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Mitten in Downtown Lustnau liegt eine von vier Filialen des Bäckers Gauker. Direkt in Sandwich-Lage zwischen Rewe und Metzger eingekeilt, bietet sich hier die Komplettierung des Einkaufs mit Backwaren aller Art förmlich an. Obwohl die Filiale in einer dunklen Ecke der Passage liegt, wirkt nichts dunkel und trist. Die Ausleuchtung ist toll und die Waren sind hübsch präsentiert.31.
Gauker bäckt in einer zentralen Backstube in Tübingen frisch und liefert die Waren von dort an seine vier Filialen aus. Ein orangefarbenes Gauker-Busle ist meist ein untrügliches Indiz für einen Schwung neuer Backwaren. Verwendet wird, laut eigener Aussage auf der Homepage, regional angebautes Getreide und frische Hefe. Konservierungsmittel oder Zusätze werden nicht verwendet.
Also zurück zur Filiale… nebst einer riesigen Auslage finden sich auch einige Tische und Sitzbänke, an denen man in Ruhe seinen Kaffee trinken oder sein Mittagessen futtern kann. Die häufig vollen Tische zeigen, dass das auch gut angenommen wird. Ich will aber nicht sitzen, sondern war einkaufen… Die Auswahl an Brot, Brötchen und süßen Sachen ist riesig und erschlägt einen fast. Während man „ääääähhhhh“ und „momeeeeeeeent“ kräht und dann leise „ichmussnochmalguggen“ murmelt, blickt man sich um und versucht, der eigenen Vorliebe des Tages auf den Grund zu gehen.
Ich persönlich mag die Gewürzbrotchen hier sehr gern (siehe Foto). Überdimensionale Käsebrötchen, lecker-lagig und käsig-fluffig. Dazu brauche ich nicht einmal eine Beilage… das geht auch so. Auch sehr lecker sind aus der leicht gesüßten Abteilung die so genannten Campingbrötchen – Hefeteigbrötchen mit leichter Süße, die sich wunderbar lauwarm und mit gesalzener Butter vertragen. Für den mitelgroßen Mittagshunger eignet sich auch toll eine Hotdog-Seele… eine Seele mit integriertem Saitenwürstle. Achtung! Scharf! Für mildere Geschmäcker gibt e auch eine Feta-Seele, in die kleine Mäh-Käs-Stückle und Kräuter eingebacken sind.
Das freundliche Personal bietet bei all solchen Sachen immer „Soll ichs warm machen?“ an. Im Falle von Hotdog- und Feta-Seele ist das sinnvoll, denn beide sind warm umso leckerer. Auch die Pizzastücke, die hier angeboten werden sind sehr lecker. Dasselbe gilt für die angebotenen Brote. Wem diese zu groß sind, der kann ab einer Laibgröße von 750g auch einen halben Laib verlangen. Schneiden ist kostenlos.
Für Sparer gibt es verschiedene Treuekarten (Kaffeekarte, normale Treuekarte und Snackpass), die man beim Einkauf stempeln lassen kann. Ist eins der Kärtle voll, kann man es gegen einen kostenlosen Kaffee (bei der Kaffeekarte), einen kostenlosen Snack (Snackpass) oder einen Laib Brot mit 750g (normale Treuekarte) eintauschen.
Für Wissenwoller lässen sich im Internet die Inhaltsstoffe sämtlicher Backwaren einsehen. Toll! http://www.baeckerei-gauker.de/index.php?site=Inhaltsstoffe&se_str=&call_all_products=
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„Gönn Dir was zu Weihnachten“ habe ich offenbar ein wenig missverstanden…. „Gönn Dir einen Termin beim Kieferchirurgen“ war sicherlich nicht meine erste Wahl, musste aber offensichtlich sein. Man empfahl mir Dr. Leitner und tatsächlich bekam ich auch noch sehr kurzfristig einen Termin, weil zuvor jemand abgesagt hatte. Nach einem kurzen inneren Wettstreit zwischen „Machs, dann hast Du es hinter Dir“ und „Hast Du Dir so eine schöne Bescherung vorgestellt?“, entschied ich mich für den schnellen Termin. Was weg ist, ist weg.32.
