Bewertungen (226)
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Der Bahnhof Rolandseck, Baujahr 1856 bis 1858, verfügt über zwei Gleise und einen mittigen Bahnsteig, von dem aus man die einmal stündlich verkehrenden Regionalzüge in nördlicher (Köln) und südlicher (Koblenz) Fahrtrichtung besteigen kann. Mithin ist das Arp Museum das einzige Kunstmuseum mit hauseigenem aktivem Bahnanschluss - und dies eine etwas andere Bahnhofsbewertung.151.
Hans Arps Großskulptur 'Bewegtes Tanzgeschmeide' weist bereits aus großer Entfernung auf die nunmehr vorwiegend künstlerisch/kulinarische Nutzung des klassizistischen Bahnhofsgebäudes hin. Eventuelle Restzweifel werden von der Gebäudeinschrift 'Arp Museum' oder spätestens von der im Eingangsbereich aufgesprühten Baumgärtelschen Kunstbanane beseitigt.
Die Ausstellungsräume der Kunstkammer Rau und der Museumsshop finden sich im Bahnhofsgebäude. Über einen Verbindungstunnel nebst verglastem Aufzug erreicht man den von Richard Meier architektierten luftig-hellen Neubau auf den Rheinhöhen.
Der Neubau wirkt sehr hell und einladend - mit Ausnahme der noch gesperrten Räume für die Ausstellung 'Rapunzel & Co - von Türmen und Menschen in der Kunst'. Diese eröffnet am 6. April. Wahrscheinlich durfte ich deswegen dort keine Fotos machen, es sind aber wenigstens schonmal Einblicke vom Treppenhaus aus erlaubt. Ebenso wie das blitzlose Fotografieren andernorts im Museum.
Die aktuelle Hauptausstellung ist betitelt mit:
Rendez-vous des amis und enthält neben Werken des Künstlerpaares einige Exponate des befreundeten russischen Malers Alexej von Jawlensky. Jener ist mit einigen abstrakten Porträts, Leihgaben aus Wiesbaden, vertreten.
Von Meister Arp finden sich hier etliche kleine Skulpturen, die sich in schönem Schwung unter anderem am menschlichen Körper orientieren, aber meist ohne dessen Extremitäten auskommen. In der Ausstellungsbroschüre wird dies als 'Biomorphes Formenvokabular' bezeichnet.
Im Gegensatz dazu sind die Arbeiten der Künstlergattin Sophie Taeuber-Arp eher abstrakt - geometrisch, aber - wie einige gezeigte textile Arbeiten - nicht minder ansprechend.
Die Kunstkammer Rau - gelegen im Bahnhofsbau - beherbergt eine Porträtsammlung mit 50 Exponaten dieser Spezialdisziplin - vom 15. JH bis zum Jahre 2000. Unter anderem das im Bildmaterial enthaltenen 'Mädchen mit Matrosenkragen', Kees van Dongen, 1912. Diese Ausstellung unter dem Titel 'Schau mich an' läuft noch bis Mai 2014. Es folgt dort die Schau 'Leibhaftig - der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz.
Ein anständiges, modernes Kunstmuseum kommt natürlich nicht ohne Installationen (großformatige, dreidimensional angelegte, gerne mit Technik ausgestattete moderne Kunstwerke) aus. Im Hause Arp sind hier die humorvollen Sitzgruppen zu nennen: altmodische Stühle und Bänke, jeweils zu mehreren aus einem Stück gefertigt - oder 'Kaa': die aus Neonringen bestehende Lichtschlange im Verbindungstunnel zwischen Alt- und Neubau des Hauses - siehe Bildmaterial.
Mehrmals im Monat werden Konzerte - vorwiegend aus dem klassischen Repertoire - im Festsaal des Bistro Interieuer No. 253 aufgeführt. Seltener kommt es dort auch zu Lesungen. Im Museum werden Führungen zu verschiedenen Themen, Workshops z.B. für Schulklassen, Zeichenkurse und Kreativtraining geboten - ein ziemlich vielseitiges und volles Programm. Ostermontag, 21. April: Museumsfest, inkl. Sonderaktionen bei freiem Eintritt.
Außerhalb des Museumsfestes werden 9 Euro (ermäßigt 7 Euro) für den gesamten Komplex und 4 Euro (ermäßigt 2 Euro) für die Ausstellungen im alten Bahnhofsgebäude berechnet. Geöffnet Dienstags bis Sonntags von 11 bis 18:00. Die bordeigene Präsenz-Kunstbibliothek steht Dienstags von 11:00 bis 16:30 zur Verfügung.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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Bis jetzt war es ein prächtiger, gelungener Abend. Aber was jetzt kommt, führt bei einem Großteil der lokal Musikkundigen zu feuchten Augen und anschließend zu einer Ovation, wie sie diese Lokalität noch nicht allzu oft erlebt hat. Wir befinden uns im Zugabenteil des Chinesischen Neujahrskonzertes, dargeboten vom überaus hervorragenden Orchester des Musikkonservatoriums zu Shanghai. Und es erklingt, etwas fremdartig instrumentiert, doch unverkennbar: die alte Kölner Stadthymne 'Heimweh noh Kölle'. Eine Sternstunde (!) Die bei späteren Besuchen aus gleichem Anlass, aber anderen fernöstlichen Ensembles nicht wiederholt werden konnte. Doch an sehr (z.T. auch nicht so ganz) überzeugenden Musikveranstaltungen mangelt es seither nicht. Denn wir befinden uns nicht nur in irgendeinem Zugabenteil, sondern auch im Inneren einer hochwohllöblichen Institution.152.
Die Kölner Philharmonie ist Teil eines Gebäudekomplexes, in dem u.A. auch das Museum Ludwig untergebracht ist - und das als zweitgrößter baulich - architektonischer Wurf der Colonia gelten darf.
