Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation

Neueste Bewertungen für Stralsund im Bereich Kunst & Unterhaltung

  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Während unseres Urlaubs auf der Insel Rügen, machten wir einen Tagesausflug in die Hansestadt Stralsund. Einige Male waren wir schon hier und dieses Mal, wollten wir uns einige Museen ansehen. Wir parkten am Hafen und liefen durch die Altstadt. Hier und dort, machten wir halt und sahen uns das eine und das andere Museum an. Nun sahen wir das gotische Dielenhaus, ein bedeutendes historisches Baudenkmal. Ein Aufsteller sagte uns, dass der Eintritt an diesem Tag kostenlos war und so nahmen wir diese Einladung gerne an, uns das in den 1970er Jahren umfassend restaurierte Haus anzusehen.

    Das gotische Dielenhaus ist in der Mühlenstraße 3 und ist denkmalgeschützt. Es ist ein für Norddeutschland typisches Kaufmannshaus, aus dem 14. Jahrhundert. Die Bezeichnung Dielenhaus, ist durch die offene Diele im Erdgeschoss entstanden. Sie war der zentrale Raum des Hauses und hatte eine breit angelegte Tür, um größere Waren ins Haus zu schaffen. Von hier aus, war es dann möglich, die Waren größeren Umfangs, per Lastenaufzug zur Lagerung, in die darüber gelegenen Speicher zu transportieren. Die Speicherräume befinden sich in den Obergeschossen. Bemerkenswert ist der noch erhaltene und sichtbare Hausbaum.

    Das Dielenhaus liegt im Kerngebiet des von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Stadtgebietes, des Kulturgutes "Historische Altstädte Stralsund und Wismar".

    Für die Wanderfreunde habe ich hier die Koordinaten: 54° 18 58 N, 13° 5 22 O. Auch habe ich hier wieder einige Fotos mitgebracht und sie für euch ins Album gelegt. Es ist interessant, außergewöhnlich und auf jeden Fall, einen Ausflug wert.

    Dieses Dielenhaus ist leider nicht barrierefrei und hat auch kein Besucher-WC.

    geschrieben für:

    Museen in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    eknarf49 Ein schöner Beitrag, liebe Schalotte. Die Barrierefreiheit wird wohl aus Denkmalschutzgründen nicht durchzuführen sein.
    Ausgeblendete 4 Kommentare anzeigen
    Schalotte Da hast du bestimmt Recht eknarf, ich erwähne die Barrierefreiheit auch nur, weil es sicher auch interessiert.

    41.
  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Während unseres Urlaubs auf der Insel Rügen, machten wir einen Tagesausflug in die Hansestadt Stralsund. Schon von weitem sieht die Altstadt interessant aus und zog uns schon des Öfteren in ihren Bann.

    Das Museumshaus in der Mönchstraße 38, ist eine Außenstelle vom Kulturhistorischen Museum der Hansestadt Stralsund und ist das größte Einzelexponat. Mit seinem einfachen Giebel, ist es eines der ältesten Häuser der Stadt. Um 1320 wurde es als Krämerhaus errichtet und Einzelne, noch erhaltene Teile des Vorgängerbaues stammen aus den ersten Jahren nach 1300. Das allein ist schon interessant. Unscheinbar steht es inmitten einer Straße mit Geschäften und kleinen Läden. Mit der Eröffnung der Museumsaußenstelle, im Jahre 1999, wurde auch die historische Altstadt um einen Kleinod reicher.

    Das wollten wir uns ansehen und nachdem wir dann endlich am Hafen einen Parkplatz bekommen haben, machten wir uns auf den Weg zum Museumshaus. Der Eintritt kostet pro Erwachsenen 5 Euro und sind mehr als angemessen. Die Damen an der Kasse, sind sehr freundlich und gaben uns den Tipp, ehe wir durch das Haus gehen, erst den Infofilm anzusehen. Alles zur Geschichte des Hauses und Einzelheiten zu der Restauration, wurden hier sehr schön erklärt. Man wurde richtig neugierig und achtete nun besonders auf die Dinge, auf die im Film hingewiesen wurde.

    Das Haus wurde umfassend von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert und restauriert und wird seit 1999 durch das Kulturhistorische Museum genutzt. Man sieht hier die typische Bauweise historischer Häuser und kann sich so die hanseatische Wohnkultur, Leben, Bauen und Handel vorstellen. Noch nie zuvor war ich in so einem Museumshaus, wo ich alle Etagen begehen und ansehen konnte. Sicherlich ist die vermittelte Hausgeschichte wohl einmalig in Deutschland.

    …“Noch bis zum Ende der 70er Jahre als Wohnraum genutzt, machen die hier von Jahrhunderten dokumentierten Lebensspuren die besondere Faszination des Objektes aus. Beim Betreten der Diele fällt die noch gut erhaltene zweiflügelige Tür aus dem Rokoko besonders ins Auge. Der steinerne Fußboden geht auf die Entstehungszeit des Hauses im 14. Jh. zurück. Die ältesten Details gibt es jedoch im Keller und im obersten der vier Speicherböden zu entdecken. So ist das noch funktionstüchtige, gotische Aufzugsrad im Spitzboden eines der ältesten in Nordeuropa.

    Funde, die während der Sanierung gemacht wurden und Auskunft zur Alltagskultur der einstigen Bewohner geben, sind ebenso in die Ausstellung integriert, wie besondere Einbauten für Besucher wieder sichtbar wurden. Beispielsweise die, hinter dem Wandpaneel verborgene, abklappbare Schreibplatte aus dem 17. Jh., in der sogenannten „Hübschen Stube“, im ersten Stock. Über 20 unterschiedliche Schichten von Tapeten, gesichert aus den einzelnen Räumen, finden die Museumsgäste ebenso zusammengestellt, wie Informationen zur Baugeschichte und zum Sanierungskonzept.“…

    Überall war eine Mitarbeiterin des Museums ansprechbar und wies uns auch von selbst, auf wichtige Dinge hin und gab Informationen. Alles jedoch recht zurückhaltend, nicht aufdringlich, aber sehr aufmerksam. Ein sehr gutes Maß, welches ich als sehr angenehm empfand.

