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Ein Blickfang ist die Dorfkirche von Stangenhagen, einem Dorf ca. 25 südwestlich von Berlin, nun wirklich nicht. Unscheinbar grau steht sie auf dem Kirchhof und sieht ein bisschen wie ein Profanbau aus den 1950er Jahren aus.1001.
Dabei reicht die Geschichte viel weiter zurück. Bereits 1216 wurde Stangenhagen erstmals erwähnt. 1332 fiel das Gebiet um Stangenhagen an Sachsen, in dessen Besitz es als „Thümenscher Winkel“ bis 1815 blieb. Erst mit dem Wiener Kongress als Folge der Napoleonischen Kriege kam das Gebiet an Preußen.
„Thümenscher Winkel“ kommt vom Namen der Familie v. Thümen, der von 1446 bis 1902 Stangenhagen und Umgebung als Gutsbesitz gehörte.
Eine erste protestantische Fachwerkkirche wurde 1559 erbaut. Im 30jährigen Krieg und als Folge der Pestepidemie von 1639 wurde Stangenhagen aufgegeben und erst ab 1640 wieder besiedelt. Da die Fachwerkkirche verfallen war, wurde 1727 eine neue steinerne Kirche erbaut.
Über der Südpforte erinnert eine Gedenktafel an den Kirchenpatron und -stifter Christian Wilhelm v. Thümen:
„Dem Dreieinigen Gott zu Preiß und Ehr hat der hochwohlgeborene Herr Christian Wilhelm v. Thümen, Herr auf Blankensee, Stangenhagen, Schönhagen, Bräsendorff, Ketzin, Glau, Miethgen-, Ahrens- und Löwendorff,
Erb- und Gerichtsherr,
Seiner königlichen Majestät in Polen und kurfürstlichen Durchlaucht zu Sachsen bestallter Hauptmann …, Ober-Steuer-Rat, Assessor des Ober-Hofgerichts zu Wittenberg
und dessen Frau Gemahlin, die hochwohlgeborene Frau … Sabina Hedwig, geborene von Schlieben aus dem Hause Heinsdorff,
diese Kirche aus eigenen Mitteln aufbauen lassen im Jahr Christi 1727.“
Diese Tafel ist auch das einzige Schmuckelement an dieser barocken, ansonsten außen schmucklosen Kirche.
Fazit: Unscheinbare, nicht offene Dorfkirche, die als baulich gefährdet gilt. Den Sanierungsbedarf in Höhe von mehreren hunderttausend €uro wird die kleine Kirchengemeinde wohl kaum aufbringen können.
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Das deutsche Kriegerdenkmal von Stangenhagen, einem Dorf ca. 25 südwestlich von Berlin, steht auf dem nördlichen Ende des Dorfangers, wenige Meter von der das Dorf durchquerenden B246 entfernt.1002.
Ursprünglich zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkrieges aus Stangenhagen errichtet, wurde das Denkmal nach der Wende um das Totengedenken für die Opfer des 2. Weltkrieges ergänzt.
Das obeliskartige Denkmal wird bekrönt von einer steinernen Kugel. Die Nordseite des Denkmals trägt eine Inschriftentafel aus einer polierten schwarzen Steinplatte mit der Inschrift:
„Den Toten zum Gedenken, den Lebenden zur Mahnung“
Die östliche Tafel ist den 9 im 1. Weltkrieg gefallenen Stangenhagener, die westliche den 23 Toten des 2. Weltkrieges gewidmet.
Auf eine namentliche Nennung der Toten wurde verzichtet.
Fazit: Gepflegtes Denkmal
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Neufassung vom 28.1.20231003.
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Immer mal wieder treibt es mich in das große Möbel-Kraft-Haus im Multicenter Vogelsdorf an der Autobahnanschlussstelle Hellersdorf, knapp 10 km östlich der Berliner Stadtgrenze. Die Hauptzufahrt ist von der Bundesstraße B1/5 aus, aber es gibt auch noch einen Schleichweg aus Richtung Schöneiche/Rüdersdorf.
