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Neueste Bewertungen für Nürnberg im Bereich Kunst & Unterhaltung

  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Heute möchte ich den dritten und letzten Teil innerhalb des Museums der Industriekultur vorstellen: das Schulmuseum Nürnberg. Aus meiner Sicht ist es ein altes und neues „Projekt“, das seit 1998 an dieser Stelle im Osten der Stadt ihr Quartier gefunden hatte. Laut den Angaben, die ich im Netz gefunden habe, handelt es sich zum einem um eine Stiftung, die durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg als auch weiterer privater und Staatlicher Stellen unterstützt wird. Was dabei einem auffällt, wenn man sich die Geschichte dahinter ansieht, dass es häufig Lehrer waren, auf die es zurück ging. Das erste unter ihnen gab es bereits 1906 in einem Schulhaus, auf das nicht näher eingegangen wird. Dort konnte man vor allem eine „Schul- und Lehrmittelsammlung“ vorfinden. Das kann man auch auf das heutige Museum übertragen.

    Wie man es sich denken kann, dadurch, dass das erste Gebäude während des 2. WK zerstört wurde, musste die Sammlung als solche geschlossen werden. Der nächste Versuch erfolgte am Paniersplatz. Es heißt zwar das es „kurze“ Unterbrechungen gegeben hatte. Jedenfalls der erste Verweis auf die gerade genannte Adresse erfolgte erst im Jahr 1985 als eine Neugründung durch die Stadt und die Anfangs erwähnte Uni. Innerhalb des Museums der Industriekultur wird es nicht, wie man es sich denken kann, werden sowohl das historische Klassenzimmer und die zuvor erwähnten Lehrmittel der Vergangenheit zusammen ausgestellt. Das ist ein wenig der Nachteil an dem „Konzept“! Was ich wirklich schade fand, dass die Objekte, die sich kritisch (zeitgenössisch) ab dem 19. Jahrhundert mit der „Zucht und Ordnung“, bei der die ersten (rechtlich) bis in die 1980-er Jahre erlaubt war, auseinandersetzten, wurden leider ins Treppenhaus „verbannt“. Dieser Teil des Museums ist ausschließlich nur durch dieses erreichbar, sodass dieser Bereich nicht nur Rollifahrern, sondern auch weniger mobilen Menschen verwehrt bleibt!

    Wenn man sich die Voraussetzungen für die Schulpflicht anschaut, muss immer mitberücksichtigt werden, welche Gegend das überhaupt betrifft. Bevor das einheitlich geregelt werden konnte, oblag die Bildung über Jahrhunderte hinweg entweder der „Eigenverantwortung“ der Erziehungsberechtigten (Familie im weitesten Sinn) oder im „Auftrag“ der religiösen Gemeinschaften. Bis „durchgehend“ und bindend und ohne die bis dato geltenden geschlechterunterschiede zu machen, war es erst in der Weimarer Verfassung verankert! Wie ich mehrmals hier verwies, gab es vereinzelt auch fortschliche HerrscherInnen, die lange Zeit davor es zu ihrer „Plicht“ erkoren, dass was gegen den Analphabetismus in der Bevölkerung getan werden muss! Auf der anderen Seite darf man nicht unterschätzen, dass es sich weitgehend um Eigennutz gehandelt hatte, weil sie sich einen „Vorteil“ davon versprochen haben! Die Bildung an sich ein sehr komplexes Thema, das hier im Museum auf verschiedenen Tafeln nachlesbar ist.

    In den mehr als 100 Jahren, seitdem es die Schulpflicht gibt, gab es zahlreiche Versuche den aktuellen „Gegebenheiten“ anzupassen. Auch auf diesen Punkt wird deutlich gemacht, dass es nicht immer einen positiven Effekt nach sich gezogen hatte, wenn die jeweilige „Maßnahme“ sich anders „entwickelt“ hatte, als es erhofft war. Darunter ist der Wandel bezüglich der Erziehung von Mädchen ein Beispiel, dass sich nicht nur auf die spätere Rolle als Frau und Mutter beschränkt hatte! Neben den Handarbeiten und Fertigkeiten, die im Haushalt benötigt wurde, wurde auf „höhere Bildung“ in den sog. „Höheren Töchterschulen“ weitgehend verzichtet. Das Bild hat sich mehrmals gewandelt. Dennoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass während der Nazizeit das erneut als „Erstrebenswert“ angesehen wurde! In Nürnberg ist es zudem ein Teil der eigenen Geschichte, die durch Ausstellungsobjekte deutlich gemacht wird.

    Wenn wir über Schule sprächen, ist man bei der geänderten Sicht darauf ab den 1960-er Jahren, die gleichwohl punktuell eine Rolle spielt. Insbesondere bei den, die sich seitdem entwickelt haben. Das spiegelt sich in den unterschiedlichen Lehrmaterialien wider, die man in den Vitrinen bewundern kann. Daneben aber auch die Schreibmittel – von Feder und Tintenfass, bis zu den, die heute gebräuchlich sind. Wie auch Nürnberg als Wirtschaftsstandort eine Rolle auf die Berufswahl sich ausgewirkt hatte, kann man das bei dem Wechsel zum „Dualem Ausbildungssystem“ nachvollzogen werden. Der Unterschied fällt umso stärker auf, wenn man im Ausland ausgebildet wurde, bzw. wie wir dort geboren ist und dass sich bis heute anders verhält! Gleichwohl wie in den anderen Abteilungen des Museums der Industriekultur gibt es weitere Verweise zwischen diesen, die aufeinander Bezug nehmen. In der ersten Etage, wo die Ausstellung beginnt, gehört es zum Themenbereich Familie, wo es aus meiner Sicht nur marginal dazu gehört. Ich würde es eher beim Wandel anordnen aber das ist eine individuelle Überlegung, die ich kundtun möchte, die sich dennoch nicht negativ auf die Gesamtwertung auswirkt.

    Eine Besonderheit, die ich mir gerne aus der Nähe angesehen hätte (und nicht nur als „Zaungast“ – bzw. vor dem Fenster davor aus) ist die regelmäßig stattfindende Unterrichtsstunde, wie es sie um 1900 (zu Zeiten Kaiser Wilhelms II. von Preußen) gegeben hatte! Das Inventar mit den Holzbänken und den historischen Unterrichtsmaterialien machen ein „eintauchen“ in die besagte Zeit möglich. Zugleich zu einem ungewöhnlichen Erlebnis, das ich nicht unerwähnt lassen möchte! Die gesamte Dauerausstellung wurde zusätzlich 2008 neu konzipiert, was davon zeugt, dass die beiden hauptverantwortlichen Seiten nach neuen Präsentationen suchen, die eine entsprechende „Belebung“ des ganzen nach sich ziehen. Nach einem einzigen Besuch dort ist es aber für mich nicht nachvollziehbar, was sich insgesamt geändert hatte. Meinem Partner war es hingegen zu „textlastig“ gewesen. Das möchte ich unkommentiert, weil das auch anders gesehen werden kann.