    Das Museum ist leider nicht barrierefrei. Wer die hölzernen Stiegen nicht steigen kann oder mag, kann auch das Treppenhaus nehmen. Ist sicher einfacher, aber bei weitem nicht so interessant. Im Treppenhaus sind auch Fotos von der Restaurierung des Hauses ausgestellt, die wiederum auch sehr interessant sind. Daher entschieden wir uns, für den Rückweg, das Treppenhaus zu nehmen.

    Hier befindet sich auch die einzige Besuchertoilette, die recht sauber und gepflegt war. (Den Wasserkocher, der in der einen Ecke, gleich neben der Toilettentür stand, empfand ich allerdings als sehr deplaziert.)

    Wieder einmal habe ich euch einige Fotos mitgebracht, die jedoch nur einen kleinen Bruchteil des Museumshauses zeigen und einen Besuch, definitiv nicht ersetzen. So ein Museum muss man mal gesehen haben, wenn man in der Hansestadt Stralsund zu Gast ist.

    geschrieben für:

    Museen in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Ausgeblendete 10 Kommentare anzeigen
    eknarf49 Liebe Schalotte, da kann ich Geen nur zustimmen. Wieder einmal ein toller Beitrag. Danke dafür.
    LUT Und noch so ein highlight! Klasse Schalotte, es sollte grüne Daumen regnen! :-)
    Schalotte Vielen lieben Dank ihr Lieben, für eure Likes, den grünen Daumen und eure lieben Kommentare. Danke Danke :)
    Nike Herzlichen Glückwunsch zu diesem sehr interessanten Beitrag und dessen Begrünung, liebe Schalotte!

    bestätigt durch Community

    Checkin

    42.
  3. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Während unseres Urlaubs auf der Insel Rügen, fanden wir einen Flyer zum Marinemuseum auf dem Dänholm. Es ist eine Außenstelle vom Kulturhistorischem Museum der Hansestadt Stralsund.

    Wir waren schon einmal in der Wintersaison hier, da war das Museum jedoch geschlossen. Wichtig ist zu wissen, dass es nur vom 1. Mai bis 31. Oktober täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet hat. Das Museum ist leider nicht barrierefrei. Besuchertoiletten befinden sich auf dem Außengelände, rechts und links neben dem Verwaltungsgebäude. Nicht außergewöhnlich modern und auch nicht groß, aber sauber und gepflegt. Der Parkplatz befindet sich etwa 200 Meter vor dem Museum und ist ausgeschildert. In einem kleinen Waldstück gelegen, ist er im Gegensatz zu allen Parkplätzen, die in Stralsund kostenpflichtig sind, hier kostenlos. Man macht sich dann zu Fuß auf den Weg, an Seezeichen vorbei, bis man dann links zum Museum kommt. Der Eintritt kostete pro Erwachsenen 6,00Euro, die wirklich angemessen sind.

    Der Dänholm liegt etwas vor Stralsund. Man fährt nicht über die neue Rügenbrücke, sondern den alten Rügendamm entlang. Imposant ist der Blick von hier aus, auf die neue Rügenbrücke. Ein Anblick den man so nicht bekommt, wenn man den üblichen Anreiseweg über die neue Brücke nimmt.

    So nun aber zum Museum und unserem Besuch. Hier auf dem Dänholm, befindet sich die Wiege der preußischen Marine. Hier auf der Sternenschanze, welcher ein historischer Ort ist, informiert das Marinemuseum über die maritime und militärische Geschichte der Insel Dänholm, der Hansestadt Stralsund sowie der Region.

    …“Doch die maritime Geschichte der Insel reicht bis in die Gegenwart. Die Entwicklung der preußischen Marine ist ebenso fest mit der Insel verbunden, wie die Geschichte von Reichsmarine, Kriegsmarine und den Seestreitkräften der DDR und der Deutschen Marine. Doch nicht nur das Militär hat Bezug zur Insel. Auch für die verkehrliche Anbindung der Insel Rügen ist der Dänholm von Bedeutung. Über den Dänholm verläuft die erste Eisenbahn- und Straßenanbindung der Insel Rügen. Auch das erste deutsche Seekabel hatte seinen Ausgangspunkt auf dem Dänholm. Diese Geschichte darzustellen ist Anliegen des Marinemuseums Dänholm.“…

    Als wir durch das große Tor gehen, sitzt eine nette Dame in einem kleinen Häuschen und kassiert mit kurzem freundlichem Plausch, den Eintritt und schiebt die Karten durch das kleine Fenster. Neugierig machen wir uns auf den Weg. Der erste Eindruck, gleich rechts, ein altes Marineboot, was auf mich in keinster Weise Interesse weckte. Ich hoffte nur insgeheim, das es noch spannender wird. Die Erwartung stieg nun natürlich.

    Etwas weiter, sollte ich nicht enttäuscht werden. Ein Torpedoschnellboot, in gutem Zustand und mit Daten auf Infotafeln. Und kaum dieses Boot angesehen, erreichten unsere Augen die Museums-Freifläche, die sehr viel Interessantes und Sehenswertes offenbarte. Von Minenräumgeräten und Minen, bis hin zu Skulpturen und Schiffsteilen, war alles zu finden.

    …“Auf zwei Etagen bietet das Museum viel Wissenswertes unter anderem über die Marineflieger in Stralsund, das Segelschulschiff „Gorch Fock l“, oder zur wechselvolle Geschichte der Hansestadt Stralsund in Verbindung mit der deutschen Militärgeschichte. Das Außengelände präsentiert neben Großexponaten (Marinehubschrauber, 2 Torpedoschnellboote) zahlreiche weitere maritime Ausstellungsstücke.“…

    Die Ausstellungen im ehemaligen Kasernengebäude, vermitteln viel von der militärischen Geschichte, des Dänholms und seine Funktion, für die einstige Festungs- und Garnisonsstadt Stralsund. Unglaublich viele Bilder, Dokumente, Schemata, Uniformen, Flaggen, Waffen, Übersichten und Modelle, verschaffen einen sehr informativen Einblick.

    Zur Zeit unseres Besuches, war eine Sonderausstellung zum Ausbruch des 1.Weltkrieges. Man erfährt viel über die Geschichte des sogenannten Regiment 42 und die Funktion der Kaiserlichen Marine zu jener Zeit. Sehr traurig habe ich die Dokumentation, mit Zeitungsanzeigen, der Kriegsgefallenen aus Stralsund, empfunden.

