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Alle Jahre wieder...11.
Es fängt damit an, dass es ohne Vorwarnung kalt wird, ohne Unterlaß regnet und ich morgens im Dunkeln das Haus verlasse und abends im Dunkeln heimkomme. Eines Morgens dann jedes Jahr DAS: Eis auf der Scheibe, Türschloß eingefroren. Nach fünf Minuten Fahrt sind meine Oberschenkel am Sitz angefroren, meine Finger rutschen am schmelzenden Eis auf dem Lenkrad ab.
Dann weiß ich, es dauert nicht mehr lange, und mißgelaunte städtische Bedienstete stellen wieder die alten fleckigen Holzkisten vom letzten Jahr auf die wenigen freien Plätze der Innenstadt, tackern Tannenreisig und ökologisch unkorrekte Glühbirnengirlanden dran und erklären den Weihnachtsmarkt für eröffnet. Jedes Jahr graben sie den gleichen Schausteller mit seinem abgenudelten Kinderkarussell aus den Sechzigern aus, der sonst nirgendwo mehr ausstellen darf mit seinen nicht gegenderten und scharfkantigen Feuerwehrautos und Schwanenschaukeln. Der immer gleiche Maronimann mit seinen verwurmten Maronis räuchert das Denkmal von Berthold Schwarz mit seinen Holzkohlen ein, dass man das Schießpulver gerade nochmal erfinden könnte und noch tagelang schwarze Finger hat - hast du unten in der Tüte auch immer die angebrannten alten Maronis oder macht er das nur bei mir?
Dann rücken sie an mit ihren alten Saftkochern und Gulaschkanonen - die angeschlagenen Henkelgläser kleben noch vom letzten Jahr - und rühren ihre Zuckerplörre mit minimalem Geschmacksanteil aus den Großmarkt-Tetras an. Huuiiih, dieses Jahr roter UND weißer Glühwein, Innovation! - Oder gab es das letztes Jahr nicht auch schon? Und - neben dem ewig bimmelnden und lärmenden Karussell das einzige weitere Zugeständnis an diese Zielgruppe - Toll, alkoholfreier Kinderpunsch; noch mehr Zucker, noch mehr künstliche Aromastoffe, kostet auch extra weniger. Jaah, die Preise mußten wie jedes Jahr wieder erhöht werden, weil wir Standbetreiber die Christuskrippe da hinten auf dem Markt sponsoren müssen - oder die Marktbeleuchtung, wer weiß das schon so genau... HEE, und natürlich ist der Pfand zu zahlen, wegen der Öko-Spülküche, ist doch alles für die Umwelt! Genau da fährt mir der Altgläserwagen auf dem Weg zur Spülküche über die Füße und hinterläßt einen rotklebrigen Streifen auf meinen Schuhen. Da habe ich auch schon einen Ketchupsenfklecks von diesen euterartigen Zapfschläuchen an der Würstchenbude, aus denen Senf oder Ketchup in alle Richtungen spritzt, nur nicht auf meine angekokelte Wurst. Bin aber eh schon satt, beim Schlangestehen vor dem Wurststand habe ich so viel Bratfettdunst und Acrylamid eingeatmet, dass es bis Weihnachten reicht. Der leicht schwarze Wurstzipfel in der staubtrockenen Wecke war sowieso noch vor dem Eutermelken schon wieder gefroren, wo ist hier der Mülleimer? Ahh, da, unter dem Haufen weggeworferner Würste, Crepes, Zuckerstangen, Waffeln und selbstgebackener Vollkorn-Weihnachtskekse, die dieses Jahr vom Waldorfkindergarten Vauban aus Elternspenden für die Dritte Welt oder einen anderen Bereicherungsverein verhökert werden. Ist doch egal, dass sie so schmecken wie sie aussehen, ist doch für einen guten Zweck! Der Mülleimer sollte gleich am Keksstand stehen...
Ohh, guck mal, Weihnachtssterne, da gibt es Weihnachtssterne! Aus Stroh, aus Holz, aus Glas, aus Filz, aus Blech. So tragfähige Weihnachtsbäume gibt es gar nicht, die diese ganzen Staubfänger aufnehmen könnten. Und das ganze Jahr gammeln sie dann unter meiner Werkbank und ich stoße mir die Füße dran.
