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  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    1945 tobten Kämpfe zwischen deutschen und sowjetischen Truppen nicht nur rund um Berlin, sondern auch im ländlichen Raum Vorpommerns.
    Einige deutsche Gefallene dieser Kämpfe haben ihre letzte Ruhe in der deutschen Kriegsgräberstätte in Eggesin (Mecklenburg-Vorpommern / Landkreis Vorpommern-Greifswald / ca. 55 km nordöstlich von Neubrandenburg) gefunden.
    Die Kriegsgräberstätte befindet sich an der nordwestlichen Mauer des Friedhofs Eggesin und ist auch nur über diesen zureichen. Sie wird nicht vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. sondern von der Stadt Eggesin betreut.

    Die Kriegsgräberstätte besteht aus 3 Teilen: dem Mahnmal in der Mitte und den Grabkreuzen links und rechts davon.
    Das Mahnmal ist eine halbrunde, mannshohe Mauer mit einer Gedenktafel:
    „Zum Gedenken der Opfer des 2. Weltkrieges. Als Mahnung zum Frieden und zur Achtung der Würde.“
    Vor der Mauer liegt ein weiterer Gedenkstein, der allerdings so verwittert ist, dass man die Inschrift nicht mehr lesen kann. Mit Mühe erkennt man die Jahreszahlen 1939 und 1945. Vermutlich ist dieser Stein der ursprüngliche Gedenkstein der Kriegsgräberstätte.

    Rechts und links der Mauer stehen je 1 grob behauenes Kreuz ohne Inschrift sowie je 7 kleine Grabmale aus Backsteinen. 13 dieser Grabmale tragen die Namen der hier beigesetzten Soldaten, 1 Grabmal trägt die Inschrift „Unbekannt“.

    Die Kriegsgräberstätte Eggesin ist heute als Gemeinschaftsgrab angelegt. Die heute nicht kenntlichen Einzelgräber befinden sich auf der Rasenfläche der Kriegsgräberstätte.

    Fazit: Würdige letzte Ruhestätte für einige Opfer des 2. Weltkriegs.

    geschrieben für:

    Friedhof in Eggesin

    Neu hinzugefügte Fotos
    31.



  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    10. von 10 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Wichtige Hinweise:
    Für Rollstuhlfahrer und Personen mit körperlichen Einschränkungen ungeeignet.
    Nur Kredit- und EC-Kartenzahlung möglich.
    Foto- und Filmverbot.
    Tiere mit Ausnahme von Assistenzhunden sind nicht gestattet.
    Wegen einiger drastischer Fotos ist die Ausstellung meiner Meinung nach für Kinder unter 14 eher ungeeignet. Aber das müssen die Eltern selbst entscheiden.
    Eintritt 12,00 €uro (Stand 01.2024).
    Ermäßigungen für Jugendliche bis 17 Jahre und Studierende.
    Sehr ausführlich und daher zeitintensiv (mindestens 2 Stunden)
    #########

    Der „Berlin Story Bunker“ befindet im Hochbunker am Anhalter Bahnhof. Dieser Luftschutzbunker ist eine Hinterlassenschaft des III. Reichs in Berlin.
    Errichtet wurde er im Rahmen des „Führer-Sofortprogramms“ von 1940 zum Schutz der Zivilbevölkerung vor Luftangriffen. Bauherr war die Deutsche Reichsbahn, die vom Luftgaukommando III verpflichtet wurde, am „Verkehrsknotenpunkt Anhalter Bahnhof“ einen bombensicheren Bunker für Reisende und Reichsbahnbeschäftigte des Anhalter Bahnhofs, der Reichsbahndirektion Berlin, die Beschäftigten des Postamts Berlin SW 11 sowie die Bewohner der angrenzenden Wohngebiete zu errichten.

    In knapp 1 Jahr Bauzeit wurde der Hochbunker mit 3 ober- und 2 unterirdischen Etagen und einer Fläche von 6.500 m² bis Oktober 1942 errichtet. Er war für ca. 3500 Menschen ausgelegt. Der Bunker hatte mehrere überirdische Zugänge und war durch einen Tunnel mit dem Anhalter Bahnhof verbunden.
    Die Wand- und Deckenstärken betrugen bis zu 4,50 m Stahlbeton.

    1944 erhielt der Bunker bei einem Luftangriff der US-Air-Force einen Volltreffer. Eine 500-kg-Sprengbombe riss einen 1,50 m tiefen Krater in das knapp 4 m dicke Dach.
    Zunächst diente der Bunker als Luftschutzbunker. Das änderte sich Anfang 1945 mit dem Vorrücken der Roten Armee auf Berlin und während der Schlacht um Berlin im April 1945.

    Schließlich war der Bunker mit ca. 12.000 Schutzsuchenden hoffnungslos überfüllt.
    Nach Zeitzeugenberichten herrschten im Bunker unbeschreibliche Zustände. Platz zum sitzen geschweige zum liegen gabs nicht mehr. Die Menschen mussten stunden- bzw. tagelang im Bunker stehen (4 bis 5 Menschen pro m²).
    Nach dem Zusammenbruch der externen Stromversorgung und Ausfall der bunkerinternen Notstromversorgung konnte der Bunker nicht mehr ausreichend belüftet werden. Es gab kein Licht, die Wasser- und Lebensmittelversorgung brachen zusammen. Die Toiletten konnten nicht mehr in die Kanalisation abgepumpt werden und die Menschen funktionierten einzelne Bunkerräume in Nottoiletten um, in denen die Fäkalien knöchelhoch standen.
    Es kam zu Selbsttötungen im Bunker.