    Wir hielten uns hier fast zwei Stunden auf und es war ein sehr interessanter Besuch, der noch eine ganze Weile auf uns wirkte. Wen die Geschichte Stralsunds ab der kaiserlichen Marinezeit, bis hin zu Zeiten der ehemaligen DDR interessiert, wird hier begeistert sein, wie wir.

    Ich habe sehr viele Fotos gemacht, welche aber nur einen kleinen Bruchteil des Museums zeigen. Sie ersetzen einen Besuch hier, definitiv nicht und vermitteln auch nicht, was man empfindet, wenn man in die kleinen Räume, des Museums geht. Jeder Raum, hat seine eigene kleine Geschichte und macht neugierig auf mehr.

    geschrieben für:

    Museen in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    LUT Prima Infos, Schalotte. Alles dran, alles drin - daumenverdächtig!
    Ausgeblendete 17 Kommentare anzeigen
    Schalotte Oh, vielen Dank für den grünen Daumen, die Likes und die Glückwünsche.
    grubmard Ich war zu der Zeit da, als das Museum gerade aufgebaut wurde. Damals wars noch weit von 5 Sternen entfernt. Schön, daß sich das geändert hat.

    Glückwunsch zum GD
    Jenny-Muc Gratuliere zum GD der natürlich für diesen tollen und informativen Beitrag mehr als verdient ist. Macht immer wieder viel Freude Deine Bewertungen zu lesen!
    eknarf49 Ganz hertlichen Glückwunsch zum GD für einen erstklassigen Bericht, liebe Schalotte.
    opavati® Ich habe dort gedient und werde den Dänholm nie vergessen. Drumrum rennen in vollem Ornat und sehnsuchtsvoll auf den Rügendamm starren. bearbeitet
    opavati® »Kennst Du das Land wo die Sonne nie lacht,
    wo der Maat den Matrosen zum Idioten macht,
    wo Du verlierst Anstand und Tugend,
    das ist Dänholm, Grabmal der Jugend.« ;-)
    bearbeitet

    bestätigt durch Community

    43.
  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Das Skurrileum ist ein Museum der etwas anderen Art und auf jeden Fall, für Comicliebhaber und Freunde der "Komischen Kunst" einen Besuch Wert.
    Es ist noch relativ jung (Eröffnung war am 30.06.2013) und aktuell befindet sich in der Zeit vom 17.04. bis 02.11.2014 eine Sonderausstellung zu "Reizende Bilder - Cartoons von Männer und Frauen" in den Räumlichkeiten des Museums.

    Gleich vor dem Eingang befindet sich das Maskottchen der "lol" und strebt gleich zum Lächeln an :D Es ist aus Holz geschnitzt und ca. 1m groß.

    Es ist kein Überladendes Museum was man dort vorfindet, aber gerade das kleine und feine Ambiente macht den Besuch auch einzigartig und lädt zum Wiederkommen ein.

    Die Eintrittspreise sind human und mit 5 Euro Normalpreis sowie 3 Euro ermäßigt, relativ erschwinglich.

    Toiletten befinden sich im Aussenbereich des Hafens und sind allerdings kostenpflichtig, nicht unbedingt schön wenn man erstmal wieder wo anders hin muss, aber wenn man es weiß ist das auch ok.

    In dem Museum gibt es gleich in dem Eingangsbereich einen eigenen Shop wo man, zumindest aktuell wegen der Sonderausstellung, viele Comicbücher und dazu bezogene Postkarten und anderen Kram wie Einkaufsbeutel, erwerben kann.

    geschrieben für:

    Museen in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    alligateuse Danke für den Tipp, das wird beim nächsten Stralsund-Besuch unbedingt eingeplant ;-)

    44.
  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von siko_9

    Als Komiticket mit Ozeaneum oder/ und Meereskundemuseum ist es eine sehr gute Gelegenheit mal zu sehen, wir der Mensch die See nutzt oder die Seewege sichert. Das ist sehr spannend. Also lieber zukünfitger Besucher im Pack ist es sehr zu empfehlen. Die Unterwasserstation ist mal was richtig gutes, hier kann man selbst erleben, wie Eng und kompakt es in einem Unterwasserteil zu geht. Das Klo neben der Küche ist für Otto- Normal sehr gewöhnungsbedürftig. Das Gebäude das um die Alten Segel-Fischerbotte herumbebaut ist . Sieht auch futuristisch aus. Also wens interessiert , einfach anschauen

    geschrieben für:

    Fischgeschäfte / Museen in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    45.
  6. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Zur Anreise: Wie die meisten Städte ist auch Stralsund Autofahrers Albtraum. Im Gewirr der Altstadtstraßen hat man kaum eine Chance, einen kostenfreien Parkplatz in Hafennähe zu ergattern. Bleibt die Hafeninsel und deren Umgebung. Der Verlockung, sich wild auf eine Freifläche zu stellen oder einen der reservierten Parkplätze zu nutzen, sollte man tunlichst widerstehen. Polizei und Ordnungsamt kontrollieren gerne und viel und dann wird’s richtig teuer. Bleibt einer der auch nicht gerade günstigen gebührenpflichtigen Parkplätze. Ich habe für angefangene 4 Stunden 7 € berappen müssen. Man sollte auch genug Münzen zum bezahlen des Parktickets dabei haben und das zu Beginn gezogene Ticket wie seinen Augapfel hüten. Bei Verlust dieses Tickets werden pauschal 50 € fällig.

    Das Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel ist einer von 4 Standorten des Deutschen Meeresmuseums und wirkt so ein bisschen wie das notgelandete Raumschiff Enterprise. Eigentlich paßt der futuristische Bau nicht wirklich zu den alten Gebäuden von Hafen und Altstadt. Absperrungen vor dem Eingang zeigen, daß es nicht immer ohne Wartezeit abgeht. Vor allem in der Ferienzeit können die Wartezeiten erheblich sein. Wer genau weiß, wann er das Ozeneum besuchen will, kann sich auf der Internetseite des Meeresmuseums vorher Tickets kaufen und wird dann an der Warteschlange vorbei ins Haus gelassen. Ich hatte Glück und bin ohne Wartezeit reingekommen. Der Eintrittspreis ist mit 16 € (ermäßigt 10 €) ganz schön stolz. Für den ermäßigten Eintrittspreis muß man den Rentenausweis bzw. ALG I/II-Bescheid vorlegen. Fürs filmen und fotografieren wird eine Zusatzgebühr von 1 € fällig, die man sich aber sparen kann, wenn man nicht eine sehr lichtstarke Kamera hat. Fast alle Ausstellungsräume liegen in tiefseedunklem Dämmerlicht und auch die Aquarien sind nicht gerade lichtdurchflutet. Zum Schutz der Tiere ist die Benutzung von Blitzlicht im Aquarium strengstens verboten.

