Bewertungen (226)
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Ottoman's - find ich gut. Dass dieses Schnellrestaurant die geschmackliche Aussagekraft der bekannten Multifilialisten übertrifft, ist eigentlich keine exorbitante Leistung aber deswegen nicht weniger erfreulich.111.
Neben den üblichen Burgervarianten (Chilli, Klassik, Veggie) und Menüs mit leckeren Fritten glänzt dieses Etablissement vor allem durch das hier äußerst wohlgeratene 'Original' Döner Kebap, laut Selbstauskunft aus 100% Kalbfleisch und ohne Zusatz- oder Konservierungsstoffe. Dasselbe gilt natürlich auch für die hier verfügbaren Sucuk (kräftig gewürzte, gerne knoblauchhaltige Wuchst) und Köfte (kräftig gewürzte, gerne knoblauchhaltige Hackfleischbällchen oder -fladen) -burger
Das hier Aufgetischte ist laut Wandbeschilderung 100% Halal, genügt also den rituellen muselmanischen Speisevorschriften. Kulinarische und sonstige Agnostiker nehmen dies gelassen zur Kenntnis - müssen hier allerdings auf Baconburger und Schweinshaxen verzichten.
Das Lokal ist hell und angenehm dezent gestaltet. Man speist auf schlichten weißen Holzbänken oder Stühlen. Dass es hier einen Tick länger dauert als beim Multifilialisten, ist hinnehmbar und spricht im Zweifel für die Qualität der Verpflegung. Burgermenüs ab 4,49 Euro, Dönermenü ab 6,49 Euro. Der Service ist freundlich, das Säbel-Handwerk am Dönerspieß beeindruckend.
Solide Nahrungsgrundlagen für Kino-, Kneipen- und Partybesucher im Kölner 'Quartier Latäng'. Möglicher Stern-Upgrade nach weiterer Vertestung.
Mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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Das Fachgeschäft Zweirad Brieger ist seit 1960 in Brück ansässig und gehört daher für mich zur historischen Grundausstattung ebenjenes Kölner Stadtteils.112.
Vom ersten 'Puki' über diverse Nachfolgemodelle bis zum jetzigen Kettler-Geschoss verdanke ich meine zweirädrige Mobilität maßgeblich 'däm Briejer'.
Auch wenn ich vor vielen Jahrenden mal ein wenig mit dem zuweilen leicht grantigen Seniorchef aneinandergeraten bin. Es ging um die Begradigung eines völlig verkorksten und leider auch etwas verdreckten Flohmarktkaufs, Ein Ansinnen das nicht zu Unrecht vom Chef zurückgewiesen wurde. Seither jedoch immer alles bestens.
Das nicht sehr große aber gepflegte Ladenlokal mit rückwärtiger Werkstatt und ausführlichem Teile- und Zubehörsortiment enthält eine hinreichende Auswahl an überwiegend Trecking- und City-Rädern (auch mit Hilfsantrieb) für den Normalbedarf. Ambitioniertere Rennmaschinen oder Sondermodelle sucht man hier freilich vergebens.
Der freundliche Junior, Sohn des bereits verewigten Namensgebers, hilft schnell und kompetent bei Fahrradreparaturen - auch als Notfallambulanz und auch bei Fremdfabrikaten. Abholtermine und Preisrahmen werden stets eingehalten.
Die seit vielen Jahren im fortgeschrittenen Rentenalter stehende Seniorchefin behilft sich bei der Abrechnung von Kleinteilen und Zubehör noch immer der analogen Technik, d.h. Zettelblock, Schreibgerät und zerebraler Rechenkunst.
Ein sympathischer und angenehm geerdeter Laden ohne übertriebenen Firlefanz.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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Aufgrund der Lokalität 'Daheim', welche als Standort des Berlinischen Generalkongresses (siehe Bewertungen dort) auserkoren war, sollte die benötigte Hotelunterkunft nicht allzuweit entfernt gewählt werden.113.
Auch wenn der Fußmarsch dann doch etwas weiter war als angenommen und die Fähigkeiten des ebenfalls hier logierenden Hamburger Kollegiums in der Disziplin Geocaching hier voll zum Tragen kamen.
Das Holiday Inn City Center East ist bitte nicht zu verwechseln mit dem H.I. City East, welches unweit des Alexanderplatzes beheimatet ist. Hier sind wir in Prenzlberg, der allerdings eher unszenig daherkommt. Die Straßenbahn hält direkt vor der Tür, aber ich musste ja unbedingt als Privatfahrer anreisen.
