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18.10.201781.
Nach Tagen des Packens, Mistens und Entrümpelns bei einer Wohnungsauflösung, war in eben dieser nicht mehr viel Substanz vorhanden und das Wohlfühlgefühl ging zunehmend flöten.
Aber ich hatte vorgebaut und so zogen wir am letzten Abend um in dieses Hotel, welches ich vorausschauend planend schon einige Wochen vorher gebucht hatte, denn sonst wären wir hier nicht mehr unter gekommen. Nach schwerer körperlicher Arbeit muss auch mal eine Belohnung sein, die wir uns in Form der Übernachtung in diesem Hotel gönnten.
Es sollte unbedingt ein Hotel abseits der hektischen Großstadt in idyllischer Lage am Wasser sein und bloß nicht jwd - wie der Berliner so schön sagt - , sondern gleichwohl mittenmang - wie der Berliner ebenfalls so schön sagt . Da lag ich mit diesem Hotel, welches über die Havelchaussee erreichbar ist, genau richtig. Die Lage im Grunewald an der Havel zwischen Stößensee und Wannsee ist ruhig und absolut traumhaft.
Leider konnten wir von uns aus erst gegen 19.30 Uhr einchecken, so dass sich für uns die Teilnahme am Abendbuffet, welches mit warmen und kalten Speisen zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr angeboten wird , nicht mehr lohnte.
Man bot uns an der Rezeption jedoch an, dass nach 20.00 Uhr Flamkuchen klassisch und mit Fisch angeboten würde.
Zunächst war uns danach ausgiebig zu duschen und in frische Kleidung zu schlüpfen, so dass wir dieses Angebot gerne annahmen.
Das Zimmer, welches wir über booking.com zu einem gegenüber dem Normalpreis ( ca. 140 € für das Doppelzimmer) recht günstigen Preis ( 120 € inkl. Frühstück) gebucht hatten, lag zur Waldseite hin, hatte Dachschräge, war aber gemütlich und ausreichend groß mit einer Sitzecke und TV ausgestattet sowie einem angenehmen und sehr sauberen Bad.
Die Matratze war etwas ungewohnt hart und das Kissen etwas flach. Insgesamt schliefen wir jedoch sehr gut. Das Zimmer befand sich in einem guten Möblierungs- und Renovierungszustand.
Der Flamkuchen mit Lachs und Krabben war sehr wohlschmeckend und recht groß, um auch davon satt zu werden. In der Mitte war er leider noch kalt, als er serviert wurde - also nicht ganz perfekt.
Zusammen mit zwei Getränken (Weizen - und Schwarzbier) zahlten wir um die 30 € für zwei Personen. Das war angemessen.
Der Kellner, mit dem wir nach dem Zahlen noch kurz ins Gespräch kamen, war sehr nett und humorvoll. Er verriet uns auch, wie man nächtens die Wildschweinrudel austricksen kann. ;-)
Ein kurzer nächtlicher Spaziergang wurde gleich wieder abgebrochen, da es nicht nur stockdunkel war, sondern in einiger Entfernung im Licht der Taschenlampe Augenpaare im dunklen auftauchten und wieder verschwanden.
So sahen wir erst am nächsten Morgen beim Frühstück, welches ab 7 Uhr angeboten wird, in welch herrlicher Seelage in einer kleinen Bucht am Schildhorn das Hotel gelegen ist.
Das Frühstück für 8 € / Person war sehr reichhaltig. Es wurde sogar frischer Obstsalat und frisch zubereitetes Müsli geboten neben frischen Schrippen, Rührei, Wurst, einer tollen Käseplatte , etc..
Wir sind schon in Planung unseres nächsten Auffenthalts hier, denn wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.
Das Hotel bietet auch Freizeitangebote, wie einen Wellnessbereich einschließlich Sauna und man kann E - Bikes sowie Tret- oder Ruderboote für eine Tour rund um das Schildhorn mieten.
Das Hotel ist mit dem 218er Bus erreichbar und verfügt über einen öffentlichen Parkplatz. Ich kann mir vorstellen, dass es da im Sommer und am Wochenende mit dem Parken schon mal etwas eng werden kann.
Dafür kann man aber bei warmen Wetter ganz herrlich in Sitzgruppen am Wasser sitzen und den Ausblick auf die Havel und den gegenüber gelegenen Pichelswerder genießen.
