Während unseres einwöchigen Urlaubs im Schwarzwald, gehörte ein Ausflug ins Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, natürlich dazu. Wir gaben die Adresse ins Navi ein und machten uns auf den Weg, stellten das Auto auf dem kostenpflichtigen Parkplatz ab und nahmen, wie auf dem Info-Schild zu lesen, die Parkkarte mit zum Eintritt.
Am Eingang angekommen, verrechnete man die Parkkarte und wir zahlten dann pro Erwachsenen Neun Euro und zogen los. Wir hatten uns allerdings an einem recht verregneten Tag... weiterlesen
zu diesem Besuch entschieden, hatten aber passende Kleidung und so wurde es trotzdem ein tolles Erlebnis.
Wir bekamen am Eingang einen Plan, wie man am besten durch das Museumsgelände geht, entschieden uns nun aber, einfach so zu laufen, wie wir wollten. Einfach so losgehen und gucken. Der User oldman01 hat schon so viel über diesen Vogtsbauernhof geschrieben, so dass ich mich nicht wiederholen will. Ich schreib nun einfach, wie wir unseren Besuch empfanden.
Dadurch, dass es regnete, war alles in diesem Freilichtmuseum in besonderem Licht. Leider war es in einigen Häusern auch recht dunkel. Nur wenige hatten ein Licht an, so dass man das Innere der Räumlichkeiten richtig sehen konnte. Interessant, war die Vorführung der Hausmahlmühle von 1609.
Wir stapften jeder unter einem Regenschirm von einem Gebäude zum nächsten. Und es war schon erstaunlich, dass an diesem Tag dieses Museum so gut besucht war. Kinder mit Gummistiefeln und Friesennerzen, huschten mit ihren Eltern an uns vorbei und hatten eine Menge Spaß. Auch Schulklassen machten offensichtlich hierher einen Ausflug. Erstaunlicherweise verfolgten sie die Führung, die kindgerecht und kurzweilig erschien.
Aber nun weiter zu unserem Besuch. Ob nun (ich zähle mal auf)
der Hippenseppenhof von 1599,
die Hofkapelle von 1736,
der Hochschwarzwälder Speicher von 1590,
das Tagelöhnerhaus von 1819,
das Schauinslandhaus von 1730,
der Falkenhof von 1737,
das Hotzenwaldhaus von 1756,
der Vogtsbauernhof von 1612,
der Gutachter Speicher von 1606/1626 und
der Kinzigtäler Speicher von 1601,
der Lorenzhof von 1608,
das Leibgedinghaus von 1652
oder das Back- und Brennhaus von 1870,
es war nichts minder interessant, weil auch so gut beschrieben und so bestaunten wir auch begeistert die Technik der Hochgangsäge von 1826, die Hanfreibe, die Klopf- und Plotzsäge von 1673 und waren erstaunt, wie genial schon damals die Technik war. Auch die Hammerschmiede, die Kinzigtäler Backhütte und die Ölmühle, zogen unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Wir gingen in manchen Häusern in der unteren Etage hinein, stiegen Treppen und Stiegen hinauf und verließen sie dann aus der oberen Etage, um dann zum nächsten Haus zu gehen. Aufregend anders, ein Dachboden im wahrsten Sinne des Wortes, mit Truhen und Dingen, die auch uns in Erinnerungen schwelgen ließen. Manches ist eben doch gar nicht so lange Zeit her.
In einigen Häusern, wird die Technik des Handwerks von früher, bis heute gezeigt. Viele Schautafeln und Bilder, bringen alles verständlich rüber und man wird entführt in die Geschichte. Man begibt sich auf die Reise in das Leben und die Kultur des Schwarzwaldes und oft ertappte ich mich dabei, als ich so dachte, froh zu sein im Heute, im Hier und im Jetzt zu leben. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, unter diesen Umständen Leben zu wollen. Sicher sind wir verwöhnt, aber das ist auch gut so. Das Leben geht weiter und alles entwickelte sich. Vieles ist einfacher, was früher schlicht und trotzdem sicher auch irgendwie schön war.
Wunderschöne Kräuter- und Bauerngärten, verschiedene Grenzsteine, eine Vielzahl von Haustieren, die nicht nur die Kinder lockten. Ein wunderschöner Tag, der trotz oder vielleicht genau wegen des Regens, so außergewöhnlich und faszinierend wurde.
Als wir uns Richtung Ausgang begaben, sahen wir uns noch etwas im Souvenirshop um. Interessant auch die Geschichte der Bollenhüte. Wer darf ab wann und wie lange die Bollenhüte mit den roten Bollen tragen und wer ab wann, die mit den Schwarzen? Bis zu 2kg kann so ein Bollenhut wiegen. Dies uns viel mehr erfuhren wir auch hier noch.
Nach fast drei Stunden, machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unserem Quartier und können dieses Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, einfach nur empfehlen. Wie wir auf dem Infoblatt lesen konnten, gibt es über das Jahr verteilt, tägliche Veranstaltungen. Ob es nun Handwerksvorführungen, Mühlenführungen oder das Kochen in der schwarzen Küche ist, hier scheint immer viel los zu sein.
Die Öffnungszeiten sind saisonal, daher schreibe ich sie hier her.
Ende März bis Anfang November, ist täglich von 9.00 bis 18.00Uhr geöffnet, der letzte Einlass ist um 17.00Uhr. Im August ist täglich von 9.00 bis 19.00Uhr geöffnet. Hier ist dann der letzte Einlass um 18.00Uhr.
Mehr Informationen gibt es auf der Homepage des Freilichtmuseums. Seit neuestem gibt es auch eine "Vogtsbauernhof-APP", die leider bei unserem Besuch nicht funktionierte. Und es gibt auch Audioguides, die man im Museumsladen ausleihen kann.[verkleinern]