Der Empfang ist sehr freundlich und man schafft es sogar, meine Bedenken wegen des 'automatischen Tiefgaragen - Parksystems' zu zerstreuen. Hierbei werden die Automobile der Hotelgäste besonders platzsparend von einem Transportsystem weggestapelt. Man sollte allerdings die Handbremse anziehen, einen Gang einlegen und recht präzise mittig auf der Hebebühne der Garage parkieren, bevor man das Reisegepäck entnimmt und das System von außen aktiviert. Auch darf man hier nicht im King-Size SUV anrollen.
Mein Zimmer der Kategorie Komfort King ist sehr geräumig, gediegen und mit bequemem Doppelbett versehen. Kurzer Rundblick, ob hier nicht vielleicht doch noch jemand anderes wohnt. Heeey, it's all mine! Gar bald den Arbeitsplatz als Golocal Büro-Außenstelle eingerichtet: WLAN wird kostenlos bereitgestellt und Stromanschlüsse sind in genügender Anzahl vorhanden. Nach erfrischendem Aufenthalt im sehr geräumigen Kachelbereich (wobei es nicht ganz einfach war, den Stromanschluss für den hotelseitig bereitgestellten Fön ausfindig zu machen) Abmarsch zu den Abendaktivitäten. Daher konnte leichthin auf den bereitgestellten Knabberkram und den Inhalt der Minibar verzichtet werden. Anschließend sehr wohl und sehr ruhig geruht. Lebenszeichen der Nachbarn dankenswerterweise erst ab 7.30.
Das Frühstücksbuffet entspricht solidem Durchschnitt - hier gibt es nichts weiter zu berichten, außer dass man sich hier Montags bis Freitags von 6.30 bis 10.30 und am Wochenende von 7.00 bis 12.00 bedienen kann. Wer in Berlin nichts besseres vorhat, kann im Bistro auch das Mittag- und Abendmahl einnehmen - geöffnet ist jedenfalls täglich von 11.30 bis 22.30.
Von der Bar bzw. Lounge hatte ich mir mehr versprochen, z.B. einen Tresen und ordentliche, verlockend beleuchtete Flaschen-Batterien. So saß man (mehrmals) wie auf dem Präsentierteller an der Fensterfront, aber der Aperol Spritz kam sehr gut - auch die Mittrinker hatten nichts am jeweiligen Flüssigtreibstoff auszusetzen.
Es stehen 123 Zimmer der Kategorien Standard (20qm), Komfort (25qm) und Deluxe (32qm) zur Verfügung. Das Hotel verfügt zudem über Tagungsräume mit so schönen Namen wir Arta oder Mallorca sowie einen kleinen Fitnessraum zum Abreagieren, sollte das Meeting nicht wir gewünscht verlaufen.
Haustiere sind gegen Gebühr willkommen. Kinder unter 12 Jahren wohnen hingegen kostenfrei im Zimmer der Eltern. Die Rezeption ist freundlich bemannt - und zwar rund um die Uhr. Hier werden Sie auch geholfen, falls Pflegeprodukte am Heimatort vergessen wurden oder zusätzliche Handtücher, weichere Kissen, etc. benötigt werden.
Dort wurden auch die reklamierten Mängel im Zimmer der Mitreisenden aufgenommen (und zeitnah beseitigt), die man in einer 4-Sterne-Unterkunft eigentlich nicht anzutreffen braucht: blutfleckige Bettwäsche und ein verstopfter Waschbecken-Abfluss.
Das Preis-Leistungsverhältnis wäre bei Zimmerkategorie Standard natürlich besser gewesen. Etwas dumm zudem, dass ich vorweg 2 Übernachtungen incl. Frühstück gebucht hatte. Das Sonntagsfrühstück zum Preise von 7,50 Euro wurde nicht in Anspruch genommen, aber auch nicht zurückerstattet. Da fallen dann die seltsamen 8,21 Euro 'City Tax' für Privatreisende auch nicht mehr allzusehr ins Gewicht. Geschäftsreisende Spesenritter bleiben verblüffenderweise von diesem 'Notopfer Berlin' verschont. Da kann das Hotel aber nix für.