So rückte ich in der Doblerstr. 1 ein… nervositätsbedingt und mangels Routine musste ich den Eingang zur Praxis erst einmal suchen. Er liegt links neben der Haupttreppe und versteckt sich ein wenig. Ein dezenter Pfeil neben dem Namensschild hilft weniger nervösen Menschen sicherlich schneller bei der Eingangsfindung. Mir nicht. Angst.
Direkt nach meinem verhaltenen Klingeln an der Eingangstür wird geöffnet. Wow. Die Praxis ist cremefarben gestrichen, alles ist weitläufig und sehr modern. Dazu dunkler Holzboden... Passt perfekt zusammen und wirkt sehr freundlich. Nach kurzer Anmeldung und Ausfüllen eines Fragebogens soll ich noch im Wartezimmer Platz nehmen. Bequeme Ledersessel, viele Zeitschriften, super sauber.
Nach nicht einmal fünf Minuten bittet man mich ins Behandlungszimmer Dr. Leitner begrüßt, röntgt, bespricht und erklärt geduldig den Eingriff. Der Röntgen-Fuhrpark umfasst ein Digitales 2D-Röntgengerät und ein 3D-Röntgen. Letzteres ist mein Ziel – nach kurzer Zeit sind die Aufnahmen fertig und werden direkt im super ausgestatteten Behandlungszimmer auf einen Flachbildschirm gesendet. Die wissenschaftliche Neugier siegt – wir diskutieren über das Röntgenbild. Sehr spannend.
Der Eingriff kann durchgeführt werden. Ich werde noch gebeten, den Informationsbogen zu unterschreiben, dann wird auch schon betäubt. Von den Einstichen tun nur zwei wirklich weh, der Rest ist langsam und fast schmerzfrei gesetzt. Respekt! Nach kurzer Zeit wird alles taub, der Eingriff beginnt. Ich spüre nicht – rein gar nichts. Wäre nicht das hässliche Geräusch der Fräser und Sägen gewesen, hätte ich nicht geglaubt, dass überhaupt etwas geschieht. Nach einer knappen halben Stunde dremeln, fräsen und polieren verkündet Dr. Leitner, dass nun vernäht werden kann. Er näht knapp zehn Minuten, zückt die Schere und mit einigen feierlichen „Schnipps“ vollendet er sein Werk.
Könnte man jetzt noch das Gehör betäuben, wäre es noch besser ;) Praxis, Arzt und Personal sind großartig. Ich hoffe zwar inständig, dass ich (außer zur Nachkontrolle) nicht wiederkommen muss, aber WENN ich nochmal einen Kieferchirurgen brauche, dann komme ich sicherlichwieder zu Dr. Leitner.
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Im August flatterte eine Einladung auf meinen Schreibtisch. Eine Kollegin hatte zur Verteidigung ihrer Doktorarbeit geladen – direkt nach ihrer Pensionierung im regulären Job hatte sie ein zweites Studium begonnen und dieses mit allen Unannehmlichkeiten durchgezogen. Respekt! Nun also, mit über 70 Jahren, stand sie am Ende ihrer Promotion und musste ihre Arbeit verteidigen. Da sie oft bei mir im Büro saß, wenn Statistik und Isotopenzusammensetzungen seltsame Fragen aufwarfen, erhielt ich eine offizielle Einladung zu den Feierlichkeiten: Verteidigung auf dem Schloss Hohentübingen, Umtrunk, Mittagessen im Hirsch in Bebenhausen, Führung im benachbarten Zisterzienserkloster. Wow!33.
