Hallo
Heute, 16.07.2021 musste/durfte ich mir meine zweite Corona Impfung in den Messehallen, im Karolinenviertel abholen. Bei der ersten Impfung bekam ich Astra Zenica, die zweite Impfung bestand aus Moderna.
Meinen Pkw konnte ich vor dem Oberlandesgericht abstellen. War ja nur für eine Stunde. Jetzt ging ich mit offenen Augen über die Karolinenstrasse in Richtung Glacischaussee.
Ich kam an einem gelb geklinkertem Haus vorbei und las über dem Eingang den Namen: "Israelitische... weiterlesen
Töchterschule" und darunter das Datum 1883, an dem das Gebäude erbaut worden war. Im Jahre 1884 wurde es feierlich eingeweiht.
Links neben dem Datum der Einweihung konnte ich eine Bronze Gedenk Tafel entdecken. Auf der Gedenktafel stand mit knappen Worten zu lesen:
„In diesem vom Marcus Nordheim gestifteten 1883 vollendeten Gebäude wurden 1884 zwei Schulen vereinigt: die israelitische Mädchenschule von 1798 und die Mädchenschule der Deutsch-Israelitischen Gemeinde, gegründet 1818. Die Schule wurde 1930 als Realschule anerkannt. 1939 wurde die Talmud Tora Schule hierher verlegt und mit der Mädchenschule zur Volks- und Höheren Schule für Juden vereinigt. 1942 schlossen die Nationalsozialisten diese letzte jüdische Schule in Hamburg. Fast alle Schüler und Lehrer wurden deportiert und ermordet.“
Die letzten 350 Schüler und Schülerinnen besuchten die Schule noch bis zum Herbst 1941. Sie waren alle zwischen 6 und 18 Jahre alt und mussten an ihrer Kleidung den Gelben Stern tragen. Fast alle Schüler und Lehrer, sowie die Haumeisterfamilie und die Reinigungskräfte wurden deportiert und ermordet.
Vor dem Eingang liegen fünf Stolpersteine für:
1.) Julius Noah Meyer, *1907, deportiert 1942 Theresienstadt, ermordet in Auschwitz
2.) Ruth Meyer, *1935, deportiert 1942 Theresienstadt, ermordet ín Auschwitz
3.) Alexander Cohen, *1871, deportiert 1942 Theresienstadt, Ermordet am 5.7.1944
4.) Gerda Meyer geb. Cohen, *1909, ddeportiert 1942 Theresienstadt, Ermordet am 30.4.1944
5.) Jenny Cohen, geb. Hescheles, *1881, depirtiert 1942 Theresienstadt, ermordet in Auschwitz
Um die Geschichte des Gebäudes, in dem sich die Hamburger Volkshochschule befindet, nachzulesen, geht bitte auf die Seite:
https://www.ew.uni-hamburg.de/einrichtungen/ew1/grundlagenforschung/ursula-randt/files/randt-juedschulen.pdf[verkleinern]