Zunächst als Museumskomplex mit Mehrzwecksaal geplant, wurde dann gottlob noch der seinerzeit am Ort fehlende moderne Konzertsaal ergänzt. Der 1980 begonnene heldenhafte Tief- und Hochbau zwischen Dom und Strom konnte 1986 zum Abschluss gebracht werden. Wobei allerdings die Schallisolierung eines Teils des neugestalteten Heinrich-Böll-Platzes vernachlässigt wurde. Jener Bereich muss nun während konzertanter Darbietungen mittels Flatterband und Wachpersonal von Passanten freigehalten werden, auf dass kein Schrittschall oder gar Skateboardgeschurgel den Kunstgenuss störe. Nachbesserung zur Zeit nicht in Sicht. Aber immer noch besser als der zuvor hier beheimatete alte Busbahnhof.
Im Inneren finden wir eine mittig positionierte Bühne, ähnlich wie im Amphitheater. Viel helles Holz, schwungvoll gegliedertes Auditorium für über 2000 Besucher, etwas technoide Überdachung mit sichtbarer Stahlträgerkonstruktion, sehr ansprechend bleu - gülden illuminiert. Akustik und Sicht sind sehr überzeugend.
Im Foyer sind einige Bars untergebracht, die neben Heiß- und Kaltgetränken auch Snacks und - ganz wichtig - Hustenbonbons bereithalten. Das zum Baukomplex gehörende Restaurant 'Ludwig im Museum' (Nää, dä Ligety es doch nix för misch...) kann direkt vom Foyer aus erreicht werden.
Für Gehbehinderte sind spezielle, über einen Aufzug erreichbare Plätze vorhanden. Das Foyerpersonal hilft. Toiletten sind ausreichend vorhanden und von adäquatem Pflegezustand.
Zur Aufführungspraxis: das klassische Repertoire, natürlisch. Symphonik, dargeboten von den beiden hochklassigen Hauskapellen, dem Gürzenich Orchester und den WDR-Symphonikern aber auch allen anderen führenden Klassik-Combos des Planeten. Orgelkonzerte vom hauseigenen Klais-Instrument, Kammermusik, Klavier- und Liederabende, Jazz, Pop, Weltmusik (s.o.), auch schrägere Events (vgl. meine letzten Beiträge im Musikthread)
Bei etwa 400 Konzerten und über 650.000 Besuchern im Jahr hat der in Fachkreisen durchaus beneidete Intendant Louwrens Langevoort sicherlich einiges richtig gemacht.
Konzertbegleitende oder allgemeine Ausstellungen stehen dem im Foyer lustwandelnden Besucher offen. Desweiteren gelangen regelmäßig Vorträge, Lesungen und Filme (letztere gerne auch stumm und von Live Musik begleitet) zur Aufführung. Ferner Workshops, Tage der offenen Tür und ähnliches.
Abgesehen von der Programmvorschau sind auch die einzelnen Programmhefte auf der Webseite verfügbar. Die gedruckte Jahresvorschau wird gegen geringes Entgelt postalisch zugestellt. Hardcore Fans können auch das alle zwei Monate erscheinende Musikmagazin der Philharmonie abonnieren - das macht dann 16 Euro im Jahr.
Während der Aufführungen sind eigene Bild- und Tonaufnahmen natürlich untersagt. Stattdessen besteht die Möglichkeit, selbst ins Fernsehen oder Videoportal zu kommen - viele Konzerte werden von Medienprofis aufgezeichnet.
Die Eintrittspreise sind auf den besseren Plätzen gerne dreistellig, aber es gibt auch dort wenigstens Ermäßigungen für Kinder, Schüler, Studenten, Auszubildende und Schwerbehinderte. Der Kartenerwerb erfolgt sinnvollerweise vorwech über die Webseite - das ist zwar mit Service- und Versandkosten verbunden, vermeidet aber Schlangestehen an der Tageskasse und ermöglicht kostenlose An- und Abreise mit den Transportmitteln des regionalen VRS-Verkehrsverbundes. Vielfältiges Angebot an Konzert-Abos. Bis zu 100 spontane Stehplatzkarten sind auch bei ausverkauften Veranstaltungen an der Abendkasse verfügbar - zum Einheitspreis von 18 Euro, ermäßigt 10 Euro. Fast täglich ab 12:30 kostenloser halbstündiger 'Musiklunch' - man wohnt dort Proben oder Kurzaufführungen bey.
So lasset das Spiel erklingen.
mit besonders vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Optik Schöggl, seit 1971 in Köln-Brück und auch im benachbarten Merheim ansässig, ist ein wenig mode-orientiert und vielleicht auch deswegen nicht als Brillendiscounter anzusehen. Wenn man aber keine Großfamilie mit optischen Hilfsmitteln zu versorgen hat oder alle paar Monate etwas Neues benötigt, passt es schon irgendwie. Auf der Webseite finden wir u.A. die Hersteller Levis, Rodenstock, Ray Ban, Silhouette, Dior, Cazal und Tom Tailor153.
Die Auswahl des Hauses reicht nicht an die ganz großen Läden und Optik-Ketten ran, aber ich komme zurecht, vgl. Profilbild. Im Angebot:
Standardbrillen - völlig überraschend - für Damen und Herren
Gleitsichtbrillen (hierfür spezielle Zertifizierung vorhanden)
Lesebrillen, worunter extra schmale Gläser verstanden werden, damit der Leser ab und zu auch mal klug sinnierend über die Brille hinwegkucken kann.
Bunte, trendige und besser auch strapazierfähige Kinderbrillen.
Sonnenbrillen verschiedener UV-Stärken. Auf Wunsch und je nach Modell auch mit den erforderlichen Dioptrien.
