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Ich hasse Schuhe kaufen… Und ich hasse es noch mehr, wenn bei einem paar mühselig und nach jahrelanger Suche akquiriertem Paar Stiefeletten die Profiltiefe der Sohle von „passabel“ zu „Fakir bei Schotter“ wechselt. Hätten die Stiefeletten einen TÜV Termin, wären sie wohl gnadenlos wegen mangelnder Profiltiefe durchgefallen. Nochmal das Theater beim Stiefelkauf? Muss das wirklich sein?!1.
Ich bin zwar Schwäbin, aber von manchen Artgenossinnen kann ich dann doch noch Dinge in puncto Sparsamkeit lernen. Wozu die dünnsohligen Edeltreter entsorgen, wenn es doch Schuhmacher gibt, die dem Elend einfach eine neue Sohle verpassen können? Eine Freundin bringt ihr Schuhwerk zur Neubesohlung immer zu „dem Schuhmenschen ins Nonnenhaus“. Dran vorbeigelaufen bin ich schon oft, drin war ich noch nie.
Im Erdgeschoss der Tübinger Miniaturwunderlandversion eines Einkaufszentrums befindet sich äh… äh… Wie heißt der Laden!? Dran steht nur „Reparaturen, Schuhe, Gravuren, Schlüssel“… Tante Google wusste Rat – der Laden heißt Schumi. Damit wäre dieses Mysterium auch geklärt. Aaaalso. Da capo al fine… Im Erdgeschoss der Tübinger Miniaturwunderlandversion eines Einkaufszentrums befindet sich Schumi. Ebenerdig, barrierefrei und gut erreichbar. Dann mal rein.
Der freundliche Herr hinterm Tresen konstatiert den Schuhen ein tadellos erhaltenes Leder und eine jämmerlich dünnegelaufene Sohle. Ich frage, ob eine Reparatur sinnvoll und möglich ist. Die Antwort ist ein Lächeln. „Kriegen wir hin“ bekomme ich zu hören. Ich willige, ein, bekomme einen knatschroten Miniabholzettel mit einem Nümmerchen – erinnert ein wenig an alte Lose von der Tombola oder an Rummelfahrkarten in der Prä-Chip-Zeit. Das Wort „Niete“ kann ich nirgendwo erkennen, also packe ich das Zettelchen ein und erfahre, dass ich zwei Tage später alles wieder abholen kann.
Gesagt getan, zwei Tage später stehe ich erneut in /bei Schumi auf der Matte, wedle mit meinem roten Rummelrubbellos-Schnipselchen und bekomme ein paar lederner Reiterstiefel ausgehändigt… Äääääh. Momeeeeent!!! Das sind nicht meine!!! Schuld war ein Fehlgriff, meine Treter standen direkt nebendran. Uff… Nochmal Glück gehabt. Für die Schuhgröße der Reiterstiefel hätte ich mir wohl die Zehen abhacken müssen.
Ich bekomme die neue Sohle gezeigt und bin begeistert. Ausreichend Profiltiefe, tadellos verarbeitet und sogar die Zierelemente an der Seite des Absatzes wurden nachgeschliffen und wieder aufbereitet. Einfach super!
Statt knappen 200 Euro für neue Stiefel gleichen Kalibers habe ich 27 Euro für eine neue Sohle bezahlt. Und scho wieder ebbes g’spart würde der Schwabe sagen! Ich bin froh und sehr zufrieden mit der schnellen und sauberen Arbeit des Maitre de Schumi und komme gerne wieder, wenn beim nächsten paar Schuhe die Profiltiefe kritische Werte unterschreitet.
Von mir gibt es glatte fünf Sterne!
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Ich weiß jetzt, wie sich ein Pinguin von innen anfühlt. Der putzige, knäkende Schnabelfrackträger hat meinen Finger verschluckt und ich bin kein Hering! Das hindert den pinguinischen Schluckreflex an nichts, der Schnabelträger würgt fröhlich an meinem Zeigefinger herum, der aber hartnäckigerweise noch an mir hängt.2.
Ich weiß jetzt, dass Pinguine Widerhaken aus Hornsubstanz im Rachen haben. Für festgewürgte Finger ist das eher hinderlich. Dezentes Pinguschütteln führt allerdings Stück für Stück zum Entfernungserfolg und mein zweiter Digitus darf wieder aus dem Pinguinhals raus.
Der geneigte Leser weiß, dass ich Tiere mit großen Nasen mag… und eben Pinguine. Nachdem ich schon einen kolossalen Seebärbullen (Nico) im Zoo Augsburg plüschen, füttern und dressieren durfte, habe ich nun eine Pinguinbegegnung in Nürnberg geschenkt bekommen. Schnabelfrackträger!!! Und ich mittendrin!!!
Der Zoo Nürnberg ist groß und dankbarerweise ist die Parkplatzauslastung an Werktagen eher übersichtlich. Keine hundert Meter bis zum Haupteingang des Zoos waren durchaus überschau- und belaufbar. Wir waren zu früh, aber wir wollten ja schließlich auch noch mehr vom Zoo sehen. Der Zoo selbst ist schön weitläufig und liegt sehr ruhig… und wie gesagt, Werktagsbonus! es waren kaum Leute da.
Der erste Weg führte an Freigelände-Erdmännchen im Tiefenentspannungsmodus vorbei und zur Blauen Lagune, dem Delphin-, Robben- und Manatee-Haus. Man ahnt es schon… Robben! Seekühe! Nasen! Große Nasen! Ich bin hin und weg. Insbesondere Seekühe sind einfach großartig… Sophisticated Seekuh quasi, die Nasen, äh, Tiere mit Nasen dran wirken einfach immer entspannt. Die Blaue Lagune ist recht neu, die Aquarien sind riesig und weitläufig. Robben und Delphine leben in einer großen WG und kabbeln und foppen sich ab und an im Spiel. Im blauen Lichtschein, der durchs Wasser fällt, lässt es sich hier toll sitzen und gucken. Dank Werktagsbonus auch ganz ohne gekritztes Geschiebe von allen Seiten.
