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Hallo
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Hamburg, ja Hamburg ist mein Land und meine Stadt, in der ich in den 40erJahren des letzten Jahrhunderts zur Welt gekommen bin. Die Geburtsklinik hiess Finkenau und sie war lange Zeit DIE Geburtsklinik in Hamburg. Der Stadtteil heisst Uhlenhorst und hier befindet sich auch die Hamburger Meile, das langgezogene Einkaufszentrum an der Hamburger Strasse, gegenüber der Oberaltenallee.
Gewohnt, gelebt und... weiterlesen aufgewachsen bin ich 25 Jahre auf St. Pauli. Dort startete ich als Kind, um meine Umwelt zu erkunden. Mit sogenannten Bambirädern fuhren wir durch den alten Elbtunnel, damals gab es den Autobahnelbtunnel noch nicht, und suchten im Freihafen nach Beute.
Auf Steinwerder waren die grossen Werften, wo noch viele Schiffe gebaut wurden. Vor den Schuppen, an dem die Frachter anlegten, fanden wir in den Müllcontainern Schokolade und Obst, manchmal auch Zigaretten für unsere Väter, die wir dann durch die Zollstelle am alten Elbtunnel schmuggelten. Oft gingen wir in die gesprengten U-Boot Bunkern und konnten da die damals neuesten Walther U-Boote Typ XXI sehen, die unter Wasser schneller waren, als über Wasser.
Sonntagmorgens ging ich immer auf den Fischmarkt und verdiente mir ein paar Mark, um ins Kino gehen zu können. Ich verkaufte mal Orangen, Chinavasen oder trug für eine Strumpfverkäuferin den Koffer zur Taxe. Der Sonntag brachte mitunter bis zu 10 DM ein.
Da war der Fischmarkt noch Fischmarkt, Obst- und Blumenmarkt und man konnte lebende Tiere kaufen. Ich bekam von meinen Eltern einen Schäferhund, der 16 Jahre lang bei uns lebte, bis ich ihn am Pferdemarkt, beim Tierarzt einschläfern lassen musste, weil er unheilbar an Hodenkrebs erkrankt war.
Eingeschult wurde ich in Altona, in die Pestalozzischule, in der Strasse Kleine Freiheit. Sie verläuft noch neben ihrer berühmten Grossen Freiheit, die mit der Reeperbahn und der Herbertstrasse zum Amüsierviertel von St. Pauli gehört. Nach der Schule holten wir uns aus den Striplokalen die leeren Sektflaschen und es gab für die grosse Flasche 3 Pfennige beim Schrotthöker, die kleine brachte 1 Pfennig.
Wir waren oft mit dem Rad unterwegs zu den Landungsbrücken, zur Jugendherberge, um Mädchen kennen zu lernen oder zum Bismarck Denkmal.
Auch sausten wir durch die Wallanlagen, wo 1963 und 1973 die IGA ihre „Zelte“ aufschlug. Durch das IGA Gelände und Planten un Blomen fuhr eine kleine Bimmelbahn und später 1973 eine Seilbahn vom Dammtor bis zu den Landungsbrücken.
Auf dem Heiligen Geistfeld findet drei Mal im Jahr der Hamburger Dom statt. Es ist ein grosses Volksfest für Gross und Klein. Es kommen bis zu 1,5 Mio Besucher. Dort befanden sich auch zwei grosse Flakbunker. Im Bunker an der Budapester Strasse hatte der NWDR (jetzt NDR) sein erstes Fernsehstudio. Er wurde mit viel Mühe später abgebrochen und jetzt steht ein grosser Neubau dort. Im zweiten Bunker haben sich diverse Locationen und ein Internetradio (Byte FM) eingerichtet.
An der Budapester Strasse steht auch noch das Wohnzimmer des FC. St. Pauli, wo Corny Littmann Präsident gewesen ist. Er ist "Chef" der drei Lokalitäten Schmidt's Theater, Schmidt't Tivoli.und Schmidtchen
1973 hatte man das Congress Centrum Hamburg (CCH) und das Plaza Hotel fertig gestellt und ich als junger Polizeianwärter musste den Bundespräsidenten bei seiner Eröffnungsrede schützen. Dabei waren wir 30 Anwärter unbewaffnet. Neben dem CCH steht der alte Kaiser Bahnhof Dammtor. Er war der Bahnhof für Staatsbesuche. Dorthin begleitete ich den russischen Staatspräsidenten Putin und unseren Altbundskanzlet Schröder, als sie mit dem ICE nach Berlin fuhren.
Hamburg ist nicht nur die Elbe und der Hafen, Hamburg ist auch die Binnen- und Aussenalster. Hier stehen die altehrwürdigen 5 Sterne Hotels, in denen gerne die Staatsgäste einchecken. Udo Lindenberg habe ich oft im Atlantic gesehen und gesprochen. Ihn kannte ich noch aus der Zeit im Onkel's PÖ,wo auch Otto Walkes oft auftauchte. Er und Udo wohnten in einer WG.