Unsere favorisierte Currybude an der Heerstraße in der ehemaligen Waldschänke befindet sich auch ganz in der Nähe.
Herz, was willst du mehr?!
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01.10.201782.
Wenn die Mutter mit der Tochter unterwegs ist ....
Dieses Mal verbringt meine Tochter die Semesterferien am Heimatort, so dass wir nach mehrwöchiger Abwesenheit am Wochenende in der Studentenbude nach dem Rechten schauten.
Gegen Abend stellte sich dann auch der Hunger ein. Bei einem Blick in den Kühlschrank hätten selbst die Mäuse rote Augen bekommen.
Also musste ein ordentliches Restaurant her. Der beschauliche Bielefelder Ortsteil Quelle hat da durchaus was zu bieten.
Vom Vorbeifahren kennt meine Tochter das Hotel Büscher, welches an der Ortsdurchfahrt von Quelle liegt.
Etwas unscheinbar ist es von außen und wir hätten nicht gedacht, dass sich dahinter ein Gourmet - Tempel verbirgt.
Das traf unseren Zahn.
Die Tische sind stilvoll gedeckt und die kleine aber feine Karte, die übrigens über die Homepage betrachtet werden kann, verspricht westfälische und gutbürgerliche Crossover - Küche.
Dazu werden deutsche Weine angeboten, aber auch Bierspezialitäten.
Das geringfügig angehobene Preisniveau ist überaus angemessen.
Wir hatten Glück, an einem Samstag Abend so ganz " auf Verdacht" ohne Reservierung noch einen Tisch zu bekommen.
Die freundliche junge Servicekraft, welche sich - wie wir aus Äußerungen zu anderen Gästen heraushören konnten , noch in Ausbildung befindet - lieferte für ein gehobenes Restaurant schon einen recht ordentlichen Service.
Wir bestellten ein süffig Greevensteiner zum " versteckten" Filet vom Schwein und ein elegantes, mit Hollertauer Saphirhopfen gebrautes Lager zum kleinen Schnitzel Wiener Art mit Paprika Rahmsauce.
Vorab versüßte uns ein köstliches Amuse Gueule die durch eine Verwechslung entstandene, etwas längere Wartezeit auf unsere Speisen, wofür man sich entschuldigte
Entschädigt wurden wir durch köstliche Speisen, deren Genuss noch durch jeweils eine Kugel selbst hergestellte Eiscreme zum Desert abgerundet wurde.
Den nicht ganz perfekten Service, der durch perfekt und auf den Punkt zubereitete Speisen und eine perfektes Ambiente ausgeglichen wird, möchte ich mit vier Sternchen bewerten. Insgesamt sind aber fünf Sternchen durchaus gerechtfertigt. Dieses Restaurant erhält von mir eine klare Empfehlung.
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Update November 2017
Erneut haben wir - dies mal zu Dritt - bei Büscher's gespeist und waren ebenso zufrieden, wie beim ersten Mal.
Ich wählte erneut das Secreto, dieses Mal wurde es durch die Küche entsprechend der Jahreszeit interpretiert und mit westfälischem Grünkohl und Röstkartoffeln serviert.
Das Filetsteak vom Hereford war - wie gewünscht - laut Aussage meiner Tochter auf den Punkt Medium und sehr zart und aromatisch, das frische Möhren - und Zucchinigemüse dazu hatte den richtigen Biss. Mein Mann war mit der Portion heimischer Gans ( Keule und Brust) nebst Rotkohl und Klösen sehr zufrieden. Sie war butterzart, innen saftig, außen knusprig und winterlich gewürzt.
Highlight war jedoch das Desert meiner Tochter, bestehend aus erlesener Schokolade, Mousse, etc. sowie teils in Form von Legosteinen. Zwar war das Macaron etwas hart geraten, aber Geschmack und Optik der weiteren Zutaten trösteten hierüber hinweg.
Die Seniorcheffin unterstützte bei vollständig besetztem Restaurant die beiden, uns bereits bekannten Mädels vom Service, was zusätzliche Sympathiepunkte gibt.
Gerne werden wir Büscher's wieder besuchen.
Eine Reservierung ist dringend zu empfehlen.