Vorbei an unzähligen weiteren Gehegen, alle toll gestaltet, geht es zum alten Delphinarium, in dem der neueste Babydelphinzuwachs des Zoos seine Runden dreht. Statt Glück im Spiel hatten wir Glück auf der Uhr, denn just in dem Moment begann ein Vortrag über den Babyphin, der im Hintergrund immer mal wieder aus dem Wasser linste.
Der Pingubegegnungstermin rückte näher und wir machten uns zum Treffpunkt auf. Vorbei an roten Ratzpandas auf einem hohen Baum und vorbei an den prächtigen Schneeleoparden, die auch noch nach der Pingubegegnung als Fotomotiv Modell stehen mussten.
Am Pinguingehege wartete bereits eine Zoobegleiterin, die eine Einführung zum Thema Pinguine hielt. Danach übergab sie an die Reviertierpflegerin, mit der ich dann ins Gehege durfte. Frackträgerfütterung, Eierkontrolle, Bruthöhlenbegutachtung, wissenswertes über Pinguine, Bruchlandung aufgrund von glitschigen Steinen mit Fischeimer in der Hand knapp verhindern und dann das, was eingangs erwähnt wurde. Ich stecke fest. Im Pinguin. Das erzähle ich noch meinen Enkeln, so ich denn welche haben sollte…
Der Zoo Nürnberg ist ein tolles Ausflugsziel für alle, auch für die, die ihren Finger nicht bis zum Anschlag in einen Pinguin stecken wollen. Parkplätze gibt es viele, die S-Bahn hält in der direkten Nachbarschaft zum Eingang des Zoos. Das weitläufige Areal mit großen Gehegen lädt zum Gucken und Verweilen ein. Die Nasen…, äh, Blaue Lagune ist ein Traum.
Von mir gibt es fünf Sterne… Für Pinguine, Nasen, den Zoo selbst und die unglaubliche Nettigkeit, mit der sich die Tierpflegerin meiner angenommen hat!
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Mittagessen in fünfzehn Minuten in der Krummen Brücke… Fünfzehn Minuten, uff, aber muss gehen. Noch die letzten Murphy’s Law und Last Minute Telefonate führen und dann nix wie los…! Ich bin da und heureka, sogar pünktlich! An dieser Stelle ein Dank an die spontan aus dem Äther des Busverkehrs auftauchende Linie 9 mit Halt am Bürgeramt!3.
Das nahe Bürgerheim bimmelt halb zwei und ich stehe vorm Lokal. Dank (noch) gutem Wetter war die Terrasse gut gefüllt, aber ein Tisch für zwei in Großer-Grüner-Sonnenschirm-Randlage fand sich dann doch noch. Für Frostbeulen gibt’s Decken, aber das war bei 20 °C dann doch eher unnötig.
Dank flink-freundlicher Bedienung landeten die Speisekarten nur kurz nach Touchdown am Tisch auf dem selbigen und ein Blick in die Karte offenbarte Leckeres… Viel Leckeres… Sehr viel Leckeres… Data Overflow. Also folge ich brav dem Rat des Kenners und wähle Maultaschen mit Ei und Salat zu 8,90 Euro. Dazu ein großes Wasser für und gegen den Durst.
Der hungrige Magen frohlockt, als die Teller am Tisch eintrudeln. Spinnweben ansetzen muss hier keiner, das Essen ist in einer wunderbar angenehmen Zeitspanne auf dem Tisch und auch der in anderen Restaurants so häufig strapazierte Winkarm zum Kellnerfang ist hier absolut unnötig. Das Personal ist immer aufmerksam.
Nun aber… Hunger! Der Blick geht zum Teller, wow! Viel mehr passt nicht mehr drauf! Jede Menge Herrgottsbscheißerlesscheible (Maultaschenscheiben) mit jeder Menge Salat. Ob das mal reinpasst?
Beginnen wir mit Phase 1 – Maultaschenvertestigung… Riecht gut und schmeckt noch besser! Die Maultaschen sind eindeutig selbst gemacht und kein Convenience-Produkt aus dem Großmarkt. Das Hackfleisch ist fein gewürzt, man kaut nicht auf Zwiebelstücken in der Größe mittlerer Eisberge herum und auch der leider so oft mitverwurstelte Spinat fehlt hier zu meiner großen Freude völlig. Noch mehr freut das Schwabenmädle, dass hier nicht epische Mengen Nudelteig verbaut wurden, sondern dass alles im ausgewogenen Verhältnis steht. Auch Ei ist in ausreichender Menge an den Maultaschen dran… Hier wurde die Maultasche nicht nur ehrfürchtig an einem Ei vorbeigetragen oder mit einer homöopathischen Menge Ei benetzt, sondern man sieht Ei und man schmeckt Ei auch. So muss das sein! Obwohl für Schwaben eigentlich gilt, das ed bruddelt scho g‘nug g’lobt isch, darf ich hier mal trotzdem loben. Schmeckt tatsächlich wie bei Muttern!
Nun folgt Phase 2 – Grüngutvertestigung, der Salat ist fällig. Gemischter Salat ist hier wirklich gemischt und ich probiere phasenweise. Rotkraut – lecker, grüner Salat mit Joghurtdressing – auch lecker, weißer Krautsalat – fein säuerlich angemacht und (Danke!!!) ohne Zucker, Kartoffelsalat – schwäbisch gut, Karottenspäne – frisch und noch nicht dürr wie die Sahara. Lecker!