Nach Checkout und Bezahlung also mit Garagenkarte und charmanter Begleitung zur Parkierungsanlage... gespannt, in welchem Zustand die getreue Lady G. wohl das Tageslicht erblickt - oder ob man mir stattdessen einen verbeulten Polo vorsetzt. Man vernimmt minutenlanges Rumpeln und Surren. Wer weiß, vielleicht ist das ja auch eine Riesen-Bunkeranlage, die unter Tage bis nach Weißensee reicht. Doch dann - tädää: nicht nur erscheint das richtige, noch dazu unbeschädigte Automobil - es wurde sogar gewendet und blinzelt uns freundlich an. Kolossale Erleichterung, denn ich wäre ungern in die Verlegenheit geraten, auf engem Raume rückwärts die Ecke rum ausparken zu müssen, noch dazu in Blondinenbegleitung.
Welcher Umstand hier den vierten Stern rettet, wenn ich mich auch nicht dem ungeteilten Enthusiasmus der Mitbewerter anschließen kann.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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Für solche Randlagen hat der Mitte-Berliner den Begriff 'jottwede' erfunden, der hier wohl nicht näher erklärt werden muss. Trotzdem waren meine Beifahrerin Scully und ich als erste vor Ort und mussten auf dem Wege auch nur ein einziges Mal wenden:-) Jeht doch! Nach einiger Warterey in der kühlen Witterung begeben wir uns dann doch mal ins Innere, könnte ja sein, das schon welche vom Kollegium...114.
Negativ. Und die Fragen des ruppig-charmanten, aber nicht unfreundlichen Wirtes, der an diesem denkwürdigen Sonntag etliche Gästescharen einzusortieren hatte, konnten wir auch ned wirklich beantworten. 'Wieviele? 8 oder 10, das muss ich schon genau wissen.' 'Auf welchen Namen?' Tja... Nike Golocal. 'Was? Nie gehört - Sie müssen doch den Namen kennen...' Nun gut, Erklärungsversuch: wir kommen alle aus dem Internet und kennen uns nur per Künstlernamen. 'Wird das ein Blind Date, oder was?' (zum Bedienungskollegium gewandt): 'Achtung, da kommen gleich ganz merkwürdige Leute' :-) Zum Glück bekamen wir alsbald Verstärkung durch das hamburgische Restkontingent und kurz darauf - Heißa! Die Orts- und wirtskundige Siegesgöttin herself, mit Anhang. Nun wird alles gut.
Man begibt sich an den nett eingedeckten 8er Tisch, der alsbald unter weiterem Zustrom Gleichgesinnter um-arrangiert wird. Man ist zum ausufernden Brunch im Werte von 18,90 Euro incl. Kaffee und Saft, excl. Alkoholika verabredet. Erster Rundblick: freigelegter Dachstuhl, vereinzelt landwirtschaftliches Gerät, viel dunkles Holz, noch mehr irritierende Partydeko - noch Silvester oder schon Karneval?
Die Verpflegung erfolgt per Selbstversorgung am leider etwas beengten Buffet. Da die Räumlichkeit inzwischen bis auf den letzten Platz belegt zu sein scheint, führt dies zu ungemütlich langen Schlangen - auch sollte man den vielen ausgehungerten Rentnern tunlichst den Vortritt lassen und überhaupt 'antizyklisch' vorgehen. Besonders, wenn man sich an der Bar (Selbstbedienung auch hier) ein recht kleines Glaserl Saft einschenkt und sich damit nicht unbedingt durch die hungrigen Horden hindurchschlängeln will. Die Veranstaltung soll ja nicht ins Stressige ausarten. Die ersten Spätstücks-Gänge sind solide und eher unspektakulär. Vergebens warnt Nike, das Beste komme ja noch und man möge sich etwas bremsen.
Es ertönt Glockenklang und der Chef des Hauses verkündet den Beginn der Mittagsoffensive in Gestalt köstlichen Kasseler- und Krustenbratens sowie wohlschmeckender Begleitschmankerln. Schon nach zwei weiteren Tellern erfolgt die endgültige Kapitulation des an sich genussfreudigen Autors. Der spätere Ruf zu den Spätzle wird nur noch von wenigen Anwesenden befolgt und ich frage mich, was wohl mit den ganzen Resten geschieht, die hier zweifellos zu jedem Sonntagsbrunch anfallen. Die Verpflegung beim Österreicher ist von hoher Qualität und Quantität. Wer hier seine 18,90 Euro nicht verfrisst, ist selbst schuld.
Der Service ist jedoch eher rudimentär und sporadisch. Desöfteren sammeln sich benutzte Teller und Tassen und harren der Dinge. Das Lokal ist bei voller Auslastung etwas beengt und man steht beim Bezahlen erstens erneut in einer Schlange und zweitens immer irgendwie im Wege. Die Kachelabteilung ist nicht gerade raffiniert durchgestylt aber von der Kapazität her hinreichend ausgelegt. Auch an der Garderobe kann es eng werden - schaun'S, es ist halt a wenig rustikal.