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20.09.201783.
Als frühere Handballerin kenne ich mich mit fiesen Sportverletzungen wie Prellungen, Stauchungen und Zerrungen recht gut aus.
Es wunderte mich dann schon, dass Apotheke und Arzt der Meinung waren ein - übrigens recht teures - Schmerzgel sei die richtige Behandlung bei einer massiven Bänderzerrung infolge Umknicken, einhergehend mit einer heftigen Schwellung des oberen Sprunggelenkes.
Das Schmerzgel führt dazu, dass man den Schmerz als Warnsignal nicht mehr wahr nimmt und durch Überlastung des vorgeschädigten Gewebes den Schaden vergrößert.
Frau Dr. Nike ;-) wusste da ein hochwirksamen Präparat, was einen schnelleren Heilungsprozess verspricht. Schließlich hatte Herr N. auch nicht vor, auf den verknacksten Fuß krank zu feiern, statt arbeiten zu gehen.
Also wurde eine Tube Heparin 50.000 besorgt. Das wirkt - auf die betroffene Stelle aufgetragen - fast Wunder.
Der anfänglich über Tage nicht im Ansatz erkennbare Heilungsverlauf kommt nun in Gang. In einigen Tagen (so etwa Anfang nächster Woche) wird die Verletzung bei weiterer Schonung wohl vergessen sein.
Nicht schlecht Herr Specht. Die preiswerte, aber qualitativ hochwertige Variante von Aliud Pharma bei medizinischen Wirkstoffen ist absolut zu empfehlen.
Eine Tube Heparin bei stumpfen Sportverletzungen, wie z. B. Prellung gibt es für nur 5, 13 € in der Apotheke. Da kann man nicht meckern.
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19.09.201784.
Als auf den grünen Bussen noch meinFernbus stand, wurde Service am Kunden noch groß geschrieben. Z.B.Bei Verspätungen kam prompt eine SMS. Busausfälle habe ich ebenso wenig erlebt, wie mein Mann. Seinerzeit war dies das beliebteste Verkehrsmittel zwischen der Hauptstadt und Hessen - zuverlässiger als die Bahn.
Diese Zeiten scheinen vorüber zu sein.
Ein besonders unschöner Vorfall ereignete sich am vergangenen Sonntag.
Mein Mann erschien pünktlich eine viertel Stunde vor Abfahrt am ZOB in Berlin mit schwerem Koffer und eingeschränkt durch einen verstauchten Fuß. Mit ihm warteten noch weitere 5 Fahrgäste. Wer nicht da war bzw. erschien, war der flixbus in die gebuchte Richtung, obwohl er auf der Tafel angezeigt wurde. Zwei Minuten nach der geplanten Abfahrten änderte sich die Anzeige.
Eine Nachfrage bei flixbus ergab, dass der Bus ausfallen und man ihn angeblich schon vor zwei Wochen per E Mail über eine Umbuchung informiert habe. Eine solche E Mail hatte er jedoch definitiv nicht erhalten. Es erfolgte nicht einmal eine Entschuldigung.
Da er Montag wieder arbeiten musste, schlug er sich also zähneknirschend zum Hauptbahnhof durch und kaufte für ca. 100 € ein Zugticket, um überhaupt seine rechtzeitige Rückkehr sicherzustellen.
Zufällig bekam er noch ein Gespräch einer verzweifelten jungen Frau mit, deren Bus nach Angaben von Flixbus eben Mal früher als geplant abgefahren war.
Auch die Geltendmachung der Fahrgastrechte verlief nicht ganz reibungslos. Zunächst wurde diese mit einer Standard - Mail abgelehnt, weil angeblich eine nicht mehr als zweistündige Verspätung vorgelegen habe.
Bis 4 sollte man ja wenigstens zählen können, denn der nächste Bus in die gewünschte Richtung wäre vier Stunden später gefahren.
Nachdem sich dann aber die "Fachabteilung" gekümmert hatte, erfolgte dann endlich die Erstattung des Fahrpreises.
Damit noch nicht genug.
