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Herein spaziert in die gute Stube! Im wahrsten Sinne des Wortes hat man beim Betreten von der Straßenseite aus das Gefühl, in Omas guter Stube zu landen, 100 Jahre in die Vergangenheit gereist zu sein. Das Ambiente ist gediegen, alt, alles liebevoll arrangiert.11.
In einem Zimmer thront hinter einer Glasvitrine auf einer Etagere der Kuchen bzw. die Torte. Der ältere Herr begrüßt uns freundlich, liest von einem Zettel ab, was er anzubieten hat, notiert auf einem winzigen Block unsere Wünsche:
Herr LUT entscheidet sich für Apfelkuchen mit kandierten Walnüssen, ein Stück Mohnkuchen, eine extra Portion Sahne und einen großen Pott Kaffee.
Frau LUT kann sich für die Himbeer-Mohn-Marzipan-Torte erwärmen. Zu trinken wähle ich ausnahmsweise mal keine Heiße Schokolade, sondern ebenfalls einen Pott Kaffee.
Da das Wetter angenehm sommerlich ist, nehmen wir im Innenhof des historischen Gebäudes Platz. Auch hier fällt die geradezu idyllisch anmutende Anordnung von Tischen, Stühlen, Bänken, Sonnenschirmen, Blumen und Dekorationsgegenständen, die zum Teil dem ländlichen Haushalt vor 100 Jahren zuzuordnen sind, ins Auge. (siehe Fotos)
Wobei… idyllisch… Herr LUT bleibt wie angewurzelt vor einer Bank stehen unter der sich eine Munitionskiste verbirgt. Ich lese nur etwas von „Patronen, Aufschlagzünder…“ O.k., wir haben noch die freie Wahl der Plätze, da das Café gerade erst geöffnet hat und so setze ich mich doch lieber nicht auf besagte Bank. (schmunzel, zwinker…)
Kuchen, Torte und Kaffee schmecken gut. Einziger Wermutstropfen: Zucker und Kaffeesahne werden in Plastikverpackungen gereicht. Da ist noch Handlungsbedarf, das hat sich überholt, ist nicht mehr zeitgemäß.
Bevor wir günstige 14,50 € für unsere Kaffeegedecke am Tresen bezahlen, statten wir dem kleinen Naturwarenladen noch einen Besuch ab. Deckchen, Seife, Tees, altes Geschirr wie Sammeltassen und Kaffeekannen, Pferdesalbe und Ringelblumencreme… nichts, das ich gebrauchen könnte, aber allemal hübsch und ansprechend arrangiert.
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Das Grenzhus, ein Informationszentrum zur innerdeutschen Grenzgeschichte, befindet sich nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze – jetzt S-H / Meck-Pom – im Naturschutzgebiet Lankower See. Untergebracht ist die Ausstellung samt einiger weniger Exponate im ehemaligen, jetzt bestens renovierten Domänenpächterhaus auf 3 Etagen.12.
Es gibt sehr viel zu lesen, einige interaktive Tafeln und Schaukästen, ein paar Fundstücke, die Grenzflüchtige beim Verlassen der DDR verloren bzw. zurückgelassen haben. Schicksale werden beleuchtet, Lebensläufe dokumentiert.
Interessant ist die Ausstellung vor allen Dingen für diejenigen, die im Grenzgebiet leben, die Zeit der Abschottung miterlebt haben. Die Zeit der Wende wird durch zahlreiche Illustrationen neu belebt und weckt Erinnerungen...
Beim Betrachten der Fotos sehe ich mich noch wie heute im Winter 1989 in Bad Schwartau auf dem Markt stehen, die lange Menschenschlange vor dem Rathaus betrachtend und meine Freundin im Scherz fragen: „Was ist denn da los? Gibt`s da was umsonst?“ Nicht wissend, dass dort das sog. Begrüßungsgeld ausgezahlt wurde.
