Anmerkung: Ich habe keine Ahnung, wer die Adresse verändert hat. Der Tana Schanzara Platz ist eine Baustelle, das Denkmal befindet sich bis zur Fertigstellung auf dem Hans Schalla Platz. Auf dem Foto 'Ansicht (2)' kann man im Hintergrund die Baustelle am Tana Schanzara Platz erkennen.
Bewertung:
Heute habe ich es endlich mal geschafft, mir in Bochum das Denkmal für die Schauspielerin Tana Schanzara auf dem Hans Schalla Platz vor dem bekannten Schauspielhaus anzusehen.
Eine Rundbank mit... weiterlesen Holzsitzfläche ist um einen Baum herum aufgestellt worden. Auf ihr sitzt mit dem Gesicht zum Schauspielhaus eine Bronzestatue der im Ruhrpott äußerst bekannten und beliebten Schauspielerin, die im Jahr 2008 verstarb. Es ist eine relativ realistische Arbeit, die aus gewisser Entfernung eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Künstlerin hat. Dazu kommt die Haltung, die fast so wirkt, als wolle die Frau Kontakt zur Umgebung aufnehmen, Tana Schanzara war in Bochum für ihre Kontaktfreudigkeit bekannt. Auch die Baskenmütze auf dem Kopf war ein Kennzeichen für Tana.
Dieser Platz ist aber nicht der Platz, für den das aus Spenden finanzierte Denkmal geschaffen wurde. Nein, das "Bänksken" sollte 2012 eigentlich um den Kirschbaum auf dem Tana-Schanzara-Platz aufgestellt werden. Doch da hatte man die Rechnung ohne die Stadt Bochum gemacht, denn gerade zu dem Zeitpunkt wurde der Platz in eine Baustelle verwandelt, die noch heute existiert. Der Ersatzstandort ist aber gut gewählt, da die Schauspielerin hier ihrer langjährigen Wirkungsstätte noch näher ist.
Zum Künstler:
Angeblich nach Entwürfen des Bochumer Intendanten Anselm Weber plante und schuf Karl Ulrich Nuss das in Texten immer wieder als bodenständig bezeichnete Werk.
Der gebürtige Stuttgarter (Jahrgang 1943) machte seine Ausbildung in Schwäbisch Gmünd, Nürnberg und Berlin. 1972 bis 1979 lehrte er an der Hochschule in Schwäbisch Gmünd. Daneben arbeitet er aber bis heute als freischaffender Künstler. Er ist unter anderem auch für den Jobsiade Brunnen in Bochum verantwortlich.
Zu Tana Schanzara:
Für den Ruhrpott hat Tana Schanzara einen ähnlichen Stellenwert wie Heidi Kabel oder Erni Singerl in ihrem jeweiligen Wirkungsraum, doch im Gegensatz zu den beiden durfte sie ein umfangreicheres Repertoire bespielen.
Sie wurde 1925 in Kiel geboren, wuchs in Dortmund auf und besuchte die Schauspielschule in Köln. Nach Engagements in unter anderem Bonn, Köln und Oldenburg kam sie 1956 an das Schauspielhaus in Bochum. Zunächst war sie auf den komischen Typ festgelegt, doch als Peter Zadek 1972 an das Haus kam, war sie die einzige vom Stammensemble, die er übernahm. Von da an wurde sie auch in anspruchsvollen Charakterrollen eingesetzt
Sie blieb immer eine 'volksnahe' Schauspielerin, engagierte sich für den Tierschutz und war in der Bochumer Szene ein gern gesehener Gast, Angst vor Publikumskontakt blieb ihr fremd. Nebenbei hatte sie auch eine ganz gute Karriere im Film und beim Fernsehen (mehr bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Tana_Schanzara). 2001 hatte sie eine Hüftoperation, unter deren Nachwirkungen sie bis zu ihrem Tod 2008 zu leiden hatte.
Zur Enthüllung des Denkmals:
https://www.youtube.com/watch?v=z4oeheCsnQY[verkleinern]