    Um das Industriemuseum besuchen zu können, ist es im Vergleich zu den anderen städtischen Museen keine spontane Idee! Es liegt etwas von der Altstadt entfernt mit denen, die allgemein bekannt sind! Die Anbindung ist einfach perfekt: direkt davor befindet sich die Tramhaltestelle (Linie 8) „Tafelhalle“. Wenn man mit dem Auto kommen sollte, stehen (lt. eigenen Angaben) 35 Parkplätze zur Verfügung. Wie ich mitbekommen habe, können sie (je nach andrang) schnell weg sein!

    Die hier fälligen 6 € sind bei der Fülle, die das ganze Haus zu bieten hat, sind nicht der Rede wert, wenn man es sich dazu entschließen sollte, die Ausstellungen anzuschauen! Bei einem solchen Favoriten ist eine Empfehlung mehr als gewiss!

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    Museen in Nürnberg

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    21.
  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Nichts wird so mit dem Freiheitsdrang verbunden, wie ein Motorrad, das wird jedenfalls von deren „Fahrern“ und in den Medien vermittelt. Heutzutage werden sie fast ausschließlich im Ausland produziert (Ausnahmen vorbehalten). Bevor ich nach Nürnberg gefahren war, war es mir nicht mal bewusst gewesen, dass diese Stadt auf eine kurze aber bedeutende Leistung einiger Unternehmer (die unterschiedlich lange bestand gehabt hatten) war, dass eine nach der anderen entlang der Fürther Straße gegründet worden ist. Es waren gleichwohl auch Zulieferer gewesen, die häufig die eigenen „Nachbarn“ mit entsprechenden Teilen versorgt hatten! Die Ära endete aber endgültig als das „Mamut“ als letztes Modell 2000 „aufgegeben“ wurde. Die Geschichte der Zweiräder muss aber an einer anderen Stelle angefangen werden. Zu einer Zeit, als der Mensch begann andere Fortbewegungsmittel zu konzipieren, als die eigenen Füße bzw. eine (Post)Kutsche um von A nach B zu kommen, haben sich Ideen entwickelt, die in geänderter Form noch bis heute bestand haben. Dazu gehören auch die Fahrräder. Auch diese waren am Anfang nur einem sehr engen Kundenkreis zugängig, die es sich überhaupt leisten konnten. Es war ein langer Weg notwendig, bis es zum „Alltagsgefährt“ Vieler wurde.

    Noch heute wird „Hercules“ als ein hochpreisiger Spezialist bei der Fahrradherstellung „ehrfurchtsvoll“ (das bei einer mir bekannten Person mehrmals – trotz entsprechender Sicherheitsmaßnahmen, geklaut worden) aus Begeisterung genannt. Seine Herstellung erfolgt schon lange nicht mehr in Franken aber seine Wurzeln reichen dort bis ins Jahr 1896 zurück. Er war der erste, der durch die zahlreichen Metallbetriebe „angezogen“, seinen Produktionsstandort in Nürnberg etabliert hatte. Schon kurze Zeit später konnte von „Fahrradindustrie“ die Rede sein! Sie und die der ab den 1920er Beginnenden Bau der motorisierten Zweiräder ist ein wichtiger Themenbereich im Museum für Industriekultur. Dadurch, dass die Übergänge fließend sind, hat es mich schon gewundert, dass von der Stadt Nürnberg es als eine eigene Sammlung angesehen wird, schließe ich mich auch hier der Vorheringen mit meinen Ausführungen darüber an, was mir dazu einfällt. Diese Ausstellung findet man direkt neben dem Eingang auf der linken Seite des Foyers. Zu sehen gibt es 130 Oldtimer Motorräder, die in mehreren Reihen hinter einander präsentiert werden. Wie viele Fahrräder dazu kommen, konnte ich nicht herausfinden.

    Es ist schon erstaunlich, dass bis zum 1. WK ca. 25 % aller gekaufter Fahrräder aus Nürnberg stammte! Die beliebtesten unter ihnen waren unter anderem Victoria, Triumph, Premier Cycle, Mars, Sirius und andere. Wie vorher erwähnt, hat sich auch in dieser Sparte in der Fürther Straße einige Zulieferer von Schläuchen, Sätteln, sonstigem Zubehör (Klingeln, Lampen) und namentlich bekannt der von den Kugellagern - Fichtel & Sachs. Viele Details aus der wechselvollen Geschichte der beiden Fortbewegungsmittel ist auch durch historische Aufnahmen (mit Kommentaren) versehen.

    An diesem Standort erkennt man, dass sobald sich eine Sparte etabliert hatte, sie die nächsten nach sich zieht. Dennoch wie in jeder anderen Branche auch, durch die sehr schwankende Nachfrage bedingt, gab es ab 1902 seitens des Fahrradherstellers „Mars“ die ersten Bemühungen eine motorisierte Version auf den Markt zu bringen. Es sollte noch mehr als weitere 20 Jahre dauern, bis die „Zündapp-Werke“ erfolgreich mit ihrem Motorrad Modell gewesen sind. Bis es so weit gewesen ist, konnte man höchstens von motorisierten Fahrrädern die Rede sein. Weitere Versuche gab es auch seitens Victoria und Hercules.

    Vor dem 2. WK gab es aufgrund der rasch fortschreitenden Entwicklung folgte eine sehr große „Begeisterungswelle“ was sich in den Verkaufszahlen ablesen ließ. Auch bei den Motorrädern war Nürnberg ein Marktführer auf diesem Gebiet! Das war auch an der Tatsche ersichtlich, dass es sich als ein Gefährt für „jedermann“ durchgesetzt hatte. Es sollte noch einige Jahrzehnte dauern, bis sich die Autos durchsetzt haben. Das sollte sich auf der anderen Seite auf die Beliebtheit der anderen Fortbewegungsmittel auswirken. Da liegt auch der Grund, warum nach und nach ab den 50-er Jahren die ganzen Hersteller ihre Betriebe aufgegeben mussten!