    Ende April 1945 geriet der Bunker in die Hauptkampfzone. Die oberirdischen Bunkerzugänge wurden von Soldaten zugemauert. In der Nacht vom 1. zum 2.5.1945 ordnete die SS die Räumung an. Da dies wegen der Kämpfe und der vermauerten Zugänge oberirdisch nicht mehr möglich war, wurden die Menschen durch den Tunnel zum Anhalter Bahnhof und von dort durch den S-Bahntunnel Richtung Bahnhof Friedrichstraße getrieben.
    Am Morgen des 2.5.1945 sprengte die SS, aus welchen militärischen Gründen auch immer, die Decke des S-Bahntunnels unter dem Landwehrkanal. Der S-Bahntunnel sowie mehrere mit ihm verbundenen U-Bahntunnel liefen auf vielen Kilometern voll Wasser. Wieviele Menschen bei der Flutung starben, ist nicht feststellbar. Neueste Erkenntnisse nennen insgesamt ca. 200 Tote.

    Durch die unterirdischen Zugänge des Bunkers lief dieser in den unteren Etagen bis zur Pegelhöhe des Landwehrkanals voll. In den Monaten nach Kriegsende konnte die Sprengstelle abgedichtet und das Wasser aus dem unterirdischen Berliner Bahnnetz und somit auch aus dem Bunker abgepumpt werden.
    Die 1947 von der US-amerikanischen Besatzungsbehörde geplanten Sprengung des Anhalter Bahnhof-Bunkers wurden nicht realisiert, da man befürchtete, dass der S-Bahn-Tunnel erneut beschädigt und geflutet werden könnte.
    Der Bunker wurde beräumt und ab 1950 zunächst als Flüchtlingsunterkunft, später als Lager für die West-Berliner Senatsreserve genutzt.

    Nach der deutschen Wiedervereinigung löste der Berliner Senat diese Reserve auf. Der Bunker stand zunächst leer.
    Von 1994 bis 2014 befand sich im Bunker das „Berliner Gruselkabinett“.
    Danach richtete der neue Eigentümer Enno Lenze das geschichtliches Dokumentationszentrum „Berlin Story Bunker“ im Hochbunker ein. Lenze hatte 2023 übrigens einen zerstörten russischen Panzer vor der Russischen Botschaft aufstellen lassen.

    Zugang zum Bunker ist heute von der Schöneberger Straße durch eine Einfahrt, die die Fanny-Hensel-Schule teilt. Das graue Stahlbetonungetüm, dass noch Beschussspuren der Kämpfe von 1945 trägt, steht noch so, wie vor über 80 Jahren erbaut.
    Über einen kleinen Hof gelangt man zu einem der Eingänge, der heute als Zugang zur Ausstellung dient.
    Nach der einstigen Eingangsschleuse kommt man zum Kassenbereich. Im Preis inbegriffen ist ein Audioguide, dessen Nutzung ich empfehlen würde. Hier ist auch die Garderobe mit Schließfächern.

    Es folgt ein gut ausgeschilderter Rundgang. Die einzelnen Stationen sind mit Zahlen gekennzeichnet, zu denen es Hintergrundinfos mit dem Audioguide gibt.
    Die Ausstellung dokumentiert sehr ausführlich die Biografie Hitlers von der Geburt 1889 im österreichischen Braunau bis zur Verstreuung seiner Asche 1970 in die Ehle durch den sowjetischen Geheimdienst.

    Übergangslos, weil untrennbar mit Hitler verbunden, wird auch die Geschichte der NSDAP von der Gründung 1920 bis zur Auflösung 1945 durch die Alliierten sowie der 2. Weltkrieg und der Holocaust dokumentiert. Einige der hier gezeigten, fast lebensgroßen, Fotografien sind nur schwer zu ertragen.
    Unmöglich auf alles hier ausführlich einzugehen. Hervorheben möchte ich den Nachbau des Zimmers aus dem Führerbunker unter der Reichskanzlei, in dem sich Hitler und seine Frau Eva Braun (*1912) am 30.4.1945 das Leben nahmen sowie ein Modell des Führerbunkers.
    Auch die Geschichte des Anhalter-Bahnhof-Bunkers kommt nicht zu kurz.

    Anschließend gibt es noch eine kleine Ausstellung zum aktuellen Ukraine-Krieg, in der die Russlandfreunde und Putinversteher der deutschen Parteienlandschaft, gelinde gesagt, gar nicht gut bei wegkommen.
    Es schließt sich eine kleine Meme-Ausstellung (Meme = eine Art politischer Cartoon) an, die ausschließlich der Ukraine, Russland und Putin gewidmet ist und die man getrost als Putin- und Russlandfeindlich bezeichnen kann.

    Am Ende gibt es noch einen gut bestückten Museumshop.

    Nach dem Gang durch die Ausstellung musste ich entsetzt feststellen, welche furchtbaren Parallelen es zur derzeitigen politischen Entwicklung in Deutschland gibt.

    Fazit: eine der ausführlichsten Dokumentationen zum zusammengefassten Thema Hitler, NSDAP, 2. Weltkrieg, Holocaust, die ich bisher gesehen habe. Ich würde den „Berlin Story Bunker“ getrost als antifaschistisches Museum und Antikriegsmuseum bezeichnen.
    Das Foto- und Filmverbot ist Hausrecht des Betreibers.
    Einen Stern Abzug für die ausschließliche Bezahlung per Karte.

    geschrieben für:

    Museen in Berlin

    Neu hinzugefügte Fotos
    32.

    Ausgeblendete 8 Kommentare anzeigen
    konniebritz Eine hervorragende Geschichtsstunde. Sehr interessant und ausführlich beschrieben.
    Schroeder Da hast du dir ja einen schönen, entspannenden und aufbauenden Museumstag gegönnt...
    Buntspecht Buntspecht Gratuliere zum gD! Sehr ausführlich, sehr informativ und teilweise erschreckend... War eine sehr schlimme Zeit. Unvorstellbar heute für uns alle...
    Sedina Ein schreckliches Stück Kriegsgeschichte!
    Nachdenklicher Glückwunsch zum mahnenden Grünen Daumen!