Unter der Woche stehen zur Verfügung: Salate, Suppen, natürlich Schnitzel und Tafelspitz, Gulasch, diverse Pfannengerichte, Vegetarisches, kalorienreiche Desserts, Kuchen und Apfelstrudel aus eigener Produktion.
An Bieren hätt ma Ducksteiner, KöPi, Gösser und Schneider Weiße. Die österreichische Weinauswahl ist vielversprechend, Obstbrände gibt's auch - aber wegen der übrigen Spirituosen muss man den Österreicher eher nicht aufsuchen - zumal als Automobilist
Die aus Klagenfurt eingewanderte Familie Krobath hat hier ein durchaus lohnendes kulinarisches Ausflugsziel etabliert. Das gilt natürlich besonders, wenn man im Kreise Gleichgesinnter einen wunderbaren Vor- bis Nachmittag verlebt.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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Da nun aber unser geschäftsführender Lukas nicht nur anwesend war, sondern auch die Schatulle der Plattform für uns geöffnet hat (so dass wir uns nach dem Abendmahl auf die großzügige Trinkgeldsammlung beschränken konnten) sehe ich mich durchaus in der Pflicht, hier auch noch einen schriftlichen Beitrag hinaufzureichen. Demütig :-)115.
Gesprächsstoff war - und ist nach wie vor - reichlich vorhanden, siehe Petition, siehe Das Golocal Team teilt mit, Fragen ans Oberkommando, Technikfragen...' Und das ist genau der Punkt: das direkte persönliche Gespräch ist durch nichts zu ersetzen und ermöglicht ein besseres gegenseitiges Verständnis, auch wenn man in Detailfragen unterschiedlicher Auffassung ist. Daher sind solche Treffen grundsätzlich sinnvoll - vom Zusatznutzen des persönlichen Kennenlernens mal ganz abgesehen. Richtig durcharbeiten konnte man die allfälligen Themenkomplexe natürlich nicht. Dafür wäre eine richtig formelle Sitzung mit Tagesordnung und konzentrierter Arbeitsatmosphäre (anstelle eines geselligen Restaurantbesuches) erforderlich gewesen. Und so etwas wird wohl kaum für die interessierte Userschaft angeboten. Die nicht im Daheim Erschienenen, mithin Daheimgebliebenen, mögen also bitte Verständnis dafür haben, dass hier keine 'Resultate' präsentiert werden können.
Immerhin war aber ein reger Gedankenaustausch mit allen Anwesenden möglich, ohne dass es dabei jemals laut geworden wäre. Eine 'Kampfabstimmung' über dies und jenes war ohnehin nicht vorgesehen. Im Gespräch mit meinem geduldigen, freundlichen Fast-Zwillingsbruder MarkK (vgl. Bebilderung) konnte ich einiges an Fragen und Kritik betr. Schrottbewertungen und Sperren/Vertrauensstatus vortragen, ohne dass dies bisher Auswirkungen auf meine Ampelfarbe gehabt hätte. So war beispielsweise zu erfahren, dass innerhalb von grün, gelb und rot weitere 'unsichtbare' Abstufungen existieren, die den Betroffenen bestimmte Nutzungsrechte entziehen oder auch nicht. Ich habe MarkK gebeten, die Allgemeinheit mit etwas mehr Detailwissen zu versorgen, damit diese Prozeduren hoffentlich nicht mehr ganz so undurchschaubar sind und nach Willkür aussehen wie das momentan der Fall ist.
In dieser Form gab es also angenehme und sachliche Gespräche zwischen allen Anwesenden. Aus Zeitgründen konnte ich mich nicht mehr mit EvaK über das Thema community management unterhalten. Die junge und sehr zierliche Kollegin musste sich also nur meine besorgte Ermahnung anhören, in Zukunft doch bitte etwas mehr zu essen. Pardon ;-)
Und der Sternabzug gilt gewiss nicht der vorbildlichen und angenehmen Gesprächskultur, noch viel weniger dem ebenso vorbildlichen und angenehmen Organisator New Cologne Tom. Sondern allein der Tatsache, dass hier doch sehr an bereits vollendeten oder fast unverrückbaren Tatsachen entlangdiskutiert wurde. Gleichwohl gebührt dem Team Dank und Anerkennung dafür, Zeit, Geduld und eben auch Geldmittel in dieses so erfreulich gut besuchte Treffen investiert zu haben.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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Als (ansatzweiser) Chinakenner tut man sich doch etwas schwer, in diesem unserem Lande - Hochburg glutamatlastiger, gnadenlos entschärfter und also bestenfalls pseudonesischer - ähem - Kochkunst eine Empfehlung auszusprechen. Das Lao Xiang zu Prenzlberg, Zufallsentdeckung auf der Suche nach einer adäquaten location für den Freitags-warm-up-gig zum golocalen Berlin-Event, kommt in sofern einem eklatanten Glückstreffer gleich.