    Als einer der ersten hat auch Hercules innerhalb der Produktion die eigenen Motoren entwickelt. So verwundert es nicht, dass diese Maschinen an den sehr beliebtesten Rennen teilgenommen haben. Nicht nur das: sie wurden von ihnen auch in regelmäßigen Abständen gewonnen! Eine solche „Verfolgungsjagd“ kann man bei beiden hier ausgestellten Fahrzeugtypen via Bildschirm nachverfolgen und nebenbei allerlei interessante Details zu den dazugehörigen Hintergründen erfahren! Wenn ich mir solche technischen Museen anschaue, wie das für Industriekultur dann eher nicht, weil ich ein Fan davon bin, sondern aus einem geschichtlichem / sozialem Kontext, der hier verdeutlicht wird! Wie im besagten Haus auch möchte ich eine Empfehlung aussprechen. Wir fanden es sehr spannend, weil selbst bei einer Fläche von ca. 2000 m² ein interessanter Bogen gemacht wird, welche besonderen mit dem Standort Nürnberg verbunden waren. Bei „eingefleischten Fans“ wird sicherlich die Begeisterung um so größer sein, wie man es dem Beitrag zuvor entnehmen kann!

    Eine solche ungewöhnliche Reise ist bei einem schmalen Eintritt von gerade 6 € in diesem Museum möglich! Dennoch ist ein solcher Besuch keine spontane Angelegenheit, weil es im Ostteil der Stadt an der HS „Tafelhalle“ untergebracht ist. Diese kann man mit der Tram 8 erreicht werden. 35 Parkplätze stehen ebenfalls zu Verfügung. Da kann man schon einige Zeit verbringen, was ich auch gerne empfehlen möchte!

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    Museen in Nürnberg

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    Puppenmama Herzlichen Glückwunsch zu Deinem informativen Bericht und zum grünen Daumen.

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    22.
  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Eher durch ZUfall habe ich folgendes erfahren:

    "Wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten muss das Museum Industriekultur ab 27. November 2023 für voraussichtlich zwei Jahre geschlossen bleiben."

    Für einen außenstehenden kann es etwas eigenwilligen Eindruck machen, wenn selbst die Stadt bei verschiedenen Sammlungen innerhalb eines Museums jeweils von einem eigenständigen spricht! Nürnberg ist im Laufe seiner Geschichte zu einem wirtschaftlichen und vor allem industriellem Standort geworden. Die einstigen Betriebe gibt es in den meisten Fällen längst nicht mehr aber dennoch unter „Kennern“ sind sie bis heute ein Gesprächsthema! Dazu etwas später mehr! Um das Industriemuseum besuchen zu können, ist es im Vergleich zu den anderen städtischen Museen keine spontane Idee! Es liegt etwas von der Altstadt entfernt mit denen, die allgemein bekannt sind! Die Anbindung ist einfach perfekt: direkt davor befindet sich die Tramhaltestelle (Linie 8) „Tafelhalle“. Gleichzeitig ist es ein Verweis, dass auch das Gebäude, in dem es untergebracht ist, zur vorher erwähnten Industriekultur dazugehört! Unter dieser Bezeichnung wurde die ehem. Schraubenfabrik, die auf den Hersteller Julius Tafel zurückgeht, die sich einst hier befand. Wenn man mit dem Auto kommen sollte, stehen (lt. eigenen Angaben) 35 Parkplätze zur Verfügung. Wie ich mitbekommen habe, können sie (je nach andrang) schnell weg sein!

    Auch, wenn es im Netz steht, dass die Durchschnittliche Verweildauer 1,5 h beträgt, persönlich halte ich das aber für nicht ausreichend! Es gibt sehr viel zu entdecken! Nach außen hin ist es zudem nicht ersichtlich, dass die Ausstellungsfläche sich auf 6.000 m² auf verschiedenen Ebenen und Themen sich verteilt! Heute möchte ich eine allgemeine Darstellung über das ganze geben. Was ich schon jetzt erwähnenswert finde, dass auch noch das sog. Motorrad- und Schulmuseum unter dem gleichen Dach untergebracht sind. Über diese werde ich als weitere berichten, schon wegen der damit verbundenen Besonderheiten, die man in dem Kontext vermittelt bekommt und welche Bewandtnis sie auf die Stadtentwicklung gehabt haben!

    Diese Sammlungen zählen zu meinen Favoriten, dennoch gibt es zwei Gründe, die zur kleinen Abwertung geführt haben: die Freundlichkeit des Personals (vor allem als es darum ging die Rucksäcke weg zu schließen, was wegen der Größe gar nicht geklappt hatte), als auch weil nicht alle Bereiche barrierefrei erreichbar sind. Das fand ich schade, weil selbst im Treppenhaus sich einige Ausstellungsstücke befunden haben, die ich selbst spannend fand :(. Es gibt einen Aufzug (der ohne weiteres benutzt werden kann) aber zu den Zwischengeschossen gelangt man mit diesem nicht!

    Voller Vorfreude sind wir schon früh gestartet, um das Industriemuseum in Nürnberg zu besuchen. Gegründet wurde dieses im Jahr 1988, wie ich es in der ausgelegten Broschüre erfuhr. Es kann sich inzwischen geändert haben, aber ein Heftchen oder ähnliches, der auf die „Highlights“ hinweist, gab es leider nicht! Publikationen über die Eisenbahngeschichte und die weiteren Entwicklungen über den Fortschritt des Verkehrs, sowie dem „Standort Nürnberg“ als solchen schon aber nicht in der beschriebenen Form, wie ich es gerne hätte. Das führt aber zu keiner Abwertung, weil es zwar wünschenswert wäre, es aber keine „Selbstverständlichkeit“ auf solches Infomaterial gibt!

    Anfangen möchte ich mit der ehr negativen Seite, die ich zuvor angedeutet habe: bei externem Aufsichtspersonal kann es schon passieren, dass deren Motivation unterschiedlich „strak“ ausgeprägt sein kann. Besonders jene, die an der Kasse gesessen hatte und bei der wir uns im Laufe des Tages mehrmals an sie (wegen der hier hinterlegten Rucksäcke) wenden mussten, „quittierte“ es stets mit einer (nicht zitierfähigen) Bemerkung, falls was benötigt wurde :(. Mir kam sie „fehl am Platz“, weil schon ihre Mine nicht wirklich als freundlich zu bezeichnen wäre. Wie immer ist es eine subjektive Wahrnehmung!