Rund um die Binnenalster befinden sich die angesagten Kaufhäuser und die Europa Passage, sowie die Reederei Hapag Lloyd mit Blick auf die Alsterfontaine im Sommer und die Weihnachtstanne im Winter.
Getrennt wird die Binnenalster von der Aussenalster durch die Lombardsbrücke und Kennedybrücke. Die angesagten Einkaufstrassen sind die Spitalerstrase und die Mönckebergstrasse, die sich vom Hauptbahnhof bis zum Hamburger Rathaus erstrecken.
Rund um die Aussenalster befinden sich unsere schönen Konsulate, Ruder- und Segel Clubs, sowie viele schöne Cafés und Restaurants. Hier kann man herrlich segeln, muss aber aufpassen, da der Wind böig durch die Strassenschluchten in Richtung Alster weht. An der Strasse Schöne Aussicht befindet sich auch die 1967 fertiggestellte Imam Ali Moschee, in der der Hojjatolislam Dr. Seyyed Mohammad Khatami zum Freitagsgebet aufrief. Er war der spätere Staatspräsident des Iran. Ein paar Meter weiter ist das Gästehaus des Senats für kleine Abordnungen von Staatsgästen.
Hamburg ist die Stadt der Musicals. Mit Buddy Holly fing es im Hafen an, jetzt spielt dort täglich der König der Löwen. Im Operettenhaus begann es mit Cats, Mama Mia, Sister Act, Ich war noch niemals in New York und nun ein Musical um den Boxer Rocky. In der Neuen Flora, die extra für das Phantom der Oper gebaut wurde, spielte auch Tarzan und nun wieder das Phantom.
Diese Musicals laufen zur Zeit in Hamburg:
http://www.karten.de/musical-show-hamburg/
Nachtrag 1
An der Elbe, wo sich damals die grossen Werften wie Stülcken Werft, Blohm und Voss, Schlieker Werft, die Howaldswerke und die Deutsche Werft, damals gegenüber Teufelsbrück, befanden, sehen wir heute das grosse Flugzeugwerk, in dem die Airbusse gefertigt werden. Es sieht imposant aus, wenn die grossen Flieger wie der A 380, A 350 und die kleineren Airbusse starten und landen.
In Hamburg befindet sich der weltgrösste Parkfriedhof, in dem 2 Buslinien die Trauergäste oder andere Besucher von Ort zu Ort transportieren. Er hat 12 Kapellen, in denen die Trauerfeiern stattfinden. Die Kapelle 5 ist vor längerer Zeit abgebrannt und noch nicht wieder aufgebaut worden. Viele berühmte Persönlichkeiten sind hier begraben und man kann die Gräber bei Führungen besichtigen. Vor 5 Jahren wude Loki Schmidt gegenüber der Kapelle 10 begraben und jetzt folgte ihr der Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Seine Grabstätte hatte ich besucht und beschrieben.
Anfang des Jahres verstarb auch unser Altbürgermeister Henning Voscherau den ich in den 80er Jahren bewachen musste. Auch er fand seine letzte Ruhestätte auf seinem Friedhof. Gewohnt hatte er mit Familie in der Lagerlöffsttrasse. Annerose, seinen Ehefrau, will den Ort seiner Ruhestätte noch nicht der Öffentlichkeit preisgeben.
Die weiteren grossen Friedhöfe sind in Öjendorf und im Volkspark der Hauptfriedhof Altona. Dazu haben die Bezirke noch ihre lokalen Friedhöfe mit kleinen feinen Kapellen.
Die alten jüdischen Friedhöfe in Ohlsdorf und an der Königstrasse in Altona haben die Nazis nicht angerührt. Jetzt ist der jüdische Friedhof Königstrasse auf die Liste zum Kulturerbe gesetzt worden. Ein Besuch des Friedhofs ist sehr lehrreich, denn dort sind noch sehr alte Grabplatten zu sehen.
Mehr als ein Viertel des Hamburger Stadtgebietes sind Grünflächen, die Grünen Lungen Hamburgs, mit vielen öffentlichen Parks, wie dem Stadtpark, dem Öjendorfer Park, den Jenischpark in Teufelsbrück , einem grossen Volkspark in Altona, wo sich auch die Colorline Arena und das Volksparkstadion (Imtech Arena) befinden , um nur einige aufzuzählen. Nicht zu vergessen den grossen Spielplatz im Volkspark.
Wir haben drei grosse schöne Botanische Gärten in der Innenstadt neben dem Park von Planten un Blomen, den Botanischen Lehrpfad in Wandsbek und den Loki Schmidt Garten in Klein Flottbek und den Dahliengarten, ebenfalls am Rande des Altonaer Volksparks. In allen diesen Gärten ist der Eintritt frei.
Oft gehe ich auch in unsere schönen Naturschutzgebiete wie das Raakmoor, Hüsemoor und Wittmoor mit seiner Gedenkstätte KZ Wittmoor. Schöne Ausflugsziele sind der Humelsee, der Kupferteich und der Alsterwanderweg mit dem Alstervorland, sowie dem Hainesch Iland und dem Hohenbuchenpark.