Zum Möbelhaus gehört ein großer gebührenfreier Kundenparkplatz.
Außerdem wird das Multicenter von einer regionalen brandenburgischen Buslinie bedient.
Auf mehreren Etagen wird (fast) alles zum Thema „Wohnen“, „Wohnung“ und „Haushalt“ angeboten.
Wohnaccessoires findet man genauso wie Komplettangebote für Wohn- und Schlafzimmer, Bad und Küche. Aber natürlich sind auch Einzelkomponenten im Angebot. Dazu Haushaltselektrik (Herde, Waschmaschinen, Kühlschränke uam.) und Geschirr und Kochuntensilien.
Überall sind Info- und Beratungspunkte auf den Etagen verteilt.
Bei größeren Posten besteht die Möglichkeit der Selbstabholung oder Lieferung (auf Wunsch inklusive Aufbau und/oder Mitnahme der Altgeräte).
Bar- und Kartenzahlung ist möglich.
Und wenn man nach soviel gucken oder kaufen Hunger bzw. Durst bekommen hat – im 3. Obergeschoss gibt es ein SB-Kundenrestaurant (abweichende Öffnungszeiten beachten:
Montag – Freitag von 11:00 Uhr bis 16.30 Uhr
Samstag von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr)
Angeboten werden mehrere günstige, ständig wechselnde warme Mahlzeiten, dazu Desserts, Kuchen, warme und kalte Getränke uvam.
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Der Dorffriedhof von Schlunkendorf (20 km südwestlich von Berlin) bei Beelitz befindet sich auf dem auf einer kleiner Anhöhe gelegenen Kirchhof rund um die Dorfkirche Schlunkendorf.1004.
Auf jeden Fall wird das Areal seit der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, dem Zeitraum des Baus der heutigen Dorfkirche, als Begräbnisplatz genutzt. Vermutlich ist der Kirchhof aber viel älter, wurde Schlunkendorf doch 1370 erstmals urkundlich erwähnt.
Heute wird nur ein Teil des Kirchhofs als Friedhof genutzt. Neben neuen Grabstellen wurden einige alte Grabstellen und Grabmale aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts erhalten.
Außerdem gibt es ein Gemeinschaftsgrab für 10 unbekannte und einen namentlich bekannten deutsche Soldaten, so das der Friedhof auch den Status einer Kriegsgräberstätte hat.
An Bodenmerkmalen kann man erkennen, dass ältere Gräberfelder eingeebnet wurden.
Zur Wasserversorgung des Friedhofs dient eine Handwasserpumpe von 1966.
Fazit: Gepflegter Dorffriedhof.
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Die Dorfkirche von Schlunkendorf (20 km südwestlich von Berlin) bei Beelitz steht auf einer leichten Anhöhe im südlichen Teil des Dorfes und ist umgeben vom Kirchhof, der heute noch als Dorffriedhof genutzt wird.
Die heutige Kirche wurde vor zwischen 1700 und 1750 erbaut. Vermutlich gab es aber bereits vorher eine Kirche in dem 1370 erstmals urkundlich erwähnten Dorf, wurde doch bereits 1375 ein Dorfpfarrer erwähnt.
Die schlichte Saalbaukirche besteht aus verputztem Mauerwerk. Der Westgiebel trägt den hölzernen Kirchturm mit Wetterfahne. An den Außenmauern befinden sich keinerlei Schmuckelemente.
Derzeit ist die Kirche in keinem sonderlich guten Zustand. Am ganzen Bau fehlt im unteren Teil der Putz. Letztmalig wurden 1958 das Kirchenschiff und 1978 der Turm saniert.
Da es keine „offene Kirche“ ist, blieb mir der Blick ins Innere verwehrt.
Fazit: Dorfkirche in sanierungsbedürftigem Zustand.geschrieben für:
evangelische Kirche in Schlunkendorf Stadt Beelitz in der Mark
Neu hinzugefügte Fotos
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Der Dorffriedhof von Zauchwitz (25 km südwestlich von Berlin) bei Beelitz befindet sich auf dem Kirchhof der jahrhundertealten Dorfkirche und wird seit jeher als Begräbnisplatz genutzt.1006.
