In Aplerbeck, einem der größeren, fast kleinstädtischen Vororte Dortmunds finden sich neben der katholischen Kirchengemeinde St. Ewaldi und dem Katholischen Friedhof St. Ewaldi, sowie dem Ewaldi Park auch noch die Weiße-Ewald-Straße und die Schwarze-Ewald-Straße.
Da wundert es wohl niemanden, dass es auf dem Marktplatz vor dem historischen Amtshaus auch ein Ewaldi-Denkmal gibt. Es wurde 1981 zum Gedenken an zwei Märtyrer errichtet, deren Gebeine in St. Kunibert in Köln beigesetzt sind.... weiterlesen Die Überlieferung sagt in Kurzform Folgendes: Im 7. Jahrhundert kamen zwei Mönche als Missionare von England über Köln bis nach Aplerbeck (Westfalen), wo sie die dort ansässigen Sachsen zum christlichen Glauben bekehren wollten. Sie wurden auf dem Schulzenhof gastfreundlich aufgenommen und konnten zunächst ungestört ihrer Aufgabe nachgehen. Wegen ihrer unterschiedlichen Haarfarbe wurden sie der weiße und der schwarze Ewald genannt.
Nach einiger Zeit wurde die Oberpriesterin der Druiden auf die beiden aufmerksam und überredete den Schulzen und seine Leute die beiden zu vernichten. Die Männer verstießen nun ggegen alle Gebote der Gastfreundschaft und griffen die beiden Mönche an. Der weiße Ewald wurde gleich getötet, der schwarze konnte sich aber zu den Frauen des Hofes flüchten, die vergeblich versuchten, ihn vor den Männern zu schützen.
Bevor er an seinen Verletzungen starb, sprach er einen Fluch gegen die Männer der Gegend aus. Die Leichen der beiden Ewalde wurden in die Emscher geworfen und trieben dann den Rhein hinunter bis nach Kaiserswerth, von wo sie später nach Köln überführt wurden.
Eine Langfassung der Sage findet man hier: http://www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de/Der_wei%C3%9Fe_und_der_schwarze_Ewald
Ein Denkmal war in Aplerbeck lange geplant, und als in den späten 1970er Jahren der Aplerbecker Marktplatz umgestaltet wurde, gab es einen Wettbewerb zur Gestaltung des Denkmals, den Zuschlag erhielt der Dortmunder Künstler Kuno Lange, der bei dem Wettbewerb Platz 2 belegt hatte. 1981 wurde das Denkmal dann aufgestellt und feierlich enthüllt.
Die beiden überlebensgroßen Männerfiguren stehen auf einem Steinsockel so eng beieinander, dass sie förmlich eine Einheit bilden. Die Darstellungsart ist abstrahierend, die Mönchskutten wirken schlicht ohne den sonst so gern gesehenen künstlerischen Faltenwurf, die Gesichter erinnern ein wenig an bestimmte archaische Masken.
Kuno Lange wurde 1950 in Dortmund geboren, er studierte in Krefeld und Essen und arbeitet seit 1978 als freischaffender Künstler. Er engagiert sich sehr in Projekten wie "Kunst und Schule".
Es lohnt sich auf jeden Fall, das Denkmal anzusehen. Es gibt übrigens zwei Werke von Kuno Lange, von denen ich wirklich begeistert bin, das sind 'Das Paradiestor' in Essen-Borbeck und 'Pestdenkmal' in Sonsbeck.[verkleinern]