Moment… Hirsch…? Da war doch mal was… Schwache Bilder tauchen aus der Vergangenheit auf. Aus Kindertagen… Vier oder fünf muss ich gewesen sein. Oma war dabei, meine Eltern, Onkel Wolfgang… und eine kleine Jul, die sich beim besten Willen nichts unter einem Puh-Lar-Den-Brüstchen vorstellen konnte. Zumal dieses was auch immer auch noch eine Mais-Puh-Lar-De war. Ich wollte lieber Spätzle mit Soß, als komisches Geflügel mit seltsamen Namen. Damals setzte ich meinen Willen durch – Bedienung und Eltern resignierten.
Heute weiß ich, dass das komische Federvieh Poularde heißt und durchaus lecker ist und auch der Service musste hoffentlich nicht an mir resignieren. Zur Vereinfachung der Bestellorgie bei über 30 geladenen Gästen, hatte die frisch gebackene Doktorin ein Drei-Gänge-Menü zusammenstellen lassen. Ein Blick auf die Karte versprach allerlei Leckeres. Passend zum Menü wurden zwei köstliche Weine serviert – je nach Wunsch Weißwein oder Rotwein.
Schon beim Betreten fiel die Mischung aus sauberer Ordentlichkeit gepaart mit Landhauscharme ins Auge. Ein wenig plüschig, ein wenig angekitscht, aber insgesamt ziemlich stimmig. Für uns war ein großer Raum reserviert, in dem Tischkarten den Weg zum eigenen Platz wiesen. Eine große Menge dienstbarer Geister in Dirndln versorgte alle Anwesenden sehr zügig mit Wasser und Wein. Nach einigen Ansprachen von Gästen wurden kleine, warme Brötchen mit gesalzener Butter als Amuse-Gueule serviert. Lecker!
Schon kurze Zeit später kamen die dienstbaren Geister erneut und servierten ein kaltes Gurkensüppchen mit einem Schlag Crème fraîche, über dem auf einem dünnen Spieß ein Röllchen Räucherlachs schwebte. Gurken – gekocht in jedweder Form- sind so gar nicht mein Ding und kalte Gurkensuppe hätte ich mir niemals im Lokal bestellt. Ein skeptischer Blick, ein leichtes Stippen des Löffels in die Suppenschale, dezentes Ablecken des Löffels und wachsendes Erstaunen. Schmeckt ja gar nicht so schlecht. Der erwartete Geschmack von Crème fraîche in Wasser blieb aus und die Würzung der Suppe war wirklich gut. Lachs und Crème fraîche taten ihr Übriges. Lecker!
Das nach kurzer Pause servierte Hauptgericht bestand aus rosa gebratenen Medaillons vom Reh an hausgemachten Gnocchi – dazu ein Wildsößchen und glasierte Aprikosenspalten. Die dienstbaren Dirndl-Geister schwebten mit großen Servierplatten durch den Raum und füllten auf Wusch alles nach. „Noch ein bisschen Soße?“ „Darf es noch ein Stückchen Fleisch sein?“. Das Fleisch war butterzart und auf den Punkt gebraten. „Nachfüllen?“ „Gerne!“. Auch die Gnocchi und die Soße waren toll. Die Aprikosen waren mit ihrer süß-säuerlichen Note eine tolle Beigabe. Superlecker!
Zum Nachtisch wurden hauchdünne Spalten von Aprikosen, Nektarinen und Pfirsichen als eine Art Carpaccio mit einer feinen vanilligen Crème serviert. Die Crème war nicht zu süß und passte wirklich hervorragend zu den Gott sei Dank nicht matschigen, sondern schön bissfesten Früchten.
Das langsam einsetzende Futterkoma aller anwesenden Gäste wurde durch die Dirndl-Geister gekonnt durch den Einsatz großer Mengen leckeren Espressos verhindert. Dazu wurden hausgemachte Pralinen gereicht, die den Schokoladenfans am Tisch die letzten freien Kubikzentimeter Magenfläche raubten.