Selbstgezogene Kerzen, wie schööön! Mit Mustern, und in allen Regenbogenfarben. Hmm, aber ein bischen streng riechen sie schon, diese Ökowachsdinger von glücklichen Bienchen. Und bei Aldi gibt es fast die gleichen für ein Viertel - komm, lass uns weitergehen.
Ja gerne, bloß wie? Ich stoße jetzt schon das dritte Mal in diesen speckigen Wollmantel da vor mir, während ich von hinten zum zweiten Mal die Crepe mit Nutella in den Nacken gedrückt kriege. So wenig Platz hier auf dem Weihnachtsmarkt, die Gassen sind aber auch zuu eng! Das hätten sie aber anders machen können, wenn sie schon alle umliegenden Straßen mit ihren Hütten zupflastern.
Noch´n Kerzenstand, ach schau, da sind noch zwei Glühweinbuden, ach schau, Alixe Winter verkauft immer noch ihren gefrorenen Wein, der wie alter Glühwein schmeckt, noch´n Holzschnitzer mit Behindertenwerkstatt, dessen Bretter und Kochlöffel sich zu Hause in der Küche stapeln. Zack, wieder im Vorbeigehen eine Wurst mit extra Senf am Ärmel, diesmal glaube ich war´s ´ne lange Rote.
Kalte Füße, ich habe hier immer kalte Füße, können wir uns nicht irgendwo reinsetzen? Nur noch die Gasse dahinten, ich glaube, da gibts die Filzpantoffeln, über die Opa sich letztes Jahr so gefreut hat, bis er mit ihnen ausgerutscht ist und sich den Oberschenkelhals gebrochen hat. Schade, dass er mit dem Rollator hier nicht durchkommt, das hätte ihm gefallen! Es sind aber auch zu viele Studenten hier. Und guck mal wie die den Glühwein wegziehen, der ganze Stehtisch ist schon voll mit leeren Gläsern. Kein Wunder dass beim Kinderpunsch die Gläser aus sind, die Spülküche kommt aber auch nicht nach, mit den Einwegbechern war das früher echt besser...
Und da hinten, der Steineschleifer mit seinen schön eingefärbten Achaten und den glitzernden Amethystdrusen, wie nett! Was hat das eigentlich mit Weihnachten zu tun, genau wie die Starwars-Laserschwerter da bei dem Stand mit den Knallplättchenrevolvern, eigentlich macht das die ganze schöne Stimmung kaputt...
Komm lass uns gehen, aber vor Weihnachten muß ich hier unbedingt nochmal hin, wegen den Filzserviettenringen, vielleicht sind die dann schon runtergesetzt...oh, Entschuldigung, hatte Sie mit der Zuckerwatte gar nicht gesehen, warten Sie ich heb Ihnen die auf, aaach, jetzt ist die Frau da draufgetreten - so was rücksichtsloses!
Alle Jahre wieder...
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Roller. Nicht irgendein, nein, DER Möbel-Discounter.12.
Wir sind offensichtlich eine Gesellschaft, die auf das Reizwort BILLIG mit unkontrolliertem Konsum reagiert. Sonst würde doch kein Mensch mit dem Begriff Discount, also Rabatt, seine gesamte Firma bezeichnen. Und dann auch noch betonen: DER Discounter, also entweder der einzige oder der Billigste...
Roller. Es gibt ja bekannte Firmennamen, für die kann man nix. Grundig. Neckermann. Otto. Die heißen halt so, weil der Firmengründer so hieß. Es gibt aber keinen Herrn Roller. Das Unternehmen wurde 1969 durch die Gebrüder Michael und Wolfgang Marquardt aus Wiedenbrück/Westfalen gegründet. Inzwischen gehört die Kette zu 100% einem Herrn Tessner. Trotzdem Roller. Was soll da assoziiert werden? Warenmengen, die ebenso schnell in die Filiale rein wie raus rollen? Mobile Möbel? Nur Möbel mit Rollen? Rollatorfixierte Zielgruppe?
Im Ernst: Der Name ist Käse. Aber da zieht die Konkurrenz mit: Mömax ist auch nicht besser.
Aber schauen wir uns mal die Freiburger Rabattbude an. Wenig Parkplätze sind das erste, was auffällt. Alle leer. Die Zufahrt wird hauptsächlich von den eiligen Kunden des benachbarten McDonald frequentiert - http://www.golocal.de/freiburg/schnellrestaurants/mc-donalds-YUE3j/ - ansonsten rollt hier nix...