Leider muss der Salat ein wenig hinten an stehen, denn die Menge Maultaschen auf dem Teller wird und wird nicht kleiner. Entweder sind die Teller direkt mit der Küche verbunden und irgendwer legt heimlich nach, oder unterm Tisch ist ein diskretes Kläppchen, durch das immer wieder Maultaschen auf den Teller nachgeschoben werden. Die letzten beiden Herrgottsbscheißerlesscheible zwinge ich nur mit viel gutem Willen. Pappsatt!
Auch das Opti-Mahl, Gulasch mit Bratkartoffeln sah tatsächlich optimal aus. Mit Gulasch habe ich in der Vergangenheit in Restaurants schon epische Pleiten erlebt und bin deswegen, was dessen Bestellung angeht, eher skeptisch. Aber das sah wirklich gut aus und macht Lust auf selber ausprobieren. Richtige Fleischstücke, schön zart, dazu eine fein aussehende Soße und knusprige Kartoffeln… Nächstes Mal teste ich Gulasch, obwohl auch da der Teller eine Direktverbindung zur Küche haben muss, denn auch die Menge war mehr als großzügig bemessen.
Der Nach-dem-Futter-Verdauungskaffee schmeckte auch super und war genau richtig dosiert, um die müde Jule wieder munter zu machen.
Die Draußenbetischung und –Bestuhlung ist bequem. Hier wurde nicht die Bestuhlung Modell „Fakir Pressplastik“, sondern ordentliches Holzmobiliar gewählt. So sitzt man bequem und an toller Stelle direkt am Ammerkanal, kann wahlweise Leute oder Bächle gucken, oder fasziniert dabei zuschauen, wie bei den ersten fünf gefallenen Regentropfen die Kundschaft auf der Terrasse mit emsigem und ungefragtem Komplettumbau beginnt. Wir hätten doch die Tetris-Melodie pfeifen sollen…
Von mir gibt es fünf Sterne. Ich komme auf jeden Fall wieder, denn ed bruddelt isch in dem Fall ed g’nug g’lobt. War einfach super!
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Montasio!4.
Ich mag Dich sehr
Und krieg Dich nicht!
Einst hätte ich Dich fast erhalten
Aus dem Norden, im Paket,
doch war die Lieferung obsolet.
Denn des Paketens kluger Träger
war kein guter Käsepfleger.
Stellte Dich an schlechte Stelle,
in die Sonne, sommerhelle.
In des Nachbarns Parkgarage,
die, das brachte mich in Rage,
schlossen Dich dort fröhlich ein.
Oh, es hat nicht sollen sein!
Als die Nachbarn kehrten heim,
warst Du nur noch Käseschleim.
grün warst Du, mit grauen Flecken,
nichts zum sich die Lippen lecken.
Doch gut‘ Ding wollt Weile haben,
denn Du warst Teil der milden Gaben,
die zum Treffen ich erhalten.
In den Norden geht mein Dank,
daheim liegst Du im kühlen Schrank,
ganz ohne Haare grün und grau.
Montasio!
Du Bröggel Käs, Du feiner.
Täglich wirst Du kleiner.
Schon bald wird nichts mehr übrig sein,
dann bin ich wieder käs-allein.
Deine Würze wird mir fehlen
und ich kann wieder Tage zählen,
bis das nächste Treffen naht.
Und nun schließ ich diesen Jammer,
Kaiser Du, Du bist der Hammer!!!
Vielen Dank, lieber robert a :)
Glatte fünf Sterne für diesen tollen Laden, der all meine Lieblingskäsesorten führt und leider viiiiel zu weit entfernt ist. Die Qualität ist hervorragend, wenn nur die Post auch immer kompetent liefern würde…!
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Treffen in Tübingen… Treffen in Tübingen!! Was als kleine Idee begann, wurde ein richtig großes Treffen und die Zahl der Anmeldungen war großartig.5.
Freitag ging es los… Schnupperrundenstunde im Schwärzlocher Hof, dem herrlichen Ausflugslokal mit Panoramablick übers Tal. 18:30 sollte der Touchdown sein, aber vorheriges Einkaufen mit Muttern war unerlässlich, sonst hätte ich Samstag weg müssen. Die Fahrt nach Reutlingen? Ein Desaster. Auffahrt auf die B27 und rien ne va plus. Stau vom feinsten. Jul kocht auf kleiner Flamme, nix geht, die Uhr tickt. Als Reutlingen schlussendlich doch noch naht, wird Muttern ins Auto gescheucht und ab zum Marktkauf. Alles dauert gefühlt Stunden, die Uhr tickt weiter. An der Kasse ein Desaster – das 45-Cent-Laugencroissant von Muttern landet als Topfpflanze mit stattlichen 99,95 Euro auf der Rechnung. Babylonische Verwirrung, alles wieder auspacken, die Uhr tickt. Muttern samt Einkäufen daheim abladen, Turbo zünden, mein Zeug ausladen, umziehen, startklar.
Schwärzloch ist rappelvoll, die Suche nach einem Parkplatz ist qualvoll, aber immerhin von Erfolg gekrönt… Ist ja auch nur doppel c.t. geworden… Rauf den Hügel, ab auf die Terrasse, suchen. Suchen, suchen, HILFE! Irgendwann winkt Schroeder hinter der Getränkeausgabe vor. Der Adrenalinspiegel steigt! Genauso schnell, die er stieg, ist er dann auch wieder gefallen. Die Runde war so wunderbar nett und entspannt, dass sich sämtliche Nervosität beim leider alkoholfreien Bier zwecks Fahrerei wieder in Luft aufgelöst hat.
Ich bestelle Linsen mit Spätzle und einem Bauernbratwürstle, lecker wie immer! Aber die Portion will einfach kein Ende nehmen. Dieser Teller hat irgendwo eine vermaledeite Bodenluke, durch die offensichtlich in unbeobachteten Momenten immer Spätzle nachgeschoben werden. Das Bier dazu ist süffig, und die Temperatur wird langsam aber sicher erträglicher. Die vielen Tüten und Präsente rühren mich! Sogar an die Herren Kater wurde gedacht – special thanks to carlossa! Nach dem Essen und gemütlichem Palaver sorgte der Wettergott für ein Finale furioso und Nässe bis auf die Haut. Schroeder samt Göbbel (Fahrrad) wurden noch viel mehr eingeseift, mich hat es nur zuhause bei der Parkplatzsuche so richtig erwischt.