Nach diesem Menü sollte ja noch die Klosterführung stattfinden… Bevor alle satt und glücklich das Lokal verließen, wurden erste Stimmen laut „Und wer rollt uns jetzt durchs Kloster?!“ „Wo ist die Straßenbahn?“. Das Essen war grandios, die Weinauswahl ebenfalls. Das Personal war überfürsorglich, die Toiletten so wie der Rest des Lokals, unglaublich sauber. Die Straßenbahn kam leider nicht, auch keiner, der uns zum Kloster rollte. Immerhin half die Bewegung ein wenig über die Futterträgheit hinweg. 5 Sterne!
Dieser Jubiläumsbeitrag ist Dir gewidmet, liebe A. Auch, wenn die Promotion nun abgeschlossen ist, wirst Du Dir hoffentlich neue Aufgaben suchen. Das nennt man gelebten Unruhestand!
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Am 28. Juli kam der Hagel und verwandelte die Optik meines schwarzen Löwen in „Hochglanz gedengelt“ – wahlweise auch in „Hammerschlag-Golfball“. Den ganzen Löwen? Nein! Ein einziges Blechteil – der Stoßfänger, der auch den vordersten Teil der Motorhaube stellt – widersetzte sich tapfer dem Hagel und blieb dellenlos…. Bis drei Wochen nach dem Desaster Murphy’s Law in Kooperation mit der Nachbarin eben jenem Teil ein Ende bereitete. Frau Nachbarin rammt mich beim Einparken. Mist.34.
Nach Abklärung der Versicherungsmodalitäten und einiger Trösterei telefonierte ich mit Peugeot Matejka und erhielt die Auskunft, ich solle einfach vorbeikommen. Gesagt, getan. Eine nette junge Dame füllte Unterlagen aus und verwies mich auf einen ebenfalls sehr netten Mechaniker, der sich das Problem dann mit mir draußen anschaute… Nach erster Ansicht: Stoßfänger komplett hinüber – Austausch. Kotflügel nur zerkratzt – Neulackierung. Ein Gutachter sollte vorher noch drübergucken und den Schaden genau beziffern. Mist.
Über die Woche brauche ich das Auto nicht zwingend, aber am Wochenende schon… Fragende Blicke zum Mechaniker. „Schwierig“ meint der und bietet mir für den Notfall einen Mietwagen an. „Ich probiers“ meinte er dann noch… und „Ich melde mich Freitag“. Ich trat dann einen etwas längeren Spaziergang nach Hause an und hoffte auf Freitag…
Tatsächlich kam freitagvormittags der Anruf – der Mechaniker war dran und erklärte, dass ich nachmittags zur Abholung kommen könnte. Wow. Ein erneuter langer Spaziergang, fünf Minuten warten und dann fuhr der kleine Beulenlöwe vor dem Haus vor. Die Teile wurden sauber und gut erneuert… leider sah der Löwe ein wenig zweifarbig aus… Hinten der Alltags-Schnodder und vorne strahleneu. Der Mechaniker entschuldigte sich in aller Förmlichkeit dafür – fürs Waschen hätte die Zeit nicht mehr gereicht… Als Trostpflaster hätte er aber noch die halbseitig kaputte Nummernschildbelechtung gewechselt, Kühl- und Waschwasser nachgefüllt und auch einen Ölwechsel gemacht. Auf Kosten des Hauses. Wow. Danke!
Der Vorraum der Werkstatt ist sehr sauber… Lounge-Sessel stehen für wartende Kunden bereit. Ebenso, wie kostenlose Getränke. Auf einem Flatscreen flimmert Peugeot-Werbung und leise Musik düdelt im Hintergrund. Des Weiteren liegen Zeitungen und Broschüren aus, um die Wartezeit notfalls auch verblättern zu können. Alles klappte reibungslos – auch die Abwicklung mit der gegnerischen Versicherung. Super!
