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Nachtrag am Ende.941.
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Nach dem bekannten Ende von Tengelmann in Berlin ist die moderne Kaiser’s-Filiale im südöstlichen Berliner Stadtteil Friedrichshagen von EDEKA übernommen worden.
Viel hat sich bisher nicht geändert. Das Angebot der beiden Ketten war ohnehin ähnlich und bewegt sich zwischen preislich günstigen Hausmarken und Artikeln im gehobenen Preissegment. Die Kaiser’s-Marken werden nach und nach gegen das EDEKA-Sortiment ausgetauscht, wobei einiges Altbekanntes verschwunden ist.
Ansonsten gibt es weiterhin eine große Obst- und Gemüseabteilung sowie eine Frischfleisch-/Wursttheke.
Automobile Kunden können kostenfrei vorm Haus oder auf dem verpachteten Parkplatz hinterm Supermarkt parken. In beiden Fällen sollte man die Parkscheibe nicht vergessen: auf der Bölschestraße kontrolliert das Ordnungsamt, auf dem Parkplatz der Pächter. Teuer wird’s in beiden Fällen.
Nachtrag 19.3.2018:
Anfang März 2018 wurde im EDEKA-Markt eine "MilchQuelle" genannte Frischmilchtankstelle der Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH Buchholz in Steinhöfel in Betrieb genommen.
Angeboten wird pasteurisierte Frischmilch mit einem Fettgehalt von 3,9% in den Abfüllmengen 0,5 und 1 Liter.
Entsprechende Flaschen hält der Automat auch bereit - für 0,50 € (0,5 Liter) und 1 €uro (1 Liter) oder man bringt sich eigene Flaschen mit. Bezahlt wird per Münzeinwurf und gezapft per Knopfdruck.
Ob der Milchtankstelle bei dem überaus stolzen Preis von 2 €uro pro Liter eine lange Existenz beschieden sein wird, bleibt abzuwarten
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Mit vielem hätte ich am Rand des Gewerbegebietes Herrenberg, direkt an der B28 und nur wenige 100m von der Anschlussstelle Herrenberg (BAB A81) entfernt gerechnet, aber nicht mit einer Bäckerei mit angeschlossenem Café.942.
Das Café ist in einem Teil des modernen Backhauses von „Bäcker Baier“ untergebracht. Die Zufahrt kann man wegen der Enge der Kurven sportlich nennen. Parkplätze gibt es ausreichend.
Das Café selbst ist modern und durch die riesigen Fensterfronten lichtdurchflutet. Neben zahlreichen Innensitzplätzen kann man auch auf der Sommerterrasse sitzen, die wegen fehlender Umfeldbebauung sogar einen schönen Blick auf die angrenzenden Wiesen bietet.
Da es sich um ein Selbstbedienungscafé handelt, sucht man Kaffee und Kuchen an der großen Theke aus, bezahlt und sucht sich einen Platz. Neben Backwaren gibt es auch noch ein kleines Beisortiment.
Leider ist der Innenraum in keinster Weise geräuschgedämmt und so herrscht eine Lautstärke und Atmosphäre wie in einer Bahnhofshalle zur Rush Hour. Ein gepflegtes Gespräch war bei unserem Besuch jedenfalls nicht möglich. Das verdarb ein wenig die Freude an dem Besuch.
Kaffee und Kuchen waren sehr gut, lecker und bewegten sich preislich im ortsüblichen Rahmen. Wasser zum Kaffee gabs kostenlos an der Theke, ebenfalls in Selbstbedienung.
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Die ARAL-Tankstelle Pforzheim / Lohäckerstraße liegt günstig an der B294 und nur ca. 700m südlich der BAB-A8-Anschlussstelle Pforzheim-Nord. Damit lohnt es bei Fernfahrten auch, die Autobahn zum Tankstopp zu verlassen.943.
Es gibt mehrere SB-Säulen für die gängigen Kraftstoffsorten und eine Waschanlage. Zum Kassenbereich gehört ein großer Shop mit Imbiss.
Wir wollten nur unsere Reserven mit trinkbaren Flüssigkeiten auffüllen, was bei dem großen, allerdings tankstellenteuren Sortiment auch gelang. Die kassierende Servicekraft war nicht nur freundlich und flink, sondern auch noch ausgesprochen hübsch.
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Wenn man auf der A71 unterwegs ist, wird man nicht zwangsläufig an der Anschlussstelle Ilmenau-West abfahren, um einen Imbiss zu suchen.944.
