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Manche Begegnungen sind eher zufällig, einige aber gewollt, hier scheint es, dass es ein „Randez vous“ sein könnte. Das vermittelt irgendwie die Handgeste des Mannes, wenn ich ehrlich sein soll! Keiner knöpft sich (freiwillig?) ein Hemd aus (in der Öffentlichkeit ;-) ). Leider kann ich die Reaktion der (Herzens)Dame nicht beschreiben, denn als ich diese Skulpturengruppe fotografiert habe, gab es sehr starke Gegensonne, die eine solche Aufnahme verhindert hatte. Vielleicht ergibt sich in nicht... weiterlesen absehbarer Zeit erneut eine Gelegenheit, dass ich in diese Ecke der Stadt vorbeikomme und es dann nachhole. Schon beim ersten mal, als ich die beiden erblickt habe, war es eher ein Zufall gewesen: auf der Suche nach einer bestimmten Adresse stand ich plötzlich vor einem Gebäudekomplex, der aus mehreren Hochhäusern bestanden hatte. Direkt davor gab es eine kleine „Ruhezone“, die wie man auf den Bildern sehen kann, aus mehreren Parkbänken bestand und daneben einige Wasserbecken gesetzt wurden. Ein wenig versetzt ist diese Gruppe zu finden.
Bei modernen Bauten kann man höchstens abschätzen wie alt sie sind, es sei denn man hat es selbst mitbekommen. So konnte ich in Erfahrung bringen, dass bereits im Bebauungskonzept der Hochhäuser eine solche „Zone“ eingeplant gewesen war. Konzipiert wurde das ganze von dem Architekten Walter Brune. Beide Teile sind im Winter 1992 fertig gestellt. Für die Ausführung der Figuren wurde Gerd Fritz Kiessling engagiert. Trotz aller Bemühungen konnte ich keine weiteren Angaben über ihn finden. (nicht zum ersten mal…)
Die schwarzen Bürogebäuden, die sich hinter der S-Bahn in Düsseldorf Rath befinden kann man schon von weitem erkennen, das mit den Zugang dahin, ist ein wenig „gewußt wo“ erforderlich. Es gibt zwar einen Zugang zwischen den einzelnen Bürokomplexen, doch der Weg gestaltete sich bei mir recht „zäh“. Besser ist, wenn man von der Schnellstraße kommend (Oberratherstraße) in die nächstkleinere – Kanzlerstraße, von der es nur noch wenige Schritte entfernt ist. Wenn ich ehrlich sein soll, es ist eher unwahrscheinlich, dass sich ein (mitunter lange) Anfahrt in diesen Stadtteil überhaupt für Außenstehende lohnt! Rath liegt ca. 10 Fahrminuten (mit S 6 zwischen Essen, Ratingen, Langenfeld bis Köln) vom HBF entfernt. Hinzu kommt noch die „Suche“ der besagten Adresse, daher ist es eher (falls man im Gegensatz zu mir moderne Kunst mögen sollte) ein Tipp für „Insider“ ;-).
Der Kontrast zwischen den Wasserbecken und dieser etwas erhöhten Fläche ist schon als sehr markant zu bezeichnen. Zum einen durch die verwendeten Materialien, als auch, weil das eine die andere Fläche spiegelverkehrt aufgreift und sie bei der Skulpturengruppe zu deren Untergrund werden läßt. Da wären zum einen die Ziegelsteine mit ihrer dunkelroten Oberfläche und im Gegensatz dazu der glänzende Mamor, auf den sie stehen. Der Bildhaber Gerd Fritz Kiessling schuf ebenfalls eine spannende Situation, die irgendwie alltäglichen Charakter besitzt: an zwei gegenüber liegenden Ecken eins Quadrats wurden die beiden Individuen plaziert. Sie wirkt ein wenig verschlossen und der mann sehr dynamisch, in dem es er plant zu tun...
Die Fläche als solche wirkte auf mich sehr einladend, doch mit den beiden Menschen, die man dort als Skulpturen vorfinden kann, eher weniger. Wie ich öfter in den letzten Jahren selbst feststellen musste, besteht bei den Werken eine „Tendenz“ entweder es völlig abstrakt dazustellen oder wie es auch hier der Fall ist, zu überzeichnen. Für mich wirken die beiden wie Karikaturen. Die sehr grobe / vereinfachte Darstellung läßt nur wenige Details erkennen. Was mir gar nicht gefällt sind die nur angedeuteten Hände bei den Figuren. In der Fernwirkung hatte es eine besondere Anziehungskraft auf mich ausgeübt, doch je mehr ich mir das ganze aus der Nähe angeschaut habe, desto „unförmiger“ erschien es mir. Auch mir, mit meinem Nickname hier fällt es ab und zu schwer eine angemessene Gesamtwertung bezüglich eines Objektes abzugeben. Nach sehr langem Überlegen, erscheinen mir an der Stelle 2 Sterne angebracht, was nicht jedermanns Zustimmung entsprechen muss. Geschmäcker sind eben unterschiedlich und das ist meine Meinung dazu. Eure Kulturbeauftragte[verkleinern]