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Bisher dachte ich, dass es große Parallelen zwischen dem Tod von Universen und dem Tod von Fernsehern gibt. Sowohl beim einen, als auch beim anderen gibt es die Variante des kalten, einsamen Todes: Während sich Universen dabei immer mehr aufblähen und irgendwann in der Leere diffundieren, sterben Fernseher den kalten Tod, in dem sie sich trotz reger Betriebsamkeit am Vortag plötzlich nicht mehr einschalten lassen. Aus die Maus, Schicht im Schacht, Schluss, Sense. Rien ne va plus. Die gegenteilige Variante ist der kompakte, heiße Tod. Universen ziehen sich zusammen und in großer Hitze vergeht alles. Beim Fernseher vergeht hoffentlich nicht das komplette Wohnzimmer vor Hitze, aber Röhrenimplosion, amüsante Funken und Plastikschmorduft kommen wohl dieser Form des Universentodes am nächsten.35.
So viel zum Bisher. Der Tod meiner über 10 Jahre alten Grundig-Röhre war ein anderer. Weder Hitze, noch Kälte, dafür eher eine Art Kammerflimmern – Normalbetrieb, kurzfristig zuckende Bilder und dann ein schrilles Kreischen – der Todesschrei der TV-Banshee…. Danach ging nichts mehr. Dass die Röhre ihren Zenit überschritten hatte, war klar. Dass irgendwann ein neuer Fernseher her muss, auch. Inzwischen hatten ja auch alle Leute in meiner Umgebung ihre Röhren durch Flachbildfernseher ersetzt – nur meine Röhrenglotze hielt weiterhin wacker durch. Trotz aller Versuchung blieb ich lange stur. Gebetsmühlenartige Wiederholungen der Sätze „Ja, HD-TV ist toll, aber mein Fernseher tut noch“ und „Nein, ich warte, bis er den Geist aufgibt“ waren nun überflüssig.
Der Rest des Abends bestand aus Recherche. Das Bild von Samsung kenne und mag ich. Zumindest der Hersteller stand also schnell fest. Smart-TV war ein Muss. WLAN auch. Eine Bestellung im Internet kam nicht in Frage – ich will vorher sehen, was ich kaufe. Die Augen sind lästig empfindlich in dieser Hinsicht und ruckelnde Bilder muss ich nicht haben. Im Laufe der Recherche kristallisierte sich heraus, dass die 6000-er Serie von Samsung optimal in mein Beuteschema passt. Nun gut, am nächsten Tag werde ich Expert einen Besuch abstatten.
Der neue Tag kam – und mit ihm die Fahrt zum Expert. Obwohl der Laden recht unscheinbar und klein wirkt, ist die Auswahl recht vernünftig. Sicherlich stehen dort nicht so viele Modelle, wie bei der planetaren Konkurrenz (Saturn), aber die von dort gewohnten Gehirnwäsche-Data Overflow-Wände voller flackernder Bildschirme sind auch nicht mein Geschmack. Die Auswahl hier ist ein wenig dezenter. Schnell ist ein Berater gefunden (!), der sich sehr viel Zeit nimmt, mir die Unterschiede zwischen den Modellen der 6000er Serie zu erklären. Nach einiger Fragerei meinerseits bleiben noch zwei Kandidaten übrig – einer mit 200Hz und einer mit 400Hz Bildwiederholfrequenz.
Geduldig lässt mich der Verkäufer zwischen beiden Modellen hin und her schleichen. Ich schalte um, probiere aus und merke schnell, dass der 200 Hertz-Kandidat wohl eher nicht mein Her(t)zblatt wird. Laufschriften ruckeln dann doch ein wenig, rasche Bilder führen zu leicht verschwommenen Effekten. Also fällt die Wahl auf das 400Hz-Teil. Von sich aus bietet der Verkäufer noch einen Rabatt an, schenkt noch ein HDMI-Kabel und eine Pulle Reinigungsmittel dazu. Ich schlage ein.