Heute lasse ich folgenden Artikel über einen Unfall eines flixbus am vergangenen Sonntagnachmittag:
"Fahrzeug des Unternehmens Flixbus, das nach Hamburg und Kiel unterwegs war, streifte zwischen Herzsprung und dem Autobahndreieck Wittstock das Auto eines Fahrers aus Lübeck, sagte eine Polizeisprecherin in Neuruppin. Danach fuhr der Bus auf ein anderes Auto auf und schob den Wagen rund 500 Meter vor sich her.
Anschließend hielt der Busfahrer kurz an, fuhr weiter und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Bus geriet in Schräglage. Er wurde später abgestützt, um nicht umzustürzen.
Der 52 Jahre alte Fahrer des Autos, auf das der Bus aufgefahren war, und seine Beifahrerin kamen mit Verletzungen in eine Klinik. Auch der Busfahrer wurde leicht verletzt.
Die Entnahme einer Blutprobe sei angeordnet, der Führerschein des Busfahrers wurde sichergestellt. Auf der viel befahrenen Autobahn entstand über mehr als vier Stunden ein Stau von mindestens 20 Kilometern, sagte die Polizeisprecherin."
Ist ein derart unzuverlässiges Reiseunternehmen überhaupt noch zu empfehlen? Ich meine nein!
Fazit: Zwei Kunden weniger, aber da kann ich nur für uns sprechen.
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07.09.201785.
Kürzlich besuchte ich zusammen mit einigen meiner Arbeitskolleg/Innen die Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe. Die Wasserkunst findet nicht ständig statt, sondern an bestimmten Tagen zu bestimmten Zeiten in der Sommersaison. Ich empfehle, die genauen Daten und Zeiten im Internet zu erfragen. Wir haben sie an einem Mittwoch Nachmittag besucht.
Wir hatten eine Führung gebucht, welche 120 € für eine Gruppe von bis zu 20 Personen kostet.
Die Führung hat sich gelohnt, da die Führerin uns nicht nur mit interessanten Informationen versah, sondern uns zum richtigen Zeitpunkt an die jeweiligen Stationen führte zu den Stellen, von denen man den besten Blick auf das nasse Spektakel hat. Buchbar ist so eine Führung, zu der wir uns am Besucherzentrum am Herkules trafen, z.B. über die Touristinformation.
Der Bergpark mit dem Herkules und den Wasserspielen , welcher neuerdings zum Weltkulturerbe erklärt ist, ist kostenlos frei zugänglich. Wer jedoch oben am Herkules parken möchte, muss 7 € Gebühr entrichten.
Ich empfehle daher die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wir nahmen die Straßenbahnlinie 3 (Druseltal) vom Königsplatz und fUhren vorbei am ICE Bahnhof Wilhelmshöhe über das gleichnamige Kasseler Villenviertel bis zur Entstanden Druseltal und von dort weiter mit der Buslinie 23 zum Besucherzentrum am Herkules.
Am Sockel der Herkulesstatue konnten wir zunächst einen herrlichen Ausblick auf Kassel genießen und über die Sichtachse zu Schloss Wilhelmshöhe, welches im Miniaturvormat am Fuße des Berparks schlummert.
Unser Weg führte uns zur sanierten und seit kurzem wieder zur besichtigenden Vexierwassergrotte mit der Statue des Pan.
Gefühlte 1000 Treppenstufen führte uns ab nun der steile Weg bergab entlang der nun beginnenden Wasserspiele, die von zwei trometenden Faunen am ersten Becken begleitet wurden. Die Töne kamen etwas schräg und es war auch nicht gerade ein Ohrenschmaus. Das Konzert erinnerte eher an das Warnsignal bei Bahnstreckenarbeiten. Da es weithin ertönte, bereitete es die unzähligen Zuschauer jedoch auf das alsbald über Kaskaden und künstlich geschaffene Wasserfälle heranströmende, fließende und rauschende Wasser vor.
Auf unserem Weg Treppen entlang der Kaskaden nickte uns so mancher über den Rand springender Wassertropfen, der in Haar und Kleidung hängen blieb, weil er nicht mehr Teil der 60.000 Kubikmeter der sich bergab bahnenden Wassermassen sein wollte.
Ganz besonders zauberhaft und romantisch fand ich den Steinhöfer Wasserfall, wo das Wasser sich an mit Farnen und anderen, die Feuchtigkeit des Waldes liebenden Pflanzen Überspringen herabstürzt.
