Jetzt habe ich gerade das erste Foto zum berliner Bärenzwinger hochgeladen und das mit dem Kommentar, er möge doch hoffentlich bald Geschichte sein.
Da wird der eine oder andere sich wundern, deswegen will ich mich da mal schnell erklären und versuche, mich "kurz zu fassen". Ich bin selber auch gespannt, was dabei am Ende rum kommt.
Den Bärenzwinger habe ich nur ein Mal besucht. Ein Mal reicht. Vollkommen.
Das ist auch schon etwas her, es müsste im Sommer 2011 gewesen sein, über ein... weiterlesen Restaurant oder einen Dönerschuppen würde ich nach so langer Zeit nicht mehr schreiben, wer weiß, was sich inzwischen geändert hat? Beim Bärenzwinger hat sich absolut gar nichts geändert - abgesehen davon, dass einer der dort lebenden Bären gnädigerweise verstorben ist.
Auf einem Areal - wobei "Areal" das vollkommen falsche Wort ist, da es etwas großes, weitläufiges impliziert - von geschätzten 100 Quadratmetern, eher aber weniger, lebt (ich bin versucht, das Wort in "" zu setzen oder durch "vegetiert vor sich hin" zu ersetzen) also heutzutage nur noch ein Bär, nicht mehr zwei wie bei meinem Besuch 2011.
Jetzt hat also nur noch ein wunderschönes, großes und majestätisches Raubtier zu leiden.
Wenn ich während des Biologie-Unterrichtes und des darauffolgenden Studiums auch nur ein wenig aufgepasst habe, dann hat so ein Braunbär in seinem natürlichen Lebensraum ein Revier von hunderten von Quadratkilometern, wenn ich damit falsch liege, freue ich mich über Korrekturen. Ich lerne sehr gern dazu.
Dass das Gehege des Bärenzwingers aber mal ganz einfach allein von der Größe her ein absoluter Witz ist, dass sollte mensch auch mit rudimentärsten Biologie-Kenntnissen erkennen. Das reicht vielleicht für einen Maulwurf oder einen altersschwachen Feldhamster, aber doch nicht für so ein riesengroßes Tier! Bzw bis vor kurzem sogar zwei riesengroße Tiere.
Und ursprünglich waren es ja sogar mal drei! Man kann doch keine drei Braunbären auf hundert qm halten!?! Das müsste doch selbst der bildungsfernste Mitbürger erkennen...
Noch dazu war das wenige Gelände, das als Freifläche genutzt werden konnte, vollkommen zugewuchert. Der Bär (der eine, den ich sah, der andere hockte vermutlich todtraurig im Innengehege) lief also immer den gleichen Weg auf und ab und hin und her...man kennt das auch von Tigern oder Leoparden im Zoo, die immer am Gitter entlang streifen. Auf den Menschen bezogen nennt man sowas wohl "Lagerkoller".
Den Pflegern der ehemals zwei Tiere ist dabei absolut kein Vorwurf zu machen, ich bin sicher, dass die nur das absolut beste für ihre Schützlinge wollen. Aber warum die Stadt Berlin nicht schon längst für eine Umsiedlung gesorgt hat? Ich weiß es nicht, ahne es aber.
Das wird wieder touristische Gründe haben. Man läuft durch die deutsche Hauptstadt und unweit des Alexanderplatzes steht da auf ein Mal ein Bär.
Woohoo, das ist spektakulär und die Fotos vom spanischen, italienischen oder japanischen Touri mit dem Bären im Hintergrund sind natürlich in gewisser Form Werbung für Berlin.
"Look dudes, there`s a REAL bear in BEARLIN! Get it?? LOL!! ROFLMFAO!! YOLO!!" steht dann bei Facebook oder auf Twitter.
Ich finde, es wäre - zumindest in meinen Augen - deutlich werbewirksamer, den verbliebenen Bären...obwohl, es ist eine Bärin glaube ich...es wäre auf jeden Fall toll, das Tier aus seinem Elend zu erlösen und in einen der Bärenparks in der Umgebung, zB den "Bärenwald Müritz" abzugeben. Im Bärenzwinger könnte man dann andere kleinere Bären halten, für die die Fläche ausreicht. Waschbären zum Beispiel. Die sind ziemlich cool und bringen noch den Niedlichkeitsfaktor mit. Ich wette, die ziehen genau so viele, wenn nicht gar mehr Besucher an. Ich bin mir fast sicher.
Dass das Wappentier Berlins kein Waschbär ist, ist mir klar. Drauf gesch....(ohje, gleich werde ich gesperrt)...issen.
Ich hatte vor meinem einen Besuch beim Bärenzwinger viel über selbigen gehört und hatte mich eigentlich gefreut, ihn endlich mal zu besuchen. Aber dann war ich erschrocken. Die Haltung der Tiere war und ist einfach unwürdig.
Gern würde ich gar keinen Stern vergeben, aber das geht ja nicht. Also gibt es einen. Und den widme ich den Pflegern, die sehr wahrscheinlich ihr Bestes geben.
Ansonsten mag ich diesen Ort absolut nicht. Ein ausgewachsener Braunbär gehört nicht in ein Gehege, das kleiner ist als ein Basketball-Feld. Der gehört in die Freiheit und wenn das nicht geht, dann sollte es zumindest möglichst nah dran sein.
Der Bärenzwinger ist das nicht. Der ist albern, grenzt an Tierquälerei und gehört abgeschafft.
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