Samstagvormittag um halb elf wartete das nächste Highlight – Stadtführung mit Schroeder! Ich bin schon so lange hier, aber eine Führung durchs Städtle hatte ich tatsächlich noch nie… Die Führung war große Klasse! Lehrreich, lustig, informativ, fünf Sterne für den Führer!
Die Mittagspause im Neckarmüller durfte ich mit einem echten (!) Bier begehen, gegessen habe ich nichts. Der Sitzplatz unter den alten Kastanien war wetterbedingt ein wenig zugig und der Ausblick auf den Neckar grandios. Einzig und allein die musikalische Untermalung durch die nahe Baustelle am Zinserdreieck war eher speziell… Kriiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeekk, quiiiiiiiiiieeeeeeeekkkk, fleeeeeeeeeeeex.
Nach dem Mittagessen ging es dann in meine Heiligen Hallen. Dazu können andere sicherlich mehr erzählen. Ich kann mich selbst schlecht beurteilen und bin leider auch nicht in einem Anfall außerkörperlicher Erfahrung über mir geschwebt.
Während ein Grüppchen den Weg in die Stadt antrat, um noch zu shoppen, folgte mir eine mutige Truppe in meine grausige Gruft genannt Büro und ließ sich einen typischen Arbeitsplatz meines Fachs zeigen. Wie durch ein Wunder haben alle überlebt ;)
Zur Reakquise des Zuckerspiegels gab es einen kurzen Zwischenstopp beim Eisdealer San Marco. Seither wissen wir, dass Tropical nur was für den großen Hunger ist ;-) Gell, carlossa? ;-) Auch Waldbeerbecher und co sind eher üppiger Natur. Kurz vor Schluss muss ich an selbigem kapitulieren. Sir T, Robert a, eknarf und grubmard haben sich tapferer geschlagen.
Um kurz vor halb sieben versammelte sich die Gruppe erneut auf dem Marktplatz und trat gemeinsam den Weg zum Essen in der nahen Alten Kunst an. Erst saßen wir auf der Terrasse, später dann aufgrund zunehmender Frischigkeit des Windes drinnen. Der Kellner war dezent überfordert, aber zumindest meine Pizza Diplomatica mit Ei, Spargel (sorry, der musste jetzt sein :D ), Pilzen und Schinken war sehr gut. Nach einiger Winkstarre durften wir dann auch endlich zahlen.
Blattlaus und Gatte traten den noch langen Heimweg an, Dieter Schoening und Familie machten sich auf den Rückweg zum Lamm. Der Rest vom Schützenfest beschloss einen Absacker in der Weinstube Göhner, lief hin und fand sich vor verschlossener Tür. Mist. Die Studentenfußballkneipe Bären ein Haus weiter hatte allerdings offen. Dort sackten wir ab, fanden einen genau passenden Tisch und ließen den Tag in entspannter Runde ausklingen.
Zugegebenermaßen habe ich mich ein paar Minuten vor den anderen verdrückt, ich war einfach alle. Ich bitte vielmals um Verzeihung, aber ich musste noch zurück zum Büro, das Hagelblech holen und nach Hause eiern. Auf dem Rückweg hatte ich noch ein kleines Malheur mit stacheliger Botanik im alten botanischen Garten… Fluchen und humpeln inklusive.
Ich will die beiden Tage nicht missen! So viele wunderbare Leute hinter all den anonymen Profilbildern! So viele wunderbare Gespräche, so viel Witz, Humor und Charme. Von mir gibt es glatte fünf Sterne für die Teilnehmer! Oder wie heißt es so schön?
Lecker Speisekarte, lecker Ambiente, lecker Teilnehmer und lecker Pils!
Ich freue mich auf das nächste Treffen :) Ihr seid spitze!
Jetzt ist auch die CM zufrieden ;)
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Die Leben der Menschen sind wie Kerzen. Manche brennen, bis das letzte Tröpfchen Wachs verdampft und das letzte Stückchen Docht abgebrannt ist. Manche brennen viel zu kurz und erlöschen in einem fatalen Windhauch, der das Licht unvermittelt durch Dunkelheit ersetzt. Wieder andere flackern vor sich hin, der Docht krumm und schief. Kleiner und kleiner wird ihre Flamme, ab und an flammt das Licht erneut ein wenig auf, bevor es irgendwann nach langer Zeit und langem Leid ganz erlischt. Eine solche Kerze war mein Vater.6.
Als am 20.06. morgens um acht Uhr der Anruf aus der Klinik kam, ließ sich schlimmstes erahnen – und ich sollte recht behalten. Das war der Anruf, vor dem ich mich jahrelang gefürchtet hatte. Der endgültige Anruf und die letzte Hürde zwischen uns und einem riesigen Papierkrieg, der tatsächlich in der Lage ist, Trauer zu ersticken.
Aufgrund der Lage des Leichnams im Krankenhaus samt Kühlraum war keine übertriebene Eile bei der Suche nach einem Bestatter nötig. Die Auswahl in Reutlingen ist groß und von den meisten habe ich noch nie gehört… Wen wundert es? Denn wann braucht man schon mal einen Bestatter, wenn nicht nur im äußersten Fall? Wozu gibt es Bewertungsportale, wie unseres…. ‚Bestatter‘ ‚Reutlingen‘, Druck auf ‚Enter‘ – Leere. Eingetragen sind sie alle, bewertet hat sie niemand. Also die gute alte Mundpropaganda. Fragende Anrufe, unangenehme Gespräche, aber immerhin ein Fazit: Flunkert in der Reutlinger Innenstadt. Alteingesessen, sehr zentral gelegen, auch für meine Mutter autofrei und fußläufig gut erreichbar. Auch das ist wichtig.