    Das Innere des Hauses ist großzügig und barrierefrei gestaltet. Alle Etagen sind auch über Fahrstühle erreichbar. Beim Rundgang braucht man keine Angst zu haben, das man was verpaßt. Eine rote Linie auf dem Fußboden führt die Besucher durch alle Räume und alle Etagen.
    Der museale Teil ist modern konzipiert. Es gibt viel zu lesen und auch interaktive Angebote, dazu die in einem naturkundlichen Museum unvermeidlichen Dermoplastiken toter Tiere mit Haut, Fell oder Federn und genauso tote Exemplare, eingelegt in Alkohol oder Formalin. Diesen Teil des Ozeaneums hätte ich mir heller gewünscht. Der viele Text und die Exponate bei Dämmerlicht machen schnell müde und unkonzentriert. Dieser Teil hätte für mich die Fahrt nach Stralsund und den Eintrittspreis nicht gelohnt.

    Die großen Schauaquarien reißen dafür aber wieder einiges raus. Die sind wirklich sehr gut gemacht. Wer allerdings Nemo und seine tropischen Freunde aus dem Korallenriff sucht, ist im Ozeaneum falsch. Hier werden ausschließlich Fische aus Ostsee, Nordsee und Nordatlantik gezeigt. Etwas mehr Fischbesatz hätte ich in dem riesigen Nordatlantikaquarium erwartet, wo neben einem Makrelenschwarm und Rochen auch ein recht großer, ewig grimmig dreinschauender Sandtigerhai seine Runden dreht. Es ist interessant zu sehen, wie groß Fischstäbchen und Fischfilets sind, wenn noch Flossen dran sind. Vieles kennt man ja nur aus der TK-Truhe oder der Fischtheke in zerlegter, küchenfertiger Form im Supermarkt. Ein Dorsch ist ein ganz schön großer Brocken und Seeteufel und Seewolf, so lecker sie auch schmecken mögen, haben als lebende Tiere wahrlich keinen Kuschelfaktor und sehen ein bisschen wie Unterwasseraliens aus.

    Auf dem Dach des Ozeaneums, von dem man einen schönen Ausblick auf Hafen, Stralsund und den Strelasund hat, befindet sich dann noch eine relativ kleine Pinguinanlage, die mit den Gewässern der Nordhalbkugel allerdings nichts zu tun hat. Okay, es ist was für Kinder (und Erwachsene), den putzigen Gesellen zu zuschauen. In jedem halbwegs modernen Zoo findet man da aber größere und schönere Anlagen für diese Tiere.

    Vor dem Ausgang ist dann noch eine riesige Halle, in denen Modelle von Walen an der Decke hängen (z.B. Orca, Pottwal, Finnwal), natürlich auch im halbdunkeln. Wer Zeit und Muße hat, kann auf einer der zahlreichen Liegen platznehmen und die Multimediashow zum Thema „Wale“ verfolgen.

    Im Foyerbereich ist dann auch der Museumsshop. Richtig schöne Ansichtskarten vom Ozeaneum haben sie leider nicht, dafür allerlei andere Andenken und Literatur. Und schön teuer ist der Shop auch. Weiterhin findet man im Foyer eine Art kleines Bistro, verhungern und verdursten braucht man also nicht. Mehr als das Bistro ist auch nicht erforderlich, da es am Hafengelände ein wirklich reichhaltiges gastronomisches Angebot gibt. Und sollte man während des Gangs durchs Ozeaneum „mal müssen“ müssen, auch dafür ist gesorgt. Toiletten findet man im ganzen Haus.

    Ob man das Ozeaneum besucht oder nicht und ob man bereit ist, den hohen Eintrittspreis zu zahlen, sei jedem selbst überlassen. Ich fand vor allem die Aquarien sehr sehenswert.

    geschrieben für:

    Museen in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Der Beitrag von Nike
    wurde vom Verfasser der Bewertung bzw. des Forenbeitrags ausgeblendet.
    Ausgeblendete 19 Kommentare anzeigen
    Sagro ..toller Beitrag ....
    mal kurz die Ohren zu halten .....
    ...DAUUUUUMEN......!!!!!
    sermerjung © WOW ,eine toll geschriebene Bewertung , sehr ausführlich !
    Dafür gibt es schon mal den Sermer GD ;-)))
    Sagro ..na und hier klappt es ja auch ----
    Nochmals Glückwunsch !!!!!!! -- wirklich verdient
    Ästhet super Bewertung, ich mag Erfahrungsberichte und finde, Du hast einen netten Stil, Glückwunsch und Anerkennung aus dem Badischen.
    Biscuitty Sehr anschaulich und plastisch geschildert. Seit der Eröffnung wollte ich immer mal hin, will ich immer noch ;-) Mal sehen, wann ich es nach Stralsund schaffe. Deine Bewertung gibt meiner Motivation noch einen zusätzlichen Schubs!
    Sir Thomas Find ich auch. Eine sehr fundierte und detailreiche Reportage. Natürlich blöd, dass der Hai immer so unfreundlich kuckt und zu sehr an der Beleuchtung gespart wird. Mein bisher überzeugendstes Meeresaquarium steht in Barcelona. Glückwunsch zum GD natürlich, Meister grubmard.
    Schalotte Sehr gut geschrieben und ich finde, der Eintritt lohnt sich auf jeden Fall.
    LUT Jetzt erst entdeckt. Danke für diesen schönen Beitrag und die herrlichen Fotos.
    Gratulation zum Daumen, grubmard!
    Ein golocal Nutzer Glückwunsch zum grünen Daumen, da schließe ich mich gerne an. Kann auch aktuell nicht sehen was ausgezeichnet wurde aber geht ja auch so. lg Alf
    MonaM. Toller Beitrag. Ich fand noch sehr gut, dass es in den Austellungsräumen genügend Sitzplätze gab. So konnte man sich immer mal etwas ausruhen, gerade für Ältere oder Schwangere sehr praktisch.
    Windmühle Schöner Beitrag, allerdings find ich die Anfahrt und Parksitutaion nicht so schlimm....es sei denn man erwartet freie Zufahrt und 1000ende Gratisparkplätze, das gibts ja noch nichtmal in der Hauptstadt:-)
    Ein golocal Nutzer Die Parkplatzsituation in Stalsund, Greifswald, Rostock usw ist von je her sehr eingeschränkt. Bei solchen Städten sollte man damit rechnen.
    H.j.ruehl@web.de Für Wohnmobilisten und Menschen mit Behinderung eine Zumutung ! Die Gastronomie ein geschmackloses und überteuertes Kantinenessen! Dafür total überteuert !

