»Erweiterung vom 10.11.2018«
Von Jahr zu Jahr wächst die Anzahl der Stolpersteine in Dortmund, allein letzten September wurden 12 neue verlegt. Außerdem gibt es immer wieder Aktionen, die das Gedenken wachhalten sollen.
Auch dieses Jahr haben sich in Erinnerung an die Progrom-Nacht Fans des BVB ganz offiziell daran beteiligt, die angeschmutzten Steine zu reinigen und zu polieren. Das ist eine für das Ansehen des Vereins dringend notwendige Aktion, wird er doch immer wieder durch völlig... weiterlesen hirnrissiges Verhalten unwillkommener rechter 'Fans' mit eben dieser rechten Szene in Verbindung gebracht. Und es ist sehr schwer, sich dagegen zu verteidigen: Worte allein sind da nicht genug.
»Text vom 21.6.2016 «
Ich habe alle Bewertungen zu dem Thema Stolpersteine gelesen, die ich bei Golocal finden konnte, dabei haben mir die am besten gefallen, die persönliche Einstellungen aufzeigten.
Es wird so oft scherzhaft gesagt 'Golocal bildet', aber bei diesem Thema trifft das für mich tatsächlich zu. In der 'Vor-Golocal-Zeit' habe ich die Steine überhaupt nicht beachtet, nun will ich auf keinen Fall mehr auf sie treten. Genauso geht es mir ja auch bei der Gedenkstätte 'Epitaph III' in Dortmund, die im Stadtgarten an die Aidstoten erinnert.
Insofern kann ich auch die Stolpersteingegner verstehen, die eben dieses 'Mit Füßen Treten' und Verschmutzen als Gründe dafür anführen. Dann aber sage ich mir immer wieder, dass es ähnliche hirnrissige Eingriffe ja auch bei Gedenktafeln und Denkmälern gibt.
In Dortmund wurde der erste Stolperstein erst 2005 verlegt, heute sind es etwa 250. Was man sich auch immer wieder klarmachen muss, ist die Tatsache, dass die verschiedensten Opfer der Nazis hier gewürdigt werden, neben der übergroßen Gruppe der jüdischen Mitbürger sind das Homosexuelle, Euthanasieopfer, Roma und Sinti und gerade in Dortmund besonders viele politische Gegner des Regimes.
Bei meinen Versuchen, die Steine fotografisch festzuhalten, sprach mich unvermittelt ein Herr an, misstrauisch wollte ich erst ausweichen, aber als er sagte, dass viel zu viel vergessen würde, entwickelte sich doch eine Unterhaltung, in deren Verlauf sich herausstellte, dass einer der Steine die Daten seines Onkels aufwies. Das war zwar nur eine Einzelbegegnung, hat mir aber eine noch intensivere Sicht auf die Steine ermöglicht.
Meiner Ansicht nach sollten die Städte, die nicht an der Aktion teinehmen, ihre Begründungen doch noch einmal hinterfragen.[verkleinern]