Am Eingang zum Malkastenpark steht diese Büste, an die ich in den letzten Tagen öfter denken musste. In diesem Fall spielt es keine besondere Rolle. Es erinnert an einen engen Freund von Goethe und Wieland, dem das nebenstehende Haus einst auch gehört hatte.
Friedrich Heinrich Jacobi, wie der Dargestellte mit vollem Namen auch heißt, war eine wichtige Persönlichkeit, wie man es an dem Haus (gesonderter Beitrag folgt noch) und den schillernden Persönlichkeiten, die es mit "Leben" gefüllt... weiterlesen haben, ersichtlich ist.
Der Porträtierte ist selbst namentlich auf der hiesigen Büste erwähnt, die jünger ist, als es den Anschein erweckt. Hergestellt ist sie aus Muschelkalk, deren Aufstellung man auf den Tag genau bestimmen kann: es war der 24.Januar 1943. Das Datum ist bewusst gewählt worden: ein Tag vor dem 200. Geburtstag von Friedrich Heinrich Jacobi gewesen. Es war die letzte Plastik, die während des 2. Weltkriegs aufgestellt worden ist!
Die Büste wurde von Emil Jungbluth gestaltet. Sie befindet sich im Eingengasbereich zum Park, deren Besuch (leider) kostenpflichtig ist (Ausnahme Tag des offenen Denkmals)! Wie bei einem anderen Werk auch ist es ein ernster Mensch dargestellt, der aber eine anerkannte Größe in der Philosophie darstellt. Über den Künstler kann ich keine Details liefern, weil so wenig bekannt ist.
Die Darstellung ist auf wenige Details beschränkt: Wie es der Tradition des 18.Jahrhunderts entsprach, ist Friedrich Heinrich Jacobi mit einer Perücke dargestellt, deren Locken zu einem kleinen Zopf verbunden sind. Angedeutet ist ein Kragen und ein Mantel darüber. Die Figur selbst ruht auf einem Sockel. Lange Jahre war es der Allgemeinheit verborgen, denn sie stand im Depot der hiesigen Stiftung "Malkasten", erst nach der Restaurierung des Parks, die sich bis zum Jahr 2009 erstreckt hatten, wurde sie ins Freie gestellt.
Es ist eine Hommage an einen berühmten Sohn der Stadt, über den Folgender Text auf der Büste zu lesen ist: "Friedrich Heinrich Jacobi geb. 25.Januar. 1743 gest. 10.3.1819. Schon beachtlich, was es für Sachen gibt, die ich selbst gar nicht so lange kenne!
Nachtrag September 16
Am Tag des offenen Denkmals habe ich tatsächlich geschafft den im Text erwähnten "Malkastenpark" zu besuchen (leider mit durchwachsenem Ergebnis - Beitrag kommt demnächst) und dabei entdeckte ich, dass an der relativ "jungen" Skulptur der Zahn der Zeit "genagt" hatte :-/. Nun ist in der Detailaufnahme ersichtlich, dass das Näschen ein wenig lediert ist. Das macht die Büste um so mehr markant... Es ist nicht die einzige Plastik, die solches Bild von sich gibt.
Soll es restauriert werden? Schwierig, da gibt es gravierende "Herausforderungen", die das Förderverein zu bewältigen hat. Schön ist es trotzdem, trotz der kleinen Macke, die erst durch eine genaue Betrachung mir aufgefallen ist. Wenn man schon hierhin kommen sollte, unbedingt anschauen![verkleinern]