Rollatorkunden sind auch nicht die Zielgruppe hier, der Zugang über die mehrstufige Betontreppe verhindert das effektiv. Drinnen offenbart sich die "Discountphilosophie" der Roller-Möbler: Alter Betonboden, die Ware steht in Warengruppen mehr oder weniger zusammengefaßt traurig herum. Endlose Wohnaccessoire-Körbe lassen selbst Aldi-Besuche zum Einkaufserlebnis werden.
Das Warensortiment reicht von Vollschrott bis zu Ramschniveau. Wackelig zusammengebaute Ausstellungsstücke lassen keinen Zweifel an der Verarbeitungsqualität und dem Anspruch des Discounters. Hier lagern sie, die Einrichtungssünden der vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Die gute Nachricht: Ursprünglich in den Billigspanplatten enthaltene Lösungsmittel haben sich noch im Laden verflüchtigt - "gesundheitlich jetzt unbedenklich" wäre noch ein zu empfehlender Werbespruch. Nur wenig Möbel passen zusammen und könnten auf eine kundenorientierte Konzeption schließen lassen. Das Gros wirkt billig zusammengekauft - irgendjemand wird es schon abnehmen. Kauf oder stirb, Rollerkunde!
Beratungsleistungen des raren Personals beschränkten sich bei meinen wenigen Besuchen auf das Weisen der groben Richtung zum gesuchten Möbel. Verkaufsgespräch? Fehlanzeige!
Aber bei DEM Möbeldiscounter müßte ja eigentlich der Preis einen verdienten Ausgleich zum fehlenden Service bilden. Es gibt kleine Preise, aber preiswert? Da bleiben doch leise Zweifel. Mangels Vergleichbarkeit des Warensortiments ist eine Wertung schwierig. Billig, ja das sind sie bei Roller, aber will ich in einem billigen Umfeld leben?
Also rolle ich wieder davon - lieber ohne Discount.
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Eigentlich mal zur Sicherung des Fußgängerüberwegs eingerichtet, hat diese Radarfalle im Zuge der städtischen Lärmbekämpfung eine ganz neue Funktion bekommen: Optischer Signalgeber zur Sommerzeitumstellung.13.
(Für alle Nicht-Freiburger: Die Schwarzwaldstraße ist heiß umkämpfter Teil der Ost-West-Verkehrsachse durch Freiburg, als Bundesstraße B31 eigentlich unter die Regie des Bundes gestellt. Vor Jahren wurde das östliche Nadelöhr in Tunnelröhren gesteckt, seither kämpft das grüne Rathaus für eine weitere Untertunnelung nach Westen - ohne echte Erfolgsaussichten. Kürzlich wurde sogar erwogen, die Bundesstraße zur Autobahn umzuwidmen, um andere Fördermittel zu erschließen. Bis dahin wird der Verkehr unter dem Deckmäntelchen des Lärmschutzes nachts ab 22:00h auf 30km/h herunterbeschildert.)
Der Blitzer löst also zwischen 22:00 und 05:00h bereits bei 36km/h aus - auf einer Bundesstraße mit hohem Schwerlastverkehrsanteil! In Deutschland kann man sowas machen, ohne daß wöchentlich eine Schrotladung im Starenkasten oder die Kamera in der Dreisam landet. Die freundlich lächelnden Südländer in ihren internationalen Trucks stört das sowieso nicht wirklich, da kein Freiburger ein Ticket nach Palermo oder Bilbao schickt.
Zweimal im Jahr hilft dieser Blitzer aber allen Freiburgern bei der Zeitumstellung. Da die Umschaltzeit von Hand programmiert werden muß, ist regelmäßig zu Beginn der Sommer- oder Winterzeit eine Stunde lang länger Zone 30 als geplant und ausgeschildert. Hunderte rechtschaffener Bobbele werden per Rotlichtblitz an die Zeitumstellung erinnert und erhalten dafür bald darauf eine städtische Rechnung - sogar mit Bild! Das wird dann unter bürgerfreundlichem Service der Green City verbucht.
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Der morgendliche Gruß vom Ordnungsamt Freiburg für die Pendler aus Norden wird hier entboten. Isfahanallee. Freiburg ist die einzige deutsche Stadt mit einer Städtepartnerschaft im Iran. Dafür hat man flugs die bis dahin namenlose B3 im landschaftlich reizvollen Teilstück durch das Industriegebiet Nord (Nein, Herr Ahmadinedschad, hier gibt es keine Nukleartechnik...) mit diesem wohlklingenden Namen versehen. Versucht mal, den privaten Radiosendern mit Radarwarnservice den Straßennamen zu vermitteln: "Isfa-was? Das ist nicht in unserem Sendegebiet!" Bäume gibts auch keine, die Aufwertung zur "Allee" macht sich aber bei den Partnern im Iran sicher gut.14.
