1266 ließen sich in Erfurt Augustinermönche nieder. Nach einer kurzen Vertreibung kehrten sie im Jahre 1276 in die Stadt zurück.
Da die ihnen zugeteilte Pfarrkirchen St. Phillipi und Jacobi sich in einem schlechten Zustand befand, begannen Sie deren Umbau bzw. Neubau der Kirchen.
Dann kam 1276 die Katharinenkapelle, der Kapitelsaal, der Kreuzgang mit dem Langhaus, Kirchturm, Bibliothek, das Priorat und Waisenhäuser dazu, so das ein weiteres Bibliotheksgebäude erbaut werden musste.
Erst so... weiterlesen richtig bekannt wurde das Kloster durch Martin Luther. Zu Beginn seines rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität Erfurt trat der junge philosophische Magister am 17.Juli 1505 in das Kloster ein. Entscheidende Jahre seines Lebens, unterbrochen durch einjährige Tätigkeit in Wittenberg, verbrachte er hier als Augustinermönch und Lehrer seines Ordens. Strenge geistliche und asketische Übungen nach einem genau geregelten Tagesplan sowie eine ordensinterne wissenschaftliche Ausbildung bestimmten sein Leben hier und er erhielt er seine grundlegende theologische Prägung.
1507 wurde MartinLuther hier schliesslich zum Priester geweiht, am 2. Mai desselben Jahres las er seine erste Messe in der Augustinerkirche.
1511 verlies Luther dann schließlich das Kloster um nach Wittenberg zu gehen.
Johannes Lang, ein Freund Luther übernahm für kurze Zeit das Amt des Priors Im Augustinerkloster und ebnete den Lehren Luthers in der Stadt Erfurt und in die Umgebung den Weg. Das Kloster wurde also schon früh von der Reformation beeinflusst. Nachdem dann Prior Lang 1522 und einige Mönche den Ort verließen, wurde die Klosterkirche ab 1525 von der evangelischen Johannisgemeinde genutzt. .1556 verstarb der letzte Mönch des Augustinerordens und der Bau wurde säkularisiert
Da durch die Reformation die Klosterbibliothek größten Teils zerstört worden ist musste sie in das alte Klostergebäude einziehen
Nachdem1669dem Evangelischen Waisenhaus von dem Stadtrat der Ostflügel und das Gästehaus im Renaissancehof geschenkt wurde, es verlief mitten durch das Kloster eine Grenze.
Kennen wir das nicht woher???
1661 wurde der Westflügel und das Priorat des Klosters als Evangelisches Ratsgymnasium genutzt um den verfall und Abriss des Klosters zu verhindern. Aus dem Schlafsaal der Mönche wurde der Wohnbereich der Schüler. Aufgrund sinkender Schülerzahlen wurde die Schule aber 1820 wieder geschlossen werden.
Der verfallene Ostflügel, sowie das Laubenhaus und Gästehaus des Klosters wurde 1669 durch Spenden und Zuwendung des Kurfürsten und Stadtrates die Möglichkeit gegeben diese Teile wieder umgebaut zu werden um die „neuen“ Räume für das erst in dieser Zeit gegründete Evangelische Waisenhaus nutzen zu können. So ging das in den nächsten Jahrhunderten mit dem Augustinerkloster ständig auf und ab.
Das „Neue“ Priorat wurde wegen Baufälligkeit abgerissen. Fortan wurden vom Marienstift Westflügel, Altes Priorat, Zwischenbau, Bibliothek und Waidhäuser genutzt, welches sich dann die Erziehung sittlich verwahrloster Kinder zur Aufgabe machte.
Erst im Jahr 1840 und 1846, erfolgte nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel ein sehr aufwändiger Umbau. Doch im Krieg 1945 wurde das Klosteranwesen sehr schwer beschädigt. 245 Menschen die hier Schutz suchten wurden durch einen Bomben angriff getötet. Ein kleines Mädchen und ein Hund wurden damals als einzig überlebende aus den Trümmern geborgen.
Nach Wiederaufbau des Ostflügels und Modernisierung des Gästehauses konnte 1960 die Evangelische Predigerschule aus Wittenberg einziehen. Bis zu ihrer Auflösung 1993wohnten und studierten über 500 junge Menschen im Augustinerkloster.
2000 – 2003 wurden umfangreiche Restaurierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Augustinerkloster durchgeführt und zu einer zeitgemäßen Tagungs- und Begegnungsstätte ausgebaut.
Heute ist diese Anlage nicht nur eine Gedenkstätte, sondern sie ist auch eine der bedeutensden Lutherstätten Deutschland geworden.
Es dient als Veranstaltungs- und Tagungszentrum.
Hier ist die Dauerausstellung "Bibel-Kloster-Luther" und wertvolle Bücher und Dokumente aus vergangener Zeit zu beichtigen.
In der Begegnungs- und Tagungsstätte des Augustinerklosters stehen für Pilger und Gäste, die hier die Ruhe und Stille des Klosters suchen
51 einfache aber helle Gästezimmer zur Verfügung.
Einstündige Führungen sind
November - März
Montag - Freitag ab 9:30, 11:00, 12:30, 14:00, 15:30 Uhr
Samstag ab 9:30, 11:00, 12:30, 14:00 Uhr
Sonn- und Feiertag ab 11:00 Uhr und auf Anfrage
April - Oktober
Montag - Samstag ab 9:30, 11:00, 12:30, 14:00, 15:30, 17:00 Uhr
Sonn- und Feiertag ab 11:00, 12:00 Uhr und auf Anfrage
Öffnungszeiten:
April - Oktober
Montag bis Samstag: 10 - 12 Uhr und 14 - 17 Uhr
Sonntag/Feiertage: 11 Uhr und 12 Uhr
November - März
Montag bis Freitag: 10 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr
Samstag: 10 - 12 Uhr und 14 - 15 Uhr
Sonntag/Feiertage: 11 Uhr sowie auf Anfrage
Preise:
Klosterführung ohne Ausstellung:
Erwachsene/Senioren: 6,00 € p. P.
Gruppen ab 10 Personen: 5,00 € p. P.
Kinder ab 12 Jahre: 4,00 € p. P.
Familienkarte (2 Erw. + 2 Kinder bis 18 Jahre): 16,00 €
Klosterführung mit Ausstellung und Lutherzelle:
Erwachsene/Senioren: 7,50 € p. P.
Gruppen ab 10 Personen: 6,50 € p. P./Englisch: 7,50 € p. P.
Kinder ab 12 Jahre: 4,00 € p. P.
Familienkarte (2 Erw. + 2 Kinder bis 18 Jahre): 21,00 €
Preis für Schulklassen und Jugendgruppen auf Anfrage[verkleinern]