Das hätte bei mir aber 600 Euro gekostet. Daher habe ich mich für den praktischen Sonnenbrillen-Aufstecker (16 Euro) entschieden. Mit Feder-Halterung und gepolsterten Haltefüßchen, damit das Brillenglas nicht beschädigt wird. Kann auch nach vorne geklappt werden, wenn z.B. beim sommerlichen Cabriofahren mal kurz ein Tunnel dazwischenkommt.
Kontaktlinsen, auch multifokal (Quasi-Gleitsicht), Zubehör und Pflegemittel, hauseigene Werkstatt
Kostenlose Augenuntersuchung, Beratung, Notfallservice dahingehend, dass das Sehgerät innerhalb von 24-Stunden abholbereit ist.
Mein neuestes Spitzenprodukt hat extra dünn geschliffene Gläser, da sonst bei -8 bzw. -8,5 Dioptrien unschöne Glasbausteine erforderlich wären. Kunststoffrahmen neigen dazu, sich zu weiten und darob den Halt zu verlieren. Hier ist dann ab und zu ambulantes Nachjustieren erforderlich, was stets flott, freundlich und natürlich kostenlos erledigt wird. An sich könnte ich mir auch was zum Einrasten des Brillengestells an den Nasenrücken operieren lassen, ävver...
Nachtragend im April 2019:
Bitte verwenden Sie keine Taschentücher und erst recht kein Toilettenpapier zum Brillenputzen. Da könnte man nämlich genausogut Schmirgelpapier nehmen, wie sich nach Jahren gezeigt hat. Aber auch sonst waren mal wieder Nachfolgemodelle fällig. Eins zum Weitkucken, eins zum Lesen Jeweils um die 600 Euro, wobei das Lese- sprich: das geistreiche Modell zu Recht um einen Euro höher veranschlagt wurde. Kassenzuschuss eher symbolisch, aber da kann der freundliche Optikermeister ja nichts für. Ich sehe jetzt nicht nur besser, sondern vor allem auch etwas besser aus. Und verfüge nunmehr über einen soliden Vorrat an Poliertüchlein und -pasten.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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So! Freunde der Nacht....154.
Das waren - vor Urzeiten - die traditionellen Eröffnungsworte unseres Hauptfeldwebels, wenn ein Vortrag mal wieder etwas ausführlicher wurde. Passt also hier.
Aus Anlass meines heute stattfindenden ersten Golocal-Geburtstages (der andere Geburtstag ist irgendwann im Sommer) also foljende Anmerkungen und Einschätzungen:
EINE KÖSTLICHE PLATTFORM?
Als ich am 30.12.2012 auf der Suche nach den Öffnungszeiten des Buskers Irish Pub versehentlich auf eine merkwürdige Seite mit Bewertungsfunktion gestoßen bin, ahnte ich noch nicht, was sich daraus entwickeln würde. Die mir nach Anmeldung auf Golocal automatisch zur Seite gestellten 'Betreuer' habe ich in meiner ersten Amstshandlung erschrocken deaktiviert, wollte ja niemanden belästigen. Stattdessen wurde ich auch ohne Bewährungshelfer gar herzlich aufgenommen - und zwar von den Damen Tikae und Becoba. (those were the good ole days...) Seither hat sich viel getan, im Gefüge der allhier versammelten Charaktere und auch bei mir: meine Beiträge wurden ausführlicher - einen diesbezüglichen Höhepunkt erleben wir soeben hier - und irgendwann traute ich mich dann auch ins Forum, in neuester Zeit auch gerne mal etwas meinungsfreudiger.
Vom praktischen Nutzen unserer Plattform habe ich bereits höchstderoselbst profitiert. Und es macht mir viel Freude, auch für Andere dazu beizutragen. Wo sonst bekommt man schon die Möglichkeit, als engagierter Laie Beiträge einzustellen, die dann auch noch geliked oder gar prämiert werden? Tolle Sache, das!! Man ist ja auch nicht völlig frei von Eitelkeit :-) Wichtiger als meine maßgeblich durch Anregung aus Düsseldorf, Tübingen oder Hamburg (diese Aufzählung ist selbstverständlich unvollständig) erzielten Fortschritte im 'Creative Writing mit Nutzwertanspruch' ist allerdings die hier vorgefundene Community als solche.
In der es, wie wir alle wissen, auch schonmal rauher zur Sache geht, die aber im Großen und Ganzen eine gut funktionierende Ansammlung positiver, gebildeter Menschen ist, mit denen man gerne freiwillig einen Haufen Freizeit verbringt. Erlesener Sachverstand, kokettes Geplänkel, ins Alberne abdriftende Kommentarstränge und auch die hier und da aufblitzende beeindruckende Meisterschaft im Umgang mit unserer schönen Sprache bereiten mir hier allergrößtes Vergnügen. Die Möglichkeit zum regen, freundschaftlichen Austausch, zuletzt sogar verstärkt im Offline Bereich, kann nicht hoch genug gepriesen werden.
Hat Golocal mein Leben verändert? Das wäre zu hoch gegriffen. Aber eine Bereicherung desselben hat zweifellos stattgefunden. Die obige Kapitelüberschriftsfrage kann daher von Herzen mit ja beantwortet werden. Für fünf Sterne reicht es trotzdem nicht, denn man erkennt durchaus auch einiges an
VERBESSERUNGSPOTENTIAL
Hier ist an erster Stelle der allseits mit großer Beharrlichkeit und Berechtigung vielverfluchte Server zu nennen, der irgendwo in der norddeutschen Tiefebene installiert ist und auf Verstärkung hofft. Gerade eine Plattform, die etliche Neu-User von der strauchelnden Konkurrenz anlockt, kann es sich nicht leisten, ständig irgendwelche nervtötenden 'UPS' Fehlermeldungen zu generieren. Eine solides technisches Fundament ist eigentlich das Mindeste, was man von einer Online-Plattform erwarten können dürfen sollte. Hier hapert es leider immer wieder - trotz zweifellos vorhandener Kompetenz und Einsatzbereitschaft der Technos. Vielleicht täte ein Spendenaufruf in eigener Sache not, damit wir hier irgendwann mal weiterkommen.