An manchen Stellen des sich anschließenden künstlichen Bachlaufes hörte man das Toßen des Wassers, bevor es herangeschossen kam und das Bächlein in einen reißenden Wildbach verwandelte, der unter der Teufelsbrücke hindurchströmte und sich in die Tiefe warf, um über ein nachgebautes römisches Aquädukt zu strömen und am Fuß des Berges im Fontänenteich als über 50 Meter hoher Geysir 15 Minuten lang in die Höhe zu springen .
Dank unserer Führerin waren wir den gewaltigen Wassermassen immer einige Minuten voraus, so dass wir das Schauspiel jeweils gespannt erwarten und von Anfang an betrachten konnten.
Dabei wurde unserer Fitness arg auf die Probe gestellt und es gab auch eine Polandung auf den rutschigen Stufen eines Waldpfades.
Unten am Fontänenteich angekommen schmerzten uns trotz festen Schuhwerkes die unteren Gliedmaßen, aber wir waren glücklich, uns diese kleine Tortur angetan zu haben.
Wir waren überrascht und erstaunt zu erfahren, dass dieses über 300 Jahre alte Meisterwerk der Technik gänzlich ohne Pumpen auskommt und nur aufgrund von Wasserkraft funktioniert.
Das ist Weltweit einmalig.
Auf dem Weg zum Schloss mit der Galerie alter Meister, welche ich bereits vor geraumer Zeit bewertet hatte, bekamen wir noch einige botanische Besonderheiten gezeigt, wie eine eichenblättrige Buche, die sowohl Buchen- wie auch Eichenblätter an ein und demselben Ast als Laune der Natur trägt und nicht nachgezüchtet werden kann.
Erschöpft aber begeistert beendeten wir unsere Tour mit einem letzten Blick auf die in sich zusammen sackende Fontäne, also wir uns von der netten Stadtführerin verabschiedeten.
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22.08.201786.
Als eine Woche vor unserer geplanten Hochzeit die Standesbeamtin anrief und mir verkündete, dass unsere Hochzeit nicht so stattfinden könne, wie geplant, saß ich gerade, denn sonst wäre ich wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen.
Vom gemeinsamen Vorgespräch anlässlich der Anmeldung unserer Trauung im Standesamt Schwerin hatte ich noch in Erinnerung, dass im Sommer wegen zu erwartender Mutterfreuden einer Kollegin ein personeller Engpass entstehen könnte. Auf meine Frage, ob denn auch eine Absage der Trauung seitens des Standesamtes möglich wäre, antwortete sie damals. "Dann müssten wir schon alle krank werden. das ist eher unwahrscheinlich."
Aber in diesem Augenblick schoss mir diese Aussage und tausend weitere Gedanken gleichzeitig durch den Kopf, fieberten wir unserer Eheschließung doch schon seit einem Jahr entgegen und hatten alles liebevoll bis ins Detail geplant und unter Dach und Fach gebracht.
Die nächsten Sätze brachten mich dann wieder ein wenig runter. Sie berichtete, dass die Fassade des historischen Rathauses am Markt derzeit wegen Restaurierungsarbeiten verhangen sei und somit das Rathaus nicht so eine schöne Kulisse für die Hochzeit darstellen würde. Sie könne mir jedoch anbieten, in das Schleswig - Holstein - Haus mit der Trauung umzuziehen.
Schnell googelte ich das Schleswig - Holstein Haus, befand, dass das historische Gebäude ebenfalls eine schöne Kulisse für unsere Hochzeit abgeben würde und verbleib mit Ihr so, dass ich mich nach Rücksprache mit meinem Bräutigam kurzfristig wieder melden würde. Es fand auch seine Zustimmung und die wenigen Gäste aus dem engsten Kreise waren schnell umdirigiert.
Wir zogen also in das Schleswig Holstein Haus um. Es ist eine von sehr vielen Möglichkeiten neben dem historischen Rathaus, dem Schloss, der Sternwarte, der historischen Schleifmühle und auf einem Schiff der Weißen Flotte, sich in Schwerin da Ja - Wort zu geben. Habe ich etwas vergessen? Die meisten Möglichkeiten hatte ich im vergangenen Sommer bereits unter die Lupe genommen und verworfen. Nur an das Schleswig - Holstein - Haus hatte ich überhaupt nicht gedacht.