  3. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Es gibt Ereignisse, die brennen sich einfach ins Gedächtnis der Menschen ein, auch wenn man selbst nicht direkt betroffen ist. Ein solches Ereignis ist der Terroranschlag vom 19.12.2016 in Berlin auf den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
    Am Abend des 19.12.2016 steuerte der tunesische islamische Terrorist Anis Amri (1992-2016) gezielt einen LKW in den an diesem Tag wie immer gut besuchten Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz nahe des Bahnhofs Zoologischer Garten.

    Den LKW, einen polnischen mit Baustahl beladenen Sattelzug, hatte Amri am Nachmittag des gleichen Tags gestohlen, nachdem er den Fahrer ermordet hatte.
    Gegen 20 Uhr steuerte Amri von der Hardenberg kommend, den Sattelzug gezielt in den Weihnachtsmarkt mit seinen Verkaufsständen und Besuchern. Nach ca. 80 m kam der LKW zum stehen, Amri flüchtete.

    Der Anschlag kostete 13 Menschen aus mehreren Ländern das Leben, mindestens 67 Menschen wurden verletzt, einige leiden bis heute unter den physischen und psychischen Spätfolgen.
    Der Attentäter wurde am 22.12.2016 in Sesta San Giovanni (bei Mailand) von der italienischen Polizei erschossen.

    Nach dem Anschlag gab es zahlreiche Diskussionen darüber was die Behörden wussten oder auch nicht wussten, ob der Anschlag hätte verhindert werden können, ob die Politik vor und nach dem Anschlag richtig gehandelt hatte oder auch nicht. Das will ich hier aber nicht weiter thematisieren. Wer will – ua. bei wikipedia wird der Anschlag ausführlich behandelt. Dort kann man nachlesen und sich ein eigenes Urteil bilden.

    Für Berliner Verhältnisse schnell wurde bereits am 1. Jahrestag des Anschlags am 19.12.2017 auf dem Breitscheidplatz ein Mahnmal nach einem Entwurf des Designerbüros Merz Merz GmbH & Co. KG. eingeweiht.
    Dort wo in etwa der LKW in den Weihnachtsmarkt gesteuert wurde, hat man einen fast 20 m langen goldfarbenen metallischen Riss in den Breitscheidplatz eingelassen, der sich bis zu Stufen zieht, die zur Gedächtniskirche führen.

    Die oberste der 6 Stufen trägt die Widmung:
    „Zur Erinnerung an die Opfer des Terroranschlags am 19. Dezember 2016. Für ein friedliches Miteinander aller Menschen. „
    Auf den folgenden Stufen sind die Namen der Toten und ihre Herkunftsländer (Deutschland, Israel, Ukraine, Italien, Tschechien, Polen) verewigt.
    Der Name eines 2021 an den Spätfolgen Verstorbenen wurde nachgetragen.
    Kerzen und Blumen werden immer wieder am Mahnmal niedergelegt.

    Als Konsequenz des Anschlags wurde der Breitscheidplatz an den Straßenseiten festungsartig mit Kfz-Sperren gegen Fahrzeuge gesichert, um einen Anschlag wie den vom 19.12.2016 in Zukunft zu verhindern.

    Fazit: Schlichtes und eindrückliches Mahnmal an den 19.12.2016 und seine Opfer.
    Es zeigt aber auch die Verletzlichkeit der weichen „Menschenmasse“ gegenüber Anschlägen und Attentaten. Zwar hat man den Platz jetzt so gut es geht gegen Anschläge wie den vom Dezember 2016 geschützt – gegen Einzeltäter oder Tätergruppen, die auf anderen Wegen Terror und Angst in die Gesellschaft tragen wollen, schützen aber alle Kfz-Sperren dieser Welt nichts.
    Ereignisse vor und nach dem 19.12.2016 überall auf der Welt zeigen dies immer wieder auf furchtbare Weise ….
    33.

    Calendula Auch wenn ich weit von Berlin weg wohne, so etwas macht mich betroffen.
    Gruß und Daumenglückwunsch aus Marburg.
    Ausgeblendete 5 Kommentare anzeigen
    Buntspecht Buntspecht Kann mich noch gut daran erinnern, als davon berichtet wurde, und sehe die Bilder noch vor mir. Schrecklich!
    Glückwunsch zum gD!
    konniebritz Wieder einmal sehr schön und ausführlich beschrieben.
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!

    Gut, dass es dem damaligen Senat gelungen ist, so schnell ein Mahnmal zu errichten. An solche Dinge sollte immer wieder erinnert werden. Auch um auf die Gefahren durch Terroristen aller Art hinzuweisen.

    Ich bin heilfroh, dass die italienische Polizei damals mit Anis Amri kurzen Prozess gemacht hat. Wenn er in einer deutschen Haftanstalt säße, ginge vermutlich immer noch eine Gefahr von ihm aus.
    Nocolina Danke für den Hinweis auf das Mahnmal. Kaum zu glauben, daß der Anschlag schon so lange her ist.
    FalkdS Sorry konnte, (nur) wegen des letzten Absatzes gibt es keinen Like für deinen Kommentar, dem ich sonst vorbehaltlos zustimme.
    Sedina Eine schreckliche Geschichte auf unserem (einigermaßen) friedlichen Boden.
    Schön, dass Du uns daran erinnerst und damit mahnst, Glückwunsch zum Grünen Daumen!


  4. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Ohne ein Verwandtentreffen wäre ich vermutlich nie ins Gasthaus „Gottlob“ nahe vom U-Bahnhof Eisenacher Straße gekommen, aber meine Begleitung war ortskundig und wusste, wo wir hinkönnen.
    „Gottlob“ … warum heißt der Laden an der Ecke Akazienstraße/Vorbergstraße in Berlin-Schöneberg wie er heißt? Vermutlich war die benachbarte Apostel-Paulus-Kirche der Ideengeber. Vielleicht weil die Gottesdienstbesucher meinten: „Gottlob gibts nach dem Kirchenbesuch hier eine Gaststätte“ …. vielleicht … reine Mutmaßung.