Da die Warenausgabe eigentlich auf der Rückseite des Gebäudes ist, frage ich, ob ich nach dem Zahlen ums Haus fahren soll. Der nette Herr verneint und eilt mit einem Rollwägelchen von dannen. Noch während ich bezahle, ist er schon mit einem originalverpackten Objekt der Begierde zurück, wartet den Finanztransfer ab, begleitet mich zum Auto und verlädt das Prunkstück in meinem Kofferraum. Wow, das nenne ich Service! Ich flöte noch ein Dankeschön und gehe meiner Wege.
Der Aufbau des neuen Teils lief problemlos und spielend. Auch, wenn jetzt ein wenig Platz auf dem Fernsehtisch übrig ist. Die Sprachsteuerung hat mir der nette Herr verschwiegen – vielleicht, weil er mir eine Überraschung lassen wollte. Nun steht der TV-Bruder von K.I.T.T. in meinem Wohnzimmer und verrichtet gute Dienste. Ich komme gerne wieder zu Expert – die Beratung war spitze, das Personal kompetent und der Andrang nicht unendlich riesig. So macht auch Elektronik-Shopping Spaß.
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Mitten in Downtown der Tübinger Dorf-Enklave Lustnau liegt diese wunderbar praktisch erreichbare Apotheke. Krauchende, schniefende, hustende und anderweitig lädierte Menschen können hier problemlos mit drei Buslinien oder dem eigenen Auto anrücken und sich kompetent beraten und medikamentieren lassen. Die Wahl zwischen einer vernünftigen Rollstuhlrampe und einer Eingangstreppe komplettiert die Anreisemöglichkeiten um den Aspekt „barrierefrei“.36.
Das hierfür nötige Fachpersonal steht in erstaunlicher Menge (meist drei Mann/Frau stark) bereit, um Rezepte einzulösen, rezeptfreies nach Bedarf zu empfehlen, Ratschläge zu verteilen oder auch ein kurzes Pläuschchen mit chronischer Stammkundschaft zu halten.
Die Atmosphäre ist immer angenehm, der obligatorische leise Duft nach Traubenzucker liegt in der Luft, das Personal immer sehr freundlich und die Sauberkeit ist top. Sollte ein Medikament nicht sofort verfügbar sein, wird es gerne bestellt. Bezahlen kann man dann wahlweise sofort oder nach Erhalt des Stöffchens – wie es beliebt. Die Liefergeschwindigkeit der Medikamente ist erstaunlich – entweder noch am selben Tag oder bereits am frühen Morgen des nächsten Tages – offenbar schweben die Schächtelchen und Fläschchen auf kleinen Flügeln durch den Äther.
Für Lesefreudige liegen die obligatorischen Zeitschriften zur Mitnahme bereit und nasentriefende Röchler erhalten meist noch ein Päckchen Taschentücher oder einen Beutel „Heiße Zitrone“.
Auch seltsame Anfragen wie „Ich brauche 400g Zitronensäure-Granulat“ werden gerne erfüllt. Super! 5 Sterne!
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Mitten im Lustnauer Einkaufszentrum-Shoppinghotspot liegt dieser Spiel- und Schreibwarenladen der alten Schule. Schon seit jeher mag ich solche Schreibwarenläden – schon beim Öffnen der Eingangstür umfängt einen dieser typische Duft von Buntstiften und Wachsmalkreiden – stets unterlegt mit einem leichten Geruch nach Papier. Früher waren solche Geschäfte für mich mehr Anlass zur Quengelei, als die komplette Auslage an Supermarktkassen… Stifte konnte man ja schließlich nie genug haben.37.
Leider sind kleine und bis zur Decke vollgepackte Läden häufig sterileren Varianten gewichen, in denen kaltweißes Energiesparlicht die höchst ordentlich eingeräumten Reihen sämtlicher Schreibgeräte und aller Büroutensilien beleuchtet. Der Stöber-Charme ist in diesem Fall leider dahin – ebenso, wie die kleinen Blöckchen, auf denen der eventuell geneigte Käufer früher die Schreibseligkeit des potentiellen Neustifts testen konnte. Wegrationalisiert. Überall? Nein! Hier in Lustnau hält sich wacker dieser kleine Laden, in dem der Kunde noch testen, stöbern und schnuppern darf. Stifte, Papier, Karten, Kopierer, Bürobedarf, Zeitschriften, Lotto und Tabakwaren drängen sich hier zusammen mit Spielzeug auf engstem Raum und stellen genau die heimelig-altbekannte Atmosphäre her, die die neuen Geschäfte so sträflich vermissen lassen.