Es sei denn, man hat Insiderwissen oder einen Wissenden an seiner Seite. Letzteres war bei mir der Fall und so landete ich 2 km südlich der Autobahn, am Stadtrand von Ilmenau, bei Axel’s Imbiss.
Strategisch gut am Rand des örtlichen Gewerbe- und Einkaufsgebietes platziert, unterscheidet sich der Imbiss nicht grundsätzlich von hunderten oder tausenden Imbissbuden, die man deutschlandweit an den Straßenrändern findet.
Der „Parkplatz“ ist behutsam anzufahren, denn er ist arg unbefestigt.
Das Herz des Imbisses ist der Verkaufsstand mit angebautem Grillverschlag. Denn anders als sonst oft werden hier Wurst und Co. nicht schnöde auf dem Elektrogrill oder in der Fritteuse warm gemacht, sondern auf einem Holzkohlegrill zubereitet.
Das Angebot ist umfangreich und günstig (siehe Speisenkarten-Link), die Wartezeit ist entsprechend der Kapazität des Grills. Meist geht es schnell.
Wer nicht im Auto essen will, für den gibt es ein paar überdachte Stehtische und ein paar ebensfalls überdachte Freiluft-Bank-Tisch-Kombinationen.
Beim ersten Besuch entschieden wir uns für die leckere Thüringer Rostbratwurst, ein Geschmackserlebnis, dass wir bei der Rücktour wiederholen wollten. Da waren wir dann aber zu spät dran und mussten nehmen, was noch da war: Beefsteak – einmal mit Jäger- und einmal mit Zigeunersoße. Das Beefsteak (natürlich auch vom Grill und mit Weißkrautsalat) war groß und gut.
Wenn vorrätig, kann man die Thüringer Ristbratwurst auch im Familienpack für den heimatlichen Grillabend erwerben.
Fazit: Wer die Zeit hat, seine Fahrt zu unterbrechen, sollte den Schlenker nach Ilmenau nicht scheuen.
Kleiner Wermutstropfen: Es gibt keine Toilette und hinterm Baum kann „Mann“ auch nicht mal kurz verschwinden. Bäume gibt es auch nicht ….
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„Bahnhof“ ist ein großes Wort für das, was bahnneudeutsch „Haltpunkt“ genannt wird.945.
Viel bietet der Bahnhof im Tübinger Stadtteil Derendingen nicht: ein Bahnsteig – mehr braucht die eingleisige Strecke nicht, sowie einen Fahrkartenautomaten, eine überdachte Sitzbank und einen Fahrplan – mehr gönnt die Bahn ihrer zahlenden Kundschaft nicht.
Immerhin erinnert der Streckenbetreiber „Hohenzollerische Landesbahn“ den Berliner Fernreisenden ein bisschen an die preußische Heimat.
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Wenns mal mit dem Auto gekracht hat, die Gegenseite die Versicherung nicht nennen will oder kann oder es einem selbst einfach zulange dauert bis der schuldhafte Unfallgegner seiner Versicherung den Schadensfall gemeldet hat und man nicht ewig auf die Schadensnummer warten will, kann man sich an den Zentralruf wenden.946.
Ist das gegnerische Kennzeichen bekannt, wird einem die Versicherung genannt und auf Wunsch wird man mit der jeweiligen Schadensabteilung verbunden.
Über weitere Möglichkeiten des Zentralrufs informiert die Internetseite.
Nun braucht man den Zentralruf hoffentlich so selten wie möglich, aber wenn man mal in der Klemme ist, ist es gut, dass es ihn gibt.
2x in 15 Jahren musste ich ihn in Anspruch nehmen, zuletzt Anfang April 2017.
Die telefonische Erreichbarkeit war jedes mal gut, die Callcenter-MitarbeiterInnen freundlich und kompetent.
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Das NOKI befindet sich im Einkaufspark von Berlin-Müggelheim und ist öffentlich mit BVG-Bussen zu erreichen. Für motorisierte Gäste gibt es ausreichend Parkplätze.947.
Man schmückt sich mit dem Titel „Asiatisches Restaurant“, aber von der Größe des Gastraumes ist es für mich eher ein Bistro. Zusätzlich kann man in der warmen Jahreszeit auf der Terrasse sitzen. Das Gebäude ist modern, das Ambiente und die Deko sind stark asiastisch-kitschig angehaucht.
Der Service ist freundlich und schnell.
Die Karte ist umfangreich und bietet allerlei aus der asiatischen bzw. chinesischen Küche sowie Sushi. Die Preise bewegen sich zwischen 1 und 8 €uro, bei Sushi zwischen 2 und 9 €uro. Die Sushi-Menüs kosten zwischen 5,50 €uro (für 1 Person) bis 48,50 €uro (für 4 Personen).
Alle Gerichte werden auch „To Go“ sowie mit Lieferservice (ortsnah) angeboten.
Fürs kochen zu Hause wars wiedermal zu spät und so entscheid ich mich für China-Pfanne mit Hühnchen zum mitnehmen für 5,50 €uro. Da frisch zubereitet wird, muß man ein bisschen Wartezeit einplanen. Die Portion war ausreichend groß und hat eigentlich auch ganz gut geschmeckt. Allerdings hätte es für meinen Geschmack ruhig ein bisschen asiatisch schärfer sein können.
Fazit: Gut, aber ob ich in dem kleinen Gastraum mit den vielen To-Go-Gästen unbedingt im Restaurant essen möchte, bleibt erstmal offen.
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Früher waren die Gemeinden wohl besser mit „öffentlicher Sicherheit“ versorgt. Rüdersdorf bei Berlin, direkt am östlichen Berliner Ring (A10) gelegen macht da keine Ausnahme.948.
Nach X Sparmaßnahmen und Personalreduzierungen ist in dem gar nicht mal so kleinen Ort, zu dem nach der Brandenburger Gebietsreform noch etliche Dörfer der Umgebung gehören, nur ein „Revierpolizei“ genannter Polizeiposten geblieben. Und dieser Posten ist, man will es kaum glauben, nur dienstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet!!
Bleibt im Notfall nur die 110 zu wählen und zu warten bis aus der nächsten ständig besetzten Polizeiwache die Kavallerie kommt. Das könnte Erkner sein oder auch Frankfurt/O oder die Kreisstadt Seelow ….
Seinen Sitz hat der Polizeiposten im Gebäude der alten Rüdersdorfer Postschule gegenüber der Kalkberger Kirche. Das Haus aus rotem Backstein wurde im Jahr 1900 für die Kinder von Beamten und Lehrern erbaut. Es verfügte 4 Klassenzimmer und 2 Lehrerwohungen und wurde bis in die 1970er als Schule genutzt.
Heute wird die Postschule gewerblich und eben als Polizeiposten genutzt.
Fazit Polizeiposten: Für eine Polizeipräsenz von nur 3 Stunden in der Woche gibt es nur 2 Sterne …
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Nicht immer war das preußische Militär ruhmreich. Vor allem zu Beginn der Napoleonischen Kriege 1806 hatten sich die preußischen Truppen seit ihrer Niederlage in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14.10.1806 nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
An eine solche Episode erinnert der Gedenkstein auf der Oderinsel von Küstrin-Kietz (ca. 60 km östlich von Berlin, 30 km nordöstlich von Frankfurt/O), gleich hinter der Brücke über den Vorflutkanal und etwa 1 km südwestlich der ehemaligen Festung Küstrin (heute Kostrzyn / Polen).
Preußen war nach Jena/Auerstedt militärisch und politisch zusammengebrochen, der König war auf der Flucht und hielt sich seit dem 19.10.1806 in der damals starken preußischen Festung Küstrin auf dem östlichen Oderufer auf. Als sich die Franzosen der Oder näherten, verließen König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise am 24.10.1896 Küstrin Richtung Ostpreußen. Der König hatte den Festungskommandanten Oberst Friedrich Wilhelm v. Ingersleben (1746-1807?) zu energischem Widerstand aufgefordert und eine Übergabe an die Franzosen verboten. Oberst v. Ingersleben versprach dem König, die Festung zu halten „bis ihm das Schnupftuch in der Tasche brenne“.
Ende Oktober 1806 erreichten die Franzosen die Oder. Am 31.10.1806 kam es im preußischen Brückenkopf auf der westlichen Oderseite zwischen Manschnow und Küstrin zu einem Gefecht zwischen 250 Mann französischer Kavallerie und einer Einheit mit 60 preußischen Soldaten unter dem Kommando von Leutnant Wilhelm v. Falkenhayn.
Angesichts der Übermacht forderte Falkenhayn von Oberst Ingersleben Verstärkung aus der Festung an, die Ingersleben mit fadenscheinigen Begründungen ablehnte. Die kleine preußische Truppe leistete zwar verzweifelt Widerstand, konnte der französischen Übermacht aber nicht widerstehen. Die meisten preußischen Soldaten und der Leutnant v. Falkenhayn fielen im Kampf, nur wenige Soldaten konnten sich in die Festung retten.
Am folgenden Tag erreichte die französische Hauptmacht das westliche Oderufer gegenüber der Festung. Entgegen der königlichen Order und seinem eigenen Versprechen leitete Oberst v. Ingersleben sofort die Kapitulationsverhandlungen ein und übergab die Festung Küstrin am 1.11.1806 kampflos an die Franzosen. Ingersleben wurde ua. die Übernahme in die französische Armee versprochen. Diesen Passus der Kapitulationsvereinbarung widerrief wenige Tage später Napoleon persönlich: „er könne keinen Mann gebrauchen, der seinen Herren verraten hat“.
Da die eigenen Soldaten gegen Ingerslebens Kapitulation rebellierten, mußte der Oberst zu seinem eigenen Schutz umgehend französische Soldaten in die Festung holen.
Friedrich Wilhelm v. Ingersleben wurde wegen seiner kampflosen Übergabe Küstrins in Preußen zum Inbegriff von Verrat, Unfähigkeit, Unehrenhaftigkeit und Feigheit, wurde verachtet und mußte fliehen. Sein weiteres Schicksal ist nebulös - von der Gesellschaft ausgestoßen und von der eigenen Frau verlassen soll er sich 1807 das Leben genommen haben.
Erst 1814 wurde Küstrin wieder von preußischen Truppen (Neumärkische Landwehr) unter Generalleutnant Johann Freiherr v. Hinrichs (1752-1834) zurückerobert.
Der Gedenkstein wurde vom Verein für die Geschichte Küstrins 1914 aus Anlaß der 100-Jahrfeier der Rückeroberung der Festung aufgestellt und ist diesem Ereignis und dem Gedenken an Leutnant Wilhelm v. Falkenhayn und seinen Soldaten vom Jahr 1806 gewidmet.
Bei den Kämpfen um Küstrin während des 2. Weltkrieges im März 1945 wurde der Stein umgestürzt, beschädigt und später vermutlich von sowjetischen Soldaten in den Odervorflutkanal geworfen. Da das Gebiet der Oderinsel bis zum Abzug der russischen Truppen 1991 Sperrgebiet der sowjetischen/russischen Garnison und nicht zugänglich war, blieb der Stein zunächst verschollen.
Erst 1993 wurde ein großes Fragment des Steins im Sediment der trockengefallenen Odervorflut gefunden und 1995 am alten Standort wieder aufgestellt.
Die Inschrift ist nur noch zum Teil erhalten. Eine neuanbrachte Tafel am Stein zeigt den ursprünglichen sowie einen erklärenden Text.
Fazit: Zusammen mit dem kleinen Denkmal „Gohrin 1807“ gleich daneben erinnert der Gedenkstein an Ereignisse regionaler Geschichte.geschrieben für:
Freizeitanlagen / Kultur in Küstrin Kietz Gemeinde Küstriner Vorland
Neu hinzugefügte Fotos
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Das 1987 eröffnete Gerhart-Hauptmann-Museum befindet sich in Erkner am südlichen Kreisverkehr (nach Neu Zittau, zur Autobahnanschlussstelle A10). Die Kleinstadt am südöstlichen Stadtrand von Berlin schmückt sich mit dem Titel „Gerhart-Hauptmann-Stadt“, lebte der Schriftsteller Ende des 19. Jahrhunderts doch für 4 Jahre hier.950.
Es gibt einen kleinen eigenen Parkplatz, ansonsten muss sein Glück auf der Straße versuchen. Vor dem Museum im ehemaligen Garten ist die ziemlich grauselige Skulptur des nackten Gerhard Hauptmann von Sabina Grzimek aufgestellt.
Das Museum selbst besteht aus 2 Komponenten – aus der Villa Lassen und einem schnöden Flachbauanbau.
Der Zugang erfolgt über den Anbau. Der Kassenbereich ist gleichzeitig Info-Punkt der örtlichen Tourist-Information.
Der Eintrittspreis ist mit 2 €uro sehr moderat (Ermäßigungen für Schüler und Azubis), die Fotoerlaubnis kostet 50 Cent.
In den angrenzenden Räumen sind dann Leben und Werk von Gerhart Hauptmann anschaulich dargestellt. Die Ausstellung ist übersichtlich und gut gegliedert und verzichtet auf endlose Texte bei der Info. Sie beschränkt sich angenehmer Weise auf das Wesentliche. Dieser Teil ist noch barrierefrei.
Die angrenzenden Wohnräume der Familie Hauptmann im Erdgeschoss der Villa Lassen sind es dann nicht mehr.
Wegen Lungenproblemen zog Hauptmann mit seiner Frau 1885 in die damals beschauliche und noch weit vor den Toren Berlins gelegene Gemeinde an der Löcknitz und mietete die Wohnung im Erdgeschoss der Villa Lassen. Hier lebte die Familie bis 1889.
Die Räume (Schlaf-, Wohn- und Arbeitszimmer) sind nur zum Teil original eingerichtet. Etliches wurde aus anderen Hauptmann-Stätten oder im Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts ergänzt.
Ob Hauptmann hier heute noch die nötige Ruhe finden würde, darf beim Blick aus dem Fenster des Arbeitszimmers bezweifelt werden, liegt die Villa heute am Schnittpunkt mehrerer Straßen.
Ein vierter Raum wird heute als Pausenraum genutzt. Auch ein Saal im Anbau wird für Veranstaltungen genutzt.
Gerhart Hauptmann:
Er wurde am 15.11.1862 im schlesischen Salzbrunn (heute Szczawno-Zdroj / Polen) geboren und wollte ursprünglich Bildhauer werden. Mehrere verschiedene Studiengänge in Breslau, Dresden, Jena und Berlin brach er ab. Während seiner Erkneraner Zeit begann Hauptmann seine schriftstellerische Tätigkeit.
In den folgenden Jahrzehnten wurde Gerhart Hauptmann zu einem der führenden deutschen Dramatiker und Schriftsteller seiner Zeit.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen ua. „Der Biberpelz“ und „Die Weber“. 1912 erhielt Gerhart Hauptmann den Literaturnobelpreis.
Zu Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er zunächst zu den Kriegsbefürwortern, später aber zu den Kriegsgegnern.
Während der NS-Zeit blieb Hauptmann im Land und arrangierte sich mit den braunen Machthabern, von diesen allerdings kritisch beäugt und auch mit Zensurmaßnahmen belegt. 1944 wurde er von Hitler in die „Gottbegnadeten-Liste“ der für das Regime unersetzbaren Künstler aufgenommen.
Während seines Aufenthalts im Lungensanatorium im sächsischen Wachwitz erlebte Hauptmann die Bombardierung Dresdens vom 13.-15.2.1945. Er schrieb damals:
„Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang Dresdens.“
Seit 1901 lebte Hauptmann im schlesischen Agnetendorf (Schlesien / heute Jagniatkow / Polen) im Riesengebirge und seit 1929 im Sommer auf der Ostsee-Insel Hiddensee.
Trotz eines sowjetischen Schutzbriefes wurde Gerhart Hauptmann 1946 von den polnischen Behörden aufgefordert, wie die meisten Deutschen, das nun zu Polen gehörende Schlesien zu verlassen.
Dazu kam es nicht mehr. Am 6.6.1946 starb Gerhart Hauptmann an den Folgen seiner Lungenerkrankung im 84. Lebensjahr in seinem Haus in Agnetendorf. Die von Hauptmann testamentarisch verfügte Beisetzung in Schlesien wurde von Polen verweigert und verhindert. Wochenlang blieb der Leichnam in einem Sarg im Haus Hauptmanns. Erst nach über einem Monat erteilte die polnische Verwaltung auf Druck der sowjetischen Militäradministration die Genehmigung zur Überführung des Leichnams nach Deutschland.
52 Tage nach seinem Tod wurde Gerhart Hauptmann nach einer Trauerfeier in Stralsund auf dem Inselfriedhof von Hiddensee in Kloster beigesetzt.
Fazit Gerhart-Hauptmann-Museum Erkner: Sehr interessantes, gut gestaltetes und nicht zu umfangreiches Museum.
„Ich habe vier Jahre in Erkner gewohnt, und zwar für mich grundlegende Jahre. Mit der märkischen Landschaft aufs innigste verbunden, schrieb ich dort Fasching, Bahnwärter Thiel und mein erstes Drama Vor Sonnenaufgang. Die vier Jahre sind sozusagen die vier Ecksteine für mein Werk geworden.“
(Aus einem Brief Hauptmanns an die Gemeinde Erkner im Dezember 1936)