    Das Gasthaus war erstaunlich gut besucht. In dem recht engen Gastraum gibt es viele kleine und kaum große Tische – ideal für einzelne oder Kleinstgruppen-Gäste. Bei Bedarf werden einfach aus vielen kleinen ein großer Tisch gemacht. Vermutlich hatten wir einfach Glück, dass wir um die Mittagszeit einen freien Tisch ergattern konnten. Auf vielen Tischen stand ein „Reserviert“-Schild. Nachträglich habe ich auf der Website auch gesehen, dass Reservierung empfohlen wird – das „Gottlob“ scheint ein In-Laden zu sein.
    Der Geräuschpegel war relativ hoch … in dem gut besuchten Gastraum wenig verwunderlich.

    Der Service war freundlich, nett, aufmerksam und schnell.
    Die Karte umfasst ein zeitlich begrenztes umfangreiches Frühstücksangebot und ab 12:00 Uhr ein ebenfalls umfangreiches Mittagsangebot der internationalen Küche. Daneben gibt es noch Tages- und Saisonangebote sowie Desserts, warme und kalte, alkoholische und nicht alkoholische Getränke im mittleren bis leicht gehobenen Preissegment.

    Ich entschied mich gebratene Gnocchi mit Tomatensugo, Rucola, hausgemachtem Basilikum-Pesto und gehobeltem Parmesan, dazu einen Milchkaffee (zusammen ca. 18 €uro), mein Begleiter eine Indische Linsensuppe und einen Kaffee Americano (zusammen ca. 12 €uro / Preise Stand 01.2024).

    Die Wartezeit auf Getränke und Speisen bewegte sich trotz vollem Laden im normalen Bereich (ca. 15 Minuten bei den Speisen).
    Meine Portion Gnocchi war ausreichend, ansprechend angerichtet und hat lecker geschmeckt.

    Fazit: schöner Laden, der, weil er sehr gut besucht ist, für spontane Besuche vielleicht nur eingeschränkt zu empfehlen ist. Wenn man gezielt einen Besuch dort plant, würde ich wirklich eine vorherige Reservierung empfehlen.
    Gerne wieder, wenn es mich mal wieder in die Gegend verschlagen sollte.

    Das ist meine selbstgeschriebene Bewertung.

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    Und das hat die KI aus meinen Stichworten gemacht:

    Ich habe kürzlich das Gasthaus "Gottlob" besucht und fühlte mich gut bedient und satt nach meiner Mahlzeit dort. Was mir wirklich an diesem Ort gefallen hat, war der schnelle und aufmerksame Service, der mich beeindruckt hat. Sie bieten eine Auswahl an internationalen Spezialitäten an, was ich sehr schätze. Der freundliche Service und das leckere Essen haben mein Erlebnis im Gasthaus "Gottlob" hervorragend abgerundet. Ich würde dieses Gasthaus definitiv empfehlen, wenn Sie auf der Suche nach gutem Service und einer vielfältigen Speisekarte sind!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten in Berlin

    Neu hinzugefügte Fotos
    34.

    grubmard Ich habe spaßeshalber auch mal die KI bemüht und die Bewertung vom Blechkameraden meiner selbstgeschriebenen Bewertung gegenüber gestellt.
    Fazit: Nette Spielerei ... mehr für mich nicht. Ich bleib bei eigenen Werken!
    Ausgeblendete 6 Kommentare anzeigen
    Calendula Danke für die Vergleichsmöglichkeit.
    Deine eigene Bewertung ist deutlich informativer.
    Glückwunsch zum grünen Daumen.
    berramogu Glückwunsch zum Daumen und der Blechtrottel ist für mich auch keine sinnvolle Alternative.
    Sedina Gottlob habt Ihr es gefunden. Glückwunsch zum Grünen Daumen und bitte lass die Finger von der sterilen KI!
    konniebritz Sehr schön beschrieben und danke für den Tipp!
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!

    Die KI hatte einen ähnlichen Blödsinn aus einer meiner Bewertungen gezaubert. Ich habe den Text komplett neu geschrieben und bleibe weiterhin bei meinen eigenen Worten.

    War das ein Zwei-Personen-Verwandtentreffen?
    bearbeitet


  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Die Bronzeskulptur „Pietà“ steht im östlichen Teil des Parks an der Franziskaner-Klosterkirche nahe der Littenstraße in der Nähe des Alexanderplatzes in Berlin-Mitte.

    Die 1978 von Jürgen Pansow geschaffene und nach 1990 an diesem Standort aufgestellte Skulptur steht auf einem Sockel aus rötlichen Klinkersteinen.
    Eine Pietà ist in der christlich Kunst eigentlich die Darstellung Maria’s, die ihren auf ihrem Schoß liegenden vom Kreuz abgenommenen toten Sohn Jesus betrauert.
    Diese Mutter-Sohn-Darstellung nimmt Pansow in seinem Werk auf – allerdings nicht als christliches Werk.

    Die Frau (Mutter) sitzt auf einer Art Schemel. Auf ihren Oberschenkeln liegt ein nackter, ziemlich verhungert aussehender toter Mann (Sohn). Das Gesicht der mit einem langen Kleid bekleideten Frau wirkt versteinert-trauernd. Ihre linke Gesichtshälfte ist durch eine Verletzung/Verwundung entstellt.

    Der tote Mann auf ihrem Schoß ist unbekleidet, sein Gesicht ist zur Hälfte mit einem Tuch bedeckt. Der Körper des augenscheinlich jungen oder jugendlichen Mannes wirkt ausgemergelt.

    Zu dieser Pietà gibt es verschiedene Interpretationen, was die Gedanken des Künstlers dahinter waren.
    Für mich ist es, auf Grund der Gesichtsverletzung der Frau, ein Mahnmal gegen vermutliche Kriegsgewalt.