Schon beim Spinxen durch Fenster und Glastür macht das Lokal einen recht erfreulichen Eindruck, so dass unsere Viererbande keinerlei Skrupel hat, dasselbige dann auch zu betreten. Die mannsgroße Tonsoldaten-Nachbildung am Eingang kuckt halbwegs freundlich, im Gastraum dominiert dunkles Holz und Schnitzwerk. Die Stühle im Hauptraum sind mit altrosa dünnem Stoff bespannt, was sogleich Reise-Erinnerungen im Reich der Mitte erweckt. Der - natürlich unvermeidliche - China-Kitsch hält sich in erträglichen Grenzen. Die elegant schwarzgewandeten und durchweg anmutigen Damen des Hauses tragen zum gediegenen Gesamteindruck bei.
Das Lokal ist an diesem Abend mäßig besucht und blitzartig werden wir mit den opulent bebilderten Speisekatalogen versorgt. Dort findet man neben vielen alten Bekannten auch seltene Spezialitäten wie Fischbällchensuppe, Aal im Tontopf oder Salat vom Schweinemagen. Das Preisniveau liegt etwas über dem Durchschnitt, bleibt aber im absolut sozialverträglichen Rahmen - besonders wenn man das Volumen der aufgetischten Portionen ins Kalkül zieht. Die Pekingente für 4 Personen schlägt mit 88 Euro zu Buche - übrigens eine chinesische Glückszahl.
Für uns wurden aufgetischt: Kokosmilch - Suppe, verschärfter Rindfleischsalat, doppelt gebratenes Rindfleisch, Schweinefleisch in gebackenen Auberginen, Schweinefleisch süß-sauer, Grünkohl mit Pilzen - wie üblich wird alles gegenseitig probiert. Einhelliges Lob für die wahrhaft authentische Kochkunst. Meine Schweinerippchen-Suppe ist geschmacklich sehr wohlgeraten, doch erweisen sich die darin enthaltenen Knochensegmente als etwas 'mafan' - lästig. Ich bewundere die Chinesen dafür, dass sie solches, oder auch die nervigen Minigräten diverser Fischspezialitäten mit der Zunge separieren können, ohne sich ständig beim Essen in die Mundhöhle zu greifen. Aufgrund zuvor unfallfrei angewandtem Restchinesisch erhält der Autor ungefragt Ess-Stäbchen anstelle irgendwelcher Barbarenwerkzeuge vorgelegt - bejeistat! Dem Ingwertee bzw. der Apfelsaftschorle des anwesenden Kollegiums kann ich nichts abgewinnen - daher leckeres Warsteiner im großen ('da de') und kleinen ('xiao de') Gebinde.
Aufgrund der hocherfreulichen und seltenen Qualität des Speisenangebotes fällt das zwischendurch ganz leicht zeitverzögerte Auftischen desselben nicht weiter ins Gewicht. Fünf Sterne also - genau wie auf der chinesischen Staatsflagge.
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir T.geschrieben für:
Chinesische Restaurants / Restaurants und Gaststätten in Berlin
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Dä Lanxess Tower - eine der neueren Deutzer Landmarken in der vergleichsweise dezenten Skyline der Colonia. Zuvor lange als Hauptverwaltungssitz der Lufthansa genutzt und nach gründlichem Umbau inklusive neuer Glasfassade und Abtrennung des Nebentraktes am 3. September 2013 offiziell neu eröffnet.117.
Die Stahlbeton-Konstruktion endet nach 22 Etagen auf 95 Metern Höhe, was momentan dem jecken 11. Rang auf der Liste der neuzeitlichen kölschen Hochhäuser - also ohne Sakralbauten und sonstigem - entspricht. Der Bürobau entspricht dem DGNB Standard Gold und steht damit an der Spitze dessen, was heutzutage in diesem Bereich an Energie-Effizienz und 'Nachhaltigkeit' möglich ist. Bösartigen und unwahren Gerüchten zufolge sollen auch einige wenige der nichttechnischen Einheiten dort im Energiesparmodus unterwegs sein, aber das wäre dann natürlich auch anderswo vorstellbar. Außerdem entbehrt der Anblick des Towers nicht einer gewissen Coolness.