Ein kurzer Anruf, ein schneller Termin. Montagnachmittag. Wir hatten sogar Glück und konnten einen der (leider raren) Parkplätze direkt gegenüber des Bestatters ergattern. Maximalparkdauer sind zwei Stunden. Das dürfte im Normalfall reichen.
Schon an der Tür nimmt uns ein freundlicher Herr in Empfang, der ab jetzt für alle Dinge unser Ansprechpartner sein wird. Der Gesprächsraum befindet sich im ersten Stock. Die teilsatinierte Glastreppe macht meiner Mutter ein wenig zu schaffen, aber auch diese Hürde meistert sie. Das Gesprächszimmer ist gediegen eingerichtet, einige Schau-Urnen, Urnensockel, Sprüche und Urkunden zieren Raum und Wände.
Unser Berater nimmt sich sehr viel Zeit, erläutert seelenruhig Vor- und Nachteile verschiedener Beisetzungsarten. Nachdem wir uns hier einig sind, geht er Punkt für Punkt eine Liste ab. Auswahl des Sarges zur Einäscherung, Abholung aus der Klinik, Sondermaßnamen wegen Krankenhauskeimen, Urnenwahl, Traueranzeige, Erwähnung in der Sterbetafel, Sargdecken, Totenkleidung, Blumenschmuck in der Aussegnungshalle, Orgelspiel, Sterbeurkunden, beglaubigte Kopien.
Immer wieder legt der Bestatter Blätter in eine elegante rote Mappe. Listen mit Dingen, die wir erledigen müssen, vorbereitete Anträge auf Witwenrente, Telefonnummern. Ich fühle mich gut beraten und ich bin erstaunt, wie viel einem abgenommen wird. Der Berg von Papier(krieg) schrumpft Blatt für Blatt und ich bin unendlich dankbar. Er verspricht die Zustellung der beglaubigten Sterbeurkunden zwei Tage später. Fertig gekennzeichnet für Krankenversicherung, Rente etc.
Am Ende seiner langen Liste ist auch meine Mutter am Ende. Ein kurzer Aufenthalt auf dem angeschlossenen Balkon zur Abkühlung des Gemüts war sehr vorteilhaft.
Zig Unterschriften und in die Mappe gelegte Durchschläge später sind wird fertig und gehen. Mama kämpft wieder ein bisschen mit der Glastreppe, wir verabschieden uns.
Bei der Beerdigung am 03.07. haben wir uns wieder getroffen. Unser Bestatter kam zum Friedhof, kondolierte erneut und schaute nach dem Rechten. Tatsächlich war alles so, wie bestellt. Die Begrünung der Aussegnungshalle, der bunte Urnenkranz mit all den Blumen, die mein Vater so mochte. Der bestellte Organist spielte zwei der drei Lieder souverän, beim von uns gewünschten ‚Greensleeves‘ musste er ein wenig ackern.
Der Gang mit der Urne zum Grab war für mich die Hölle, das Versenken der Urne erst recht. Die Tatsache, dass es beim Versenken aus heiterem Himmel dreimal gedonnert hat, hat mich vor dem Urnenloch auf die Knie gezwungen. Auch die bestellten Rosenblätter als letzter Gruß für die Trauergäste und der große Kranz zur Abdeckung des Urnenlochs waren wie bestellt und wunderschön vorhanden.
Ich würde nun wirklich gerne schreiben, dass ich immer gerne wieder das Bestattungshaus Flunkert in Anspruch nehmen würde. Einerseits stimmt das auch, denn so viel Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen und Professionalität sind wunderbar. Andererseits hoffe ich aber auch, dass ich in der nächsten Zeit keine ähnliche Situation mehr erleben muss.
Von mir gibt es fünf Sterne für das Bestattungshaus Flunkert und auch noch einen letzten Gruß an Dich, lieber Papa.
Der Fluss des Lebens
Mündet in das Meer der Ewigkeit.
Die Erinnerungen bilden eine Brücke
Weit über das Leben hinaus.
Times are changing, but memories are mine!
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Als ich letztes Jahr mal wieder in der Innenstadt von Hometown Reutlingen unterwegs war, habe ich nicht schlecht gestaunt. In der Wilhelmstraße, der Hauptshoppingrennundgockelbahn mitten in der Alt-, äh, Innenstadt hat ein neuer Laden eröffnet. Das per se ist nichts Ungewöhnliches. Auch hier in Reutlingen wird inzwischen gerne und viel fluktuiert, aber mit dem Gebäude in der Wilhelmstraße 89 verbinde ich doch eher spezielle bis dezent traumatische Erinnerungen...7.
Bis vor einer Weile war hier noch K&U, eine große Bäckereikette mit gänzlich frisch aufgebackener Tiefkühlteiglingsware… und ich habe hier zu Schulzeiten mein Geld samstags hinterm Tresen verdient…. Unvergessen ist das Belegen von 500 (!) Tomate-Mozzarella-Brötchen… Würg. Nun ist also die ‚Bäckerei‘ einem Kosmetikladen gewichen. In der Eile des damaligen Tages konnte ich nur kurz ins Schaufenster und durch die Tür spinzen… Sah alles sehr edel und designlastig aus. Namen merken, nachschauen.
Zuhause angekommen ließ sich der Name tatsächlich noch aus der Birne schütteln… RITUALS… und die Website war schnell gefunden. Das Logo kommt im modernen Ritter-Sport-Look daher. Quadratisch, praktisch, gut. Leider sind sieben Buchstaben ein Fall für die Reihe der Primzahlen und ein wenig schwer auf drei Zeilen zu verteilen. Irgendwie stört mich die Verteilung auf RIT UAL S in einem Quadrat dann doch. Sieht komisch aus.
