Wenns da einen Hinterhof geben würde, könnte man sagen Hinterhofgaststätte. Vielleicht wars das früher auch mal. Heute ist es eine Tordurchfahrt gegenüber dem Rathaus Köpenick in der bester Köpenicker Altstadtlage. Durch die Tordurchfahrt gelangt man in den Köpenicker Luisenhain am Ufer der Dahme, unmittelbar an der Mündung in die Spree. Und am Ende des Durchgangs befindet sich das Restaurant „Luise“, nach dem angrenzenden Park „Luisenhain“ benannt.
Thekenraum und Küche befinden sich in... weiterlesen
einem älteren Gebäude, vermutlich eine alte Fabrik, der Gastraum schließt sich in einem Flachbau wohl neueren Datums an. Dieser Gastraum bietet mit seinen großen Panoramafenstern, die sich im Sommer weit öffnen lassen und dem Raum dann schon fast Terrassenfeeling geben, einen herrlichen Blick auf die nur wenige dutzend Meter entfernte Dahme.
Die Einrichtung ist modern und zweckmäßig. Obwohl Mittagszeit war, hatten sich außer mir zu diesem Zeitpunkt nur 2 andere Gäste ins „Luise“ verirrt. Die Karte wurde schnell gebracht und die Bestellung auch zügig aufgenommen.
Die Karte ist übersichtlich, nicht zu groß, nicht zu klein und bewegt sich im leicht gehobenen Mittelfeld. Neben der normalen Speisekarte gibt es von Montag bis Samstag zwischen 11 und 13 Uhr auch noch eine Frühstückskarte (5,80 – 7,50 €).
Die Standardspeisekarte bietet:
- Suppen (3,90 – 5,80€), darunter eine Steckrübensuppe und eine Bouillabaisse
- Salate und Vorspeisen (5,50 – 9,80€), unter anderem eine Kräuter-Currywurst sowie gefüllte Crepes
- Vegane und vegetarische Gerichte (10,90 – 12,90€)
- Hauptgerichte (10,90 – 24,90€) – zum Beispiel: Tafelspitz, Hirschbuletten, Kalbsleber, Afrikanischer Wels
- Eine Kinderkarte (4 Gerichte für 5,50€ - wenn Erwachsene diese Gerichte für sich bestellen, zahlen sie einen Aufschlag von 2,40€)
- Desserts (5,80 – 6,50€) sowie Eis und Kuchen bzw. Torten
Und man hält auch noch ein Mittagsmenü bereit: täglich ein Gericht mit einem Getränk (alkoholfrei, Wein, Bier) für 9,50€. Heute war Rindergulasch mit Rotkohl und Kartoffeln im Angebot, für den ich mich entschied. Bei dem Getränk sollte es ein Wernesgrüner Pils sein. Als das Bier gebracht wurde, mußte ich dann aber doch lachen: so ein Puppenstubenglas hatte ich bis dahin noch nie gesehen – 0,1 Liter – niedlich (stand aber auch so in der Karte).
Das Essen kam nach normaler Wartezeit heiß dampfend auf den Tisch. Der Gulasch war Klasse, schön zart mit gut abgeschmeckter Soße. Auch der Rotkohl war in Ordnung. Einzig die Kartoffeln schwächelten. Mir waren sie zu glasig und dann waren es diese typischen, ewig vorgeschälten Kartoffeln, die außen so eine feste Schicht gebildet haben – nicht sehr lecker und dürften bei dem Preisniveau eigentlich nicht an den Gast kommen.
Nach dem Essen wurde der Tisch zügig abgeräumt – und dann verschwand der Service für eine gefühlte Ewigkeit irgendwo im Nirgendwo. An Arbeitsüberlastung kann es nicht gelegen haben, hatte sich die Gästezahl einschließlich meiner Wenigkeit zwischenzeitlich auf 2 reduziert. Aber schließlich konnte ich dann doch noch zahlen.
in unregelmäßigen Abständen finden übrigens Evants im "Luise" statt
Fazit: Trotz der angesprochenen Mängel empfehlenswert, wegen der Kartoffeln, die so nicht an den Gast hätten gehen dürfen, für dieses Mal nur 3 Sterne.[verkleinern]