    bestätigt durch Community

    46.
  7. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Im Hafen von Stralsund, in Nachbarschaft zum Ozeaneum hat ein 80jähriger Schiffsveteran seinen derzeitigen Liegeplatz gefunden: die deutsche Dreimastbark „Gorch Fock (I)“. Auch wenn eine Ähnlichkeit besteht, bitte nicht verwechseln mit dem Segelschulschiff der Bundesmarine, der „Gorch Fock (II)“.

    Wer nun glaubt, er könne ein Museumsschiff besichtigen, der irrt. Der Großsegler ist ein Schiff, daß zur Besichtigung freigegeben ist, ein kleines Bordmuseum eingeschlossen. Der Eintritt kostet 4 €, Ermäßigungen gibt es nicht. Für gebrechliche Menschen und Personen mit körperlichem Handicap ist der Besuch des Schiffes nicht möglich, da weder Zugang noch Rundgang barrierefrei sind. Die prekäre Parkplatzsituation am Hafen hatte ich Beitrag zum Ozeaneum Stralsund beschrieben – siehe dort, ich möchte mich nicht wiederholen.

    Nach nur 100 Tagen Bauzeit auf der Hamburger Blohm & Voß-Werft wurde das Schiff 1933 auf den Namen des deutschen Marineschriftstellers Gorch Fock (Johann Kinau) getauft und als Segelschulschiff der damaligen Reichsmarine in Dienst gestellt. In den Folgejahren wurden 3 weitere Schiffe dieses Typs gebaut, die heute noch in Fahrt sind: „Mircea“ (Rumänien), „Horst Wessel“ (heute „Eagle“ – USA), „Albert Leo Schlageter“ (heute „Sagres“ – Portugal). Ein fünftes Schiff, die „Herbert Norkus“ wurde nicht fertig gebaut und 1947 mit Gasmunition versenkt. Das letzte Schiff dieser Baureihe ist die 1958 gebaute „Gorch Fock (II)“ der Bundesmarine, eine modifizierte Version ihrer Vorgängerin.

    Mit dem Kriegsbeginn 1939 endete die Zeit der großen Fahrten. Die „Gorch Fock“ wurde als stationäres Wohnschiff ua. in Kiel und Swinemünde eingesetzt. Erst 1944 wurde das Schiff nach Rügen überführt und wieder zur Ausbildung eingesetzt. Unmittelbar vor Kriegsende erfolgte am 27.4.1945 die Außerdienststellung des Schiffs in Stralsund und die teilweise Demontage von Besegelung und Ausrüstung. Um das Schiff nicht der vorrückenden Roten Armee zu überlassen, entschloß sich die Restbesatzung, das Schiff im Strelasund zwischen Rügen und Stralsund zu versenken. Bei dieser Aktion wurde die „Gorch Fock“ von sowjetischen Panzern beschossen und beschädigt und schließlich von der eigenen Besatzung durch Sprengung versenkt.

    Nach dem Krieg wurde das Wrack der UdSSR als Reparationsleistung zugesprochen, 1947 gehoben und in Rostock und Wismar instand gesetzt. 1949 wurde das Schiff in „Towaritsch“ umbenannt und in seinen neuen Heimathafen Cherson im Schwarzen Meer verlegt. Seit 1951 fuhr die Dreimastbark dann als Segelschulschiff der sowjetischen Handelsflottenschule Cherson. 1957 unternahm das Schiff eine Weltreise und gewann in den siebziger Jahren 2x die Operation Sail in der Klasse der Großsegler. Nach dem Ende der UdSSR 1991 übernahm die Ukraine das Schiff, konnte es aber aus Geldmangel nicht in Fahrt halten. 1995 segelte das Schiff letztmalig nach Großbritannien, wo es repariert werden sollte, was wiederum am Geldmangel scheiterte. 1999 holte der deutsche Verein „Tall-Ship Friends“ die „Towaritsch“ als Flaggschiff der „EXPO 2000 am Meer“ nach Wilhelmshaven. Der Verein „Tall-Ship Friends“ kaufte 2003 das inzwischen schwer beschädigte Schiff und brachte es nach 58 Jahren zurück nach Stralsund. Hier wurde der Großsegler auf der Volkswerft repariert und schwimmfähig gehalten. Im November 2003 erhielt das Schiff wieder seinen ursprünglichen Namen „Gorch Fock“. Seit 2004 arbeitet der Verein als Eigentümer des Schiffs nun daran, den Originalzustand wieder herzustellen und das Schiff wieder in Fahrt zubringen.

    Als Besucher kann man heute das 75 m lange und 12 m breite Schiff auf und unter Deck erkunden. Alle Decks sind zugänglich, nicht aber alle Räume. Vieles ist im Rohbauzustand laufender Arbeiten. Der Kapitänssalon ist wiederhergestellt und wird ua. für Trauungen genutzt. Im Mannschaftsdeck bekommt man einen Eindruck, wie spartanisch die Matrosen untergebracht waren. Im untersten Deck werden im kleinen Bordmuseum Exponate der Schiffausrüstung gezeigt sowie ein Eindruck vom Leben an Bord sowie zur Geschichte des Schiffes unter reichsdeutscher, sowjetischer, ukrainischer und schließlich bundesdeutscher Flagge vermittelt. Vieles ist noch unfertig oder man hat man Instandsetzungsarbeiten noch gar nicht begonnen. Aber das ist auch nicht der Anspruch des Vereins. Man will kein fertiges Museumsschiff zeigen, sondern einen alten Großsegler, ein maritimes, technisches Denkmal im Jetzt-Zustand, mit all seinen Unzulänglichkeiten.