Vielleicht hätte man das fragile System auch nicht mit den nett-verspielten Herausforderungen, Adelsrang-Koeffizienten und Sonstigem überlasten sollen. Jedenfalls nicht vor Bereitstellung adäquater Hardware-Kapazitäten.
Zu weiteren technischen Details kann ich mich nicht wirklich qualifiziert äußern - auch fehlt mir hier der Vergleich zu anderen Plattformen. Die suboptimale Suchfunktion und die betont umständlich zu bedienende Fotobox fallen allerdings auch mir auf. Dass nichts Internationales bewertet werden kann, ist zwar schade, aber eine Grundsatzentscheidung des Managements, die wir zu akzeptieren haben. Und die auch keine erbitterte Grundsatzdebatte mehr erfordert.
Im nichttechnischen Bereich würde ich mir eine bessere Kommunikation zwischen uns, den treuen Usern und dem allerdurchlauchtigsten Oberkommando wünschen - also nicht bloß auf direkte Ansprache durch PN, wodurch das Gesamtwissen ja sehr ungleichmäßig im Fußvolk verteilt wird. Sondern etwa durch regelmäßige Hausmitteilungen oder einfach mal Einschalten in wichtige, laufende Grundsatzdiskussionen. Man fühlt sich sonst allenfalls beobachtet, nicht aber für voll genommen.
Die immer wieder verblüffenden Löschungen von Kommentaren wegen Verstoßes gegen die Netiquette oder - noch besser - Mangels an 'sinnvoller Information' (LACH! Was müsste dann sonst noch alles gelöscht werden - auch an Bewertungen??) zeugen nicht immer von nachvollziehbar-stringenter Anwendung des Bannstrahls. So notwendig dieses Ordnungsinstrument zweifellos ist - es darf keineswegs in Verbindung mit einem Zufallsgenerator appliziert werden.
Gutscheinaktionen - vielleicht ein notwendiges Instrument zur Kundenbindung. Führt aber gerne zu Massenaufkommen völlig sinnloser Ein-bis Dreizeilerbewertungen, die geeignet sind, die Seriosität einer Bewertungsplattform zu untergraben. Dass solches Geschreibsel dann auch noch gegen mehr oder weniger hauchzarte Kritik seitens der ernsthafteren Autoren in Schutz genommen wird, ist kontraproduktiv und für Einige auch demotivierend. Davon müssen wir dringend wegkommen. Ich wäre sogar dafür, nur solche Bewertungen statistisch zu erfassen und mit Punkten zu versehen, die das grüne Minismiley (vormals Kleindaumen) erreichen. Man muss sich natürlich nicht als Romanautor betätigen, aber ein Mindestmaß an Informationsgehalt darf erwartet werden. Auch im Interesse der zahlenden Kundschaft, die eventuell mehr über sich lesen möchte als 'Netter Laden, geiler Sound' Es kommt nämlich manchmal eben doch ein bißchen auf die Länge an.
Das war das Wort zum Jahresausklang auf Golocal :-) Es steht zu erwarten/befürchten, dass der Autor noch weitere Golocal-Geburtstage wird begehen können. Danke fürs Durchhalten, und...
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
Nachtrag zum 1.1.2016:
Och? Ich bin ja immer noch dabei...
Dabei hatten wir hier auch im vergangenen Jahr so kunstvoll inszenierte Dramen und Skandälchen, Machtspielchen, rätselhaft aufkommende Sperrerey, und nicht zuletzt Ärger mit dem unausrottbaren Wurm. Dazu allwochenendlich hereinbrechenden Bewertungsmüll, der unsere Plattform nach außen hin völlig unglaubwürdig erscheinen lässt. Aber darüber mögen sich Andere Sorgen machen oder auch nicht. Wenigstens ist sowas ab und zu gut für herzerfrischende Kommentarstränge.
Ohne allzuviel Hoffnung auf Besserung muss hier auch die hingebungsvolle Pflege diverser Animositätern kritisiert werden, deren Ursprünge für Außenstehende im mythischen Dunkel liegen. An manchen Tagen mag man solches Sippengezänk à la 'Asterix auf Korsika' amüsiert verfolgen. Wenn es jedoch daran geht, wer für wen in Sippenhaft genommen wird, welche Fraktionen untereinander likes austauschen dürfen und welch überflüssige schlechte Stimmung dabei immer wieder aufkommt, hört der Spaß auf. Hier sollten sich Alle mal etwas weniger wichtig nehmen und bedenken, weshalb wir eigentlich hier sind: freiwillige Freizeitgestaltung, gesitteter Meinungsaustausch, gepflegtes Rumalbern und freundschaftliche Kontaktpflege. Oder etwa nicht?
Es werden tunlichst keine Namen genannt. Wer sich hier und da angesprochen fühlt - göh bittschön. Erwähnung verdient jedoch eine allhier sich gefunden habende, löblichst harmonierende und dabei keineswegs als 'geschlossene Gesellschaft' zu betrachtende Erscheinung: der Freundeskreis TÜ.
23.07.2018
Nach den Eindrücken der letzten Zeit, einschließlich heute, sehe ich mich außerstande, hier weiterhin 4 Sterne stehen zu lassen. Vielleicht schreibe ich später mehr dazu. Aber irgendwie lohnt es sich auch nicht mehr, glaube ich
mit Grüßen, Sir Thomas
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Das Museum für Frühindustrialisierung gehört zum Historischen Zentrum Wuppertal - zusammen mit dem Engels Haus. Schon hieraus ergibt sich, dass hier nicht nur Technikgeschichte präsentiert, sondern auch auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung während der Industrialisierung in Wuppertal eingegangen wird. Der behandelte Zeitraum umfasst die Jahre 1750 bis 1900. Zeitpunkt des Besuches ist der 14.12.2013 - wir sind zu neunt im Rahmen des 1. Wuppertaler Golocal-Treffens unterwegs.155.