    Nachdem die 6 € Eintrittsgeld bezahlt wurden, konnte der Rundgang starten. Was mir sehr gut gefällt, dass bei den historischen Fahrzeugen immer eine kleine Tafel mit den technischen Details (BJ, PS Hersteller etc.) sofort ersichtlich sind. Auch hier wird auf die Tatsache hingewiesen (und der Film „das Stahltier“ aus dem Jahr 1935), dass zwischen Nürnberg und Führt die erste Eisenbahnstrecke Deutschlands 1835 verlaufen ist. Das ist aber nicht das einzige „Dokument“ dieser Art, das man in diesem Rahmen bewundern kann. Was ich sehr gelungen fand, wie sich die Wohnverhältnisse und die damit verbundene Möblierung in den letzten ca. 120 Jahren verändert hatte. Auch, wenn die Treppen zu einem solchen Beispiel um 1900 recht steil sind, kann man an diesem Beispiel erkennen, welchen Unterschied es ausmacht! Es wird aufgezeigt, dass es einst in den „Mietskasernen“ sehr eng zuging! Man selbst nimmt die Position eines Beobachters, wenn man sich diese Gegebenheiten durch das Audiogerät anhört! So kam es, dass eine 10-Köpfige Arbeiterfamilie sich mit knapp 35 m² „begnügen“ musste, weil für mehr kein Geld mehr zu Verfügung stand.

    Es sollten sehr viele Jahrzehnte vergehen, dass sich nicht nur die sehr reichen Personen ein Automobil leisten konnten. Es steht im krassen Gegensatze zu dem, was ich vorher beschrieben habe! Die Technik entwickelt sich bekanntermaßen weiter, sodass manche der Exponate inzwischen nur einen „nostalgischen“ Wert besitzen. Das ist vor allem bei der verbauten Elektronik der Fall! Erst recht, wenn es im Bereich der Optik noch das Prinzip hinter einer analogen Kamera (mit dazugehörigem Film) erläutert wird! An den Grundlangen hat sich nichts geändert, auch wenn man das nicht bei verwendeten Geräten behaupten kann! Da wären wir auch bei der Anwendung bei der Forschung, sowohl bei der Mikroskopie, als auch als ein Bestandteil des Knowhows, der bis in die Jetztzeit fortgeführt wird!

    In den letzten Jahren konnte ich in den verschiedenen Museen beobachten können, dass auch Alltagsgegenstände aus vergangenen Jahrzehnten (und weit darüber hinaus) ebenfalls gesammelt werden. Auch, wenn auf den ersten Blick man es selbst von sich selbst bzw. aus dem eigenen Umfeld kennen dürfte, haben sie in einer Sammlung ihren Platz gefunden. Das besondere aber ist, dass es eigens für solche (mitunter kuriose) Objekte ein eigener Bereich geschaffen wurde: auf einer Galerie wandelt man zwischen Staubsauger, Bügeleisen aber auch Feuerwehrausrüstung! Laut dem, was ich auf der hier verlinkten HP entdeckt habe, dass sie mehrmals im Jahr gegen andere Sachen ausgetauscht werden. Es bietet ein Fenster für das was sonst im Depot verwahrt wird, den Besucher*Innen vorstellen zu können. Des Weiteren auch als Teil von Sonderausstellungen, die es bei unserem Besuch nicht gab. Bei Interesse kann man es an der entsprechenden Stelle nachsehen, wenn es der Fall sein sollte!

    Wenn man vom Wandel spricht, dann betrifft es zu viele Bereiche, die man kaum alle innerhalb weniger Worte benennen können! Es heißt zwar, dass es sich um ein Museum für Industriekultur handelt aber auch wenn ich bereits einen sehr weiten Bogen darüber „gespannt“ habe, soll man sich am besten vor Ort und mit eigenen Augen ein Bild machen! Das Ganze ist in 26 Teilbereiche untergliedert! Wie immer soll meine Darstellung als eine Anregung dienen (trotz der länge ;) ). Wer mehr wissen möchte, da verweise ich gerne auf das Erstlingswerk meiner geschätzten (leider nicht mehr aktiven) Vorschreiberin Schalotte. Es hat auch nach den paaren Jahren eine besondere Aussagekraft… zu der ich meine Sicht hinzufügen wollte! Meine Empfehlung ist gleichwohl gewiss!

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    Museen in Nürnberg

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    FalkdS Wow, das isse wieder, ein Kulturbeauftragte super Bewertung, Danke
    Daumenglückwunsch

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    23.
  4. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Heute möchte ich meine Bewertung mit einer provokanten Frage beginnen: kann ein Museum, auch wenn dieser nicht auf Anhieb als solches erkennbar ist, fast ohne Ausstellungsstücke auskommen? Das mag für Außenstehende sehr ungewöhnlich klingen aber beim „Memorium Nürnberger Prozesse „ ist das fast durchgehend der Fall! Die Idee, die dahinter steckt ist, dass man auf „große Inszenierung“ zu Gunsten von einer detaillierten Darstellung der Hintergründe des ganzen verzichtet. Laut eigenen Angaben wollen sie dadurch eine Distanz (positiv gesehen) schaffen, dass jeder sich seine Meinung über die „Ausgangssituation“ und die individuellen Auswirkungen auf die einzelnen Angeklagten machen kann! Ein solches Konzept ist Anbetracht der Gräueltaten, die hier erstmals vor einem internationalem Strafgerichtshof verhandelt worden sind, mehr als verständlich.

    Was es aus meiner Sicht zu etwas einmaligem macht, dass man nicht nur über den historischen Hintergrund informiert wird, sondern, dass man sich an einem „Originalschauplatz der jüngeren Weltgeschichte“ befindet! In einem Bogen, der zwischen dem 2. Weltkrieg und der Jetztzeit reicht. Es ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das aus zahlreichen Tafeln besteht, anhand derer es nachvollziehbar gemacht wird. Gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass um das Militärgericht abhalten zu können, um das es sich hierbei gehandelt hatte, einiges an Vorbereitungszeit bedarf hatte, damit die hohen Nazigrößen weitgehend vor die Anklagebank gestellt werden konnten.

    Nürnberg ist, wie kaum eine andere Stadt in Deutschlands sowohl mit der Nazi Ideologie, als auch nach dem 2. Weltkrieg mit der Auseinandersetzung mit dieser Thematik eng verbunden. Im Memoriam wird die Geschichte danach beleuchtet. Was aber gleichzeitig gesagt werden muss, dass das Gemäuer mit dem man hier zu tun hat, zwischen 1914 und 2020 als Gericht diente. Diese Angabe macht einen großen Unterschied aus: in der Vergangenheit konnte es aus diesem Grund passieren, dass man sich vergebens auf den Weg gemacht hatte, weil der (eher berüchtigte) Saal 600 aufgrund von Verhandlungen für Besucher verschlossen blieb. Dennoch muss erwähnt werden, dass das auch heutzutage passieren kann! Bei Interesse besser vorher informieren! An ausgewählten Tagen, die auf der hier verlinkten HP rechtzeitig veröffentlicht werden, sonstige Veranstaltungen stattfinden können.