Die Website bietet allerlei Töpfchen und Tigelchen, Fläschen und Döschen feil, die alle mit klingenden Namen und zum Teil in kompletten Serien angeboten werden. Beispielsweise Dusch-Schaum, Creme und Parfum – passend aufeinander abgestimmt. Alles edel designed und sicherlich ein schöner Hingucker in der heimischen Nasszelle.
Bei Internetrecherche blieb es damals vorerst. Gut zu wissen, schön aufgemacht, aber ich bin so selten in der Innenstadt von Hometown unterwegs… und online bestellen wollte ich jetzt nicht so gern. Geht zwar, aber ich möchte eigentlich schon riechen, was ich da kaufe… Muss ja auch zu einem selbst passen und sollte nicht unbedingt allen Passanten die Tränen in die Augen treiben.
Tatsächlich hat mich ein Frauenmagazin erneut auf Kurs gebracht. In einer Ausgabe der Myself, verborgen zwischen unzähligen Kosmetiktipps, unmöglichen Klamottenvorschlägen und Geschichten, die das Frauenleben so schreibt, befand sich ein Artikel über Duftkerzen. Duftkerzen?!?! Für mich bisher eher Sinnbild für Kopfweh und auf gleicher Stufe mit Wunderbäumen fürs Auto… Gruselig!! In dem Artikel stand nun aber etwas von Parfumkerzen, teuer, edel, lange brennend und von Parfumeuren und nicht von Praktikanten mit Hang zu Synthetik-Duft zusammengestellt. Klang spannend und ich brauchte ein Weihnachtsgeschenk für meine Mutter. Die mag Duftkerzen… und sie mag den Geruch von Patchouli und Zedernholz. Und was gibt es mein Laden mit dem verkorksten Primzahlenlogo? Eine Duftkerze… Patchouli und weiße Zeder, 80 Stunden Brenndauer, sündhaft teuer.
Online shoppen kam nicht in Frage, also doch hin… Der Laden ist in dunklem Holz gehalten, alles ist ansprechend und nobel dekoriert. Ich bin vormittags hier und die vorweihnachtlichen Shoppingwahnsinnigen müssen wahlweise noch arbeiten, oder haben sich noch nicht hier in den Laden verirrt. Eine Verkäuferin ist sofort zur Stelle, als ich mich Hilfesuchend nach der Kerze umgucke. Ich nenne mein Anliegen, die Verkäuferin lächelt und findet das Objekt der Begierde sofort. Ich darf am Kerzlein, das ab Werk in einem schönen dunkelroten Glas geliefert wird, schnüffeln. Riecht wunderbar. Das wird meiner Mutter gefallen.
Die Verkäuferin wuselt unterdessen zu einem anderen Regal und präsentiert einen Dusch-Schaum aus der gleichen Serie… Statt Patchouli und Zedernholz riecht der Schaum nach Patchouli und Kardamom. Die Verkäuferin kennt sich mit den Inhaltsstoffen der Produkte hervorragend aus. Nicht nur die groben Duftrichtungen, sondern auch all die kleinen Details kennt sie sichtlich gut. Wunderbar!
Schüffeln an der Schaumsprühdose ist ein ziemlich sinnfreies Unterfangen, also werde ich gefragt, ob ich den Schaum testen will. Ich bejahe und die Verkäuferin führt zu einem nobel aussehenden Waschbecken. Nach dem Öffnen des Wasserhahns fließt das Wasser durch eine Rinne, an deren Ende es dem potentiellen Käufer sanft entgegenplätschert. Die Konstruktion ist wirklich hübsch, aber für den Hausgebrauch in Anbetracht der schwäbischen Kalkbrühe, die hier aus der Leitung kommt, wohl eher absolut unpraktisch. Ich teste den Schaum, lasse mich von der Konstruktion wieder sauberplätschern und entscheide mich, dass der Schaum auch noch mit soll.
Zahlen an der Kasse geht schnell und zügig. Man kann hier mit allem zahlen, was Barschaft und Plastikkärtchen so hergeben. Die Frage nach Einpacken verneine ich. Das kann ich selber und die Mädels haben in der Vorweihnachtszeit hinterm Tresen wahrlich genug zu tun.
Parkplätze gibt es keine. Ich empfehle ein nahes Parkhaus oder einen Parkplatz in Innenstadtrandlage – immerhin sind wir hier mitten auf der Shoppingmeile.
Von mir gibt es fünf Sterne. Meine Mutter kauft inzwischen die Artikel auch selbst nach und auch ich habe das ein oder andere für mich gefunden. Wunderbar!
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Geduld ist eine Tugend – das sagt zumindest ein Sprichwort. Dass Geduld nicht unbedingt Tugend, sondern einfach nur dämlich sein kann, sagt kein Sprichwort, sondern meine linke Schulter.8.
Vor Weihnachten hat die Misere angefangen. Ab und an ein kurzes Stechen in der Schulter. Huch, aua, war bestimmt Zufall. Das Stechen wurde häufiger. Huch, das ist bestimmt Vorweihnachtsstress und geht wieder weg. Weihnachten kam, das Stechen blieb. Geht bestimmt wieder weg. Silvester kam, das Stechen war inzwischen kein sporadischer Besucher mehr, sondern Stammgast. Geht bestimmt wieder weg. Geht bestimmt wieder weg. Geht bestimmt wieder weg. Ging aber nicht weg.
Mitte Januar habe ich die Geduld verloren, ab zum Orthopäden. Der hat den zweiten Halswirbel wieder an den für ihn vorgesehenen Platz geschoben und hat ein Rezept ausgestellt. Fango und Massage – einzulösen bei einer Physiotherapie-Praxis meiner Wahl.