Die Eingangshalle des 1983 gegründeten und 2004 stark erweiterten Museums - Rucksäcke und Wintermäntel bitte in den Spinden neben dem Empfang einschließen - ist mit dampfbetriebenen Exponaten im Original und in Modellgröße bestückt - schwarzglänzenden Dinosauriern der Antriebstechnik. Außerdem finden wir eine Spindelmaschine und einen großer Webstuhl vor - denn es geht hier im wesentlichen um die Textilindustrie. Ein großes, auf den Boden projiziertes Ziffernblatt signalisiert sodann die Arbeitswelt. Und in einem separaten Raum erlebt man Videobilder und vor allem die Original-Lautstärke am frühindustriellen Arbeitsplatz - 12 Stunden am Stück: nix für schwache Nerven.
Im Zwischengeschoss dann die Präsentation handwerklicher, halbmechanischer und maschineller Textilproduktion. Nach der von England ausgehenden industriellen Revolution nebst Einführung von Wasser- und Dampfkraft konnte diese fast unbegrenzt gesteigert werden. Für mich sehr beeindruckend, wie aus der doch recht robust anmutenden Antriebs- und Verfahrenstechnik überraschend filigrane Erzeugnisse entstehen. Auf mechanischem Wege können Bänder mit endlosen Mustern von großer Vielfalt und Farbigkeit erzeugt werden.
Hierfür verantwortlich ist die revolutionäre Lochkartensteuerung (statt zuvor fisseliger Handarbeit an den Kettenfäden) die der Franzose Joseph-Marie Jacquardt bereits 1806 entwickelte. Es konnte nun mit weniger Arbeitsaufwand (so dass die neue Fertigungstechnik anfangs durchaus umstritten war) mehr und billiger produziert werden.
Die hier erzeugten Kordeln, Bänder und Litzen waren einst unter der Gruppenbezeichnung 'Barmer Artikel' weltberühmt.
Die Präsentation der voll betriebsfähigen Geräte durch zwei Museumsmitarbeiter wurde durch lebhafte Co-Moderation der fachkundigen Exlenkerin ergänzt, die vom sogleich angebotenen Nebenjob allerdings dankend Abstand nahm.
Im hinteren Gebäudeteil schließen sich Exponate aus wohlhabenden Bürgerhäusern und ein großes feinziseliertes Wuppertaler Stadtmodell, aber auch Beiträge zu Themen wie Wohnungsnot und Auswanderung an. Beides nahm im Zuge der Industrialisierung (nicht mehr benötigte Textilhandwerker, stark arbeitsteilige Minijobs als Fabrik-Tagelöhner, Profitgier einiger - nicht aller - Unternehmer) bedrohliche Ausmaße an und wurde erst durch die bismarcksche Sozialgesetzgebung etwas eingedämmt. Ganz hinten im Gebäude schließlich ein nachgebautes frühzeitliches Lokalbahn-Abteil und weitere Gegenstände zum Thema Eisenbahn, die bei der Industrialisierung der Region natürlich auch eine bedeutende Rolle gespielt hat.
Im Obergeschoss schließlich eine große Webmaschine, mehrere Haspelböcke (handgetriebene Kleingeräte zum Aufwickeln von Baumwollfäden auf Spulen) eine hinterleuchtete Großaufnahme der sehr jungen Belegschaft und die Installation eines zeitgenössischen Klassenraumes. Mit Schulbänken, sütterlinbeschrifteter Schiefertafel und erschreckendem Stundenplan eines typischen Fabrikkindes (Alter: ab 6 Jahre) Um fünf in der Früh aus den Federn, volles zwölfstündiges Arbeitspensum - immerhin mit Mittagspause - zweistündige Abendschule in der Weberei, und wer weiß, was danach noch zu Hause los war. 'Voll krass' denkt das mit ungleich mehr Freizeit ausgestattete, oft gelangweilte und gottlob in späterer Epoche aufwachsende moderne Kind,
Zum Museum, das seine Wirkung auf den Besucher nicht verfehlt, gehören als Außenstellen zwei weitere kostenlos zu besichtigende Industriedenkmäler:
Der Kalktrichterofen Eskesberg - letzte erhaltene derartige Anlage zur Kalkgewinnung in Elberfeld-West.
Der Manuelskotten (Manewellskotten, sagt der Einheimische) am Kaltenbach - letzte mit Wasserkraft betreibbare Schleiferei, die auch heute noch von einem Remscheider Stahlwarenfabrikanten genutzt wird.
Ein überaus lohnendes Ausflugsziel, zumal in freundlicher und hochkompetenter Gesellschaft
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Das Deutzer Joe Champs besitzt im Vergleich zu den gleichlautenden Etablissements am Hohenzollernring und an der Luxemburger Straße einige wichtige taktische Vorteile:156.
1) fußläufige Entfernung vom bzw. zum Arbeitsplatz
2) nur hier: vorzüglich gekühltes und gezapftes Guinness, welches
3) dem inzwischen häufigen Besucher auf Fingerzeig oder gar unaufgefordert kredenzt wird.
Die im schwarzweiß gestreiften Football-Referee, wahlweise Guinness T-Shirt gewandeten jungen Servierdamen sind auf Zack und auch schonmal zum kumpeligen Plausch aufgelegt.