    Wer das Schiff jetzt besucht, leistet mit seinem Eintrittsgeld auch einen Beitrag zum Erhalt des stolzen Schiffs. Vielleicht gelingt ja dem Verein, die erste „Gorch Fock“ wieder in Fahrt zubringen. Vielleicht ist es irgendwann möglich, beide "Gorch Fock"s mit ihren je 1800 m² Segelfläche an den 3 Masten segeln zu sehen.

    geschrieben für:

    Museen / Schifffahrt in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Sagro Toll ---- Information wie ich sie gerne lese...
    Hallo GDVS --- das ist der 2. Daumen der fehlt !!!!
    Ausgeblendete 8 Kommentare anzeigen
    grubmard @Schnurrimaus: Nicht durch mich entfernt. Der Eintrag war komplett leer, ohne erste Bewertung und ohne Bilder
    opavati® Natürlich nicht, man sollte hier Bilder nie direkt mit der App. hochladen, die sind dann im Fall der Fälle immer weg.
    opavati® Von der Webseite www.gorchfock1.de

    Eintrittspreise:

    Erwachsene € 4,50
    Kinder (ab 6 Jahren), Schüler u. Studenten ( bis 27 Jahre) € 2,50
    Familien: Eltern + 2 Kinder ab 6 Jahren € 10,00
    Begleitete Kinder unter 6 Jahren frei
    Gruppenpreis Erwachsene ab 15 Personen pro/Person € 4,00
    Gruppenpreis Kinder ab 15 Personen pro/Person € 2,00
    ubier Danke für das Update. So wie es aussieht, wird die private Gorch Fock noch vor Uschis Spielzeugbötchen fertig...

    bestätigt durch Community

    47.
  8. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Im Hafen von Stralsund, in Nachbarschaft zum Ozeaneum hat ein 80jähriger Schiffsveteran seinen derzeitigen Liegeplatz gefunden: die deutsche Dreimastbark „Gorch Fock (I)“. Auch wenn eine Ähnlichkeit besteht, bitte nicht verwechseln mit dem Segelschulschiff der Bundesmarine, der „Gorch Fock (II)“.

    Wer nun glaubt, er könne ein Museumsschiff besichtigen, der irrt. Der Großsegler ist ein Schiff, daß zur Besichtigung freigegeben ist, ein kleines Bordmuseum eingeschlossen. Der Eintritt kostet 4 €, Ermäßigungen gibt es nicht. Für gebrechliche Menschen und Personen mit körperlichem Handicap ist der Besuch des Schiffes nicht möglich, da weder Zugang noch Rundgang barrierefrei sind. Die prekäre Parkplatzsituation am Hafen hatte ich Beitrag zum Ozeaneum Stralsund beschrieben – siehe dort, ich möchte mich nicht wiederholen.

    Nach nur 100 Tagen Bauzeit auf der Hamburger Blohm & Voß-Werft wurde das Schiff 1933 auf den Namen des deutschen Marineschriftstellers Gorch Fock (Johann Kinau) getauft und als Segelschulschiff der damaligen Reichsmarine in Dienst gestellt. In den Folgejahren wurden 3 weitere Schiffe dieses Typs gebaut, die heute noch in Fahrt sind: „Mircea“ (Rumänien), „Horst Wessel“ (heute „Eagle“ – USA), „Albert Leo Schlageter“ (heute „Sagres“ – Portugal). Ein fünftes Schiff, die „Herbert Norkus“ wurde nicht fertig gebaut und 1947 mit Gasmunition versenkt. Das letzte Schiff dieser Baureihe ist die 1958 gebaute „Gorch Fock (II)“ der Bundesmarine, eine modifizierte Version ihrer Vorgängerin.

    Mit dem Kriegsbeginn 1939 endete die Zeit der großen Fahrten. Die „Gorch Fock“ wurde als stationäres Wohnschiff ua. in Kiel und Swinemünde eingesetzt. Erst 1944 wurde das Schiff nach Rügen überführt und wieder zur Ausbildung eingesetzt. Unmittelbar vor Kriegsende erfolgte am 27.4.1945 die Außerdienststellung des Schiffs in Stralsund und die teilweise Demontage von Besegelung und Ausrüstung. Um das Schiff nicht der vorrückenden Roten Armee zu überlassen, entschloß sich die Restbesatzung, das Schiff im Strelasund zwischen Rügen und Stralsund zu versenken. Bei dieser Aktion wurde die „Gorch Fock“ von sowjetischen Panzern beschossen und beschädigt und schließlich von der eigenen Besatzung durch Sprengung versenkt.

    Nach dem Krieg wurde das Wrack der UdSSR als Reparationsleistung zugesprochen, 1947 gehoben und in Rostock und Wismar instand gesetzt. 1949 wurde das Schiff in „Towaritsch“ umbenannt und in seinen neuen Heimathafen Cherson im Schwarzen Meer verlegt. Seit 1951 fuhr die Dreimastbark dann als Segelschulschiff der sowjetischen Handelsflottenschule Cherson. 1957 unternahm das Schiff eine Weltreise und gewann in den siebziger Jahren 2x die Operation Sail in der Klasse der Großsegler. Nach dem Ende der UdSSR 1991 übernahm die Ukraine das Schiff, konnte es aber aus Geldmangel nicht in Fahrt halten. 1995 segelte das Schiff letztmalig nach Großbritannien, wo es repariert werden sollte, was wiederum am Geldmangel scheiterte. 1999 holte der deutsche Verein „Tall-Ship Friends“ die „Towaritsch“ als Flaggschiff der „EXPO 2000 am Meer“ nach Wilhelmshaven. Der Verein „Tall-Ship Friends“ kaufte 2003 das inzwischen schwer beschädigte Schiff und brachte es nach 58 Jahren zurück nach Stralsund. Hier wurde der Großsegler auf der Volkswerft repariert und schwimmfähig gehalten. Im November 2003 erhielt das Schiff wieder seinen ursprünglichen Namen „Gorch Fock“. Seit 2004 arbeitet der Verein als Eigentümer des Schiffs nun daran, den Originalzustand wieder herzustellen und das Schiff wieder in Fahrt zubringen.