    In wenigen Tagen am 20. November jährt sich zum 77. Mal der Beginn der Nürnberger Prozesse. Es war der Beginn, der leider allzu schnell „abflaute“, weil durch das wenige Jahre später beginnende „Bildung des Eisernen Vorhangs“ das Interesse an der Verfolgung der Täter extrem nachgelassen hatte. Eine andere Tatsache ist, dass einige der Nazigrößen sich in den Ausland abgesetzt hatten. Das ist aber ein anderes „Kapitel“ dieser Geschichte! Diese kann aber gleichzeitig Aufzeigen, dass auch mit den Prozessen nicht automatisch alles so reibungslos verlaufen ist, wie man es sich vorstellen kann.

    Was ich spannend fand, dass die „Ermittlungen“ – wie man es heute auch aus den Medien in Bezug auf den Ukrainekrieg kennt, dass „Beweise“ zeitnah eingesammelt werden müssen, um später alles „belegen“ zu können. Bei den Nürnberger Prozessen ist das bereits ab 1943 erfolgt. Unter der Führung des amerikanischen Militärs wurde all das zusammengetragen, was man gegen die Nazis verwenden konnte. Egal ob Fotos, Zeugenaussagen oder durch „Spionage“ erlangte Informationen. Damals wurde auch festgelegt, dass neben den Kriegsverbrechen, auch solche gegen die „Menschlichkeit“ und „Verbrechen gegen den Frieden“ gerichtet haben. Das bedeutete, dass nicht nur der „Völkermord“ sondern auch die systematische Verfolgung und die dadurch resultierenden Folgen im Visier standen! In späteren Verfahren gleichwohl die Besetzung neutraler Gebiete wie Belgien, Tschechoslowakei, Österreich etc verhandelt worden. Die Prozesse dauerten bis zum Jahr 1949. Hier steht der im Mittelpunkt der sich gegen die „Führungsschicht“ der Machthaber im Nazireich gerichtet hatte. Es folgten 12 weitere u.a. gegen Ärzte, Beamte, (Rechts)Anwälte, Diplomaten, sonstige „Profiteure“ etc.

    Man kennt schon die Bilder und Aufnahmen, die während der Verhandlungen entstanden sind. Am Originalschauplatz ist es um einiges bewegender für uns gewesen, als wenn man in den eigenen vier Wänden das auf sich wirken lässt. Es gibt ein „Requisit“, das mir persönlich Gänsehaut beschert hatte: die Anklagebank auf der unter anderem Rudolf Heß gesessen hatte. Es wurde eine Holzbank gewählt, damit es „nicht zu gemütlich“ für die Anwesenden werden sollte! Auf der anderen Seite gibt es aber auch einen „unscheinbaren“ Koffer, der gleichwohl eine wichtige „Rolle“ gespielt hatte: drin wurden die Unterlagen verwahrt, die die Anklage als Beweis benötigt hatte.

    Die berühmten Persönlichkeiten, die auf den hier verlinkten Fotos sehen kann, gehörten zu den Pressevertretern, die zugegen gewesen sind. Da das Interesse sehr groß gewesen ist, wurde stets aufs neue entschieden, wer sich zu den "Auserwählten" zählen kann! Die Berichterstattung, vor allem aus dem Ausland stammenden Journalisten hat ein (wie man es heute sagt) ein großes "Medienecho" verursacht, dass in einem bis dato nicht gekannten Ausmaß erreicht hatte! So kurze Zeit nach dem 2. WK und vor allem, weil sie stellvertretend für die Seite der Angegriffenen stehen, ist es schon logisch, dass es sich so und nicht anders verhielt.

    Auf der anderen Seite das als ein Aspekt, der auch thematisiert wird, ist die Wahrnehmung in der Bevölkerung. Anders als die vorher erwähnten haben viele die „Rechtmäßigkeit“ des ganzen bezweifelt. Sie haben damit argumentiert, dass es zuvor einen „gesetzlichen Rahmen“ für das Vorgehen während der NS Diktatur gegeben hatte, die solche Maßnahmen „legitimiert“ haben. Aus heutiger Sicht verhält sich das größtenteils anders, weil man es aus einer gewissen Distanz (z.B. in diesem Museum) vor Augen geführt bekommt und die Mehrheit der Bevölkerung nur vom „hören-sagen“ her kennt, bzw. es kein Teil der eigenen Biographie sei.

    Selbst, wir als ein Teil der Nachfolgegeneration las die Texte, die dort zusammengetragen wurden. Unter den 24 Hauptangeklagten des ersten Prozesses wurden 3 frei gesprochen. Weitere 12 wurden zum Tode, sonst zur langer Haft, bis „lebenslänglich“ verurteilt. Tja, was mich ziemlich schockiert hatte, dass die Mehrheit von ihnen nur mehrere Monate bis Jahre davon absetzen mussten, selbst im Vergleich zu deutlich geringeren Vorstrafen, die heutzutage verhängt werden! Insgesamt gingen sie „glimpflich“ davon! Selbst etliche der Todesstrafen wurden erst gar nicht vollstreckt!

    Die Geschichte zeigt, wie wir es in den letzten Jahrzehnten aus den Medien mitbekommen haben, kann sich auch an anderen Standorten wiederholen. Ohne dieses Gericht wäre es erst gar nicht dazu gekommen, dass das Den Haager Kriegsverbrechertribunal eingerichtet worden ist. Auch zu diesem Thema werden weitere Tafeln vorgestellt, welche Verbrechen durch sie geahndet wurden. Vielleicht haben noch einige jene in Verbindung mit den Gräueltaten im ehem. Jugoslawien im Sinn, bzw. jenes Völkermord, das in Ruanda verübt wurde. Trotz des schweren Hintergrunds ist es aus meiner Sicht die Kehrseite dessen, wenn Konflikte nicht friedlich gelöst werden können :(. Die Gerechtigkeit kann, so meine ich, durch ein solches Tribunal geahndet zu werden, auch wenn auch jetzt es anderslautende Darstellungen gib!