Es handelt sich dabei um das Kulturforum der Landeshauptstadt Schwerin in einem historischen zweigeschossigen Backsteinbau mit einem wunderschönen, großen Garten hinter dem Gebäude. Es befindet sich in einem der reizvollsten Gegenden der historischen Altstadt nämlich der Schelfstadt, die zwischen Pfaffenteich und dem Schweriner Schloss gelegen ist.
Zur Zeit findet dort in dem reizvollen Garten das Sommerfilmfest mit Filmabenden statt. Der Garten wird auch für Konzerte genutzt. In wechselnden Ausstellungen und einer Dauerausstellung sind dort auch Skulpturen und andere Kunstwerke der bildenden Kunst täglich bis auf montags von 11 - 18 Uhr zu besichtigen.
Vereine, Institutionen sowie sonstige Veranstalter nutzen die Räumlichkeiten für Diskussionsforen zu aktuellen oder historischen Themen aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und als künstlerische Plattform.
Ein Zimmer wird als Trauzimmer des Standesamtes Schwerin genutzt. Dort finden 20 - 30 Gäste neben dem Hochzeitspaar Platz. Trauungen sind aber auch unter freiem Himmel im Garten möglich.
Wenn man den Raum durch die Flügeltür betritt, gleicht die Atmosphäre der einer kleinen Kapelle. Der Raum ist in diffuses Licht gehüllt. Die Wände sind mit Backsteinklinkern verblendet. Neben den modernen, aber bequemen Stühlen für die Gäste sowie das Brautpaar und dem Tisch für die Standesbeamtin gehört ein Piano zum Inventar.
Es ist aber auch eine musikalische Umrahmung "vom Band" möglich.
Der Brautstrauß kann in einer Vase auf einer kleinen Säule während der Trauung ruhen.
Die ruhige Atmosphäre gibt der Trauzeremonie einen ganz wunderbaren, kaum in Worte zu fassenden Rahmen.
So fand unsere Trauung, die wir im engsten Kreise feierten, am 18.08.2017 in einem angenehmen und zugleich angemessenen, feierlichen Rahmen statt.
Es war wahrhaftig eine Traumhochzeit und die junge Standesbeamtin traf mit ihrer Traurede, indem sie die Ehe mit einem Garten verglich, genau unseren Nerv. Welch wundervoller Aphorismus, der so manche Glücksträne bei uns kullern ließ.
Im Nachhinein betrachtet war es eine Traumhochzeit, so wie mein Mann und ich es uns gewünscht hatten.
Schließlich haben wir noch einige Hochzeitsfotos unter Einbindung einer Skulptur vor dem Gebäude und im Garten machen lassen - eine sehr schöne Kulisse, wie ich finde.
Dabei sind die Fotos von der Location leider zu kurz gekommen, aber wir werden sicherlich in romantischer Erinnerung hierher zurück kehren und dann kann ich auch mit einigen Fotos vom Gebäude und den Skulpturen sowie sonstigen Kunstwerken dienen.
Erwähnen möchte ich noch, dass wir das Brautfahrzeug direkt vor dem Gebäude parken durften und auch für das Fahrzeug der Gäste gab es eine Park - Sondergenehmigung für die Puschkinstraße.
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21.08.201787.
Meine Tochter hatte sich vor einigen Tagen einen sehr unangenehmen Insektenstich - vermutlich durch eine Bremse - am Handgelenk zugezogen.
Schwellung, Rötung sowie Juckreiz nahmen auch jetzt noch trotz einer cortisonhaltigen Salbe zu.
"Jetzt hilft nur noch eine Wunderwaffe", meinte sie und wir begaben uns zu einer Apotheke.
Die Apothekerin schaute sich die stark gerötete Stelle stirnrunzelnd an.
Dann bot sie uns einen "bite away" an, der allerdings nicht ganz billig sei. So um die 27 € sollte das Gerät kosten.
Die Stichheilung basiert auf chemiefreier, thermischer Basis, die den Giftstoffe und damit auch die Histamine zerstört.
Ich konnte kaum glauben, dass eine einfache Wärmebehandlung helfen sollte.