Dort, wo sich das exotische Isfahan mit dem provinziellen Waldkirch kreuzt (auch das geht nur hier, in Green City), steht unser Starenkasten und überwacht die beiden stadteinwärts führenden Fahrspuren. 100, 80, 60, 50 - Flash! Nahezu jede fünfte Rotphase produziert ein neues Passbild für einen glücklichen Autofahrer. Wie wir alle wissen, dient die Verkehrsüberwachung ausschließlich der Verkehrssicherheit. Hier werden dazu neueste Erkenntnisse der Verkehrspsychologie eingesetzt. Man verkürze die Grünphase, versehe auch die Abbiegerspur mit einer völlig überflüssigen Ampel und sorge so jeden Morgen für 1 bis 2 km genervten Pendlerstau. Jetzt muß man nur warten, bis einer der Glücklichen die extra knapp bemessene Gelbphase unterschätzt oder einfach einen dringenden Termin hat - und schon ist der Verkehr in Form einer Verwarnung wieder viel sicherer geworden!
Um das ganze noch sicherer zu machen, wird unmittelbar vor der Ampel im Wochenrythmus noch eine mobile Geschwindigkeitsmessung vorgeschaltet. Im Idealfall hat man also sein Profil erst von links und dann von rechts abgebildet.
Danke, liebes Freiburg, für so viel Sicherheit ! (Und ein Gruß nach Isfahan, das jährlich tausend Autofahrern über den Bußgeldbescheid (Tatort: Isfahanallee) mit sicher positiven Assoziationen näher gebracht wird...
Update Dezember 2022:
Im Zuge der Straßensanierung und Verlegung der Straßenbahnschienen wurde die Blitzersäule demontiert. Auch das mobile Gerät steht derzeit etwa 500m weiter vorne. Dafür gibt es eine überflüssige Ampel und ein 30er-Schild mehr.
Merke: Autos sind in Green City nicht willkommen…
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Alternatives Drama in bislang drei Akten.15.
Green City braucht ein Fahrradparkhaus. "Hurra", schreit der ADFC und alle selbstgestrickten Fahrradmüslis. Am Bahnhof - für die Bike-Pendler. "Hurra", schreit der Bundesbahnvorstand, der sich dann nicht selbst drum kümmern muß. Privat betrieben. "Hurra", schreit die F.D.P. und der designierte Betreiber, der schon die ökologisch korrekt erstrampelten Millionen zählt.
Ein schöner runder Holzbau auf zwei Etagen entsteht zwischen historischer Stühlinger Kirche und historischer Blauen Brücke, wo er überhaupt nicht hinpaßt und bei den Anwohnern Augenkrebs auslöst, vor allem, seit das Holz politisch korrekt nachhaltig vergammelt.
Und was macht die strampelnde Klientel mit ihren Drahteseln? Die parken weiterhin da, wo sie immer geparkt haben - am Ziel ihrer strampelnden Bemühungen, nicht irgendwo links hinter dem Bahnhof, wo selbst die Waldfee Holla freiwillig nicht geblieben ist.
Der erste Betreiber häuft erstmal einen sechsstelligen Mietrückstand auf, bevor er sich auf sein Fahrrad schwingt und davonstrampelt. Die Schulden übernimmt - die Stadt. "Hurra", schreit der Steuerzahler, aber schon deutlich leiser. Der neue Pächter freut sich trotzdem, weil die Stadt jetzt überall geparkte Fahrräder abschleppt und über die Bußgelder das Loch stopfen will - vergebens. Die Holzrotunde steht weiter leer. Der Streit geht weiter, der Pächter geht. Ein anderer Träger wird gesucht und tatsächlich gefunden. Jetzt mit öffentlicher Beteiligung.
Liebe strampelnden Mitbürger: Tut noch ein bischen mehr für Euer ökologisches Gewissen und zahlt Parkgebühren. Ihr fahrt ja schon so, als gehöre die Straße und der Fußweg Euch, dann tragt auch die von Euch verursachten Kosten selbst. Meine Steuern gebe ich allenfalls für den Abriß dieses Schandflecks her.