Ich komme gerne her. Zum Stöbern, Gucken, Kaufen (und auch ein bisschen für den klassischen Schreibwarenladenduft). Postalische Belange lassen sich inzwischen auch von hier aus erledigen und auch eine Vorverkaufsstelle für Busfahrkarten ist hier untergebracht. Eine Bereicherung für Lustnau und eine tolle Reminiszenz an vergangene Tage. Glatte 5 Sterne.
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Ich bin kein Fan von Shopping – und erst recht nicht von Schuhkauf. Irgendwann hilft aber auch die beste und schönste Prokrastination nichts mehr und neue Treter müssen her. Wohl der, deren Heimatstadt die größte Schuhladendichte pro Einwohner besitzt. Also beißt Jul in den sauren Apfel und fährt nach Hometown, um dort Schuhe zu shoppen.38.
Schon beim Betreten der Fußgängerzone sinkt die Laune in Windeseile dem absoluten Nullpunkt entgegen. Das erste Geschäft, das sich in meiner Einflugschneise befand, war City Shoes. Mitten auf der Shoppingmeile Wilhelmstraße, direkt in der Nähe des Marktplatzes befindet sich dieser recht große Schuhladen, den Jul mit leichten Anflügen von Ningelei und Nörgelei als Startpunkt der Schuh-Odyssee wählt.
Nach kurzer Sucherei entdecke ich ein Regal, das tatsächlich mit Schuhen meiner Größe ordentlich bestückt ist. Nach etlichen Modellen Typ „GI Joe auf Abwegen“, „Glitzerprinzessin“ und Ballerinas (im Winter?!?! Brr) erblickt das unwillige Auge ein paar wunderschöner Ankle Boots. Schwarzes Leder, schlicht, angemessener Absatz. Fingers crossed und anprobieren. Huch, der… der… der Schuh passt ja! Das Aufführen eines einbeinigen Freudentanzes gestaltet sich ein wenig schwierig.
Flugs ist eine Verkäuferin gefunden, die mit großen Augen um den Gegenpart des Schuhs gebeten wird. Die Dame nickt und entschwebt ins obere Stockwerk. Nach kurzer Zeit erscheint sie wieder und packt das linke Gegenstück aus. Fingers crossed und anprobieren. Auch links passt wie angegossen! Zweibeiniger Freudentanz! Die Dame prüft noch kurz den Sitz und nickt zustimmend. „Wollen Sie noch weitere anprobieren?“ „Äh, nee. Den nehme ich. Sofort.“
Der absolute Launen-Gefrierpunkt ist in weitere Ferne gerückt. Die Gemütstemperatur befindet sich wieder im Steigflug. Nach dem Bezahlen verlasse ich glücklich und zufrieden den Schuhladen.
Nettes Personal und eine große Auswahl in allen Größen machen den Schuhkauf hier sehr angenehm. Ich komme gerne wieder… vielleicht habe ich ja dann auch wieder Glück. Aber das hat erst einmal Zeit. Viiiel Zeit...
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Wenn einer eine Reise tut, dann will er was erleben!39.
Das mag im Grundsatz stimmen. Überraschungen im Stil von „Huch, Flug falsch gebucht!“ oder „Sie hatten einen Gabelflug? Wir haben für die zweite Strecke nur die Weiterreise eines Zwerghamsters im Frachtraum verbucht“ gehören eher nicht zu den im Leitsatz inkludierten Wunsch-Erlebnissen.