    Jürgen Pansow wurde 1939 in Greifswald geboren. Nach Lehre und Studium als Schiffbauer studierte er ab 1962 Gebrauchsgrafik an einer Fachschule für angewandte Kunst und ab 1972 Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Ab 1980 war er als freischaffende Künstler in Berlin (DDR) tätig.
    Jürgen Pansow war mit der slowakischen Bildhauerin Emerita Molnárová (*1946 ) verheiratet und hat einen Sohn.
    Pansow starb 2010 in Berlin.

    Fazit zur „Pietà“: ausdrucksstarke und anrührende Skulptur.

    geschrieben für:

    Kultur / Freizeitanlagen in Berlin

    Neu hinzugefügte Fotos
    35.

    Ausgeblendete 7 Kommentare anzeigen
    opavati® Danke, mein Guide, für die Heimatkunde. Pansow war mit mir in einem Studienjahr.
    Sedina Irgendwie schrecklich - trotzdem Dank und Glückwunsch zum Grünen Daumen!
    konniebritz Was Du so entdeckst in der Stadt :-)
    Schön und eindrucksvoll beschrieben. Ich würde es auch als ein Mahnmal gegen Krieg verstehen.
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    Nocolina Danke für den Hinweis - die Skulptur war mir gar nicht in Erinnerung. Auch danke für die Fotos. Bei nächster Gelegenheit werde ich das Kunstwerk eingehend betrachten.


  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


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    Petersdorf auf Fehmarn liegt ca. 10 km nordwestlich der Inselhauptstadt Burg im Westteil der Ostseeinsel und wurde 1230 erstmals schriftlich erwähnt, ist aber wesentlich älter.
    Die von einem Kirchhof/Friedhof umgebene Kirche wurde vermutlich um 1220 erbaut. Heute steht auf dem immer noch als Friedhof genutztem Kirchhof ein Ring aus 64 Lindenbäumen. Sie erinnern an den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864. Bis dahin gehörte Fehmarn zum Königreich Dänemark, dass diesen Krieg verlor. Als Folge der Niederlage kam Fehmarn ans Königreich Preußen.

    Die dem Heiligen Johannes dem Täufer geweihte St. Johanniskirche in Petersdorf ist eine von 4 Inselkirchen auf Fehmarn (Burg, Bannesdorf, Landkirchen und Petersdorf).
    Die Kirche wurde zunächst als spätromanische zweischiffige Back- und Feldsteinkirche errichtet. Die um 1300 begonnene Erweiterung zu einer vierschiffigen gotischen Kirche blieb unvollendet.
    1567 wurde der Kirchturm aus behauenen Feldsteinen neu errichtet. Seither ist der 60 m hohe Turm mit seiner spitzen Turmhaube der höchste Kirchturm der Insel. Er dient seit nunmehr 450 Jahren der Schifffahrt als weithin sichtbare Landmarke.

    Die Ausstattung kann man getrost „prachtvoll“ nennen, allerdings nicht im Sinne der späteren Barockkirchen – eher schlicht prachtvoll.
    Nach betreten der Kirche fällt das monumentale, am Übergang zum Chor an der Decke hängende Triumphkreuz vom Ende des 15. Jahrhunderts auf. Christus am Kreuz wird flankiert von 2 großen hölzernen Heiligenfiguren.

    Ein weiterer Blickfang ist der bemalte und vergoldete große Flügelholzaltar vom Ende des 14. Jahrhunderts, der zu den ältesten Schnitzaltären Norddeutschlands gehört.
    In der oberen Reihe ist Maria im Strahlenkranz, flankiert von den 12 Aposteln, in der unteren Reihe die Büsten von 13 weiblichen Heiligen dargestellt.
    1772 wurde der Schnitzaltar durch einen von dem wohlhabenden und einflussreichen Kämmerer Hans Lafrentz und seiner Frau Anna gestifteten Barockaltar ersetzt.

    Ein weiterer und seltener Blickfang ist das 8,70 m hohe geschnitzte, bemalte und vergoldete Sakramentshaus aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, dass das zweitgrößte hölzerne Sakramentshaus Norddeutschlands ist.
    Die Ende des 15. Jahrhunderts aufkommenden Sakramentshäuser dienten zur Aufbewahrung der geweihten Hostien für die Sterbekommunion.

    Der Kalkstein-Taufstein aus Gotland ist das älteste Inventar der Kirche und stammt aus der Zeit der Erbauung der Kirche. Der über dem Taufstein hängende Taufdeckel stammt dagegen aus dem Jahr 1779 und wurde ebenfalls von Hans Lafrentz und seiner Frau Anna gestiftet.

    Die Kanzel mit Schalldeckel ist eine Arbeit aus der Reformationszeit.
    Weiterhin sehenswert sind die Epitaphien (Gedenktafeln, die nicht am Grab, sondern meist an Kirchenwänden angebracht wurden und von den Angehörigen der Verstorbenen gestiftet wurden) wohlhabender Petersdorfer Bauernfamilien. Das älteste Epitaph in der St. Johanniskirche stammt aus dem Jahr 1633.

    Die Orgel der dänischen Orgelbauer Marcussen von 1858 gegenüber des Chores auf der Orgelempore ist nicht mehr erhalten. 1976 wurde in das alte Orgelgehäuse ein neues Instrument der Firma Neuthor Orgelbau aus Kiel eingebaut.

    In den folgenden Jahrhunderten wurden die Kirche mehrmals entsprechend dem jeweiligen Zeitgeschmack renoviert und restauriert. Bei einer als missglückt beschriebenen Restaurierung im Jahr 1856 wurde der ursprüngliche weiße Innenputz entfernt.
    Heute präsentiert sich der Innenraum mit rotem Backsteinmauerwerk und weiß verputzten Decken.
    Der Barockaltar hängt an einer der Wände, der mittelalterliche Schnitzaltar steht wieder auf dem Altartisch.

    Fazit zur Kirche: sehr sehenswert.

    geschrieben für:

    evangelische Kirche in Fehmarn

    Neu hinzugefügte Fotos
    36.