Wir befinden uns in einer American Sports Bar. Daher wird auf den 10 Flatscreens gottlob nicht nur Fußball, sondern auch Football, Basketball, Boxen oder auch mal schräges Zeug wie Kricket (Kindergeburtstag vor 40.000 Leuten in Karachi, New Delhi oder sonstwo in Südasien) gezeigt. Am 2. Februar 23:00 steigt ... na...? Ja logisch, die Super Bowl XLVIII Paady mit herrlischem Ami - Brimborium. Das fast wichtiger ist, als die sportliche Auseinandersetzung. Dieses Jahr im Met Life Stadium zu New Jersey, so dass man zeitzonenbedingt wenigstens nicht die ganze Nacht wachbleiben muss.
Das Lokal ist liebevoll mit Sportutensilien dekoriert, zur Zeit auch mit überflüssigem Weihnachtsplunder, aber der geht bald von selber weg. Geräumiger Gästebereich, an der Bar allerdings mitunter etwas beengt. Sanitäre Anlagen im Unterdeck - Pflegezustand 'noch akzeptabel'.
Verpflegung Champs-üblich: die bisher getesteten Burger und Chickenwings sind durchaus überzeugend, nett angerichtet und eindeutig hochwertiger - aber da gehört auch nicht allzuviel dazu - als bei den sattsam bekannten Multifilialisten. Klassiker natürlich coleslaw (Krautsalat), Spareribs, Steaks.
Auch vegetarische Burger und Wraps, Salate, Sandwiches und als Ergänzungshappen Nachos, Jalapenos oder Knoblauchbrot. Ferner amerikanischer Käsekuchen und Brownies.
Zum alkoholfreien Runterspülen Cola, Wasser, Schweppes etc, die üblichen Kaffeevarianten, Kako und Tee. Zum richtigen Trinken, abgesehen vom eingangs erwähnten Lieblingstreibstoff: Sion, Kilkenny und Radeberger von der Zapfanlage, einige. Flaschenbiere, u.A. Jever und Miller Lager. Aperol. Ordentliche Auswahl an Cocktails.
Sonderaktionen: Montags ab 17:00 all you can eat für 13,90 Euro. Business Lunch werktags 12:00 - 16:00 zu 6,90 Euro, Happy Hour Dienstags: Cocktails je 4,50 Euro.
Sternabzug allein aufgrund der Tatsache, dass die Verpflegung spürbar teurer ist, als bei den vielen Dönerlokalen in der näheren Umgebung - also trotz Guinness kein täglicher Kantinenersatz
Nachtrag 7.3.2015
Nichts hat sich geändert - und das ist gut so. Nur die junge Servierbrigade fluktuierte zwischenzeitlich ein wenig, so dass wir das übliche Getränk doch tatsächlich verbal spezifizieren mussten. Reichlicher und sortenreiner Konsum. Dazu unscharfer Chiliburger sowie andererseits Veggieburger für den ernährungstechnisch 'fortschrittlicheren' Kumpel. Gut besucht, keine störende Bundesliga mit FC-Beteiligung - toller Auftakt mit russisch - mexikanischer Fortsetzung.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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"Och nee", verkünden die Töchter "wir kaufen uns lieber selber was zu Weihnachten und ihr refinanziert das dann freundlicherweise, OK?" So geht das jetzt schon seit einigen Jahren - und es funktioniert auch ganz gut, aufgrund vorab festgelegter Budgets. Abgesehen davon hat keines der partiell schusseligen Elternteile Lust, in irgendwelchen techniklastigen Großkaufhäusern irgendwelche exakt spezifizierten Zubehöre oder Neugeräte zu erwerben, oder - alternativ - mit Klamotten oder Benjamin Blümchen CDs völlig danebenzuliegen.157.
Natürlich ist das unromantisch. Und natürlich gehören Zusatz-Kleinigkeiten unabdingbar zum Feschtle dazu. Der übliche Last-Minute-Weihnachtsüberraschungsbesorger schlägt also guerillamäßig und ohne langes Umherschlendern am wunderhübschen Glaswaren- und Kerzenverkaufsstand des Weihnachtsmarktes am Alter Markt zu. Und erblickt auf dem Wege zur Buchhandlung ("Papa, kauf dir doch auch was schönes, das wir dir dann schenken können") foljendes Kleinod, von dem nunmehr - endlich - rühmend die Rede sein soll:
Hussel - entdecke die Möglichkeiten, könnte man ausrufen. Landesweit führender Chocolatier und seit 1949 mit inzwischen über 230 Fachgeschäften, pardon: Confiserien am Start. Anmutung und Einrichtung wirken äußerst gediegen und man ist zunächst ein wenig in Sorge, ob nicht vorheriges Ausplündern eines Geldautomaten angeraten sein möchte. Doch was soll's: erstens führt man Plastikgeld mit sich und zweitens ist für den Nachwuchs - und die übrige adäquat zu beglückende Verwandtschaft - das Feinste gerade so eben noch gut genug.
Worunter hier zu verstehen ist: Schokolade - nicht nur in Tafelform, sondern auch mehrfarbig zu Alltagsgegenständen modelliert. Gar naturalistisch nachempfundene Bierflaschen, Kleintiere, Werkzeugsets und wohlproportionierte, nachlässigst bekleidete Damen und Herren.
Pralinés vielgestaltiger Ausfertigung (Trüffel, Sahne, Edelbrandfüllung, hell, dunkel, gemischt...) und in zahllosen Sortimenten. Präsentkörbe - auch mit echten Sektfläschlein (auch separat zu kaufen)
Große Auswahl an Kleinkonfekt, z.B. recht lebensnah aussehende 'Kieselsteine' zum selber eintüten. Weingummi, z.B: bierfarbene Gummibärchen im echten Bierglase, Gebäck, Marmeladen, Ingwerhaltiges, Marzipaniges, Lakritz, Tee, Kaffee, Kakao. Recht fantasievolle Geschenkartikel (Frustschutz-Bärchen, Stresskiller-Schoggi...)