"Hurra", schreien alle Autofahrer...
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Grundsätzlich hat ein Fast-Food-Restaurant (Fast Food = Fast was zu Essen) seine Berechtigung in Bahnhöfen, Autobahnraststätten etc. Aber die Qualität sollte stimmen. Hier in Paderborn hat man sich offensichtlich dem Niveau des umgebenden Bahnhofs angepasst:16.
Zugang nur über steile Treppen, keine Rampe, kein Lift. Die Außentreppe ist unbeleuchtet. Das Interieur McTypisch, aber hier besonders kalt und ungemütlich umgesetzt. Keine eigene Toilettenanlage, nur die gebührenpflichtige DB-Toilette nebenan.
Das (eingeschränkte) Mc-Angebot wird durch Zuruf von der Bestelltheke in die Küche weitergegeben, Fehler sind da vorprogrammiert. Die Mitarbeiter sind franchise-üblich jung und angelernt, in den Bedienpausen werden eifrig Mannbarkeitsrituale geübt.
Das Futter kommt in stark unterschiedlicher Qualität auf das Tablett, ein Pommes-Lehrgang in der Zentrale wäre mal wieder zu empfehlen. Frische Zubereitung der Fleischpatties habe ich hier noch nicht erlebt. Getränke gibt es nicht zur Selbstbedienung, was vielleicht dem Bahnhofsumfeld geschuldet ist. Aber auch der übliche Refill wird nicht angeboten, nur verständnislose Blicke werden gewechselt.
Fazit: Wie immer wird ein erfolgreiches Konzept nur so gut umgesetzt, wie der Franchiser es will oder kann. Hier fehlt die Konkurrenz. Bahnreisende sollten lieber woanders umsteigen…
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Eine der Toplagen in Bad Mergentheim, mitten im Schloßhof unter mächtigen Platanen mit Außenterrasse und Rundumblick auf die Schloßgebäude unterschiedlicher Epochen. Da mehrere Behörden (u.a. das Amtsgericht) im Schloß untergebracht sind, ist man sicherlich auch nicht nur auf die Touristensaison angewiesen. Das Cafe selbst bildet mit seiner 70-er-Jahre-Archtektur auch einen durchaus passenden Kontrapunkt zu den umgebenden historischen Gemäuern.17.
Aber augen- und gaumenscheinlich hat sich auch seit den 70ern nichts mehr getan in diesem Lokal. Die Einrichtung wirkt gebraucht und abgestoßen, die Pflanzen vernachlässigt. Nachträglich wurden ein paar Stehlampen mit losen Verlängerungskabeln aufgestellt. Eine lose LED-Leiste schlingert um die ungesicherte Stufe zwischen Café und Restaurant.
Der Schwerpunkt liegt augenscheinlich in der Konditorei mit süßen und fetten Teilchen – nicht meine Baustelle. Aber auch dazu gehört zwingend ein Kaffee-Angebot, das einen von den Sitzen haut! Fehlanzeige… Kännchenphilosophie und labberige Plörre bis herunter zum Espresso.
Das Personal bedient unmotiviert und beherrscht die Kunst, sich blitzartig aus dem Gastraum zu entfernen. Begrüßung? Fehlanzeige. Ein älterer und erkennbar gehbehinderter Gast wurde im Vorbeigehen auf die Stufe hingewiesen (“passen Sie bloß auf!”) So wird auch die letzte Zielgruppe vergrault.
In dieser Form taugt das Café im Schloßgarten allenfalls zum “Café Meineid” – beim Amtsgericht nach längeren Verhandlungspausen fragen!
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Danke, aber danke nein!
Lieblose Präsentation eingetrockneter panierter Fischreste, die in auffallendem Kontrast zu den Franchise-Leuchtreklamebildern stehen. Warmgehaltene Pommes, die spätestens an der Kasse auf dem Tablett abgekühlt sind, während der Kassierer jedem Gast sein “Guten Appetit!” entgegenschreit. Unsaubere Tische, vollgeräumte Tablettetageren, aus denen sich die erworbenen Fischreste hoffentlich in den Refood-Kreislauf einreihen.