Wenige hundert Meter vom Grenzhus entfernt kann man in einer Außenanlage einen Teil der Nachbauten der Grenzsicherungen betrachten. Gesichert wurde auf typisch deutsch-gründliche Art und Weise nach dem Motto zwölffach hält besser:
3m hoher Metallgitterzaun
Kraftfahrzeugsperrgraben
Kontrollstreifen zur Spurenkontrolle (ein Sandstreifen, auf dem Fußabdrücke zu erkennen sind)
Kolonnenweg
Beleuchtungsanlage
Alarmdrahtanlage
Beobachtungsbunker
Erdbeobachtungsbunker
Beobachtungstürme
Grenzsignalzaunanlage
Hundefreilaufanlage
Und der Grenzstreifen für die patroullierenden Grenzpolizisten
Viele Worte sind überflüssig. Beeindruckend, erschütternd, sehenswert genügt.
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Eintritt kostete 4 € (Preistabelle siehe website).
Parken kann man kostenfrei auf dem angrenzenden Parkplatz
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Das Restaurant Krabbe – nicht zu verwechseln mit dem Restaurant „Krabbe am Hafen“ - liegt am Campingplatz zur Perle und verfügt über eine schöne Terrasse bzw. einen Biergarten mit großen Sonnenschirmen. Genau unter einem solchen nehmen wir an einem Juniabend gegen 17.30 Uhr Platz.13.
Die Begrüßung ist freundlich, zuvorkommend, Speisekarten werden umgehend gebracht, nach dem Getränkewunsch wird gefragt. Wir ordern wie immer im Urlaub ein kleines (0,25 l zu 2,70 €) und ein großes Pils (0,4 l zu 3,80 €).
Die hübsch gestalteten Speisekarten (in den Zusatzinfos einzusehen) bieten ein attraktives Spektrum an Speisen, eine Mischung aus regionaler und mediterraner Küche.
Herr LUT trifft zügig seine Wahl: gegrillte Hähnchenbrust (mindestens 220 Gramm) mit Pfannengemüse, Kräuterbutter und Pommes für 19,90 €.
Im Grunde genommen ist das Gericht genau das, das auch meinen Vorstellungen entspräche, wäre da nicht die mich abschreckende Gewichtsangabe des Hähnchenfleisches mit „mind. 220 g“. Viel, viel zu viel! Für mich jedenfalls. Ich frage, ob ich nur halb so viel Fleisch bekommen könnte…
Kein Problem, das ist durchaus machbar, für 11,90 €. Ich bekomme genau die Portion, die ich mir vorgestellt habe, leider bleibt die Kräuterbutter auf der Strecke und am Deko-Salatblatt spart man auch.
Die Bedienungen, wenn ich richtig gezählt habe, sind es 5, haben reichlich zu tun, denn das Restaurant ist bestens besucht. So dauert es fast zwanzig Minuten bis wir die gewünschte Rechnung erhalten.
Alles in allem waren wir zufrieden, das Essen hat uns sehr gut geschmeckt, das Fleisch zart, nicht trocken, das Gemüse leicht bissfest, die Pommes knusprig - und es war optisch ansprechend angerichtet.
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Kurzbewertung: ruhig, sauber, direkt hinterm Deich mit Zugang zur sog. Familienlagune14.