    Das Memoriam ist eins der neueren Museen in Nürnberg. Es wurde erst im Jahr 2010 eröffnet. Man hat dabei auch an die Barrierefreiheit gedacht. Hier wurde mir sogar gestattet, dass ich den Aufzug benutzen durfte. Wovon solche Regelung abhängt, das ist mir unverständlich! Inzwischen werden in regelmäßigen Abständen kostenpflichtige Führungen angeboten, die seit diesem Jahr stattfinden. Ich habe einst die zur Verfügung gestellten Kopfhörer ausgeliehen, um an bestimmten Stationen weiter informieren zu können. Auch, wenn der Besuch eine kurzweilige Angelegenheit gewesen ist, kann ich es bestens weiter empfehlen! Die wenigen € sind gut dafür „investiert“!

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    Faktencheck+Fakt Interessant und immer wieder gut, das Nachdenken über diese Epoche wach zu halten.
    Daumenglückwunsch
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    FalkdS Das ist wieder ein super Beitrag von dir, Danke. Glückwunsch zum Daumen!
    konniebritz Interessant und ausführlich beschrieben!
    1998 war davon noch nichts zu sehen, ich kenne es also nicht. Wenn ich wieder in Nürnberg bin, werde ich es mir anschauen.
    Und natürlich Glückwunsch zum verdienten Daumen!
    bearbeitet
    Konzentrat Sehr interessant, gleichzeitig ein guter Tipp für einen Museumsbesuch an historischer Stätte.
    Glückwunsch zum Daumen.

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    24.
  5. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Nürnberg ist, wie kaum eine andere Stadt in Deutschlands sowohl mit der Nazi Ideologie, als auch nach dem 2. Weltkrieg mit der Auseinandersetzung mit dieser Thematik eng verbunden. Die „Propagandemaschinerie“ lief früh an, damit auch die Bevölkerung sich damit „identifizieren“ konnte. Wenn man sich die Aufnahmen aus den Jahren 1933-38 anschaut, wo die sog. „Reichsparteitage“ in diesem Areal stattfanden, wurden dazu genutzt, die „Volksgemeinschaft“ auf den kommenden Krieg zu „begeistern“. Sie sollten den „Höhepunkt des Jahres“ innerhalb der von den Machthabern organisierten Veranstaltungen darstellen. Auf den historischen Aufnahmen soll deutlich gemacht werden, dass es einen gewissen „Festcharakter“ besessen hatte. Aus heutiger Sicht hat das aber einen gewissen Beigeschmack. Als Besucher wird man mit zahlreichen Tafeln konfrontiert, die vor allem in Schriftform die verschiedenen Aspekte – von den Vorbereitungen, über den Ablauf, bis zu Wahrnehmung der anderen europäischen Staaten (aber nicht nur)und wie sie solche Meldungen in der Presse weitergegeben haben. Gleichzeitig wird von der Beginnenden Ausgrenzung und wie man das gegenüber der Bevölkerung darstellt. Auf mich hatte nicht nur die Betonarchitektur eine sehr bedrückende Wirkung gehabt. Das Gebäude (ehem. Bunker) ist eins der wenigen, in dem nach dem 2. WK anderweitig weiter genutzt wurde. Solche Orte gehören zur großen Geschichte dazu. Aus meiner Sicht bedarf es aber einer gewissen Vorbereitung, auch wenn man der Meinung sein sollte, dass eine Schriftform ausreichend ist. Kenne persönlich weitere Beispiele für die heroische Bauweise der Nazis aber diese fand ich schon, trotz dass ein Teil nach dem Krieg gesprengt worden ist, sehr furchteinflößend.

    Bevor man sich auf den Weg zum Reichsparteigelende in Nürnberg aufmachen sollte, möchte ich auf den Umstand hinweisen, dass das bis voraussichtlich Anfang 2025 gar nicht möglich ist! Es liegt daran, dass vor allem das Museum saniert und neu konzipiert werden soll! Aus diesem Grund wurde es bis dato geschlossen. Ob das auf die mir nicht bekannten anderen Teilbereiche das gleiche gilt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen! Bei Interesse möchte ich auf einen virtuellen Rundgang auf der HP hinweisen: https://museen.nuernberg.de/dokuzentrum/themen/das-gelaende/das-reichsparteitagsgelaende. Für uns reichte die Zeit nicht mehr aus, um sich das (nicht nur als Film) in Ruhe anzuschauen. Erwähnenswert finde ich, dass man ohne vorherige Voranmeldung bei unserem Besuch eine kostenpflichtige Rundfahrt angeboten wurde. Kann mir sogar vorstellen, dass bei einer weiteren (in ein paar Jahren) an einer solchen Teilnehmen werde. Bei einer Fläche von ca. 4 ha² innerhalb welcher sich weitere Gebäude befinden, ist das aus meiner Sicht sehr angebracht.

    Auch, wenn ich immer von einem Museum spreche, offiziell wird es als Dokumentationszentrum bezeichnet. Es ist eins der „jüngsten“ solchen Einrichtungen, die man in Nürnberg finden kann, unter deren Verwaltung sie auch fällt. Dieses wurde erst im Jahr 2001 neu eröffnet. Untergebracht ist es in der vor dem Krieg unvollständigen „Kongresshalle“, die wie man sich vorstellen kann, auch in sehr großen Maßstäben konzipiert wurde. Ein Blick in den Innenhof, der durch eine Scheibe gewährt wird, zeigt sich, dass das was sonst von ihr blieb, nur aus dieser Position ersichtlich ist. Bei unserem Besuch haben einige Gerüste den weiteren Blick auf die Ziegelmauer versperrt.
    Der Zugang ist nur theoretisch barrierefrei. Es gibt einen gläsernen Aufzug, der ins Innere führt. Dennoch selbst als ich mitbekommen habe, als ältere gebrechliche Personen (mit Gehhilfe) der Zugang zum Aufzug verwehrt wurde, war ich ehrlich gesagt, bestürzt darüber. So weit ich verstanden habe, dass nur weil lt. einer „Anweisung“ nur Personen mit einem gültigem Behindertenausweis die Nutzung gestattet sei! Das war ein weiteres Mal, dass ich mich in Franken mit einer solchen Aussage konfrontiert sah! Bin gespannt, ob sich daran nach der Sanierung was ändert. Wünschenswert wäre es allemal!
    Die Vergangenheit kann auf sehr unterschiedliche Weisen erlebt und wahrgenommen werden. Auch, wenn es noch einige Jahre dauern wird, bis das in das einstige Kongresszentrum konzipierte Dokumentationszentrum erneut eröffnet sein wird, wollte ich es aus meiner Sicht darstellen. Falls man zusätzlich sich eine akustische Führung wünschen sollte, kann man das unter: https://museen.nuernberg.de/dokuzentrum/angebote/audioguide/audioguide-beitraege tun. Leider kann ich meiner geschätzten Vorschreiberin, auch wenn ich eine (potentielle) Empfehlung aussprechen möchte, was mein Gesamturteil anbelangt, nicht ganz zustimmen. Mir war es einfach zu überlaufen und den gerade vorgestellten Link gab es zu dem Zeitpunkt erst gar nicht. Ein Audioguide war mir zu teuer gewesen (mehr als die 5 € Eintritt). Bin selbst gespannt, wie es hinterher sich präsentieren wird. Im Moment sind nicht mehr als ein OK bei mir zu bekommen.