Ich mag Reisen individual und nicht pauschal. Daher bin ich mit klaren Vorstellungen ins Reisebüro gegangen und wollte nur das Reise-Skelett buchen. Flug und Mietwagen. Den Rest wollte ich allein machen und prinzipiell da übernachten wo es mich auf der Tour eben hin verschlägt. Bustourismus und Bettenburgen sind mir ein Gräuel. Nach zwei zuvor besuchten Reisebüros war mir die Laune eigentlich schon vergangen… NEIN, ich will wirklich kein Komplettpaket buchen. NEIN, eine Busreise kommt wirklich nicht in Frage. Nun sollte es Nr. 3 richten.
Mitten in Lustnau liegt, oh Wunder, das „Reisebüro in Lustnau“. Türe auf, Jul rein. Zwei Damen saßen an großen Schreibtischen. Eine war gerade in eine Beratung vertieft, die Andere hatte Zeit. Im Gegensatz zu den bisherigen Erlebnissen, bei denen eigentlich nur noch gefehlt hätte, dass man mir bei Sofort-Buchung ein Set Steakmesser gratis dazu schenkt, nahm sich Frau Opsitaru reichlich Zeit, hörte zu und verstand mein Anliegen. Sie erbat sich einen Tag Zeit, um alles optimal zusammenzustellen.
Am nächsten Tag trafen wir uns wieder, sie präsentierte die zusammengestellten Flüge und ich staunte nicht schlecht. Sämtliche Flugpreise, die ich im Internet zusammengesucht hatte, konnte sie unterbieten. Für den Mietwagen hatte sie einen ganz ähnlichen Preis gefunden wie den, den ich selbst gefunden hatte. Deal!
Zwei Tage später konnte ich alle Reiseunterlagen abholen. Da beide Damen im Gespräch waren, musste ich knappe fünf Minuten warten. Dank gemütlicher Sessel ist das eine durchaus überbrückbare Zeit. Für Freunde des Süßkrams lässt sich die Wartezeit auch mit Steigerung des Blutzuckerspiegels durch bereitgestellte Schokotäfelchen, Gummibärchen und Bonbons überbrücken.
Ich werde auch künftig wiederkommen, wenn ich wieder einmal eine Reise dieser Art tun will. Dass schon der Hinflug schlussendlich zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde, lag nun wirklich nicht in der Absicht und Macht des Reisebüros.
Parkplätze stehen vor dem Haus zur Verfügung. Die einzelne Stufe, die sich vor dem Eingang des Ladens befindet, ist vielleicht mit Hilfe auch noch für Rollifahrer zu überwinden. Glatte fünf Sterne!
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Vorabbewertung:40.
Wer frühere Pflegeheime vor seinem geistigen Auge sieht und sich dabei leise gruselt, weil ihm kilometerlange Gänge mit rechts und links abzweigenden Türen in den Sinn kommen, der wird sich hier verwundert die Augen reiben.
Das Haus Georgenberg wurde erst letztes Jahr fertiggestellt und ist durchweg modern gehalten. Statt unendlicher Zimmerfluchten finden sich hier Wohngruppen, in denen die Bewohner und Kurzzeitpflegegäste leben. Gegessen wird in gemütlichen "WG-Küchen", die nebenbei Dank riesigem Flachbildfernseher und tollem Ambiente auch noch Aufenthaltsraum und Kommunikationszentrum sind.
Das Essen ist durchaus lecker. Davon kann man sich als Außenstehender im angeschlossenen Café überzeugen, in dem die gleichen Tagesgerichte serviert werden, wie auf den Stationen.
Im gleichen Gebäude ist auch eine KiTa, die oft zu gemeinsamen Veranstaltungen mit den Senioren lädt.
Das Personal war durchgängig hilfsbereit, kompetent und aufgeschlossen. Sehr erfreulich war auch, dass immer sofort jemand greifbar war und man die Mitarbeiter nie mit der Lupe suchen musste.
Mehr Text folgt! Bis hierhin glatte fünf Sterne!