    Ausgeblendete 9 Kommentare anzeigen
    konniebritz Off Topic:
    Zum Deutsch-Dänischen Krieg gibt es ein großes Geschichtszentrum Dybbøl Banke in Dänemark, in der Nähe von Sønderborg im Südosten Jütlands.

    Wer sich für die Gegebenheiten zur damaligen Zeit interessiert, dem sei Theodor Fontanes "Im Paris des Nordens" empfohlen. Er hat Dänemark 1864 bereist.
    Sedina Ich habe den Eindruck, dass auch bei der Kirche in Burg eine Renovation missglückt ist, scheint ein Fehmarneraner Problem zu sein ....
    Grlückwunsch zum Grünen Daumen!
    eknarf49 Herzlichen Glückwunsch zum nicht ganz unerwarteten grünen Daumen. Restaurierungen von Sakralbauten sind sehr oft ein Risiko.


  7. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Das Denkmal „Züge in das Leben – Züge in den Tod; trains to death – trains to life 1938–1939“ (nachfolgend kurz „Kindertransportdenkmal“ genannt) in der Georgenstraße neben dem Bahnhof Berlin-Friedrichstraße erinnert an eine Episode in einer Zeit, als Deutschland im tiefbraunen Sumpf versunken war und die Nazimachthaber es sich auf ihre ideologischen Fahnen geschrieben hatten, ganze Teile der Bevölkerung zu Untermenschen zu erklären und nachfolgend zu vernichten – mit stiller Duldung des größten Teil des reichsdeutschen Volkes und sogar mit deren Zustimmung.

    Nachdem die NSDAP bei den Reichstagswahlen 1932 mit 33% stärkste Partei und Adolf Hitler (1889-1945 Selbstmord) am 30.1.1933 zum Reichskanzler ernannt worden war, begannen die Nazis zielstrebig mit dem Aufbau autoritärer Strukturen und mit der Umsetzung ihrer menschenverachtenden Ideologie im Deutschen Reich.
    Ein zentraler Pfeiler dieser Ideologie war der glühende und fanatische Antisemitismus, der die Juden zu „Untermenschen“ machte und der Vernichtung preisgab. Unmittelbar begannen Verfolgungen, Enteignungen, Vertreibungen und Diskriminierungen der deutschen jüdischen Menschen.
    Dem ganzen gab man ua. mit dem „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ und dem „Reichsbürgergesetz“ von 1935 einen juristisch-formalen Rahmen. Mit der Reichsprogromnacht vom 9. und 10.11.1938 erreichte die Gewaltwelle gegen die deutschen Juden einen ersten brutalen Höhepunkt.

    Bereits seit der Machtübernahme der Nazis hatten viele Juden, vor allem die, die es sich leisten konnten und/oder weitblickend genug waren, versucht, das Deutsche Reich zu verlassen oder wenigstens ihre Kinder im Ausland in Sicherheit zu bringen.
    Dies erwies sich angesichts der restriktiven Einwanderungspolitik vor allem von Großbritannien als schwierig.
    Erst nach der Reichsprogromnacht änderte die britische Regierung ihre Haltung und verabschiedete am 21.11.1938 ein Gesetz, dass die unbegrenzte Aufnahme von unbegleiteten (jüdischen) Kindern und Jugendliche bis zum Alter von 16 Jahren aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei ermöglichte.

    Am 30.11.1938 verließ der erste Zug mit 196 Kindern den Berliner Bahnhof Friedrichstraße mit Ziel Großbritannien via Niederlande. Insgesamt konnten etwa 10.000 meist jüdische Kinder und Jugendliche bis zum 30.8.1939 mit den Kindertransporten aus dem ganzen Reichsgebiet in Sicherheit gebracht werden. Der Ausbruch des 2. Weltkriegs beendete diese Rettungsaktion.
    Die meisten der geretteten Kinder sahen ihre Familien nie wieder, weil diese in den deutschen Vernichtungslagern den Tod fanden.

    Das Berliner Denkmal wurde am 70. Jahrestag (30.11.2008) des 1. Transports vom Bahnhof Friedrichstraße eingeweiht.
    Es ist eines von bisher 6 Denkmälern des Bildhauers Frank Meisler in Europa (Berlin, München, Gdansk, London, Hoek van Holland, Wien) zum Thema „Kindertransporte 1938-1939“.

    Es zeigt 2 Kindergruppen aus verschiedenfarbigen Bronzen auf einem granitverkleideten Sockel, der einen Bahnsteig darstellt.
    Die westliche helle, bräunliche Bronzegruppe zeigt einen halbwüchsigen Jungen mit Koffer sowie ein kleineres Mädchen mit Schulranzen auf dem Rücken und einem Spielzeug im Arm. Die beiden Kinder blicken zuversichtlich und unbeschwert in eine bessere Zukunft, denn sie symbolisieren die Kinder, die der braunen Hölle mit den Kindertransporten entkommen konnten.

    Die östliche dunkle, schwärzliche Bronzegruppe besteht aus 5 Personen: 3 kleinere Jungs und 2 halbwüchsige Mädchen, von denen die älteste dem kleinsten Jungen beruhigend eine Hand auf die Schulter legt. Das jüngere Mädchen trägt einen „Judenstern“ an ihrer Jacke.
    Die Koffer dieser Kinder liegen geöffnet hinter ihnen. In einem liegt eine zerbrochene Puppe.
    Der Blick dieser Kinder ist niedergeschlagen, traurig, ängstlich.

    Diese größere Gruppe symbolisiert die 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche, die von den Nazis deportiert und ermordet wurden. Die offenen Koffer stehen für die Millionen Koffer und Taschen, die den Häftlingen und Deportierten nach ihrer Ankunft in den KZ’s und Ghetto’s abgenommen wurden.