Wenn man einem dermaßen starken Juckreiz leidet und die Entzündung beständig zunimmt, ergreift man natürlich jeden Strohhalm in der Hoffnung auf Linderung. Wenn man außerdem bedenkt, was ein Azeron - Stift oder eine lindernde Salbe kostet, war es einen Versuch Wert und das Gerät würde sich schnell amortisieren.
Also biss ich in den sauren Apfel und zückte das Portemonnaie für den " bite away" . Schließlich wollte ich, dass es meinem Kind bald besser geht.
Meine Tochter hielt es nicht mehr aus. In unserem Fahrzeug angelangt, packte sie das einem Stift ähnelte Gerät aus, hielt es auf den Stich und drückte einen der beiden Knöpfe, zunächst den mit der kürzeren Anwendungsdauer.
DIe Anwendungsfläche erhitzte sich auf ca. 50 Grad Celsius und kurz darauf ertönte ein Signal. Die kinderleichte Anwendung war beendet.
Gespannt schaute ich sie an. Hat es denn auch geholfen?
Ja, das hat es. Sofort war der Juckreiz gelindert und nach mehrmaliger - übrigens beliebig oft wiederholbarer - Anwendung nahm zusehends auch die Rötung und Schwellung ab.
Das batteriebetriebene Gerät ist in der Tat eine Wunderwaffe gegen allergischen Juckreiz durch Insekten und lt. Anleitung auch durch Quallen und Brennnessel. Es ist anwendbar sowohl bei Kindern, als auch Erwachsenen.
Man bekommt es spielend in jeder Handtasche unter. Auf der Rückseite befindet sich zudem ein Klip, mit dem man das Gerät z. B. in einer Brusttasche befestigen und so gegen Herausfallen sichern kann.
Die Macht sei mit Dir. ;-)
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15.08.201788.
Gestern hatte ich in einem Viba Shop Gelegenheit, eine kleine Kostprobe der Heilemann Confiserie GmbH zu probieren.
Die freundliche Verkäuferin bot uns diese an.
Ich wählte eine Schokolade mit Marc de Champagne - Trüffel, meine Lieblingssorte unter den Pralinés.
Es schmeckte mir sehr gut. Meine Tochter fand ihre Wahl ( Schokolade mit Erdbeer Creme gefüllt) eher "okay".
Dabei erfuhr ich von der Verkäuferin nebenher, dass die bis dahin mir unbekannte Confiserie von Viba aufgekauft worden ist. Es habe keinen Nachfolger gegeben. Der Name bleibe vorerst erhalten.
Ich denke, dass dies eine sehr gute Entscheidung von viba war, um das eigene Sortiment um hochwertige Confiseriewaren zu erweitern.
Ich als Naschkatze weiß dies sehr zu schätzen.
Ich habe mir gerade den online -shop zu Gemüte geführt. Die Vielfalt ist enorm und das Sortiment an Pralinés, Schokoladen, etc. ist sehr vielversprechend. Da werde ich bestimmt einmal bestellen.
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13.08.201789.
Vor einiger Zeit unternahmen wir einen Wochenendausflug und gelangten so mehr oder weniger zufällig nach Büdingen, da uns auf den Burgen der Wetterau, die wir ansteuerten, zu viel Trubel war. Immerhin besitzt Büdingen eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen.
Auf einem kleinen Parkplatz außerhalb der historischen, noch vollständig erhaltenen Stadtmauern/Wallanlagen wurden wir an einem Sonntag schnell und kostenfrei fündig und begaben uns sodann auf Schusters Rappen in Richtung der historischen Altstadt.
Kaum hatten wir die Brücke an den alten Wehranlagen überquert, tauchten wir auch schon in das Mittelalter ein.
Es lockten uns historisches Fachwerk, die Marien- und Remigiuskirche, historische Stadttore und Profanbauten, wie das Steinerne Haus und das historische Rathaus sowie das einstige Schloss derer von Ysenburg, in welchem heute ein Museum sowie ein Hotel untergebracht sind. Die Stadt ist umgeben, von einer etwa zwei Kilometer langen Bastion, die heute noch begehbar ist und ein eindrucksvolles Beispiel des einstigen Festungsbaus liefert.
Aufgrund der etwas "versteckten" Lage der Stadt hat diese die Kriege und Wirren der Zeit fast unbeschadet überdauert.