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    Museen in Nürnberg

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    02 Check ..
    Dunkle Geschichte, heikles Thema, das meisterlich und informativ vorgestellt wurde.

    Danke.
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    konniebritz Sehr informativ beschrieben!
    Wir waren 1998 für ein paar Tage in Nürnberg und am Reichsparteitagsgelände. Wir staunten: was von den Nazis ursprünglich für die Ewigkeit gebaut wurde, bröselte gut 70 Jahre später schon ziemlich. Damals war einiges aus Sicherheitsgründen abgesperrt.

    Ich finde es unverschämt, wie mobilitätseingeschränkten Menschen das Leben schwer gemacht wird. Nur mit Behindertenausweis einen Aufzug benutzen zu können, ist unglaublich. Ob es diese Anweisung wirklich gibt oder der Gehässigkeit von Mitarbeitern geschuldet ist, sei dahingestellt.
    Wie heißt es so schön: "Behindert ist man nicht, behindert wird man."
    Konzentrat Also ich muss da irgenwann noch hin.
    Danke für den Bericht und Glückwunsch zum Daumen.

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    25.
  6. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    Noch kein Line Up für 2023...

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Varietes in Nürnberg

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    26.
  7. Userbewertung: 1 von 5 Sternen
    von tobiw78

    Alles andere als Behindertenfreundlich, Begleitperson ist nicht frei und behinderte bekommt 1 Euro Nachlass

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    Kinos in Nürnberg

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    27.
  8. Userbewertung: 4 von 5 Sternen
    von tobiw78

    Sehr gut zu empfehlen für Menschen mit Behinderung. Angemessene Preise für Menschen mit Handicap und deren Begleitungperson

    geschrieben für:

    Kinos in Nürnberg

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    28.
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    Super Stimme, hat uns ganz toll bei der Songauswahl für unsere Trauung unterstützt und es war einfach mega!

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    Unterhaltungskünstler in Nürnberg

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    29.
  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    „Die Eisenbahn ist in jeder Hinsicht ein ernstes Geschäft, das schnellstmöglich beendet werden sollte. Sie verwandelt einen Mann vom Reisenden in ein lebendes Paket“.

    John Ruskin (1819 – 1900) britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker und Sozialphilosoph

    Wenn man sich die verschiedenen Seiten der in den vergangenen Monaten „beschworenen“ Forderung nach einer „Mobilitätswende“ anschaut, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass eine vergleichbare Situation (dennoch ein wenig anders) im frühem 19. Jahrhundert gegeben hatte. Wie man es kennt, ging es damals um nichts geringeres als um eine „Industrierevolution“! Es bedürfte etlicher Zwischenschritte bis tatsächlich so weit war! Durch eine Mischung aus politischen sowie (privat) Wirtschaftlichen Entscheidungen, dass vieles sich danach geändert hatte. Das heute so beschaulich wirkende Franken mit der einstigen Freistadt Nürnberg sollte sich als Wegbereiter in Sachen Transport entwickeln. In dieser Stadt wurde die entsprechende Verkehrsgeschichte geschrieben, die ihren „Siegeszug“ im db Museum bestens nachvollzogen werden kann! Wie jeder Sparte des Lebens war auch diese dem Wandel unterworfen. Anhand vom Modellen und zum Teil durch Nachbauten der unterschiedlichen Triebwagen – wie die der ersten „Adler“ (die nicht fahrtüchtig ist) kann man sich im wahrsten Sinne des Wortes auf eine Reise machen, die bis in die heutige Zeit reicht!

    Die Nürnberger Kaufleute haben sich bereits vor Jahrhunderten dadurch ausgezeichnet, dass sie Neuerungen aufgeschlossen gegenüber standen. Gleichzeitig war es ein Spagat sich den Traditionen „verpflichtet“ zu fühlen. In dieser Stadt ist das kein Widerspruch! Über den Hintergrund der ersten Bahnverbindung nach Führt werde ich an der passenden Stelle ausführlich berichten. Hier soll schließlich das db Museum im Vordergrund stehen. Man stelle sich dennoch vor, als am 7. November 1835 es so weit war, war eine „Starthilfe“ aus England notwendig. Sie besaßen das „Know How“ und die Fachleute, die sich mit der entsprechenden Technik auskannten. Heutzutage wäre es unvorstellbar, dass ein Facharbeiter mehr verdient als der höhergestellte Manager. Anhand einiger Ausschnitts des Filmes „das Stahltier“ aus dem Jahr 1935 wird die Situation und die Begeisterung der Menge bestens wiedergegeben.

    Man erfährt, dass bis in die 1970-er Jahre in Westdeutschland (ehem. BRD) regelmäßig Züge gefahren sind, die mit Dampf betrieben wurden. Gleichzeitig wurde auch die Gegebenheiten jenseits des eisernen Vorhangs auf der DDR Seite beleuchtet. Da greife ich aber zu weit vor. Mit steigenden Anforderungen an die Bahn als Transportmittel für Menschen und Waren musste sich dementsprechend die Technik weiter entwickeln. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass das auch die erste Lok den „Adler“ betroffen hatte. Diese wurde nach nicht mal 20 Jahren aus „Altersgründen“ aussortiert. Leider lässt sich nicht mehr klären, was nach deren Verkauf an ein Eisenwerk passiert ist. Die beiden Nachbauten, die (so weit es ging) nach den historischen Plänen erstellt wurden, sind Kopien, die Anlässlich des 100. Jahrestages der ersten Fahrt nach Fürth im Auftrag des Regimes geschaffen worden.

    Im Erdgeschoss gibt es dafür mehrere Fahrzeuge, die historisch als besonders wertvoll angesehen werden können. Darunter gibt es sogar einen originalen Waggon aus dem Jahr 1835, der vom Adler gezogen wurde! Zu unseren Favoriten gehörten die Prunkwagen von König Ludwig II. von Bayern, die als „Versailles auf Rädern“ gezeichnet wird. Das kann man sich wie die Einrichtung in seinen Schlössern vorstellen aber in etwas „kleiner“ ;). Auf der anderen Seite führt der Monarch ein (fiktives) Gespräch mit Otto von Bismarck, dessen Reisegefährt ebenfalls daneben zu sehen ist.