    Die Jahreszahlen auf der Gedenktafel unter dieser Gruppe (1938-1945) stehen sowohl für die Rettung von Kindern per Zug (1938-1939) als auch für die viel größere Gruppe von Kindern, die mit unzähligen Eisenbahnzügen bis 1945 in die Vernichtungslager deportiert wurden.

    Am gegenüberliegenden Bahnhofs gibt es eine ausführliche Information zum Thema „Kindertransporte“.

    Die Denkmäler wurden vom jüdisch-deutsch-britisch-israelischen Architekten und Bildhauer Frank Meisler geschafften.
    Meisler wurde 1925 in Danzig (heute Gdansk in Polen) geboren. Im August 1939 gelang es seinen Eltern, den damals 14jährigen mit einem dieser Kindertransport nach Großbritannien in Sicherheit zu bringen. Die Eltern selbst wurden später im KZ Auschwitz ermordet.
    Meisler ist also Zeit- und Augenzeuge der Kindertransporte.
    In Großbritannien lebte er bei rechtzeitig aus Deutschland geflohenen Verwandten, studierte nach dem Krieg Architektur an der Manchester University und wirkte am Bau des Londoner Flughafens Heathrow mit.
    1956 ließ sich Meisler in Jaffa (Israel) nieder und war dort als ua. Bildhauer tätig.
    Er starb 2018 in Jaffa und wurde auf dem Friedhof des Kibbuz Givat Brenner beigesetzt.

    Das Denkmal am Bahnhof Friedrichstraße geht auf eine Initiative von Frank Meisler und Lisa Sophie Bechner vom Kindertransport Organisation Deutschland e.V. zurück.

    Fazit: Denkmal für ein wenig bekanntes Kapitel aus der Zeit des III. Reichs am Ort des Geschehens.
    Nach dem Pogrom der Hamas in Israel vom 4.10.2023 wurde das Denkmal antisemitisch beschmiert.
    37.

    opavati® Trotz alle dem ist es ein furchtbares, hypernaturalistisches Gebilde, gut gemeint ... bearbeitet
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    Buntspecht Buntspecht Gut, dass es solche Denkmäler gibt, sonst würde die schlimme Zeit noch mehr in Vergessenheit geraten. Es müsste mehr solcher Denkmäler geben.
    Sedina Gegen das Vergessen ...
    Danke und Glückwunsch zum Grünen Daumen!
    FalkdS Leider steigt gerade jetzt wieder ihre Bedeutung…
    Glückwunsch zum Daumen


  8. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

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    Die Friedrichshagener Filiale der Schreibwarenkette McPaper liegt etwa in der Mitte der Bölschestraße in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes. Das ebenerdige mittelgroße Geschäft ist gut bestückt mit all den Waren, die man in einem Schreibwarengeschäft erwartet: Schreibblöcke und -hefte, Umschläge aller Art und Größe, ein großes Angebot an Glückwunschkarten, Klebstoffe und Klebebänder, Kugelschreiber, Filzstifte für die verschiedensten Anwendungsbereich, Bunt- und Bleistifte, Ersatzminen, Einpack- und Geschenkpapier und und und …
    Alles teils von günstigen Anbietern, teils von teureren Markenartikelherstellern.

    Sollte man mal was nicht selbst finden, helfen die freundlichen und netten Verkaufskräfte gerne weiter.
    Ein wenig beengt geht es mitunter allerdings schon zu: Das Sortiment ist fast ein bisschen zu groß für den nicht gerade riesigen Laden.
    Wer mit dem Auto kommt sollte unbedingt die Kurzparkzone mit Parkscheibenpflicht auf der Bölschestraße beachten. Das Ordnungsamt kontrolliert oft und gerne.
    Alternativ kann man auch den großen Parkplatz hinter dem EDEKA-Markt nutzen.

    geschrieben für:

    Schreibwaren / Bürobedarf in Berlin

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    38.

    Pelikaan Gut beschrieben, hier hat McPaper leider geschlossen.
    Mietvertrag lief aus und McPaper hat nicht verlängert :(
    bearbeitet
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    eknarf49 Bei McPaper finde ich leider immer wieder Dinge, die ich nie gesucht habe, aber unbedingt brauche. ;-)
    Buntspecht Buntspecht McPaper ist mir völlig unbekannt. Gibt es hier gar nicht. Wieder mal regionale Unterschiede. Wäre toll, wenn es ihn hier auch gäbe, denn ich habe immer großen Bedarf dieser Dinge. ;-))
    Buntspecht Buntspecht Habe gerade gegoogelt - gibt es in Annaberg-Buchholz. Für jemanden ohne Auto zu weit von Lauter-Bernsbach, nur wegen Schreibwaren dorthin zu fahren. Hier in unmittelbarer Umgebung keine Filiale. Deshalb war sie mir vermutlich auch nicht bekannt.
    Sedina Danke für den Tipp. Hab's nicht weit und bräuchte mal wieder Druckerpapier höherer Dichte...


  9. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

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    bestätigt durch Community

    Anfang 1945 – die Fronten des 2. Weltkriegs hatten seit Wochen die Grenzen des Deutschen Reichs überschritten und die Rote Armee marschierte von Osten her unaufhaltsam auf die deutsche Hauptstadt Berlin zu. Auf dem sogenannten „Feld der Ehre“ blieben tausende Tote und Verwundete beider Seiten zurück.

    Auch vor dem Dorf Jahnsfelde (Landkreis Märkisch-Oderland / ca. 40 km östlich von Berlin) etwa auf halbem Weg zwischen der Oder und Berlin machte der Krieg keinen Bogen.
    Einige der deutschen Opfer haben in der Kriegsgräberstätte Jahnsfelde auf dem örtlichen Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden. Laut Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sind in der Jahnsfelder Kriegsgräberstätte 24 deutsche Soldaten beigesetzt. Eine andere Quelle nennt 16 Tote im Massengrab. Auf dem Gemeinschaftsgrabstein sind allerdings nur 8 namentliche bekannte (darunter der Regimentskommandeur Oberst Wolf-Dietrich Goder) und 6 unbekannte Tote, also zusammen 14 Tote, genannt.
    Aber egal ob 14 oder 16 oder 24 – jeder ist einer zu viel.
    Die Breite der Grabanlage spricht allerdings mehr für die Zahlen 14 oder 16.