Der nach dem populären, wenn auch verstorbenen U.S. - Präsidenten Kennedy benannte Vorplatz ist eher schlicht gehalten. Eine breite Treppe verbindet denselben mit dem Bodenniveau nebst Zugang zur nahen Bahnhaltestelle 'Deutzer Freiheit'. Wie man als rollstuhlfahrender Besucher Zugang zum Tower bekommt, wenn man mit der Bahn anreist, erschließt sich mir nicht. Die wenigen Draußensitzgelegenheiten sind nur bei Windstille nutzbar und die nervige Dauerbaustelle an der östlichen Rampe der Deutzer Brücke trägt ebenfalls nicht zur Aufenthaltsqualität bei. Knallharter Stern-Abzug.
Genau wie das fast ebenso berühmte Empire State Building verfügt auch der Lanxess Tower über eine eigene Postleitzahl und ist bestens an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. In der eigenen Tiefgarage sind Abstellmöglichkeiten für die Automobile von Besuchern vorhanden.
Hauptmieter des Turms ist derselbige Chemiekonzern, der auch bei der unweit gelegenen Deutzer Arena als Namensgeber auftritt. Leider erhalten die Mitarbeiter auch bei Vorlage des Werksausweises keinen freien Eintritt zu den dortigen Veranstaltungen - aber dies nur am Rande.
Dafür gibt es auf insgesamt 38.500 Quadratmetern: kühle Eleganz, fließendes Mineralwasser mit individuell regulierbarem Kohlensäuregehalt und im Idealfall eine atemberaubende Aussicht auf die Colonia. Die Küchenzeilen mit jeweils angegliedertem Thekenbereich werden gerne für informelle Besprechungen genutzt. Gerade auch von denjenigen, die nicht das Zusatzprivileg eines unterhaltsamen Großraumbüros genießen dürfen. Auch die dortige Ausstattung ist gehobenen Standards und wurde mit Sicherheit nicht vom nahen Kodi-Billigmarkt herangekarrt. Man hat sich hier schon etwas richtig ordentliches gegönnt.
Firma Lanxess - nach persönlichem Eindruck ein ausgesprochen fairer und großzügiger Arbeitgeber - sieht sich momentan einem schwierigen Geschäftsumfeld gegenüber. Das gilt natürlich besonders auch jetzt, wo ich nicht mehr dabei bin (lol) Maaht et jot.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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OMG! Was ist DAS denn ?!? Krumm gelegen oder was? Krumm gearbeitet kann jedenfalls nicht sein. Kann man einen Hexenschuss auch in den Nacken kriegen? Und führt das dann zur gefühlten Auflösung der dortigen Bandscheiben? Über Nacht? Beim weiteren Umanandwälzen im Heiabett musste ich meinen Schädel regelrecht mit beiden Händen 'mitnehmen', da die Stützfunktion durch den Nacken nur unwillig und unter deutlichst wahrnehmbaren Schmerzen erfolgte. Gradeauskucken OK, Nicken geht auch halbwegs, aber beim rechts- und links Kucken muss sich schon der ganze Autor mitdrehen, recht nervig beim Autofahren. Sehr langsame Besserung unter massiver Voltaren-Schmerzgel-Applikation und schließlich zum Termin beim Orhopäden erschienen.118.
Nun hoffte/befürchtete ich, der Doc würde meine Malaise mit beherzt-kundiger Handgreiflichkeit 'Kracks-Croc' aus der Welt schaffen. Stattdessen wurde immerhin festgestellt, dass es nicht an den Bandscheiben oder irgendwelchen spontan verrutschten Knochen, sondern an einer massiven Verspannung lag. Vorsichtiges Durchbewegen bis zum baldigen Schmerzpunkt erlitten und sodann ein Krankenkassen-Rezept für 6 Sitzungen beim Physiotherapeuten meiner Wahl in Empfang genommen.
Dort, wo ich vor vielen Jahren schonmal erfolgreich zurechtgedengelt wurde, waren Termine knapp und man verwies mich freundlicherweise einige Hausnummern Richtung Osten, zum Merheimer Gesundheitszentrum unter der Regie des Diplomsportlehrers sowie geprüften Masseurs Thomas Müller. Welcher denn auch bei allen Sitzungen Hand anlegte (also nicht etwa die hübsche Dame, die mir bei meinem Erstbesuch die Behandlungstermine genannt hatte) Man begann erstaunlicherweise im Lendenwirbelbereich, denn dat hängt ja doch irgendwie alles miteinander zusammen und der Chef weiß schon, was er tut. Außerdem lief zwischendurch u.A. Sade's 'smooth operator' im allgegenwärtigen Radioprogramm.