Hamburg ist die Stadt der Superlative mit der fast 1 Mrd € teuren Elbphilharmonie, deren Eröffnung wie der Flughafen BER noch in den Sternen steht. Jetzt im November 2016 konnte man schon die fertigen Säle besichtigen und auf der Plaza flannieren. Im Januar 2017 soll das erste Konzert folgen
Mit gut 1000 Metern sind die Landungsbrücken vermutlich der längste Schiffsbahnhof der Welt. Wir haben an der Elbe auch das Cruise Center für die grossen Kreuzfahrtschiffe, die vermehrt in Hamburg an- und ablegen.
Als wir noch die meisten Zeitungs- und Zeitschriften Verlage hatten und viele Film- oder Fernsehproduktionen in Hamburg ihren Sitz hatten, waren wir der angesagte Medienstandort. Hier werden „Das Grossstadtrevier“, „Notruf Hafenkante“ und „Rettungsflieger“ produziert. Bei einigen durfte ich als Komparse mitwirken. Einige Zeitungs- und Filmverlage haben Hamburg jetzt den Rücken gekehrt.
Neben unserem „Telemichel“, dem Heinrich Hertz Turm, befanden sich die grossen Schlachthöfe. Jetzt hat sich die Messe dort breitgemacht und hat auch reichlich Zulauf. Ein paar Schritte weiter kommen wir ins Schanzenviertel, das man mit gemischetn Gefühlen betrachten kann. Einmal die Gewalt, die von der „Roten Flora“ und seinen linksradikalen Bewohnern ausgeht und dann das Viertel als „Yuppiviertel“, in dem die Mieten für Wohnraum und Lokalitäten explodieren.
Wir sind die Stadt der Brücken und haben mehr Brücken als Venedig, Amsterdam und London zusammen. Stolz sollten die Hamburger sein, weil das Rathaus, in dem der Senat und die Bürgerschaft sitzen, mehr Zimmer hat als der Buckingham Palast in London.
Wir haben neben New York die meisten Konsulate und der „Erste Bürgermeister“, so heisst bei uns der Ministerpräsident, hat beim Neujahrsempfang viele Diplomatenhände (Zur Zeit noch 100) zu schütteln.
Nicht ganz so stolz sind wir auf die Hinterlassenschaften der Gewaltherrschaft in der Nazizeit. Als Gedenkstätten können wir die Schule am Bullenhuser Damm besichtigen, in der wenige Tage vor Kriegsende 20 jüdische Kinder, die bei medizinischen Experimenten durch den SS Arzt Kurt Heißmeyer mit Tuberkuloseerregern infiziert und anschliessend bestialisch ermordet wurden.
Neben dem Bullenhuser Damm gibt es noch die Gedenkstätte Plattenhaus in Poppenbüttel mit dem Gedenkstein für das Frauen KZ in Sasel, die Gedenkstätte JVA Fuhlsbüttel und die grösste damalige „Vernichtungsanlage“ Gedenkstätte KZ Neuengamme. Auch hier sind die Eintritte frei.
Aber auch in und um Neuengamme gibt es Gutes zu berichten, denn hier sind die Vier- und Marschlande, in denen Obst, Gemüse und Blumen angebaut werden. Das grösste Obstanbaugebiet ist das Alte Land, das sich aber vor den Toren Hamburgs auf niedersächsischem Gebiet befindet.
Das ist das Letzte:
Ungefähr 1,8 Mio Einwohner leben in den 7 Hamburger Bezirken, aufgeteilt in 100 Ortsteilen. Die Inseln Scharhörn, Nigehörn und Neuwerk gehören zum Bezirk Hamburg Mitte. 5 Bezirksämter liegen nördlich der Elbe.
Die Hamburger Polizei hat 25 Kommissariate mit diversen Aussenstellen und ein grosses sternförmiges Präsidium. An 17 Wachen verrichten die Beamten der Feuerwehr unterstützt von 12 Freiwilligen Wehren ihren Dienst.
Die Hamburger Behörden sind alle mit einer einheitlichen Vorwahlnummer (428) zu erreichen, danach folgen 2 Ziffern (z.B. 65 für Polizei und 51 für Feuerwehr) für die Fachdienststellen und weitere 4 Zahlen für den jeweiligen Anschluss.
Man kann aber auch unter der Zentralnummer des Hamburgfinders 428280 sein Anliegen mitteilen und wird mit den Fachbehörden verbunden.
Unsere Toten beerdigen wir auf drei grossen Hauptfriedhöfen und an vielen örtlichen Friedhöfen.
Die Türme der 5 Hauptkirchen sind im Hamburger Profil zu sehen und dazu noch der Rathausturm und der Telemichel, der doch noch mal eröffnet werden soll, um den schönen Ausblick auf Hamburg zu genbiessen.
Gut 27 % der Stadtflächen sind grün und wir haben viele grosse Parkanlagen, sowie 3 Botanische Gärten mit freiem Eintritt.
Ich hoffe, dass meine Ausführungen Appetit auf Hamburg gemacht haben und freue mich, wenn viele Golocalisten dies nicht nur lesen, sondern Hamburg besuchen und kennenlernen wollen.[verkleinern]