Manche Sachen nimmt man, als selbstverständlich hin, bis man sich genauer damit beschäftigt. Ich habe mich gewundert, wieso der Industriebrunnen an dieser Stelle aufgestellt wurde, vor allem, so weit von jeglicher kultureller Einrichtung entfernt. Den Namen habe ich, durch Zufall erfahren, wie so oft, in letzter Zeit!
Es steht leicht versteckt, auch wenn es so riesige Ausmaße besitzt, am Fürstenplatz / Ecke Helmholzstraße in der Sichtachse zum benachbarten Spielplatz und der katholischen... weiterlesen St. Antoniuskirche. Nicht deutet also, auf die Bestimmung dieser fast nackter Männer hin!
Ursprünglich wurde es zum Anlass der Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung im Jahr 1913 aufgestellt. Hergestellt wurde es aber bereits 1902! Als "Schöpfer" sind Gotthold Nestler und der französische Bildhauers Frédéric Coubillier (1869-1953) zu nennen. Die Gießerei Lauchhammer in Sachsen ist für die Ausführung in Bronze verantwortlich.
Es stellt den göttlichen Schmied - Vulkan, samt zwei Helfern dar. Im einzelnen sind es ein Bergmann und ein Hüttenarbeiter. In deren Mitte thront der Gott des Feuers und der Schmiede auf einem Amboss - seinem Attribut, mit einem Hammer stützt er sich ab. Damit sollte der Aufschwung Düsseldorfs nach dem 1. Weltkrieg symbolisiert werden.
Ganz dem Zeitgeist entsprechend, ging es hier nicht um die Ehrung einzelner Persönlichkeiten durch ein Denkmal, sondern der Brunnen ist vielmehr einer ganzen Gesellschaftsgruppe, nämlich der arbeitenden Bevölkerung, bzw. der Arbeit selbst, gewidmet.
Die Idee von Coubillier war es nicht jedwede Arbeit durch eine eigene Statue darzustellen, sondern dieses Motiv der mythologisch überhöhten Arbeiter an dessen Stelle gewählt.
Da der ursprüngliche Ort später anderweitig genutzt wurde, entfernte man es bereits 1939 und wurde an dieser Stelle erneut aufgebaut. Doch es war nicht von langer Dauer gewesen, denn bereits am 31.7.42 wurden die Skulpturen abmontiert, wie so viele, sollten sie auch eingeschmolzen werden! Das ist bei dem Industriebrunnen zum Glück nie geschehen.
Erneut nach den Kriegs- und Aufbaujahren steht es an dieser Stelle seit dem 20.11.50. Auf einem historischen Foto habe ich dennoch gesehen, dass der Brunnen ein völlig anderer ist, als es ursprünglich der Fall gewesen ist. Das Material Muschelkalk ist dennoch beibehalten worden.
Manchmal ist es doch erstaunlich, was sich hinter so einem Gebilde verbergen kann, dass wusste ich bis heute jedenfalls auch nicht![verkleinern]