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Die Begrüßung: Das Rezeptionsgebäude macht auf mich einen guten Eindruck, die Begrüßung ist freundlich und informativ. Gezahlt werden muss im Voraus, was ich so bisher nur bei einmaliger Übernachtung auf einem Stellplatz kenne. Der Stellplatz darf nicht frei gewählt werden, die Zuteilung erfolgt durch den Platzwart, der uns samt Wohnmobil „exakt einnordet“ wie wir zu stehen haben. – 4 Sterne
Die Platzgestaltung: Die Zufahrt von der Dithmarscher Straße aus macht auf mich zuerst einen nicht so wirklich einladenden Eindruck, aber das täuscht, der Platz ist sehr gut gepflegt, gemähtes Gras, geschotterte Wege, geschnittene Hecken, hier und da Blumenbeete, Töpfe, Kübel. Dauercamperplätze habe ich keine gesehen. – 4 Sterne
Die Stellplätze: größtenteils eben, fest, Stromanschluss und Wasserzapfsäulen in unmittelbarer Nähe – 4 Sterne
Das Sanitärgebäude: Alles sehr sauber, Equipment bei den Toiletten ist ausnahmslos vorhanden, großzügig angelegte Räumlichkeiten. Den Duschtrakt darf man nicht mit Straßenschuhen betreten. Es gibt lediglich 2 Einzelwaschkabinen mit Waschbecken, aber reichlich große Duschkabinen. - 4 Sterne
Das Versorgungsangebot: Am Ausgang zum Deich befindet sich ein moderne Gebäude, das sog. „Fofftein“, das diverse Frühstücksvarianten, Kaffee, Kuchen, Snacks, frische Brötchen unterschiedlicher Sorte, Zeitungen sowie Getränke zum Verkauf bietet. Neben der Rezeption befindet sich ein kleiner Raum, der Campingzubehör vorrätig hält. – 4 Sterne
Für zwei Übernachtungen mit Womo und 2 Pers. zahlen wir 52,60 € inklusive Kurtaxe und Strompauschale.
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Die Bio-Konditorei Gaumenfreude liegt weder im touristischen Zentrum noch in einer der wohlhabendsten Ecken Lübecks. Umso mehr wundert es mich, hier eine Bio-Konditorei vorzufinden, deren Produkte nicht gerade zur Kategorie ‚billig‘ zählen. Billig können andere, die Konditorei Gaumenfreude kann dafür hervorragende Torten und andere Backwaren herstellen mit hochwertigen Zutaten, die selbstverständlich ihren Preis haben. (An dieser Stelle sei angemerkt: auf der website steht zu lesen, was woher bezogen wird)15.
Mund-zu-Mund-Propaganda, die nur Gutes zu berichten hat, hat uns hierher verschlagen. Das Ambiente in dem kleinen Café ist etwas karg, nur ein einziger langer Tisch mit zahlreichen Stühlen in der Mitte des Raumes, Torten-Backformen an der Wand, langer Tresen mit Torten und Kuchen und dahinter die Backstube. Draußen stehen ein paar kleine Tische mit Klappstühlen, alles wirkt ein bisschen low-budget, in die Jahre gekommen, authentisch öko, passend irgendwie. Und das soll jetzt in keiner Weise negativ gemeint sein!
Die Bedienung ist freundlich. Wir wählen ein Stück Beerentorte und ein Stück Käse-Mango-Kuchen. Herr LUT bittet um Sahne für seinen Käsekuchen, womit man leider nicht dienen kann. Dazu bestellen wir einen großen Pott Kaffee und für mich eine heiße Schokolade, herbe Variante, bitte. Ich werde – und das passiert mit das erste Mal bei einem Café-Besuch – gefragt, ob ich den Kakao ohne Zucker möchte?! Ja, gibt es denn so was? Ich bin begeistert, ärgere ich mich doch häufig über süße Plörre statt herben Kakao bei der Bestellung einer „heißen Schokolade“.
Die Backwaren stellen sich als köstlich heraus, da hat sich der Weg allemal gelohnt!
Wir zahlen 13,70 € plus etwas Trinkgeld, nehmen draußen Platz und erhalten wenig später unsere Gaumenfreude. Lecker!
Während unseres Aufenthaltes geben sich mehrere Kunden die Klinke in die Hand und verlassen mit großen Tortenkartons den Laden… Die Qualität macht`s.
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Es ist ein frischer Tag Anfang Mai - einige Schneeflocken wirbeln durch die Luft-, als wir auf den Parkplatz unterhalb der Burg zum Halten kommen. Kostenfrei. Das ist schon mal gut.16.
