel im See leben Kormorane, die man mit Glück vom Aussichtsturm beobachten kann. Ziel der europäischen Förderung ist nicht nur die Seenerhaltung und Investition in ländliche Gebiete; man möchte auch das Umweltbewusstsein fördern. Und dafür steht der Turm am richtigen Platz, am Ostufer des Röggeliner Sees. Bedingt durch diese Lage kann man vom Turm aus Sonnenuntergänge genießen.
Von Klocksdorf führt eine Allee in Richtung des Turmes, gekennzeichnet durch das eingangs erwähnte Schild. Am Ende dieser Allee beginnt links die kleine Steganlage, die um ein paar Kurven direkt zum Turm führt. Diesen betritt man dann oder eben nicht – am Fuße gibt es eine relativ große Plattform mit Sitzgelegenheiten, welche der Turm vermissen lässt.
Schon von der unteren Plattform kann man den Blick auf den See genießen, denn man ist jetzt unmittelbar am Ufer. Zu empfehlen ist es, den Turm zu besteigen, denn nur dann hat man den Hammerblick. Nun kann man auch die Insel erkennen und vielleicht sieht man ja einen Kormoran oder andere Lebewesen. Zur Bestimmung dieser dient eine Erklärtafel auf dem Holzturm.
Einen Abstecher zum Turm lässt sich gut mit einer Wanderung um den Röggeliner See verbinden. Diese Wanderung ist ungefähr 12km lang. Am südöstlichen Seeufer gibt es einen Parkplatz, von dort sind es ungefähr 2,5km zum Turm. In der Nähe des Parkplatzes gibt es einen Wall, wo früher die Burg Röggelin gestanden hat. Falls man nicht so weit laufen möchte, kann man direkt in Klocksdorf parken, allerdings nur an der Straße in Fahrtrichtung Carlow – Anreisende aus Carlow müssen am Ende von Klocksdorf wenden. Dort beginnt dann die Allee und es ist kein Kilometer mehr bis zum Turm.
Ein Ausflug dorthin lohnt sich. Es gibt zwar keine Gastronomie oder ähnliches vor Ort, deshalb müsste man für ein Picknick alles selbst mitbringen und wegbringen. Dadurch ist es dort allerdings sehr ruhig und man kann einfach die Seele baumeln lassen. Ferngläser mitzubringen ist ratsam, denn so hat man die besten Voraussetzungen, um Tiere beobachten zu können. Auch mit Kindern ist ein Besuch mit Ferngläsern empfehlenswert, um ihnen spielerisch (,,wer sieht als erstes ein Tier? Welches?‘‘) die Natur näherzubringen. Außerdem ist der Ausblick wirklich wunderschön. Dafür gibt’s die volle Dröhnung Sterne.[verkleinern]