    Als Besucher kann man heute das 75 m lange und 12 m breite Schiff auf und unter Deck erkunden. Alle Decks sind zugänglich, nicht aber alle Räume. Vieles ist im Rohbauzustand laufender Arbeiten. Der Kapitänssalon ist wiederhergestellt und wird ua. für Trauungen genutzt. Im Mannschaftsdeck bekommt man einen Eindruck, wie spartanisch die Matrosen untergebracht waren. Im untersten Deck werden im kleinen Bordmuseum Exponate der Schiffausrüstung gezeigt sowie ein Eindruck vom Leben an Bord sowie zur Geschichte des Schiffes unter reichsdeutscher, sowjetischer, ukrainischer und schließlich bundesdeutscher Flagge vermittelt. Vieles ist noch unfertig oder man hat man Instandsetzungsarbeiten noch gar nicht begonnen. Aber das ist auch nicht der Anspruch des Vereins. Man will kein fertiges Museumsschiff zeigen, sondern einen alten Großsegler, ein maritimes, technisches Denkmal im Jetzt-Zustand, mit all seinen Unzulänglichkeiten.

    Wer das Schiff jetzt besucht, leistet mit seinem Eintrittsgeld auch einen Beitrag zum Erhalt des stolzen Schiffs. Vielleicht gelingt ja dem Verein, die erste „Gorch Fock“ wieder in Fahrt zubringen. Vielleicht ist es irgendwann möglich, beide "Gorch Fock"s mit ihren je 1800 m² Segelfläche an den 3 Masten segeln zu sehen.

    geschrieben für:

    Museen / Schifffahrt in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Sagro Toll ---- Information wie ich sie gerne lese...
    Hallo GDVS --- das ist der 2. Daumen der fehlt !!!!
    Ausgeblendete 8 Kommentare anzeigen
    grubmard @Schnurrimaus: Nicht durch mich entfernt. Der Eintrag war komplett leer, ohne erste Bewertung und ohne Bilder
    opavati® Natürlich nicht, man sollte hier Bilder nie direkt mit der App. hochladen, die sind dann im Fall der Fälle immer weg.
    opavati® Von der Webseite www.gorchfock1.de

    Eintrittspreise:

    Erwachsene € 4,50
    Kinder (ab 6 Jahren), Schüler u. Studenten ( bis 27 Jahre) € 2,50
    Familien: Eltern + 2 Kinder ab 6 Jahren € 10,00
    Begleitete Kinder unter 6 Jahren frei
    Gruppenpreis Erwachsene ab 15 Personen pro/Person € 4,00
    Gruppenpreis Kinder ab 15 Personen pro/Person € 2,00
    ubier Danke für das Update. So wie es aussieht, wird die private Gorch Fock noch vor Uschis Spielzeugbötchen fertig...

    bestätigt durch Community

    48.
  9. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Zur Anreise: Wie die meisten Städte ist auch Stralsund Autofahrers Albtraum. Im Gewirr der Altstadtstraßen hat man kaum eine Chance, einen kostenfreien Parkplatz in Hafennähe zu ergattern. Bleibt die Hafeninsel und deren Umgebung. Der Verlockung, sich wild auf eine Freifläche zu stellen oder einen der reservierten Parkplätze zu nutzen, sollte man tunlichst widerstehen. Polizei und Ordnungsamt kontrollieren gerne und viel und dann wird’s richtig teuer. Bleibt einer der auch nicht gerade günstigen gebührenpflichtigen Parkplätze. Ich habe für angefangene 4 Stunden 7 € berappen müssen. Man sollte auch genug Münzen zum bezahlen des Parktickets dabei haben und das zu Beginn gezogene Ticket wie seinen Augapfel hüten. Bei Verlust dieses Tickets werden pauschal 50 € fällig.

    Das Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel ist einer von 4 Standorten des Deutschen Meeresmuseums und wirkt so ein bisschen wie das notgelandete Raumschiff Enterprise. Eigentlich paßt der futuristische Bau nicht wirklich zu den alten Gebäuden von Hafen und Altstadt. Absperrungen vor dem Eingang zeigen, daß es nicht immer ohne Wartezeit abgeht. Vor allem in der Ferienzeit können die Wartezeiten erheblich sein. Wer genau weiß, wann er das Ozeneum besuchen will, kann sich auf der Internetseite des Meeresmuseums vorher Tickets kaufen und wird dann an der Warteschlange vorbei ins Haus gelassen. Ich hatte Glück und bin ohne Wartezeit reingekommen. Der Eintrittspreis ist mit 16 € (ermäßigt 10 €) ganz schön stolz. Für den ermäßigten Eintrittspreis muß man den Rentenausweis bzw. ALG I/II-Bescheid vorlegen. Fürs filmen und fotografieren wird eine Zusatzgebühr von 1 € fällig, die man sich aber sparen kann, wenn man nicht eine sehr lichtstarke Kamera hat. Fast alle Ausstellungsräume liegen in tiefseedunklem Dämmerlicht und auch die Aquarien sind nicht gerade lichtdurchflutet. Zum Schutz der Tiere ist die Benutzung von Blitzlicht im Aquarium strengstens verboten.

    Das Innere des Hauses ist großzügig und barrierefrei gestaltet. Alle Etagen sind auch über Fahrstühle erreichbar. Beim Rundgang braucht man keine Angst zu haben, das man was verpaßt. Eine rote Linie auf dem Fußboden führt die Besucher durch alle Räume und alle Etagen.
    Der museale Teil ist modern konzipiert. Es gibt viel zu lesen und auch interaktive Angebote, dazu die in einem naturkundlichen Museum unvermeidlichen Dermoplastiken toter Tiere mit Haut, Fell oder Federn und genauso tote Exemplare, eingelegt in Alkohol oder Formalin. Diesen Teil des Ozeaneums hätte ich mir heller gewünscht. Der viele Text und die Exponate bei Dämmerlicht machen schnell müde und unkonzentriert. Dieser Teil hätte für mich die Fahrt nach Stralsund und den Eintrittspreis nicht gelohnt.