Ich wähle Meridian. Ich wohne nun schon seit einer Weile in Lustnau und habe bisher nur Gutes gehört. Alle Freunde, Bekannten und Nachbarn waren bisher hoch zufrieden – dann werde ich es hoffentlich auch sein und direkt am Tag des Orthopädenbesuchs hole ich mir Termine bei Meridian.
Ich laufe quasi täglich an dem Backsteingebäude vorbei, in dem die Praxis liegt. Der seitlich gelegene Eingang ist also schnell gefunden. Die Praxis selbst liegt im zweiten Stock und ist entweder ganz analog über eine Treppe oder auch wahlweise über einen Aufzug erreichbar. Auf mein Klingeln an der Tür wird in Lichtgeschwindigkeit reagiert und da bin ich also nun und staune.
Direkt bei der Eingangstür befinden sich eine großzügige Garderobe und die Möglichkeit, nasse Straßentreter gegen bequeme Hausschuhe zu tauschen. Super! Ich gehe zum Tresen weiter und fülle bei einer netten Dame die Anmeldeformalitäten aus. Die Terminvergabe erfolgt Problemlos und einen Tag später bin ich das erste Mal zu Fango und Massage hier.
Noch stärker als beim ersten Besuch wirken nun die warmen und freundlichen Farben der Praxis auf mich. Die Farbkonzeption bezieht auch die Behandlungsräume mit ein, die alle einen eigenen Namen tragen. Ich war bislang in „Orange“ und „Lomi“. Beide Räume waren in erdig-warmem Orange gestrichen, das auch in Akzenten wie z.B. den Vorhängen wieder aufgegriffen wird. Und es riecht gut. Warm, toll, passend zum Gesamteindruck. Ein bisschen nach Zitrus, ein bisschen nach Eukalyptus. Oder ist das Menthol? Egal, auf jeden Fall toll.
Für die Fangopackung bittet mich eine nette Dame auf die Liege. Ich wurschtle mich aus den Klamotten, lege mich auf die warme Fangopackung und werde in eine kuschlige Decke eingewickelt, die auch orange ist. Ein Keil unter den Beinen macht das Liegen bequemer, die eingeschaltete Entspannungsmusik im Enigma-Stil lässt die Augen ziemlich bald zufallen. Irgendwann geht die Tür auf und ich werde ausgewickelt. Wie, Fango ist schon um?!
Die nachfolgende Massage walkt die Muskeln mit festem Griff reichlich durch. Dass das hier kein Kuschelkurs ist, ist durchaus so gewollt und beabsichtigt. Die Verspannungen lösen sich nicht von Kraulen, da muss schon ein bisschen mehr Kraft dahinter. Nach zwanzig Minuten ist leider auch schon die Massage vorbei.
Ich hatte bislang zwei Therapeuten hier – die Chefin selbst und einen netten Herrn namens Ian. Die Chefin ist Herzlichkeit und Freundlichkeit in Person. Unglaublich sympathisch, nett und kompetent. Sie war es auch, die mir vor sieben Tagen den Rücken getaped hat. Das Tape hält immer noch ohne jede Ausfallserscheinung. Großartige Arbeit! Auch Ian hat seine Arbeit super gemacht.
Nach beiden Fangoterminen und Massagen habe ich die Praxis in einem Zustand verlassen, den man am besten mit ‚knochenlos‘ beschreiben kann. Wohlig, schmerzfrei und so ein bisschen so, als wäre außer einem schwebenden Kopf nicht mehr allzu viel übrig. Ich komme gerne wieder und werde die Praxis auch gerne allen Leuten empfehlen. Glatte fünf Sterne!
Parkplätze stehen in der Nähe zur Verfügung. Parkscheibe nicht vergessen! Dann darf hier zwei Stunden lang kostenlos geparkt werden. Der Zugang zur Praxis ist barrierefrei und daher auch für Menschen mit Handicap geeignet.
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Früher waren es mal fünf... Fünf Bäckereien im Umkreis von etwa 300 Metern - und das im kleinen Dorf Lustnau, das inzwischen von Tübingen verschluckt wurde, seinen Dorfcharakter aber immer noch behalten hat...9.
Eine Bäckerei habe ich verpasst (die wäre direkt ums Eck gewesen), zwei andere haben kurz nach meinem Einzug geschlossen. Eine der Bäckereien ist nun eine Wohnung, mit der der findige Besitzer des Hauses ein bisschen auf propere Rendite setzt. Die zweite Ex-Bäckerei, die bei mir nur "Meisterkaffee" heißt, weil so ein Schild immer über der Tür hing, ist nun ein Nagelstudio mit allem drum und dran... sogar mit Gratis-Apostroph im Firmennamen. Nun sind noch zwei übrig - Gauker und Gehr. Beide sind locker fußläufig erreichbar und beide haben ihre Qualitäten... Aber nur Gehr hat auch sonntags geöffnet und dient daher als sonntägliche Brunchbrötchenquelle.
Gehr unterhält etliche Filialen in Tübingen. Von Miniaturbäckerei bis respektabler Großfiliale mit Café ist alles dabei. Die Lustnauer Filiale gehört eher zur Miniaturversion - klein, überschaubar und mit einem Rudel von Sonntagsbrötchenkäufern gelegentlich auch brechend voll.
Die Auswahl von Brötchen und Broten ist durch die Bank gut. Insbesondere die Gehrmanen (rustikale Brötchen), Brezeln und auch die Gôgennestle (Laugengebäck) kaufe ich gern. Alle sind toll zum Frühstück, die Gehrmanen eignen sich auch toll für Burger... Danke für diesen Tipp in den Hotspot Südstadt ;)
'Ohne alles' kann ich jederzeit die Rebstöckle empfehlen. Knusprig kross und leicht gesalzene Stängel, zu denen ich absolut nix dazu brauche. Toll fürs Büro und zwischendurch. Entscheide ich mich doch mal für die Version 'Rebstöckle mit was dazu', kommt einfach ein Frischkäse oder Schwarzwaldcreme auf den Tisch. Genüsslich vom Rebstöckle abbeißen und vor dem nächsten Knabbern die frische Kante mit Frischkäse bestreichen. Einfach toll!
