Auch in Dortmund gibt es Denkmäler, die völlig vernachlässigt sind und dringend der Restaurierung bedürfen. Eines von ihnen ist im Stadtteil Marten zu finden. Für mich ist es etwas Besonderes, da es das einzige mir bekannte in Dortmund ist, welches nur für die im Deutsch-Französischen Krieg (1870-71) gefallenen Soldaten errichtet wurde.
Auslöser für diesen Krieg war die Tatsache, dass ein Hohenzollernprinz Kandidat für die spanische Thronfolge wurde. Frankreich unter der Regierung von Kaiser... weiterlesen Napoleon III. erklärte daraufhin Preußen und seinem König Wilhelm I. den Krieg, wurde aber besiegt, weil Preußen im Norddeutschen Bund führend war und mit seinen Bündnispartnern Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt den Franzosen eindeutig überlegen war.
Der damals noch unabhängige Ort Marten errichtete nach dem Krieg das schon erwähnte Denkmal für seine in dem Krieg Gefallenen.
Es handelt sich um ein im 19. Jahrhundert übliches Denkmal, das eigentlich einer Stele nachempfunden ist, auf dem vierseitigen, sich stufenweise nach oben verjüngenden Pfeiler sind verschiedenen Schmuckelemente angebracht. Die früher sicher vorhanden gewesene Dachhaube fehlt, und so wirkt das Denkmal gleich auf den ersten Blick unfertig, was durch den noch vorhandenen Sims unterstrichen wird.
Auf einer Seite, der am besten erhaltenen, finden wir über dem als Stuckarbeit ausgeführten preußischen Eisernen Kreuz (wahrscheinlich das Großkreuz) im Lorbeerkranz ein in Bronze ausgeführtes Porträt des preußischen Königs Wilhelm I. in einem reich verzierten Schmuckrahmen. Das Porträt ist im Profil gegeben.
Auf der zweiten Seite sind in einem Schmuckfeld die Namen der Martener Bürger aufgelistet, die als Soldaten in dem Krieg den Tod fanden, die dritte Seite zeigt ein kaum leserliches Feld, das darauf hinweist, dass das Denkmal 1875 (?) errichtet wurde, auf der vierten Seite endlich weisen vereinzelte Spuren darauf hin, dass sich hier auch einmal schmückende Elemente befunden haben müssen.
Fragt man sich, warum zu dem Denkmal keine Informationen zu bekommen sind, muss man sich überlegen, dass nach dem Deutsch-Französischen Krieg der 1. Weltkrieg für viel Zerstörung sorgte. Danach wurde Marten im Jahre 1928 zu Dortmund eingemeindet, da ging bestimmt auch so Einiges an Unterlagen verloren. Und man weiß ja, wieviel der zweite Weltkrieg in Dortmund vernichtet hat.
Wenn man sich das Denkmal heute ansieht und es als Zeugnis seiner Zeit betrachtet, wünscht man sich schon, dass die Verantwortlichen versuchen, zu retten, was zu retten ist. Um überhaupt eine Bewertung abzugeben, habe ich mich für drei Sterne entschieden, damit will ich zeigen, dass ich es trotz des desolaten Zustands für erhaltenswert halte.[verkleinern]