    Die großen Schauaquarien reißen dafür aber wieder einiges raus. Die sind wirklich sehr gut gemacht. Wer allerdings Nemo und seine tropischen Freunde aus dem Korallenriff sucht, ist im Ozeaneum falsch. Hier werden ausschließlich Fische aus Ostsee, Nordsee und Nordatlantik gezeigt. Etwas mehr Fischbesatz hätte ich in dem riesigen Nordatlantikaquarium erwartet, wo neben einem Makrelenschwarm und Rochen auch ein recht großer, ewig grimmig dreinschauender Sandtigerhai seine Runden dreht. Es ist interessant zu sehen, wie groß Fischstäbchen und Fischfilets sind, wenn noch Flossen dran sind. Vieles kennt man ja nur aus der TK-Truhe oder der Fischtheke in zerlegter, küchenfertiger Form im Supermarkt. Ein Dorsch ist ein ganz schön großer Brocken und Seeteufel und Seewolf, so lecker sie auch schmecken mögen, haben als lebende Tiere wahrlich keinen Kuschelfaktor und sehen ein bisschen wie Unterwasseraliens aus.

    Auf dem Dach des Ozeaneums, von dem man einen schönen Ausblick auf Hafen, Stralsund und den Strelasund hat, befindet sich dann noch eine relativ kleine Pinguinanlage, die mit den Gewässern der Nordhalbkugel allerdings nichts zu tun hat. Okay, es ist was für Kinder (und Erwachsene), den putzigen Gesellen zu zuschauen. In jedem halbwegs modernen Zoo findet man da aber größere und schönere Anlagen für diese Tiere.

    Vor dem Ausgang ist dann noch eine riesige Halle, in denen Modelle von Walen an der Decke hängen (z.B. Orca, Pottwal, Finnwal), natürlich auch im halbdunkeln. Wer Zeit und Muße hat, kann auf einer der zahlreichen Liegen platznehmen und die Multimediashow zum Thema „Wale“ verfolgen.

    Im Foyerbereich ist dann auch der Museumsshop. Richtig schöne Ansichtskarten vom Ozeaneum haben sie leider nicht, dafür allerlei andere Andenken und Literatur. Und schön teuer ist der Shop auch. Weiterhin findet man im Foyer eine Art kleines Bistro, verhungern und verdursten braucht man also nicht. Mehr als das Bistro ist auch nicht erforderlich, da es am Hafengelände ein wirklich reichhaltiges gastronomisches Angebot gibt. Und sollte man während des Gangs durchs Ozeaneum „mal müssen“ müssen, auch dafür ist gesorgt. Toiletten findet man im ganzen Haus.

    Ob man das Ozeaneum besucht oder nicht und ob man bereit ist, den hohen Eintrittspreis zu zahlen, sei jedem selbst überlassen. Ich fand vor allem die Aquarien sehr sehenswert.

    geschrieben für:

    Museen in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Der Beitrag von Nike
    wurde vom Verfasser der Bewertung bzw. des Forenbeitrags ausgeblendet.
    Ausgeblendete 19 Kommentare anzeigen
    Sagro ..toller Beitrag ....
    mal kurz die Ohren zu halten .....
    ...DAUUUUUMEN......!!!!!
    sermerjung © WOW ,eine toll geschriebene Bewertung , sehr ausführlich !
    Dafür gibt es schon mal den Sermer GD ;-)))
    Sagro ..na und hier klappt es ja auch ----
    Nochmals Glückwunsch !!!!!!! -- wirklich verdient
    Ästhet super Bewertung, ich mag Erfahrungsberichte und finde, Du hast einen netten Stil, Glückwunsch und Anerkennung aus dem Badischen.
    Biscuitty Sehr anschaulich und plastisch geschildert. Seit der Eröffnung wollte ich immer mal hin, will ich immer noch ;-) Mal sehen, wann ich es nach Stralsund schaffe. Deine Bewertung gibt meiner Motivation noch einen zusätzlichen Schubs!
    Sir Thomas Find ich auch. Eine sehr fundierte und detailreiche Reportage. Natürlich blöd, dass der Hai immer so unfreundlich kuckt und zu sehr an der Beleuchtung gespart wird. Mein bisher überzeugendstes Meeresaquarium steht in Barcelona. Glückwunsch zum GD natürlich, Meister grubmard.
    Schalotte Sehr gut geschrieben und ich finde, der Eintritt lohnt sich auf jeden Fall.
    LUT Jetzt erst entdeckt. Danke für diesen schönen Beitrag und die herrlichen Fotos.
    Gratulation zum Daumen, grubmard!
    Ein golocal Nutzer Glückwunsch zum grünen Daumen, da schließe ich mich gerne an. Kann auch aktuell nicht sehen was ausgezeichnet wurde aber geht ja auch so. lg Alf
    MonaM. Toller Beitrag. Ich fand noch sehr gut, dass es in den Austellungsräumen genügend Sitzplätze gab. So konnte man sich immer mal etwas ausruhen, gerade für Ältere oder Schwangere sehr praktisch.
    Windmühle Schöner Beitrag, allerdings find ich die Anfahrt und Parksitutaion nicht so schlimm....es sei denn man erwartet freie Zufahrt und 1000ende Gratisparkplätze, das gibts ja noch nichtmal in der Hauptstadt:-)
    Ein golocal Nutzer Die Parkplatzsituation in Stalsund, Greifswald, Rostock usw ist von je her sehr eingeschränkt. Bei solchen Städten sollte man damit rechnen.
    H.j.ruehl@web.de Für Wohnmobilisten und Menschen mit Behinderung eine Zumutung ! Die Gastronomie ein geschmackloses und überteuertes Kantinenessen! Dafür total überteuert !

    bestätigt durch Community

    49.
  10. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Absolutes muss für Nautikintressierte Menschen.Die detailierte Ausstellung von Schaustücken der Schiffahrt,mit anhängender ausführlicher Beschreibung plus Aquarien mit vielen bekannten Seebewohner laden zum kurzweiligen verweilen ein.Eintrittspreis erschwinglich,Personal freundlich,also insgesamt eine lohnende Investition wenn man in Stralsund als Tourist unterwegs ist.

    geschrieben für:

    Museen in Stralsund

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    50.