Im Winter wird das Sortiment noch um tolle saisonale Backwaren erneuert. Die schokoladig-nussigen Gewürzschnitten mit Kirschen drin schmecken wunderbar. Das selbe gilt für das Apfelbrot aus der Springform. Auch die riesigen Lebkuchen mit Schokoladenüberzug schmecken klasse und haben durchaus schon das eine oder andere Mal als Kaffeebeilage herhalten müssen.
Von mir gibt es glatte fünf Sterne!
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Jetzt wohne ich schon so lang in Lustnau und war noch nie hier drin. Jahrelang bin ich quasi täglich am Basilikum verbeigelaufen, gefahren, geschlittert oder mit dem Bus dran vorbei kutschiert worden. Vor ein paar Wochen nun hatte das aber ein Ende. Eine Einladung zu einem Geburtstag führte mich nun endlich mal in die aller Orten gelobten Hallen hinein, statt nur dran vorbei.10.
Dem Basilikum eilt ein hervorragender Ruf voraus. Von gehobener italienischer Küche wird da geredet. Von tollem Service, von leckeren Speisen. Wenn sie sich Qualität der Speisen an der Größe der Autos bemessen lässt, die da tagtäglich vor der Tür stehen, muss das Futter großartig sein. All die prolligen und häufig entsetzlich geparkten SUVs, die die einzigen beiden Parkplätze des Restaurants (!) und deshalb auch die umliegenden Wohnstraßen zuparken, sprechen dann wohl ihre ganz eigene Sprache.
Um halb acht traf man sich bei Schietwetter vor der Tür. Dann mal auf ins potentielle kulinarisch Wunderland. Drinnen angekommen wird man von gedeckten Weißtönen empfangen. Das Ambiente ist stimmig, die Beleuchtung schön und gemütlich. Die Tische sind toll eingedeckt und die durch die Gastgeberin getätigte Reservierung war bitter nötig. Sofort erscheint eine Kellnerin und nimmt allen Ankömmlingen die Jacken ab, die in einem Garderobenschrank sicher verstaut werden. Super Service!
Kaum am Tisch, werden auch schon die Karten gereicht. Die Auswahl ist nicht riesig, aber ich habe trotzdem Data Overflow und kann mich nicht entscheiden. Schon die Vorspeisen klingen toll, die Hauptspeisen untergliedern sich in Fisch, Fleisch und Pasta, die Nachspeisen klingen ebenfalls großartig. Hilfe! Gott sei Dank erscheint erst einmal wieder eine Kellnerin und fragt nach Getränken. Wir ordern Wasser an den Tisch, den Wein wählen wir erst im Anschluss passend zum Gericht.
Die Uhr tickt, alle blättern. Die Uhr tickt immer noch, alle blättern immer noch. Irgendwann muss eine Entscheidung her und ich nehme ein Dreigängemenü mit Fisch als Hauptgang. Die Kellnerin empfiehlt einen Chardonnay. Dann probiere ich den doch gleich mal. Hier scheint es vor Kellnern nur so zu wimmeln. Alle paar Minuten schaut jemand vorbei, füllt Wein oder Wasser nach, erkundigt sich nach dem Befinden. Wow. Das kannte ich bislang nur aus den USA, wo Service nicht nur großgeschrieben wird, weil es ein Substantiv ist.
Vor der Vorspeise reicht man uns warme Brötchen und leicht gesalzene Butter und auch ein Gruß aus der Küche wird gereicht. Scheiben von rosa gebratener Entenbrust auf einem Salatbett, dazu Granatapfel-Dressing. Köstlich!
Wieder wuselt ein Kellner vorbei, räumt in Windeseile den leergefressenen Küchengruß ab und serviert die Vorspeisen. Ich koste mein gratiniertes Kartoffelsüppchen. Sämig-cremig-lecker, verfeinert mit Lauchstreifen und überstreut mit frisch geriebenem Trüffel. Top!
Als Hauptspeise habe ich Wildlachsfilet bestellt… Serviert mit einem Safran-Chili-Sößchen, Kartoffelcreme und frischem Blattspinat. Die Zubereitung lässt keine Wünsche offen. Der Fisch ist saftig, grätenfrei und perfekt gebraten, die Kartoffelcreme und der Blattspint schmecken ebenfalls toll. Eine gewisse Schärfe ist vorhanden, aber gut auszuhalten.
Meine Nachspeise – eine frische Panna Cotta mit verschiedenen Früchten- schmeckt auch herrlich. Die Konsistenz ist großartig und wir überlegen, wie man das jemals zuhause so hinbekommen soll. Wir einigen uns auf GAR NICHT. Vom Nebensitzer probiere ich noch ein Pralinenparfait. Auch das ist zum Niederknien.
Das Basilikum macht seinem Ruf alle Ehre. Die Qualität der Speisen und der Service sind überragend. Die Preise sind nicht ganz niedrig und pro Person muss für ein Menü mit etwa 40 Euro gerechnet werden. Die Getränke sind dabei noch nicht eingeschlossen. Für ‚täglich mal kurz was essen gehen‘ ist das Basilikum nicht innerhalb meines Budgets, aber mein letzter Besuch war das hier sicherlich nicht… Denn wie heißt es so schön…? Man gönnt sich ja sonst nichts.
Die Parkplätze sind rar gesät, parken in der näheren Umgebung ist allerdings meistens möglich. Direkt vor der Tür halten zwei Buslinien, eine dritte ist in zweihundert Metern zu Fuß erreichbar. Vor der Tür befindet sich eine Stufe, die für Rollstuhlfahrer aber mit Hilfe zu überwinden ist.
Von mir gibt es glatte fünf Sterne!