    Die namentlich bekannten Toten sind, soweit bekannt, mit Geburts- und Todesdatum auf dem Grabstein vermerkt. Da die Todesdaten zwischen dem 23.3. und dem 19.5.1945 liegen, die Schlacht um die Seelower Höhen aber am 16. und 19.4.1945 stattfand, kann man vermuten, dass es in Jahnsfelde ein deutsches Feldlazarett oder einen Frontverbandsplatz gab und es sich zumindest bei einem Teil der Toten um deutsche Militärangehörige handelt, die an ihren Verwundungen gestorben sind und in Jahnsfelde beigesetzt wurden.
    Das Alter der namentlich bekannten Toten liegt zwischen 38 und 17 Jahren.

    Heute ist die Kriegsgräberstätte als mit Randsteinen eingefasstes Gemeinschaftsgrab am Nordrand des Friedhofs angelegt. Es wird an zwei Seiten durch Sträucher begrenzt. Auf dem Grab liegt der Grabstein. Die Inschrift unter einem Eisernen Kreuz lautet:
    „Zum ehrenden Gedenken der gefallenen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs 1939 – 1945“
    Es folgen 8 Namen sowie der Vermerkt „6 Unbekannte“.
    Auf dem Grab sind rechts bzw. links vom Grabstein je 1 immergrünes Gehölz gepflanzt.

    Würdige letzte Ruhestätte für Kriegstote.

    geschrieben für:

    Friedhof in Jahnsfelde Stadt Müncheberg

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    39.



  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

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    bestätigt durch Community

    Am 2013 wiederaufgebauten Mühlentor vor der historischen Stadtmauer von Bernau (7 km nordöstlich von Berlin) gibt es gleich 3 Denkmale mit kriegerischem Bezug: das preußische Kriegerdenkmal, den Sowjetischen Ehrenfriedhof und das Deserteurdenkmal.

    Deserteure, auch Fahnenflüchtige genannt, haben überall in der Welt einen denkbar schlechten Ruf. Von der eigenen Seite werden sie als Drückeberger, Feiglinge, Wehrkraftzersetzer und Verräter verunglimpft. Kann man ihrer habhaft werden, verurteilt man sie zumindest zu langjährigen Haftstrafen oder, vor allem in der Vergangenheit und in Kriegszeiten, auch gerne zum Tode.

    Auf deutscher Seite sollen im 2. Weltkrieg laut Forschungsergebnissen bis zu 400.000 Soldaten desertiert sein, mindestens 17.000 wurden im 2. Weltkrieg hingerichtet.
    Zu allen Zeiten kam es in allen Armeen zu Desertation und Fahnenflucht. Frankreich vollstreckte wegen diesem Tatbestand im 1. Weltkrieg 675 Todesurteile gegen eigene Soldaten.
    Im 2. Weltkrieg sollen 50.000 US- und 100.000 britische Militärangehörige desertiert sein.
    Die USA verurteilten insgesamt ca. 21.000 Soldaten wegen Fahnenflucht, davon 49 zum Tode, hingerichtet wurde ein Soldat.
    (Zahlen stammen von verschiedenen Internetseiten)

    Die Stadt Bernau fasste den Begriff „Desertation“ etwas weiter und schloss Kriegsdienstverweigerer in das Gedenken mit ein.
    Und man widmete das Denkmal nicht nur deutschen Opfern der Militärjustiz, sondern allen Betroffenen weltweit – wie die Inschrift der bronzenen Gedenktafel verkündet:

    „Gewidmet allen Deserteuren und Verweigerern, deren Heimat die Mutter Erde ist, die im Feind den Menschenbruder erkennen, die statt auf Generäle auf den Befehl ihres Gewissens hören, die nicht an Ideologen, sondern am Leben hängen, deren Angst kleiner als ihre Liebe ist. Bernau. 15. Mai 1998“

    Das Denkmal an der Außenseite der Bernauer Stadtmauer gegenüber vom preußischen Kriegerdenkmal und nördlich vom Mühlentor besteht aus 2 Teilen – der oben erwähnten Gedenktafel, die vor dem Denkmal in den Boden eingelassen ist, und dem eigentlichen Denkmal.

    Ein Metallrelief zeigt einen gefesselten, barfüßigen Mann mit freiem Oberkörper und verbundenen Augen vor einer Erschießungswand im Augenblick seiner Hinrichtung.
    In der Wand sind zahlreiche Einschusslöcher zu sehen.
    Auf Höhe der Beine steht der etwas schwer lesbare Satz: „Weil er nicht töten wollte“.

    Geschaffen hat das am „Tag des Kriegsdienstverweigerers“ 1998 eingeweihte Denkmal der deutsche Bildhauer Friedrich Schötschel (*1926).
    Schötschel studierte nach seiner Entlassung aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft ab 1948 Bildhauerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein (Halle/S.). Später war er in der DDR als freischaffender Künstler tätig und schuf überwiegend christlich geprägte Kunstwerke. Er war von 1960 bis 1990 Mitglied im „Verband Bildender Künstler der DDR“. Im Alter von über 80 Jahren beendete er sein künstlerisches Schaffen.

    Fazit: Schlichtes, mahnendes und eindrückliches Denkmal an eine gerne verschwiegene und totgeschwiegene Seite des Militärdienstes.

    geschrieben für:

    Denkmalbehörde / Freizeitanlagen in Bernau bei Berlin

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    40.

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    konniebritz Sehr schön und ausführlich beschrieben.
    Das Thema wird leider zu oft totgeschwiegen.
    Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    Sedina Beklemmend und durch den Ukraine-Krieg wieder brandaktuell ...