Vom Parkplatz aus sind es noch ein paar hundert Meter zur Burg hinauf. Man hat die Wahl zwischen einer asphaltierten schmalen Straße oder einem Pfad, der sich mit vielen Treppen in Serpentinen den Hang hinaufwindet. Wir entscheiden uns für die sportliche Variante, getreu dem Motto: jede Stufe zählt.
Alles nigelnagelneu ist mein erster Gedanke, als wir am Kassentresen (7 €/Erw. ) mit angrenzendem Gastronomiebereich und Souvenirsortiment stehen. Der junge Mann im schwarzen Gewand ist so höflich und zuvorkommend, dass er ebenso in einem 5-Sterne-Hotel als Empfangschef arbeiten könnte. Ich bin beeindruckt!
Als erstes besichtigen wir die Brunnenanlage. Der Brunnenschacht befindet sich in einem Holzhäuschen, es zieht wie Hechtsuppe, aber der Film, der dort über den Brunnen gezeigt wird, lässt uns bibbernd verharren. Ein Historiendrama, sozusagen. Ich sage nur Gefangene, Selbstmord, Tod und Verseuchung, Not und Elend, Macht und Erniedrigung… Ein spannend gemachtes Filmchen! Angrenzend befindet sich ein Laufrad, mit dessen Hilfe - bzw. mit Hilfe menschlicher Kraft - das Wasser gefördert wurde. Allein die Vorstellung: bei Wind und Wetter in diesem Laufrad zu strampeln, angetrieben von Wachleuten mit Knüppeln, ausgehungert, krank, elend…
Im Innern der Burg werden weder Rüstungen noch Waffen präsentiert wie man es sonst so von Burgen kennt, sondern sie beherbergt ein Porzellanmuseum. Das heißt jetzt nicht, dass dort Teller und Tassen sämtliche Räumlichkeiten füllen. Man erfährt viel über die Herstellung von Porzellan, seine Entdeckung, die Entwicklung im Laufe der Jahre, das Herumexperimentieren, Porzellan als Kunst und als Gebrauchsgegenstand usw.
Das Gelände ist weitläufig und schön restauriert. Der Bergfried kann bestiegen werden und bietet einen weiten Blick in die Landschaft. Man kann auch in den Kerker hinabsteigen oder dorthin gehen, wo der Wein gelagert wurde. Wir schlendern noch durch den Küchengarten, werfen einen Blick in die Schänke, die uns nicht etwa mit mittelalterlichem Gedudel empfängt sondern mit Rammstein der Lautstäke 5 +…
Alles in allem ist man ganz schön unterwegs und wir geben 4 sehr gute Sterne.
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In zentraler Lage auf dem Campingplatz Hopfensee befindet sich das Restaurant Hoigarte. Es ist ein warmer Frühsommerabend und so nehmen wir draußen auf der Terrasse Platz.17.
Die Tische sind stilgerecht mit karierten Tischtüchern bedeckt, ein Flammendes Käthchen stellt den floralen Akzent dar. Kaum dass wir Platz genommen haben, bringt eine junge, weibliche Bedienung mit reichhaltigem Körperschmuck die Speisekarten, Servietten und Bestecke, letzteres im landestypischen Humpen.
Die Speisekarte bietet regionale Kost. Wir entscheiden uns für Schweinemedaillons mit Champignonrahm, Spätzle und Salat zu 15,60 €.
Ich bin kein Spätzle-Fan, bitte um Pommes, kann ich haben, kein Problem.
Die Getränke – Bier groß und klein – werden zügig serviert, Salat und Hauptgericht werden nur kurze Zeit später von der freundlichen jungen Dame aufgetischt.
Das Bier schmeckt gut, der Salat ist knackig und frisch mit interessantem Dressing. Das Fleisch ist zart, die hausgemachten Pommes sind knusprig, die Champignonsoße ist gut gewürzt, wenngleich für meinen Geschmack etwas großzügig bemessen, an der Grenze zur Suppe. Nicht schlimm, sicher gut gemeint.
