Bewertungen (205 von 562)
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Der höchste Wasserfall Deutschlands!41.
So jedenfalls bewirbt die Gemeinde Triberg dieses Naturschauspiel. Über Weihnachten wird noch einer draufgesetzt: „Triberger Winterzauber“ lockt dann die Massen. Mit Licht- und Feuershow mitten im tosenden Wasser der Gutach, die hier 163m tief zu Tal donnert.
Muß man mögen.
Und bezahlen. 16 € pro Wasserfallratte lassen einen schon trocken schlucken. Und hinlaufen muss man auch noch selber!! Vorbei an Glühweinstand 1 bis 3, qualmender Würstchenbude und den nassesten Maroni nördlich der Alpen... Dazu gibt es weihnachtliche LED-Beleuchtung der Fußwege bis zum Abwinken
Fünf Feuershows gibt es nach Einbruch der Dämmerung, gut 1000 Personen werden im 45-Minutentakt durchgeschleust.
Optisch reizvoll, aber nicht mein Fall von fallendem Wasser. Ich schau mal, ob es den zweithöchsten Wasserfall noch unberührt in freier Natur gibt. Da hab ich mehr davon...
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Im Schatten der Uni und in Fleischbällchenwurfweite zur Mensa hat elli ihr Café eröffnet. Kleiner Laden, verwinkelt, kaum Platz für die große Siebträgermaschine. Entsprechend knubbeln sich Tische und Stühle draußen auf dem Trottoir vor den bodentiefen Fenstern und laden erschöpfte Studenten zur Erholung und zum interdisziplinären Austausch ein.42.
Nix besonderes, sagt Ihr?
Als Café vielleicht nicht, auffallend ist die liebevoll verspielte Einrichtung und die freundlichen Farben.
Kann man erwarten als Cafébesucher, sagt Ihr?
Dann solltet Ihr Elli kennenlernen. Als Betreiberin ist sie eher spontan in die Gastronomie eingestiegen und hat dafür ihr Studium erstmal für ein Jahr unterbrochen. Immer gut gelaunt steht sie am Tresen und schäumt Milch, quirlt Smoothies und verteilt selbstgemachte Brotaufstriche auf saftigem Bauernbrot. Ihre Vorliebe für Katzen findet sich im selbstentworfenen Logo - Kaffeetasse mit Katzenohren - wieder, manchmal meint man diese auch bei ihr selbst hinter ihrem schwarzen Haarschopf zu sehen, wenn sie durch den kleinen Laden wirbelt.
Viel Verständnis für ihre studentische Klientel ergibt sich da von selbst, auch ältere Semester sind aber immer willkommen - der ubier dankt.
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Neulich im zauberhaften Freiburg...
"Wer war das mit dem Nasblut-Nougat!?!"
Natürlich keine Reaktion. Außer von meiner Nase, die einen regelmäßigen Blutstrom von sich gibt. Also den Besen bestiegen und ins magische Dorf Gundelfingen geflogen. Die haben für sowas die besten Heiler.
In der Wartehalle sitzt ein Gnom und spuckt Schnecken, ich nehme am anderen Ende vorsichtig Platz. Er wird bald geholt, aber das Würgen hört man noch lange.
Danach wendet sich die Heilerin mir zu. Prüfend linst sie durch ihre Brille und hat entweder Vielsafttrank genommen oder ist wirklich Professor Trelawney. "Soso, Nasblutnougat. Jaja, das haben wir in letzter Zeit öfter. Da hilft nur mein Zwillingszauberstab mit seinem Kern aus Zitteraalfaser! Aber einen Moment, das spritzt immer so!" Aus einer Heilertruhe holt sie einen magischen Einmal-Zauberumhang gegen Blutflecken. "Toller Service", denke ich und will ihn gerade überstreifen, damit meine Schuluniform nicht blutig wird.
Stattdessen zieht sie ihn sich wortlos selber an! Na gut, ist ja nur die Schuluniform...
Nach ein wenig Wutschen und Wedeln fährt der Zauberstab in meine Nase und die Zitteraalfaser entlädt sich - durchaus schmerzhaft.
"Na, das hat doch wieder prima geklappt", freut sich die flaschenbodenbebrillte Heilerin und verstaut den Doppelstab in seinem Kasten. (Stand da wirklich Ollivander drauf?)
Still vor mich hinblutend schaue ich sie wortlos an.
"Oh, da haben wir wohl zwei Nougatstückchen verschluckt! - Ja, da muß ich dann nochmal..." BRAATZZ!!! Der Zitteraal gibt diesmal alles, meine Nase fühlt sich an wie ein Bowtrucklenest im Frühling.
"So, jetzt ist Ruhe! Wenn es nochmal anfängt..." bedrohlich zucken die Spitzen des Zauberstabs vor meiner Nase. Dankend appariere ich in die Wartehalle.
Mit drei Knuts war die Heilung erschwinglich, aber wehe, ich erwische die Weasley-Zwillinge!