Das Ladengeschäft ist - zumal wenn man gerade dem unbesinnlichen Menschenmassengewühl entkommen ist - eine helle, wohlduftende, faszinierend-gefährliche und von überaus freundlichem Personal geführte Oase der Ruhe und des dezenten Luxus.
Verführerischer Online-Shop - ab 40 Euro Lieferung frei Schokoholic.
Gesamtschaden am Schluss: 6 mittelgroße, einzeln von einer freundlichen Mitarbeiterin verpackte Präsente für insgesamt 23,60 Euro. Ich glaub nicht, dass man da meckern kann. Und auch nicht, dass der Kreis der demnächst schokoladig Überraschten hier mitliest ;-)
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Holla, ihr wart ja schon fleißig, liebe Brüder und Schwestern. Was könnte man denn noch schreiben, ohne sich in allzuvielen Wiederholungen zu ergehen? Genau: wie bereits festgestellt waren wir also keine Versammlung von antisozialen Network-Nerds oder sonstigen Psychos sondern ein trefflich Grüppchen gut draufseiender Mitmenschen. Die sich entweder bereits zuvor oder ansonsten eben letzten Samstach kennengelernt haben. Ganz easy, alles.158.
Bereits im Vorfelde hatte unser höchst verdienstvoller Organisator und Reiseleiter Exlenker einige Wuppertaler Hotels empfohlen, von denen mir das Ibis am geeignetsten schien.Denn es war klar, dass im Laufe der Veranstaltung mit Alkoholzufuhr gerechnet werden musste und demnach eine anschließende Schlafgelegenheit ratsam erschien. Im Hotelzimmer auf leichtes Fotogepäck umgerüstet und meine allererste Schwebebahnfahrt unternommen. Och, das Ding pendelt und schaukelt ja, obwohl ich noch nichts getrunken hatte! Es lag also tatsächlich an den engen Kurven und der Wagenaufhängung. Angesichts meiner stoischen Mitreisenden hat sich die erste Aufregung dann auch schnell gelegt.
Pünktlich am vereinbarten Treffpunkt angelangt und sogleich vom Exlenker in Empfang genommen worden. Auch gab es kleine, süße (aber nicht essbare) Weihnachtsfiguren vom Gastgeber und rot-güldene, sonnenbebrillte Mini-Weihnachtsmann-Anstecker von der lieben Blattlaus. Dankeschönst! :-)) Nach Feststellung der vorläufigen Vollzähligkeit (Exlenker und Exlenkerin, Blattlaus und Blattlauserich, bb-dd und isch) enterten wir das preisgünstige und kompetente Lokal Bremme Stuben. Die Pilzpfanne erwies sich als gute Wahl und Novae erschien wie üblich etwas später zum Treffen. Dä Jeck - statt sich von mir abholen und mitnehmen zu lassen... ejal :-) Eine fröhliche Runde, deren Fröhlichkeit bei zwei Glühweinrunden im anschließend aufgesuchten Barmer Weihnachtsmarkt noch zunahm. Also Gottlob kein Rumtrödeln an irgendwelchen Verkaufsständen, sondern - ganz im Sinne des gestrengen Zen - Konzentration auf das Wesentliche.
Sodann kurzer Fußmarsch zum Museum für Dingens, na.... Frühindustrialisierung. Daselbst endgültige Komplettierung des Teilnehmerfeldes durch Kulturbeauftragte und Begleitung. Für mich besonders faszinierend: die Kombination aus recht grobmotorisch anmutender Antriebs und Verfahrenstechnik und filigranem textilen Verarbeitungsmaterial bei kunstvollem Endprodukt. Privatführung und Co-Moderation durch unsere Exlenkerin werden als echtes Erlebnis in Erinnerung bleiben. Darüberhinaus höchst informative Ausstellung und Exponate zur Arbeits- und Lebenswelt während der Industrialisierung ab 1750. Etwas erschütternd die Darstellung des 16-Stunden Tages, - davon 2 Stunden Abendschule - eines typischen Fabrikkindes. Sprüche wie 'Booh is mir laaang weiii liiig' dürften in der (sehr) jungen Arbeiterschaft die Ausnahme gewesen sein.
Die anschließende Schwebebahntour findet bereits im Dunkeln statt - man gleitet stellenweise recht dicht an hellerleuchteten Privatwohnungen vorbei - fast so wie die Chicagoer Hochbahn am eleganten Domizil der Blues Brothers.
Kurzer Abstecher über den dicht bevölkerten Elberfelder Lichtermarkt. Dabei Novae und bb-dd verloren und wiedergefunden. Wäre sehr schade gewesen, gerade in Hinblick auf das nunmehr angesteuerte Barmer Brauhaus. Einem ehemaligen Schwimmbad in welchem man auch ohne aktives Schwimmbecken ganz vorzüglich - quod erat demonstrandum - absaufen kann. Nämlich verfügt die Gaststätte über eine institutseigene Brauerey. Ein sehr verdienstvolles Unterfangen, das von mir stets mit enthusiastischer Wirtschaftsförderung belohnt wird. Wupper Dunkel - die Entdeckung des Tages, abgesehen von den Düsseldorfer Kolleginnen. Zwei Literhumpen entleert, dazu gab es eine brauhaustypische Schweinshaxe und angenehmen Mainstream Rock. Vorzügliche und amüsante Unterhaltung. Die muntere, aber leider gesundheitlich etwas angeschlagene Exlenkerin begibt sich alsbald auf den Heimweg. Der (wiederum: wie üblich, kicher!) mit gastronomischen Schwierigkeiten kämpfende Novae verabschiedet sich alsdann. Es folgen das Düsseldorfer Kontingent und die Eheleute Blattlaus. Exlenker und ich unternehmen eine abschließende Nachtwanderung (na ja... noch nicht mal elf Uhr, aber im verschlafenen Barmen ist schon alles hochgeklappt) zur Schwebebahn, Deren letzte ich 3 Minuten vor Abfahrt erreiche. Es hat nie eine perfektere Organisation gegeben (!)