Für ein Campingplatz-Restaurant durchaus empfehlenswert!
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Der Campingplatz liegt direkt am Hopfensee, hat eine wirklich schöne Lage. Ein Wanderweg führt vom Campingplatz am See entlang zum Ort, der von Cafés und Restaurants geprägt ist.18.
Der Empfang in der rustikalen Rezeption von der Dame im feschen Dirndl ist sehr freundlich, engagiert. Der Platz ist nahezu ausgebucht. Die Platzgestaltung im Eingangsbereich lässt nichts zu wünschen übrig: alles ist pikobello sauber, hübsch beblümt und geschmackvoll arrangiert.
Die Stellplätze selber sind nummeriert, mit Wasser- und Stromanschluss versehen, aber leider recht klein und eng. Dicht gedrängt stehen die Wohnmobile und Wohnwagen. Dazwischen drängen sich die Autos, Vorzelte, Tische, Stühle, Grills… Jeder Zentimeter wird genutzt. Mir drängt sich der Gedanke auf, dass hier auf Masse statt Klasse gesetzt wird und jeder Zentimeter Geld einbringen muss. Ein paar Stellplätze weniger, dafür umso großzügiger angeordnet stünden dem Platz besser zu Gesicht.
Die Sanitäranlagen sind gut durchdacht, Toiletten und Waschgelegenheiten machen einen modernen und sauberen Eindruck, Equipment ist bei meinem Inspektionsblick ausnahmslos vorhanden. Die Dusche, die ich am Abend benutze, ist großzügig angeordnet, allerdings ist der Abfluss verstopft und ich stehe schon nach ganz kurzer Zeit in der seifigen Brühe. Ich fummele das Abflusssieb heraus, es ist voller Haare, schlickig, eklig. Danke, ich beende vorzeitig meine Duscherei und sehe zu, dass ich die kurz vorm Überlaufen befindliche Duschwanne verlasse. Da büßt der Platz einen Stern ein.
Vor dem Eingang zum Campingplatz befindet sich ein kleiner Laden. Frische Backwaren, Wurst, Käse, dazu das übliche Sortiment eines kleinen Supermarktes mit Schwerpunkt Camping-Kundschaft runden das Angebot ab.
Für uns uninteressant, aber für manch anderen vielleicht wichtig – das Freizeitangebot: Das ist gewaltig! Von der Wassergymnastik bis zur Zirbenholz-Sauna, Venen-Kur, Tennis, Kino, Basteln, Baden, Kuren… ein ganzer Packen Infomaterial wird mir bei der Anmeldung in die Hand gedrückt. Ich betone, dass wir nur eine Nacht bleiben werden, ich das alles gar nicht nutzen kann und will, weise ansatzweise auf Ressourcenvergeudung an Prospekt-Papier hin, aber die Dame lässt es sich einfach nicht nehmen, die Vorzüge des Campingplatzes anzupreisen. Ich ergebe mich, nehme alles mit…
Die Nacht ist jedenfalls ruhig und erholsam verlaufen, erstaunlich angesichts der Camper-Fülle, für eine Übernachtung ein empfehlenswerter Platz. Länger möchte ich mich dort allerdings nicht aufhalten, dafür sind mir die Stellplätze zu beengt.
Eine Übernachtung mit Womo und 2 Personen inkl. Strom kostete 44,15 €.
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Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön…19.
Sowie ich ein Schiff betrete, fallt mir dieser Ohrwurm ein, schon immer. Und bleibt dann meistens die ganze Fahrt über hängen. So auch dieses Mal.
Am Hafen in Neßmersiel herrscht reges Treiben. Viele Leute wuseln mit Koffern, Taschen, Kisten voller Lebensmittel herum, die in Container, die mit blauen Planen verdeckt werden, verstaut werden müssen. Man stopft also sein Gepäck in diese Ablage-Container und muss sich die Nummer des Containers merken, um seine Siebensachen auf Baltrum auch wiederfinden zu können.
Dann werden die Container mit einem Kran verladen.
Ohne eine Fahrkarte vorzeigen zu müssen, gehen die Leute an Bord, suchen sich drinnen oder draußen einen Sitzplatz – oder hängen während der Fahrt über der Reling, zum Gucken, Fotografieren oder…
Das Schiff macht einen sauberen Eindruck. Es legt pünktlich auf die Minute ab.
Wir haben die Tickets online gebucht und bezahlt (Hin- und Rückfahrt 29 €), den Ausdruck mit barcode haben wir dabei. Kurz vor dem Anlegen auf Baltrum ertönt eine Durchsage, dass jetzt die letzte Möglichkeit zum Fahrkartenkauf an Bord bestehen würde… Die Fahrkartenpreise variieren, auf der website ist alles detailliert einsehbar. Für eine Personenbeförderung, die exakt eine halbe Stunde dauert, finde ich den Preis recht heftig.
Beim Verlassen des Schiffes müssen wir an zwei freundlichen Angestellten des Schiffes vorbei, an Bord gekaufte Fahrscheine werden abgeknipst, online gebuchte gescannt.
An Land angekommen, werden die Container entladen und jeder sucht sich sein Gepäck.
Bei der Rückreise ist vor Betreten des Schiffes die Kurkarte vorzuzeigen, erst dann darf man die Insel wieder verlassen.
Loben möchte ich das absolute geschmeidige Anlegen auf der Rückfahrt im Hafen von Neßmersiel bei Windstärke 8-9, in Böen auch noch einen Tick mehr: kein Donnern gegen die Dalben, kein Schlingern - perfekt.
Die Reederei bietet übrigens auch Charterfahrten und Seebestattungen an.
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Der Tag der Abfahrt. Mittags um 14 Uhr soll die Fähre den Baltrumer Hafen verlassen, aber bereits um 11 Uhr haben wir verständlicherweise die Ferienwohnung zu verlassen.20.
Wir landen mittags im Schlendergang im Inselcafé. Die Auswahl an geöffneten Cafés ist gegen 13 Uhr mehr als überschaubar auf der kleinen Insel, so ist es kein Wunder, dass das Inselcafé bei herrlichstem Sommerwetter im Oktober gut besucht ist.
Draußen stehen ein paar kleine Tische mit Stühlen, auch ein paar Strandkörbe laden zum Verweilen ein.
Doch zuvor sucht man sich im Innern aus, was man denn zu speisen wünscht. Weiter als bis zum Tortentresen komme ich nicht, so fällt meine Beurteilung des Interieurs nur rudimentär aus: eine Mischung aus Kantine, Imbiss, Café und Restaurant. Kurz: richtig gemütlich empfinde ich es nicht.
Aber wir wollen eh die Sonne genießen, bestellen am Tresen Kaffee, Kakao und Tortenstücke. Torten gibt es etliche zur Auswahl, ich schätze mal mindestens 7-8 verschiedene. Interessant wirkt die Sanddorn-Torte, für die ich mich allerdings nicht entscheiden mag.
Die Bedienung fragt – ist sie Hellseherin? -, ob wir um 14 Uhr die Fähre nehmen möchten (es ist gerade mal 13 Uhr), dann könnten wir Speis & Trank gleich bezahlen und auf Tabletts mit nach draußen nehmen.
Der Kakao (Becher 3,20 €) schmeckt super schokoladig, die Himbeer-Joghurt-Torte (3,50 €) begeistert mich ebenfalls, allerdings finde ich das Stück für den Preis recht schmal…
Das Café bietet Eisverkauf außer Haus an, auch das ist zu empfehlen, leider habe ich vergessen, wieviel eine Kugel kostet.