Der von einer fast mannshohen Mauer umgebene Friedhof wird für Erd- und Urnenbeisetzungen genutzt. Er ist nur zu einem Teil belegt. Die ganze, ziemlich baumlose Friedhofsanlage macht einen sehr gepflegten Eindruck. Prominente Namen findet man ebenso wenig wie alte Grabmale.
Neben der Kirche steht für Trauerfeiern noch eine kleine moderne Trauerhalle zu Verfügung.
Fazit: Ordentlicher und gepflegter Dorffriedhof.
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In Berlin dauern manche Dinge etwas länger, wie wir spätestens seit dem BER-Debakel wissen. Im Falle des Hauptmanns von Köpenick dauerte es immerhin 90 Jahre, bis sich der Stadtbezirk dazu aufraffen konnte, der wohl berühmtesten Person der Köpenicker Geschichte ein Denkmal zu widmen. Vielleicht saß der Stachel der Scham zu tief bei den Stadt- bzw Stadtbezirksoberen.1007.
Seit 1996 steht die vom Bildhauer Spartak Babajan geschaffene Bronze-Skulptur rechts neben dem Eingangsportal des Köpenicker Rathauses. Sie erinnert an den Schuhmacher Wilhelm Voigt (1849 in Tilsit (Ostpreußen) – 1922 in Luxemburg), der 1906 als preußischer Hauptmann verkleidet, mit einer Gruppe Soldaten das Rathaus der damals noch selbstständigen Stadt Cöpenick besetzte, den Bürgermeister arretierte und die Stadtkasse stahl.
Diese „Köpenickiade“ genannte Straftat, über die sogar der sonst nicht gerade für sein überschäumendes Spaßverständis bekannte Kaiser Wilhelm Zwo geschmunzelt haben soll, wird in der nachfolgenden 2. Bewertung ausführlichst geschildert.
Nun steht die Skulptur an prominenter Stelle in Köpenick an der Stelle des Geschehens aus dem Jahr 1906. Etwas klein und schüchtern schaut der Hauptmann aus und will so gar nicht dem Klischee vom schneidigen preußischen Offizier entsprechen.
Aber er ist der Star der Altstadt. Kaum ein Tourist, der ohne Foto oder Selfi an dem Bronzehauptmann vorbei kommt. Auch Hochzeitspaare , die im Standesamt des Rathauses den Bund für Leben geschlossen haben, wählen den Hauptmann gerne als Motiv fürs erste gemeinsame Foto.
Wer ein paar Informationen mehr zu Wilhelm Voigt, die damalige Zeit und den Köpenicker Kassenraub will: Im Rathaus, gleich neben dem Eingangsbereich, hat man im Kassen- und im Tresorraum des Rathauses eine kleine, kostenfreie Dauerausstellung eingerichtet.
Auch sonst ist der Hauptmann unvergessen. Selbst zu DDR-Zeiten wurde er geehrt. Jedes Jahr im Juni fand und findet der Köpenicker Sommer statt. Meist gab/gibt es zur Eröffnung einen Festumzug auf der Route des Hauptmanns mit seinen Soldaten vom S-Bahnhof Köpenick zum Rathaus. Hier übergab/übergibt der amtierende Stadtbezirksbügermeister dem Hauptmann dann symbolisch die Stadtkasse und das Rathaus. Selbst die SED-Stadtbezirksbürgermeister machten diesen Spaß mit.
Fazit: Einfach nur gut.
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Vorwort: Die Waschmaschine wusch und wusch und wusch …1008.
Nach 3 Stunden Kurzprogramm waren wir der Meinung, daß es eigentlich gut sein müßte und stellten manuell auf abpumpen. Die Maschine zeigte sich bockig und wusch munter weiter – bis wir den Stecker zogen und das Wasser mühselig per Hand abließen ….
Nächster Tag der Gang zu diesem Hausgeräteservice, nur erst mal fragen, ob eine Reparatur noch lohnen könnte. Was folgte war kein geldschneideriges „Aber klar, machen wir !“ sondern eine fachliche Abfrage nach Fabrikat und Alter der Maschine und dem aufgetretenen Fehler.