Auch die geschichtsträchtige Umgebung mit der einstigen Keltenfestung Glauberg und mittelalterlichen Burganlagen sind eine Reise wert.
In der Tat war die Gegend um Büdingen bereits Siedlungsplatz der Kelten um 500 v. Chr., was durch der Fürstensitz am Glauberg belegt ist.
Etwa 700 bis 1000 Jahre später ist eine Besiedlung durch die Alamannen und später die Merowinger nachgewiesen.
Etwa um 700 wurde ein hölzerner Vorgängerbau der Remigiuskirche errichtet, der um 1050 ein steinerner Bau folgte.
Erstmals in 1131 werden die Herren von Büdingen erwähnt, die jedoch etwa Mitte des 13. Jahrhunderts keine männlichen Nachfahren mehr hatten.
Nachfolger wurden die Schwiegersöhne, wobei die Ysenburger die anderen Ganerben aus dem Besitz verdrängten.
Unter Ihnen gelangte das frühmittelalterliche Büdingen zur Blüte. 1259 wird ein Gericht erwähnt und Mitte des 14. Jahrhunderts wird Büdingen das Stadtrecht verliehen.
Ab dieser Zeit gründete sich auch nach Verleihung des Freiheitsbriefes die Büdinger Schützengesellschaft, die für die Verteidigung der Stadt verantwortlich war.
Mitte des 15. Jahrhunderts wurden die Herren von Büdingen zu Grafen erhoben.
Der imposante Mauergürtel wurde in den Jahren zwischen 1480 und 1510 vor der bereits existierenden Stadtmauer liegend unter Graf Ludwig II als Bauherr errichtet.
Turbulent und schicksalshaft waren die Jahre 1576, 1590 und 1632. In 1576 und 1632 kam es zu Pestepedemien und in 1590 zu einem großen Stadtbrandt, dem fast 50 Häuser zum Opfer fielen.
Kurz darauf in 1634 wurde die gebeutelte Stadt von Kaiserlichen Truppen (Kroatischen Söldnern) eingenommen, die - wie auch anderen Ortes während des Dreißigjährigen Krieges - brandtschatzten, plünderten und mordeten.
Im 16. und 17. Jahrhundert kam es auch zu zahlreichen Hexenprozessen, wobei Büdingen sich hierbei als Hochburg hervortat.
Anfang des 18. Jahrhunderts siedelten sich Hugenotten und andere Glaubensflüchtlinge an.
Büdingen gehörte dem Großherzogtum Hessen - Darmstadt an und grenzte an das Herzogtum Hessen - Kassel.
Die jüngere Geschichte Büdingens ist eher unspektakulär. Daher will ich die geschichtliche Darstellung darauf beschränken, dass der Besucher sich ein grobes Bild vom mittelalterlichen Büdingen machen kann.
Wäre da bloß nicht der moderne Straßenverkehr gewesen. Alle Nas´ lang schlängelte sich ein Fahrzeug durch die engen Straßen und Gassen, was dann doch etwas nervte und für uns streckenweise zum Spiesrutenlauf wurde.
Der Kernbereich der historischen Altstadt sollte unbedingt vom Verkehr befreit bzw. durch den Einbau von Pollern auf den Anwohnerverkehr beschränkt werden.
Gleichwohl war der Rundgang durch die ansonsten stillen Straßen und Gassen
sehr erbaulich und romantisch, so dass ich einen Besuch dieser Perle zwischen Wetterau und Vogelsberg sehr empfehlen kann.
Meine Fotoimpressionen lege ich in das Album.
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10.08.201790.
Naja, die Bezeichnung " Bahnhof" ist etwas übertrieben. Es handelt sich um einen Haltepunkt der Regiotram RT 5 oberhalb der Bartenwetuerbrücke und in Nachbarschaft des Stammsitues der Fa. B. Braun Melsungen AG.
Von hier ist es außerdem nur ein Katzensprung über die historische Bartenwetuerbrücke - siehe meine Bewertung - und zur historischen Altstadt.
Immerhin wirkt alles sehr gepflegt. Ich habe nur noch keinen Aufzug für gehbehinderte Menschen erspäht. So sind zahlreiche Treppenstufen zu erklimmen, um auf die beiden Bahnsteige zu gelangen.