Jetzt hat sich hier doch einiges wiederholt - läßt sich nicht vermeiden. Vielleicht fällt den Anderen noch was Neues ein.
Isch kann nur saaren: eine Super-Aktion (!)
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Das Hotel Ibis im Zentrum Wuppertals (der bergischen Metropole) ist sicherlich ideal für budgetorientierte Kurzaufenthalte. 82 Einzel- und Doppelzimmer stehen ab 49 Euro zur Verfügung und sind mit Klimaanlage, Schreibtisch, Flachbild-Fernsehgerät und kostenlosem WLAN ausgestattet. Das Bett ist bequem, Stauraum und Ablagemöglichkeiten ausreichend vorhanden. Die Nasszelle ist fast vollständig aus Segeljollen-Hartplastik modelliert. Das wirkt, trotz Holzimitat am Boden nicht gerade anheimelnd, erleichtert aber sicherlich die Raumpflege, an welcher im Übrigen nichts auszusetzen ist. Angenehm sanfte Regen-Dusche, Haartrockner, Duschgel-Shampoo.159.
Das durchschnittlich bestückte Frühstücksbuffet (10 Euro pro Person) ist auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich und von 6:00 bis 12:00 geöffnet. Die kleine Hausbar hat rund um die Uhr geöffnet und hält neben Flüssigtreibstoff auch Snacks bereit.
Das Haus verfügt über zwei rollstuhlfreundliche Zimmer und ein sog. Business-Center mit Faxgerät. Wohlerzogene Haustiere sind willkommen, führen aber zu nicht näher definierten Mehrkosten.
Das Hotel liegt sehr verkehrsgünstig, wobei sich die entsprechend geräuschvolle Umgebung durch Schließen des Fensters weitgehend ausblenden lässt. Die Bundesbahn bedient den nahen Elberfelder Bahnhof, die Schwebebahn die Haltestelle Kluse. Für Automobile finden sich Abstellmöglichkeiten in der hauseigenen, kostenpflichtigen Tiefgarage, einem eingezäunten Privatparkplatz sowie einigen öffentlichen Parkhäusern in fußläufiger Entfernung.
Freundlicher Service, unkomplizierte Formalitäten. Für längere Kuraufenthalte ist das Ibis sicherlich ungeeignet, wohl aber für den feucht-fröhlichen oder sonstigen Kurztrip.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas
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Mylady is not amused. Hatte man doch zunächst keine Terminzusage für den jahreszeitlich anstehenden Rad- und Reifenwechsel am Automobil meiner Gattin machen wollen. Der heutige Plan bestand also darin, die bei Firma Procar eingelagerten vier Winterfüßchen dort abzuholen und bei einer näher am Wohnort gelegenen weiteren Autowerkstatt austauschen zu lassen. Nun begub es sich aber, dass der freundliche Servicemitarbeiter am Empfang ebendiese Operation doch noch völlig spontan dazwischenschieben konnte, Auch für die demnächst fällige Inspektion wurde noch ein Termin vor Weihnachten gefunden.160.
Frohgemut nahm man - die Operation zeitlich überbrückend - bei selbstgezapften Kaffeevariationen in der Chillout-Zone im Oberdeck des Hauses Platz. Sodann ein ausführlicher Rundgang mit Betrachtung der Dauerausstellung. Die Typenvielfalt des Herstellers BMW ist von zunehmender Unübersichtlichkeit geprägt. Daran wird sich mit der bevorstehender Einführung der 2er Serie (werksinterne Konkurrenz) und des Elektro-Kleinpanzers i3 sicher so bald nichts ändern.
Persönliches Highlight des Hauses: M6 Gran Coup, vollständig integrierte Zubehörliste, helle Lederausstattung, die von 420 kW bewegt wird. Für gerade mal... nun ja, schweigen wir. Ähnliches jedoch auch als Gebrauchtwagen, dann bereits im (oberen) fünfstelligen Bereich.
Etwas enttäuschend die X-Serien, besonders der seltsam hochgebockt wirkende X6. Leider ein ungewöhnlich hässliches Auto für diesen sonst so sorgsam auf hochwertiges Design bedachten Premiumhersteller. Auch mit dem immer dicker und höher werdenden 'Mini' kann ich mich nicht anfreunden und bleibe selbstverständlich bei meiner echten, schönen Engländerin Lady Guinevere.
Procar ist einer der landesweit größten BMW, Mini und Rolls-Händler mit vier Niederlassungen allein in der Colonia, welche vor einigen Jahren von Firma Hammer übernommen wurden.
Neben den üblichen Dienstleistungen eines größeren Automobilhändlers (Verkauf, Inzahlungnahme, Leihwagen, Wartung inkl. TÜV, Reifenwechsel, Reparatur, Ersatzteile, Zubehör, Finanzierung) sind hier auch Versicherungen - nicht nur fürs Automobil - im Angebot.
Die Räumlichkeiten sind hell und ansprechend, bedürfen allerdings der Auffrischung: der Teppicboden ist etwas abgewetzt, Wände und Treppengeländer könnten einen Neuanstrich vertragen, gerade im Angesicht der hochglänzenden Premiumkarossen.
An der Fachkompetenz im Hause besteht kein Zweifel: nicht nur beim heutigen Radwechsel, sondern auch bei anderer Gelegenheit (Wartungsintervalle, TÜV, diverse Karosseriebegradigungen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll) wurden zufriedenstellende Resultate erzielt. Der Service des Hauses konnte heute entscheidend bei Mylady punkten. Bei einem Gesamtschaden von bescheidenen 35 Euro für Umrüstung, Ölstandkontrolle und Scheibenwasch-Frostschutzadditiv.
mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas