Jetzt wohne ich schon so viele Jahre im Ruhrgebiet und bisher hatte ich es nie geschafft, den Gasometer in Oberhausen zu besuchen, dabei bin ich schon so oft daran vorbei gefahren. Am 20.4.2017 packte mich die Neugier dann doch und so machten wir uns auf den Weg, denn auch mein Mann, war zuvor noch nie hier. Wir stellten unser Auto auf dem kostenlosen Parkplatz ab und gingen die wenigen Meter hinüber zum Gasometer. 10.00 Euro kostete der Eintritt pro Erwachsenen, welchen wir bezahlten, um uns... weiterlesen
die Ausstellung „Wunder der Natur“ anzusehen.
Der Gasometer, wurde 1929 als Gasspeicher, für die Hüttenwerke aus der Umgebung in Betrieb genommen und war fast 60 Jahre im Betrieb. Es ist der größte Scheibengasbehälter Europas und ist ein imposantes Denkmal der Schwerindustrie. Er ist 117,5 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 67,6 Meter. Sein unglaubliches Speichervolumen von 347000 Kubikmeter, sieht man ihm von weitem gar nicht an. Erst wenn man unmittelbar vor dem Gasometer steht, siehst man erst wie imposant er ist.
Nachdem der Gasometer 1988 still gelegt wurde, entschloss man sich 1993/94 zum Umbau. Entstanden ist eine faszinierende Location, für Veranstaltungen und Ausstellungen verschiedenster Art. Der Gasometer gehört seit 2006, zur Route der Industriekultur und ist ein Wahrzeichen der Region. Nun genug zum Gasometer und jetzt zur faszinierenden Ausstellung „Wunder der Natur“, die hier besonders gut zur Geltung kommt. Seit 11. März 2016 bis 30. November 2017, kann man hier großformatige Fotografien bestaunen.
Die ersten Fotos gesehen, ließen wir uns entführen, in die faszinierende Welt der Tiere und Pflanzen. Jedes Individuum auf der Erde ist ein unglaubliches Geschöpf, welches ums Überleben kämpft, auch wenn es das Leben eines anderen kostet. Der Kampf ums Dasein, wird hier nicht nur in genialen Fotos, sondern auch in Filmen gezeigt. Ein Audioguide, vermittelt dem Besucher alles wichtige, was man über die Fotografien und deren Hintergründe wissen muss.
Super interessant ist der Film, über die Entstehung eines Babys im Mutterleib. Von der Befruchtung der Eizelle, bis hin zur vollständigen Entwicklung und Geburt. Fasziniert standen nicht nur wir, vor dieser großen Leinwand.
Geht man in die ganze obere Etage, so sieht man in 100 Meter Höhe, eine grandiose Skulptur der Erde. Beeindruckend und genial zugleich. Man kann sich hier hinsetzen und alles auf sich wirken lassen. Die Erdkugel hat einen Durchmesser von 20 Metern und auf ihr werden hoch aufgelöste bewegte Satellitenbilder projiziert. Staunen saßen wir in großen Sitzkissen und ließen die Welt mit einzigartiger Schärfe, mit wechselndem Tages – und Jahreszeiten, an uns vorüberziehen.
Anschließend fuhren wir mit dem Gläsernen Aufzug hoch auf die Aussichts-Plattform und wir hatten während der kurzen Fahrzeit noch das Gefühl, wie ein Kosmonaut über die Erde zu fliegen. Ein grandioses Erlebnis und es entlockte so manchem Mitfahrenden ein "oh" und "ah" .
Oben angekommen, gibt es einen tollen Ausblick auf die umliegenden Städte, des westlichen Ruhrgebiets. Ich habe wieder einige Fotos gemacht und habe sie wieder für euch ins Album gelegt.
Der Gasometer ist auch barrierefrei zu besuchen. So haben auch Gehandikapte die Möglichkeit, den Innenraum mit der wunderschönen Ausstellung und das Dach, per Aufzug, mit seiner tollen Aussicht zu genießen. Allerdings ist die Auffahrt zur Aussichts-Plattform sehr steil, sodass man sicher Hilfe braucht.
Alles in allem ist es ein tolles Ausflugsziel, mit einer faszinierenden Ausstellung. Der Gasometer, ist ein beeindruckendes Raumerlebnis mit dem gigantischen Charme der Industrie.
Toiletten sind draußen vor dem Gasometer. Sie sind sauber, gepflegt und ordentlich. Im Gasometer ist ein Souvenirshop, wo Bücher von der Ausstellung, Postkarten, aber auch Modeschmuck mit dem typischen Reviermotiven angeboten werden. Es gibt aber auch eine Gastronomie, die wir jedoch nicht besucht haben.[verkleinern]