Die Antwort überraschte nicht wirklich: Gerät zu alt und bei vermutlich defekten Steuergerät würden die Reparaturkosten in keinem Verhältnis zu einem Neugerät stehen.
Erst auf Nachfrage von mir gabs auch ein paar Neugerätevorschläge, die aber für uns wegen Budgetüberschreitung nicht in Frage kamen.
Fazit: Kompetente und unaufdringliche Beratung
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Oft sind Dorfkirchen die ältesten Bauten der Dörfer. Das 1317 erstmals urkundlich erwähnte Zauchwitz (25 km südwestlich von Berlin) bei Beelitz bildet da keine Ausnahme.1009.
Die Geschichte einer Kirche an diese Stelle reicht ins 13. Jahrhundert zurück. Eine erste Feldsteinkirche wurde 1459 erstmals erwähnt, die aber im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde.
Die 1650, zwei Jahre nach Kriegsende, aus den Trümmern neu errichtete heutige Kirche wurde 1725 erweitert und erhielt 1850 am Westgiebel einen Backsteinturm im Stil der damaligen Zeit.
1881 wurde die Kirche durch ein Feuer schwer beschädigt und in den Folgejahren wieder aufgebaut.
Noch einmal hinterließ der Krieg seine Spuren an der Dorfkirche: Während der Schlacht um Berlin im April 1945 erhielt der Turm einen Granattreffer. Erst im Jahr 1953 erfolgte der Wiederaufbau des Turms in vereinfachter Form.
Eine Generalsanierung der Kirche wurde von 1987 bis 1993 durchgeführt, so dass sich die Dorfkirche Zauchwitz heute wieder als gut erhaltenes Gotteshaus präsentiert.
Da die Kirche verschlossen war, kann ich zur Ausstattung leider nichts schreiben.
Fazit: Die vom heute noch als Dorffriedhof genutzten Kirchhof umgebene Dorfkirche Kirche ist leider keine offene Kirche. Daher nur 3 Sterne.
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Die Gemeinde Hönow liegt heute am östlichen Berliner Stadtrand und erstreckt sich nördlich und südlich der Berliner Straße/Altlandsberger Chaussee. Sie verfügt über 2 Friedhöfe: den kommunalen Gemeindefriedhof im Ortsteil Hönow-Süd (siehe Golocal dort) und den evangelischen Dorffriedhof auf dem Kirchhof der Dorfkirche in Hönow-Dorf.1010.
Vermutlich wird der Kirchhof, der im Westen an den Haussee grenzt, bereits seit Jahrhunderten als Begräbnisplatz genutzt. Bereits im 13. Jahrhundert gab es hier eine hölzerne Kirche, die um etwa 1250 durch die heute noch existierende Feldsteinkirche (siehe Golocal dort) ersetzt wurde.
Der Friedhof/Kirchhof ist recht idyllisch gelegen und mit zahlreichen alten Bäumen bestanden. Direkt dem Eingang gegenüber und an der Ostseite der Kirche befindet das nach der Wiedervereinigung errichtete Mahnmal für die Opfer von Krieg und Willkür mit Kreuz und Gedenkstein sowie einem alten Gedenkstein für Gefallene des 1. Weltkriegs (siehe bei golocal „Mahnmal für die Opfer von Krieg und Willkür“).
Prominente Namen findet man auf dem Friedhof nicht. Es sind die Bauern und Bürger von Hönow, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Einige wenige Grabstellen/Grabmale sind über 100 Jahre alt.
Sonst dominieren Einzel- und Familiengrabstellen sowie an der Kirchhofmauer einige Erbbegräbnisse, die aber nicht so gewaltig ausfallen wie die auf z.B. Berliner Friedhöfen.
Mit seiner Inschrift hebt sich das Grabmal der belgischen Zwangsarbeiterin Maud Stichnoth von anderen Grabsteinen ab (siehe Foto).
Fazit: Gut gepflegter Gemeindefriedhof.