Wenn eine Location immerhin schon 20 Bewertungen erhalten hat, dann muss sie unbedingt etwas Besonderes sein. Um nicht durch Wiederholungen zu langweilen, habe ich alle Bewertungen gelesen, ein paar sind wirklich großartig, und mich dann noch weiter zur Markthalle kundig gemacht.
Meine Erfahrung:
Wettermäßig hatte Stuttgart nicht viel zu bieten bei meinem Kurzaufenthalt, das machte aber gar nichts, denn durch die interessanten Informationen, die ich von meiner ortskundigen Begleitung... weiterlesen
erhielt, war ich mehr als motiviert, mir soviel wie möglich anzusehen.
Die Markthalle, um die es hier geht, wirkte von außen dekorativ, aber auch irgendwie verschlossen, trotz der Jugendstilelemente an der Fassade.
Als wir dann aber die Halle betraten, wurde man von dem Farbrausch und den appetitlichen Gerüchen völlig überwältigt. Man stelle sich einen riesigen, zweigeschössigen Raum vor, in dessen Erdgeschoss Gänge durch Reihen von Verkaufsständen führen, die einfach alles anbieten, was es an kulinarischen Köstlichkeiten gibt. So etwas habe ich selten gesehen. Am ehesten erinnert es mich noch an den Covent Garden Market in London.
Es gibt heimische und hauptsächlich internationale oder exotische Köstlichkeiten jeder Art. Gemüse, Obst (exotische Früchte!), Käse, Schinken, Wurstwaren, Fisch, Meeresfrüchte, Nüsse, kandierte Früchte, Brot, Fleisch und Gewürze - für jedes gab es spezielle Stände, an denen die Waren malerisch aufgebaut angeboten wurden. Besonders beeindruckt haben mich der Stand mit den französischen Broten und der Fleischstand nahe dem Ausgang. Das ist umso verwunderlicher als ich Fleisch sonst nicht als ausgesprochen ästhetisch empfinde.
Am meisten gefielen mir allerdings die Stände, an denen Gewürze angeboten wurden, denn dir Formenvielfalt und die unterschiedlichsten Farben machen diese Stände zu einem ganz besonderen Ereignis.
Die Preise allerdings (im Durchschnitt gesehen) lassen mehr als vier Sterne nicht zu. Sie entsprechen denen, die man bei uns aus spezialisierten Feinkostgeschäften gewöhnt ist und zeigen dass dort nicht jeder mal eben einkaufen kann.
Den oberen Bereich mit Möbeln, Dekoartikeln usw. habe ich mir nicht angesehen, das bleibt für den nächsten Besuch.
Allgemeines:
Die ursprüngliche Markthalle, 1914 eröffnet, wurde im zweiten Weltkrieg weitgehen zerstört, bis 1953 aber nach den alten Plänen restauriert. Die Pläne, die Markthalle in den 70er Jahren abzureißen, scheiterten am erbitterten Widerstand der Betreiber und Kunden.
Ein Kuriosum sind die Reste einer geplanten, aber nie vollendeten Schienenspur, die in der Halle zu finden sind (Quelle: Wikipedia). Die habe ich leider nicht gesehen, dafür aber den wiederhergestellten Ceresbrunnen (das Grün ist nicht gerade meine Farbe), der sehr majestätisch wirkt. Es lohnt sich auch, genauer auf die dekorativen Elemente an der Außenfassade und im Innenraum zu achten.
Wie schon gesagt, bei einem möglichen Stuttgart Besuch würde ich mir die Halle bestimmt noch einmal genauer ansehen.[verkleinern]