    Am Beginn setzte der König Ludwig I. auf andere „herkömmliche“ Verkehrsmittel. Das sollte sich aber schnell ändern. Züge wurden zu einem „Alltagsgefährt“, den sich jedermann leisten konnte. Im Vergleich zu anderen ging es zudem schneller voran. Was mir gut gefallen hatte, dass im ersten Teilbereich es eine Illusion eines historischen Bahnhofs (aus Leipzig) auf das veränderte Freizeitverhalten hingewiesen wird. Dazu gehören meine geliebten Souvenirs aber auch die Mode um 1900!

    Die Reise geht weiter mit kleinen Darstellungen über die Fahrgäste, die je nach dem wie oft und weit sie unterwegs gewesen sind, unterschiedliche Fahrkarten benötigt hatten. Es hängt mit der Zeit zusammen, in der die Bahn die größte Akzeptanz in der Bevölkerung gehabt hatte. Auf der anderen Seite wurde in beiden Weltkriegen die Bahn dazu „missbraucht“, um den eigenen Expansionsbestrebungen „nachzuhelfen“! Wie meistens kann man eine solche Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Auf den Dokumenten, die im db Museum vorliegen, kann bestens nachvollzogen werden, dass der Schienenverkehr bei den Vorbereitungen lange im Voraus miteinbezogen wurde. Es hat die jeweiligen Verantwortlichen gar nicht interessiert, welche Auswirkungen es für die Gegenseiten haben wird. Trotz des traurigen Hintergrunds sind es historische Gegebenheiten, die kritisch hinterfragt werden.

    Nach dem 2. WK als es in Deutschland zwei verschiedene Systeme gegen hatte, wird das auch bei den jeweiligen Unternehmen erkennbar. Was ich sehr spannend fand, dass man die Unterschiede bei den Uniformen, später in der Ausstattung der Züge. Parallel dazu werden die Gemeinsamkeiten dargelegt, wenn es um das schwere Beginn danach betrifft. In den Jahrzehnten danach vor allem durch die Entwicklung des ICE wurde eine schnelle Art des Reisens etabliert. Das machte nach der Wende einen enormen Unterschied aus. Erwähnenswert halte ich auch, dass es in diesem Museum den hölzernen Prototyp der ersten Baureihe zu sehen gibt! Das ganze zwischen den historischen „Urahnen“ aus dem 19. Jahrhundert bzw. deren Kopie!

    Hier auf der Seite gab es einige Stimmen, dass der Preis von gerade 7 € zu hoch bemessen sein würde. Aus meiner Sicht ist das aber bei der Größe des bereits von außen imposanten Gebäudes mit seinen 4.800 m² mehr als gerechtfertigt! Wir waren hier den ganzen Tag unterwegs gewesen und haben dennoch nicht alles sehen können. Auf der hier verlinkten HP heißt es, dass in diesem Rahmen mehr als 10.000 Exponate bestaunt werden können! Auf der anderen Straßenseite geht es darüber hinaus zusätzlich weiter! Man kennt es: die Eisenbahn ist in der Regel nicht gerade klein, eher ist es der Gegenteil der Fall! Bis vor wenigen Jahrzehnten gab es im jenem Areal den Betriebseigenen Lokschuppen. Diesen Bereich haben wir aus Zeitgründen nur wenige Minuten lang anschauen können. Falls sich (in nicht absehbarer Zeit) die Gelegenheit bieten sollte, wird dieser weiter „unter die Lupe“ ;) genommen!

    Laut eigenen Angaben das Hauptgebäude ist vom Innenhof aus barrierefrei erreichbar. Es gibt auch einen Aufzug, mit dem man die 3 weiteren Ebenen erreichen kann. Leider, wie ich selbst feststellen musste, wird eine solche Fahrt nur dann gewährt, wenn man ein amtliches Dokument vorweisen kann, dass eine Gehbehinderung oder vergleichbares vorliegt! Diese Regelung habe ich nicht nur an dieser Stelle erlebt, dass man so streng ggü. den Besuchern umsetzt :(! Eine Allgemeininfo: um den regulären Eingang zum Hauptgebäude erreichen zu können, müssen sehr viele Treppen erst erklommen werden. Habe gedacht, dass man wenigstens an einen Aufzug in dessen Nähe gedacht hatte. Das ist an der Stelle leider nicht der Fall!

    Man könnte meinen, dass sich die Ausstellung nur an die Erwachsenen richtet. Hier im db Museum wird auch an die kleinsten gedacht :)! Für sie wurde eigens das „Kinder-Bahnland im DB“ (KiBala) – ein Indoorspielplatz auf 1.000 m² mit vielen interaktiven Angeboten: eine Runde mit der Mini-Bahn drehen; sich als „HeizerIn“ betätigen oder einfach nur Spaß haben! Der Geräuschpegel ist dementsprechend hoch in diesem Bereich ;)!

    Unter dem gleichen Dach gibt es zusätzlich das Museum für Kommunikation
    das wir uns zwar kurz angeschaut haben aber aufgrund der hier gebotenen „Fülle“ nur noch „schnell überfliegen“ konnten. Aus diesem Grund wird es von mir keine gesonderte Darstellung darüber bei GL geben.

    In Nürnberg gibt es eine sehr weiter Bandbreite an Museen, die man dort vorfinden kann. Das der Bahn ist eins unserer Favoriten. Zudem gehört es zu den ältesten (Gründung 1899) in ganz Europa gehören! Daher auch eine solche Ausführliche Darstellung, die ich bei anderen Vorschreibern vermisst habe. Meine Empfehlung ist beim db Museum mehr als angebracht, denn es vereinigt sowohl etwas für Technikbegeisterte als auch Geschichtsinteressierte. Eins soll man aber nicht unterschätzen: man soll reichlich Zeit mitbringen!

    geschrieben für:

    Verkehrsbetriebe / Museen in Nürnberg

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    02 Check ..Wieder eine Bewertung an der man sich orientieren kann. Logisch, sachlich, fachkundig, ausführlich und spannend zu lesen.

    Gratulation und beste Wünsche.
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    Sedina Glückwunsch zum Grünen Daumen - ich verwandele mich übermorgen wieder in ein lebendes Paket und freue mich schon darauf ;-)))

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    30.