Nachdem die ersten beiden Sitzungen ein ziemlicher Kampf für den Meister waren, stellten sich alsbald Fortschritte ein. Die jeweils ca. 20 minütigen Behandlungen verliefen sehr entspannend, angenehm und - wie sich nun zeigt - effektiv. Die Bewegungsfähigkeit meiner Nackenwirbelsäule ist jetzt fast wieder wie neu - und zwar schmerzfrey. Ich überlege jetzt bloß, ob ich nochmal um einen Termin beim Orthopäden bitte und da etwas rummaule. Vielleicht gibt's ja noch einen 6er Physio-Gutschein. (Nun gut, man zahlt als Kassenpatient schon noch insgesamt 19 Euro drauf) Vielleicht rückt mir der Doktor diesmal aber auch tatsächlich den Kopf zurecht - also metaphorisch.
Die mindestens fünf Mitarbeiter/Innen des Merheimer Gesundheitszentrums sind freundlich und machen einen kompetenten Eindruck. Die Räumlichkeiten sind gepflegt, wenn auch nicht mit irgendwelchen luxuriös durchgestylten Wellness-Oasen zu vergleichen. Hier wird allerdings auch nicht rumgechillt, sondern geholfen und im Normalfall auch geheilt. Das Leistungsspektrum des Hauses umfasst:
Physiotherapie, Massage, Krankengymnastik, Rückenschule, Lymphdrainage, manuelle und Elektrotherapie medizinische Fußpflege, Fango und Kosmetik. Es werden auch Hausbesuche durchgeführt.
Und wenn die Webseite eines Tages funktioniert, werde ich hier gerne noch einige Fakten nachreichen. Ich darf aber jetzt schonmal eine eindeutige Empfehlung aussprechen und versichern, dass das Gesundheitszentrum auch ohne Web-Präsenz real existiert.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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La Reina - Taperia & Restaurante verkündet die rot-gelbe Inschrift am Gebäude Constantinstraße Ecke von-Sandt-Platz. Solide Verpflegung scheint demnach möglich zu sein, also hinein in die gute Stube.119.
Die Speisekarte beginnt mit vielversprechenden Schinkenspezialitäten sowie diversen Salaten und belegten Baguettes. Im weiteren Verlauf wird dieselbe - wenig überraschend - von Tapas in beträchtlichem Variantenreichtum dominiert. Mein Mitesser war recht angetan von der gemischten Tapas Variadas Platte. Mir stand der Sinn nicht so nach Häppchen und ich hielt mich daher an die Fleisch- und Fischgerichte vom Grill - gute Entscheidung. Das Asado Steak war vorzüglich und das Werkzeug zu dessen Bearbeitung hätte auch einen Crocodile 'Das ist ein Messer!' Dundee beeindruckt.
Zu allen Hauptgerichten werden Kartoffeln und Salat gereicht, wobei letzterer eher pflichtschuldigst ('die Vitamine...') verspeist wurde. Ungute Entscheidung, denn für ein Dessert wie z.B. Crema Catalana oder Tarta de Santiago reichte die Kapazität dann leider nicht mehr aus.
Es sind jeweils 6 Sorten zivil bepreister offener Weiß- und Rotweine ausschließlich hispanischer Herkunft im Angebot. Sonstige Alkoholika: gute Auswahl an Apéritifs, Brandy und Cocktails sowie hausgemachte Sangria. Bei den - selbstverständlich - hier getesteten spanischen Brauereierzeugnissen lag das Estrella de Galicia geschmacklich deutlich vor dem bekannteren San Miguel und dem unbekannteren Mahou. Weiterhin sind die üblichen alkoholfreien Warm- und Kaltgetränke verfügbar.
Die Innendeko des oder besser der La Reina ist wie sie ist. Nämlich recht verspielt und mit seltsamen Lichterketten etc. etwas überladen. Vielleicht ist es ja das, was vom Betreiber unter 'mediterranem Flair' verstanden wird - aber wir wollen nicht pingelig sein. Die Bestuhlung des nicht allzu geräumigen Gastraums ist an manchen Stellen recht eng und man muss dann schon etwas aufpassen, dass man beim Verlassen seines Sitzplatzes nicht versehentlich das Gedeck des Nachbartisches abräumt, Aber wir sind ja noch jung und geschmeidig - Olééé.