Es gibt gut geführte Nordsee-Filialen. Diese gehört nicht dazu.geschrieben für:
Fisch Restaurants / Schnellrestaurants in Freiburg im Breisgau
Neu hinzugefügte Fotos
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Franchising im FastFoodBereich ist ein zweischneidiges Schwert. Sofern die Produkte nicht auf verträglichem Niveau standardisiert sind, hängt das Wohl und Wehe des Standortes am lokal tätigen Koch.19.
Im Enchillada Freiburg führt dies zu erbärmlichen Ergebnissen. Lieblose Pampe in entweder zu harten Softshells oder zu weichen Tacos. Das Steak aus “Surf & Turf” ist wohl wirklich zu viele Rennen gelaufen, zäh und sehnig liegt es verloren neben dem Salat.
Leider habe ich den Fehler gemacht, an diesem sehr sonnigen Tag das fehlende Salz selbst von drinnen zu holen. Der dort vorherrschende Geruch nach Toilette und Küchenresten ließ auch letzt Appettitspuren verblassen. Da wurde auch klar, woher die mit dem Serviervorgang schlagartig am Tisch auftauchenden Schmeißfliegen herkamen.
Ausnehmend gut waren hingegen die Cocktails. Mit etwas mehr Eis hätten sie für so einiges entschädigen können.
Auch das Servicepersonal kann für die managementbedingten Mißstände nicht verantwortlich gemacht werden. Die Freundlichkeit und Servicebereitschaft waren der einzige Lichtblick.
Fazit:
ein einmaliges Erlebnis! Ein zweites wird es nämlich nicht geben…
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Gegründet von Signore Pellegrini hatte sich das D.O.C. vor allem für Antipasti und Risotti einen sehr guten Namen gemacht. Seit der Übernahme durch die jetzigen Betreiber ist sowohl im Umgang aber leider auch im Angebot ein stetiger Negativtrend bemerkbar gewesen.20.
Inzwischen sind wir wohl leider ganz unten angekommen. Die typische Antipasti-Theke – weg. Kann man verstehen, es ist wirklich sehr beengt am Fuße der alten Stadtmauer. Vom Flair der Toscana bleibt dann aber nicht mehr viel…
Vier Alibi-Tische im Außenbereich an der verkehrsberuhigten Gerberau. Auch hier ist es beengt, aber mit etwas mehr Engagement wäre auch hier sicher mehr machbar.
Mit viel Glück einen Platz ergattert, 13:15h. Eine kleine Hochglanzkarte, die von der Bedienung liebevoll nach jedem Gast nass abgewischt wird – ja, auch am Papier muß gespart werden… Ganz unten der Hinweis, dass Mittags nur bis 14h geöffnet ist – für uns also genügend Luft.
Anlaßbedingt verwöhnten wir uns zunächst mit einem wirklich guten Prosecco, teilten bei der Bestellung aber gleich mit, dass wir noch etwas von der Karte essen würden. Als wir dann zur Bestellung kamen, war das Risotto – wegen dem wir eigentlich gekommen waren – aus. Das Risotto wird, bzw. wurde bisher aus einem ganzen Laib Parmesan herausgelöffelt – wie kann so ein Laib in den zwei Stunden Mittagsservice alle werden? Alternative Vitello Tonnato – aus. Antipastiteller? Noch eine halbe Portion, also die Reste aus den Ecken. Eigentlich gab es nur noch die Gemüse-Pasta, von der uns bereits der Nachbartisch abgeraten hatte. Mit viel Glück konnten wir dann noch etwas Parmaschinken ergattern.
Die Stimmungskurve am Tisch kann man sich vorstellen. Wir haben uns dann auch gefragt, wie die Geschäftsleitung das Abendgeschäft bestreiten will – um 18:30h sollte es ja wieder weitergehen mit Toscanaflair und Antipasti.
Ungeachtet der Unfähigkeit oder eher des Unwillens der Küche wurden auch weitere Gäste nicht bei Erscheinen auf den Mißstand hingewiesen, erst beim Bestellversuch der erneute Offenbarungseid. So wurden die Tische alle drei Minuten erneut angesteuert – das Wetter war wirklich zum Draußensitzen – Platz nehmen, Karte studieren, auswählen, Bestellversuch, Abgang. Der gleiche Tisch, der nächste Gast: Platz nehmen, Karte studieren, auswählen, Bestellversuch, Abgang. Erst Punkt 14h wurden die frei werdenden Tische hochgeklappt.
So geht man nicht mit Gästen um. Nicht mal im D.O.C. Jedenfalls kein zweites Mal.
Hier ist Mediterran ganz unten.
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