(Personen und Rahmen sind frei erfunden, der Besuch war aber genau so magisch wie dargestellt - großes Zaubererehrenwort!)geschrieben für:
Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in Gundelfingen im Breisgau
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Kleingartenidylle muß man mögen. Für viele die einzige Möglichkeit zu echter "Naherholung" und zum Kontakt mit der Natur.44.
Die "Gartenfreunde Wonnhalde" in Freiburg sind aber etwas besonderes - lagebedingt. Zwischen dem Millionärshügel Lorettoberg und den Gründerzeitvillen der Wiehre an der Straße zum Schauinsland gelegen, ist dies ein einmaliges Fleckchen Natur - was auch die Forstbiologen mit ihrem Forschungsinstitut schon festgestellt und sich dort angesiedelt haben.
Die schönste Natur ist aber nix ohne was zum Futtern. Und da kommt Frau Wiefferings Pizzeria Wonnhalde direkt in der Gartensiedlung zum Tragen! Schon bei der Annäherung zieht einem der Duft der großen weiten Welt aus dem Pizzaofen entgegen - gibt es etwas fernwehgeneigteres als der Duft einer frischen Pizza?
Die Produkte sind gut, die Einrichtung ist wie das Kleingärtnern - muß man mögen. Wachstuchdecken, tricolore Accessoires, Plastikmöbel im Außenbereich. Aber man sitzt hier einfach herrlich - fünf Minuten vom Martinstor und doch in der ruhigen Natur.
Der Gastraum für etwa 50 Naturfreunde wartet mit unbequemem Brauereigestühl auf, ist aber liebevoll eingedeckt. Es stehen mehrere Biersorten vom Fass (u.a. Andechser) und heimische sowie italienische offene Weine zur Verfügung.
Die Pizzen sind frisch belegt und wirklich zu empfehlen. Aber auch typisch badische Gerichte werden ansprechend zubereitet - der Kartoffelsalat ist laut Frau ubier gerade richtig "schlotzig".
Ideale Zwischeneinkehr für den Aufstieg zum Schauinsland - egal ob zu Fuß, mit dem Rad, den Öffis (eigener Bahnhalt Wonnhalde) oder per Oldtimer zum Schauinslandrennen...
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Eisenbahnenthusiasten blutet das Herz: Freiburgs Güterbahnhof ist Geschichte. Lokomotiven weg, Waggons weg, Schienen, Weichen, Laderampen - alles weg. Allein die rollende Landstraße für den Alpentransit fristet noch ein existenzielles Randdasein.
Und ein paar denkmlageschützte Altbauten wie der Lokschuppen (StartUp-Location), die Zollhalle (Fitneß- und Bäderstudio) und die alte Bahnkantine verlieren sich auf dem riesigen Areal, auf dem im Wochentakt neue gesichtslose Wohn-/Arbeits-/Hotel- oder Seniorenblöcke eröffnet werden - der "Gare du Nord" als neues Reißbrettviertel in Green City.
Also kann man die Kantina als ehemalige Bähnlerkantine mit Fug und Recht als einzig tradierte Überlebende des radikalen Umbruchs unserer Mobilitätsgesellschaft bezeichnen. Zweigeschossiger Zweckbau mit Walmdach und Nebengebäuden aus der Jahrhundertwende, früher zwischen Schienensträngen des Verschiebebahnhofs eingezwängt, jetzt mit passabler Freifläche und Biergarten und eigener Straßenanbindung - schon kommen auch bahnlose Kunden!
Und es lohnt sich.
In Anlehnung an den aktuellen Tapashype bietet die Kantina "Happas" an - kleine Appettithappen wie Forellentrüffel oder Pollo Tonnato zu Bier oder Wein. Aber auch Salate, Teigwaren wie hausgemachte Maultaschen und der berühmte "Black Bull Burger" oder geschmorte Schweinsbäckle sind zu empfehlen und verlassen im Sekundentakt die professionell betriebene Kantinaküche.
Der Service ist freundlich und zugewandt, auch ein korkender Wein bringt niemanden aus der Ruhe. Sonderwünsche werden im Rahmen des Machbaren umgesetzt - auch schienenlos ein Platz zum Wohlfühlen!geschrieben für:
Restaurants und Gaststätten / Deutsche Restaurants in Freiburg im Breisgau
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In the middle of schwäbisch Nowhere liegt -46.
- richtig, Bad Saulgau!
Nur 150 km von Green City entfernt, aber 2,5h Anreise fordern ihren Tribut - ubiers brauchten eine Stärkung. Nun ist die schwäbische Provinz nicht für ihren Gastronomiereichtum bekannt - "mir esset dohoim" - aber siehe da, am zentralen Marktplatz gibt es sogar drei Lokalitäten zur Auswahl!
Die Wahl zwischen Café, Döner und Kostbar fiel dabei nicht schwer, nicht nur wegen des verheißungsvollen Namens. Das Gebäude ist schlicht der Hingucker am Platz, selbst die benachbarte romanische Kirche verblaßt dagegen:
Ein altes Fachwerkhaus wurde gerippt und mit einer modernen Glaskonstruktion komplett umhaust, sodaß man die freigelegten Holzbalken über alle Etagen dahinter noch gut erkennen kann. Die Kostbar belegt die beiden unteren Etagen mit einer modernen Einrichtung, darüber schlichte Büros - ein toller Kontrast!
Also einen Platz auf der schönen Außenfläche direkt am Markt gesucht und die ansprechende Karte gecheckt. Schnell war klar - ein Burger muß her! Für die ansprechend beworbenen Cocktails war es zwar noch zu früh am Tag, wär aber auch ein Grund wiederzukommen. Flotter Service mit Hochdeutschambitionen, ein rundum gelungener Cheeseburger ganz ohne Spätzlegarnitur und ubiers waren wieder bereit für weitere Abenteuer im Schwabenland...
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Outdoorparadies für Familien!47.
Gemütlicher Biergarten mitten in einer Gärtnerei. Riesenspielplatz mit Streichelzoo für die Kleinen, Schnitzel und Brägele mit Rothaus-Bieren und lokalen Weinen für die Eltern.
Sehr entspannte Abende im Grünen an einer Location, bei der man sowas nicht erwartet. Gerne wieder, ubiers haben aber zur Zeit keinen Nachwuchs in der passenden Altersklasse.
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Minigolf ist ja etwa so angesagt wie Kleingärtnern. Nut- und Federbutzen in städtischen Randlagen mit Alibigrünbestand und Baumarktmobiliar. Kein Sportverein mag sich um Nachwuchsförderung kümmern, Minigolf ist einfach unsexy...48.
Allerdings gibt es in Green City immer noch drei Anlagen. Die sicherlich schönste Location haben ubiers letzten Sonntag hier besucht, die Stunde bis zum reservierten Tisch wollte draußen verbracht werden.
Zwischen der Linie der Höllentalbahn und dem Fuß des Kybfelsen finden die eifrigen Eisenschwinger eine schmale parkartige Anlage mit altem Baumbestand und noch älteren Bahnen. Der gerissene Beton der Spielflächen verhindert wirksam ein ambitioniertes Spiel, wird aber jede Saison unverdrossen geflickt - noch eine Schikane mehr auf der Bahn...
Der jeweilige Abschlag ist inzwischen eine tiefe Mulde in Metall, die Herausforderung der 18 Bahnen ist überschaubar. Aber ab dem zweiten Loch stellt sich eine entspannte Gelassenheit ein und der Spaß an dieser merkwürdigen Sportart beginnt.
Fast schade, wenn am letzten Loch der Ball auf Nimmerwiedersehen verschwindet.
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Der Axel macht in Zäunen.49.
Na und? Gibts doch alles schon. Jeder Baumarkt hat meterweise davon. Und die DDR sogar kilometerweise - na gut, ist ne Weile her.
Also der Axel macht das jetzt - und zwar ohne Beton und Stacheldraht.
Nur in Natur. Also mit Holz. Biozäune sozusagen. Der Vegetarier unter den Grenzziehern.
In Emmendingen hat er einen ganzen Zaungarten mit seinen Modellen vollgestellt - hohe Zäune, flache Zäune, gehobelt, gespalten, geschnitzt - was man mit dem vielseitigsten Baustoff der Natur so alles anstellen kann.
Das ist mehr als der Baumarkt kann. Und der Axel kennt seine Hölzer, weiß, was man wo einsetzen kann und wo nicht. Gute Beratung vom Fach.
Und das Gute ist: Nachhaltig produziert bedeutet auch, daß man in ein paar Jahren wiederkommen muß, wenn die Naturumzäunung friedlich weggegammelt ist.
Der Axel macht das schon...
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ubiers kleiner Markthallenführer50.
heute: Schwaben (?)
Spätzle gibt es jetzt wieder in der Freiburger Markthalle! Nachdem die Tacos wie prophezeit dem Kunden zu unfallträchtig waren, hat sich der mexicanische Stand ohne Mariacchis verabschiedet - Platz für was Neues.
wobei sooo neu ist das Angebot nicht. Vielmehr hat der Streetfooter "Das Seinfeld" der Geschwister Thieger hier jetzt seine Homebase. Die Spätzle gabs auch vorher schon, das Konzept ist daher alltagstauglich:
Spätzle + Käse + Topping + Soße je nach Lust und Laune kombinieren und so eine nahrhafte Mahlzeit zwischen 5 und 8,50 € kreieren. Wird vor Ort frisch zubereitet und macht angenehm satt.
Neben den klassischen Kässpätzle gibt es Varianten mit Speck, Schwein, Rind oder Gemüse, dazu ein Alibisalat und sogar Desseriges.
WinWin auf schwäbisch: Kunde bekommt endlich wieder Spätzle auf die Faust - das war ein Klassiker im Freßgässle, dem Vorläufer der Markthalle - und die Streetfooter haben ein warmes Winterquartier mitten in der Fußgängerzone, wo Streetfoot-Fahrzeuge nicht zugelassen sind...