Der Service ist flink und freundlich - ein entscheidender Wohlfühlfaktor.
Im Ganzen ist 'Die Königin' also eine erfreuliche Erscheinung im gastronomisch gut versorgten Deutzer Quartier.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
21.10.2015
Ich habe es wieder getan: das vorzügliche res asada Premium Steak in der Männerportion zu 300g. Perfekt dargeboten in der Wunsch-Spezifikation 'zwischen Englisch und Medium'. Auch die gegrillte Dorade gegenüber sah sehr gelungen aus. Dazu perlende Unterhaltung bis Toresschluss, ein mehr als bemerkenswerter Mittwochabend. Hasta manana, companeros ;-)
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'Was für ein Käse' möchte man beim Betreten und Durchstöbern dieses feinen Fachgeschäftes ausrufen. Und dies selbstverständlich im Zustande der Verzückung und nicht etwa aus Verärgerung. Beim Flanieren auf der turbulent-szenigen und meist auch gut bevölkerten Ehrenstraße kann man diese Ladenlokal schonmal übersehen, aber damit tut man sich als Käseliebhaber keinen Gefallen. Durch einen Fachartikel in der Tagespresse sensibilisiert, hab ich dann doch mal genauer hingekuckt:120.
Man betritt also die etwas unauffällige Schmalseite des Wingenfeld und erblickt rechter Hand sogleich die mehrteilige, einem Reifekeller entsprechend klimatisierte Käsetheke. Die Schwerpunkte des Angebotes liegen auf schweizer Käsesorten und französischem Ziegenkäse, was vielleicht die zeitweilige Abwesenheit des geschätzten Provolone erklärt. Dafür sorgen der Comté und der Gruyère Réserve für sensationelle Geschmackserlebnisse. Das gilt sicher auch für viele andere der bisher noch nicht probierten 250 bis 300 Käsesorten des Hauses.
Auf der vom Eingang aus linken Seite sowie im Kassenbereich des liebevoll ausgestatteten Ladenlokals finden wir allerlei Käsebegleitprodukte vor: Schinken, Senf, Essig und Öl, Oliven, Gelee, und Gebäck in beachtlicher Auswahl, zudem ein Sortiment passender Weine.
Bei Firma Wingenfeld handelt es sich um das 1896 gegründete, laut glaubhafter Selbstauskunft älteste Kölner Käse-Spezialitätengeschäft.
Im Jahre 1910 wurde der Unternehmensgründer Carl Wingenfeld in den Rang eines kaiserlichen Hoflieferanten erhoben. Das will heute nicht mehr allzuviel heißen (wir sind hier schließlich nicht in Wien) verdeutlicht aber ein gewisses Streben nach Qualität. Man legt Wert auf vertrauenswürdige Herkunft des angebotenen Sortiments, welches meist von kleinen Bauernhöfen stammt und auf Rohmilch basiert. Dafür geeignete Sorten werden im Hause z.B. mit Marc de Champagne verfeinert oder je nach Reifedauer in unterschiedlichen Variationen bereitgestellt.
Es werden regelmäßig Seminare angeboten, bei denen ausgewählte Käsesorten einer bestimmten Herkunftsregion - etwa der Normandie - in Verbindung mit passenden Weinen degustiert werden. Diese Veranstaltungen finden natürlich nicht im eher kleinen Ladenlokal, sondern im Weinturm, Subbelrather Str. 543 statt. Man widmet sich also auch der Weiterbildung der Kundschaft, die zuweilen etwas ratlos vor den ungeahnten Möglichkeiten der Käsetheke steht. Die aber auch im Laden selbst freundlich und kompetent beraten und dabei auch mit köstlichen Probierhäppchen versorgt wird. Auch die Webseite des Hauses erweist sich als informativ und lehrreich und erhält sogar eine Vielzahl käsehaltiger Koch- und Backrezepte sowie Ernährungstips. Check it out!
Verständlicherweise befindet man sich bei Wingenfelds auf preislich etwas avanciertem, feinköstlichem Niveau, zumindest im Vergleich zu den Supermarktsortimenten für den Normalbedarf. Das von mir erworbene, vielgestaltige Sortiment (siehe Abbildung) schlug mit etwas über 50 Euro zu Buche. Doch reüssierte man damit gar trefflich auf der zentralen Weihnachtsveranstaltung im Kreise der Familie. So gewinnt man Stammkunden.
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas