Hallo liebe Leser!!!
Heute stelle ich Euch mal das Luftbrückendenkmal am Platz der Luftbrücke in Berlin-Tempelhof vor, der sich vor dem ehemaligen Flughafen Tempelhof befindet, der bis 2008 in Betrieb war.
Euer spreesurfer war am Tag der Schließung 2008 noch dort.
Die Berliner Westsektoren wurden vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 blockiert, so dass auf dem Landwege keine Güter mehr von und nach Berlin gelangen konnten.
Das war eine Reaktion darauf, dass die Westalliierten in den... weiterlesen drei Sektoren von Berlin-West die
D-Mark einführten. Denn die Sowjets verstanden es so, dass ihr wirtschaftlicher (und politischer) Einfluß sich auf GANZ Berlin beziehen sollte.
Nun befürchteten die Sowjets, dass das Kapital aus Berlin-Ost, also ihre Sektor, nach Berlin-West abfließt, und daher blockierten sie West-Berlin. Damals wurde den West-Berlinern gesagt:
„Ihr könnt Euch ja in Ostberlin, also bei uns in der SBZ mit Brot usw. versorgen“! ,
-was diese jedoch nicht taten!!!
Die Alliierten hielten die Versorgung West-Berlins durch die Berliner Luftbrücke aufrecht.
Die 2,2 Millionen Menschen dort, darunter meine beiden Omas und mein Vater und meine Uroma, wurden in dieser Zeit durch weit über 277.000 geflogenen Einsätzen aus der Luft mit Lebensmitteln, das waren u. a. "Care-Pakete" mit Dosen und Getränkepulver drinnen,
Baustoffen und Kohle versorgt.
Der größte Teil der alliierten Flugzeuge landete auf dem Tempelhofer Flughafen.
Jedoch wurde auch vieles über den Flughafen Tegel abgewickelt und auch über den Flughafen Gatow.
Meine Oma, väterlicherseits, und meine Uroma mütterlicherseits halfen als „Trümmerfrauen“ mit den Flughafen Tegel in Berlin-West innerhalb von 90 Tagen zu erbauen, damit dort die Berlin-West versorgenden Flugzeuge der Alliierten landen konnten, hier ist Geschichte auch ein Stück Familiengeschichte des spreesurfers!!!:)
Ich hoffe liebe Omas, Gott hat es Euch im Himmel gedankt!!! :)
Das Denkmal selber dort wurde 1951 nach Plänen von Eduard Ludwig (1906–1960) errichtet.
Es wird auch Hungerharke genannt, weil es wie eine Gabel aussieht.
Die drei Zacken oben stehen für die damaligen drei Luftkorridore durch die Ostzone die von Berlin Richtung Nordwesten gingen (Hamburg…), Westen (Helmstedt/Hannover) und Südwesten (Frankfurt am Main).
In diesem Jahr 2019 feierte man das 70. Jubiläum der Luftbrücke.
Daher die ganzen Kränze dort vor Ort vor kurzem im Mai 2019.
Am Rundsockel des Luftbrückendenkmals unten befindet sich übrigens eine Inschrift auf der steht:
„Sie gaben ihr Leben für die Freiheit Berlins im Dienste der Luftbrücke 1948/49“
und darunter dann befinden sich die Namen aller bei den Unfällen im Rahmen der Luftbrücke Verstorbenen Alliierten.
Es ist schon ein kleines Wunder gewesen, dass die Alliierten, die nur 3-4 Jahre vor der Luftbrücke Berlin mit Bomben zuwarfen und Feuersbrünste auslösten, bei denen zahlreiche Menschen verbrannten nun den Menschen halfen in ihrer Not. Eine große Geste der Versöhnung der Völker.:)
Mein Vater erzählte mir von der Not, die er als Westberliner Kind in jener Zeit erlebte.
Es gab oft nur drei Stunden Strom am Tag, viele Häuser lagen noch in Trümmern und Oma hatte alle Hände voll zu tun, Papa und ihren Bruder satt zu bekommen, denn ihr Mann, mein Opa, fiel im Krieg bei Urel in der Sowjetunion.
So haben die Nazis auch einen Teil meiner Familie zerstört!!!
Das Berliner Denkmal selber dort war einst als Einzelstück geplant.
1985 und 1988 wurden jedoch an den Flughäfen in Frankfurt am Main und in Celle Nachbildungen des Denkmals erbaut.
Zu dieser Zeit hielt der Berliner Oberbürgermeister Ernst Reuter dann seine legendäre Rede, am 09. September 1948 vor fast 500.000 Menschen vor dem Reichstag:
„Völker der Welt, ihr Völker der Welt (…) schaut auf diese Stadt und erkennt, dass ihr diese Stadt nicht preisgeben dürft, nicht preisgeben könnt“(...).
Mit einer der berühmtesten Reden der Weltgeschichte schließe ich hier diesen Beitrag und gebe dem Denkmal 5 Sterne, wegen der großen Bedeutung, nicht wegen der Schönheit oder so!!!
Euer spreesurfer. :)
Fotos folgen!!! Dies hier ist auch für mich emotional!!!
PS.: Beim 50. Luftbrücken Jubiläum damals war ich samt Familie dabei zur Flugzeugschau in THF!!!
Sonderpostkarte mit Stempel habe ich noch daheim!!! ;)
NACHTRAG:
Ich muss für Euch, liebe Leser, noch etwas Wichtiges nachtragen hier, dass ich vergessen habe, aber das zur Luftbrücke einfach dazu gehört:
Die „Rosinenbomber“.
Der Name entstand dadurch, dass die US-amerikanischen Flugzeugbesatzungen vor der Landung an kleinen selbstgebastelten Fallschirmen Süßigkeiten, wohl auch Rosinen aus den Flugzeugen warfen, um die wartenden Kinder zu erfreuen.
Diese Idee soll zuerst dem Piloten Gail Halvorsen gekommen sein.
Dieser fing an, Schokoladentafeln an Taschentücher zu binden, und sie vor der Landung über Berlin abzuwerfen. Nachdem dies den Medien bekannt, sammelten alle Air-Force-Flieger und sehr viele US-Amerikaner Süßigkeiten und Kaugummis, um damit die Operation Little Vittles (kleiner Proviant) zu unterstützen.
Bei den Flugzeugen handelte es sich meist um Propellerflugzeuge vom Typ Dakota C-47 oder C-54. Am ehemaligen Flughafen Tempelhof gibt es noch eine dieser Flugzeuge, ein anderes im Deutschen Technikmuseum Berlin.
Euer spreesurfer nochmals.:)[verkleinern]