Bewertungen (370)
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Unser Klavier ist abgegeben, und der alte Samrei, der es über Jahrzehnte zu Weihnachten gestimmt hat, weilt auch nicht mehr unter uns.101.
Geblieben ist sein schönes Ladengeschäft mit Musikinstrumenten von der Kinderguitarre bis zum ausgewachsenen Flügel und mit freundlicher Beratung und Bedienung.
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In den fast 40 Jahren, die ich diese Apotheke kenne, hat sich trotz Besitzerwechsels nichts geändert. Warum auch, sie hat eine Monopolstellung im Hamburger Vorort Sülldorf, man bekommt dort alles und man wird freundlich bedient, beraten und vor Risiken und Nebenwirkungen gewarnt.102.
Leider ist die Apotheke nur über Stufen erreichbar, dabei helfen zwar beiderseitige kräftige Geländer, aber eine Rufglocke unten am Gehweg könnte vielleicht eine Erleichterung sein…
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Schwer- und Massengüter konnten in motorlosen Zeiten nur mit dem Schiff effizient befördert werden. Schon im Altertum wurden deswegen künstliche Wasserstraßen angelegt. Als der erste Finowkanal ab 1605 entstand, konnte man hierzulande schon auf in Jahrhunderten gemachte Erfahrungen zurückgreifen. Trotzdem scheiterte das Projekt zur Verbindung von Havel und Oder zunächst. Hintergrund waren die Wirren um den Dreißigjährigen Krieg, kaum gebaut verfiel der Kanal schon wieder.103.
Es war Friedrich der Große, der die Industrialisierung der Gegend vorantreiben und dazu den alten Kanal in der Zeit von 1743-1753 reaktivieren und erweitern ließ. Etwa 43 km lang war das Bauwerk, das im Westen bei Liebenwerda begann und im Osten in die Alte Oder abfloss, dazwischen wurden 38 Höhenmeter mittels einer Vielzahl von Schleusen überwunden. Diese Schleusen wurden bald zum Problem, da sie auf die Größe von „Zillen“ ausgelegt waren, die, als „Kleines Finowmaß“ definiert, max. etwa 26,5 m lang und 3,1 m breit sein durften.
Der durch die aufkommende industrielle Revolution geförderte Warenstrom vermehrte den Schiffsverkehr und machte größere Schiffe erforderlich. Dem wurde im 19. Jh. durch den Bau größerer Schleusen mit zwei parallelen Kammern Rechnung getragen. Die Schiffe konnten jetzt bis zu 41 m lang und 5,1 m breit sein, das hieß „Groß-Finowmaß“.
Auch dies hielt der rasanten Entwicklung des Schiffsverkehrs nicht Stand. Deswegen wurde ab 1906 der „Großschiffahrtsweg Berlin -Stettin“ ausgebaut, und in diesem Zuge zwischen der oberen Havelniederung und der Alten Oder ein neuer Kanal gegraben. Der Finowkanal umwindet und schneidet die neue Wasserstraße in der Form eines liegenden seitenverkehrten S.. Der etwa 10 km lange auch „Langer Trödel“ genannte Westteil wurde ab Liebenwerda zur Sackgasse, der Ostteil blieb erhalten.
Und so sieht es 2018 aus:
Der lange Trödel hat seit 2016 einen Zugang zum neuen „Großschifffahrtsweg“ und kann damit wieder durchgehend befahren werden.
Die östlichen mehr als 30 km des alten Finowkanals stehen samt der Wasserbauwerke unter Denkmalsschutz. Der Kanal wird unterhalten, aber nur noch von der Ausflugs- und Sportschifffahrt genutzt. Die Schleusen werden überwiegend von den Mitgliedern eines Fördervereins mit Muskelkraft betätigt, die parallelen Kammern wurden zurückgebaut und dienen jetzt mit hydraulisch betätigten Sielen der Wasserstandsregulierung. Insgesamt ist es ein Idyll, das nicht nur auf dem Wasser befahren werden kann, sondern entlang der alten Treidelwege auch mit dem Fahrrad.
Wer sich mit dem Boot auf die Fahrt durch den Kanal macht, der sollte die Öffnungszeiten der Schleusen und besonders der Hubbrücke Eberswalde beachten. Geschleust wird im Sommer von 9:00 bis 16:45 Uhr. In den Schleusen kann es, je nach Fingerspitzengefühl der Wärter, schon mal etwas kappeliger werden. Nachtliegeplätze findet man bei den Ortschaften. 1½ Tage sollte man für die Passage mindestens einkalkulieren. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 6 km/h begrenzt. Eine Beschreibung der Schleusen ist hier:
https://www.kag-finowkanal.de/wassertourismus/schleusen/
So geruhsam eine Fahrt auf dem Kanal heute auch ist, für die Schiffer vor 150 Jahren muss es eine ungeheure Plackerei gewesen sein. Lange gerade Kanäle waren recht einfach zu befahren, lief der Kahn erstmal, so konnte er mit relativ wenig Kraftaufwand in Fahrt gehalten werden. Hier war es anders. Der Finowkanal ist kurvig und hat durchschnittlich alle etwa 3 km eine Schleuse. Da mussten die Kähne aufgestoppt und dann hineingezogen werden. In der Schleusenkammer wurden sie seitlich versetzt, um Platz für einen zweiten Kahn zu schaffen. So ging es weiter und auch die Lade- und Löscharbeit war kräftezehrend. Dazu kam, dass die an Bord auf engstem Raum lebenden Schifferfamilien, vorsichtig gesagt, nicht überall auf soziale Akzeptanz stießen.
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Für mich ist ein Jugendtraum in Erfüllung gegangen. Immer schon hatte ich mir gewünscht, dieses gigantische Bauwerk einmal zu sehen und auch die 36 Meter mit hinunter zu fahren. Jetzt hat es geklappt, gerade noch rechtzeitig, denn der Ersatzbau ist nicht termingerecht fertig geworden.104.
Der alte in den 40er Jahren des 18. Jahrhunderts gebaute Finowkanal mit seinen 17 Schleusen war einfach zu eng und zu langsam für den Frachtschiffverkehr geworden. Eine neue Wasserstraße sollte Havel und Oder verbinden. 1906 gab es den ersten Spatenstich für die neue Havel-Oder-Wasserstraße, die als „Großschiffahrtsweg“ für Kähne bis 65m Länge entstehen sollte (zur Einordnung: neue Binnengüterschiffe sind 85-110 m lang, Koppelverbände bis rd. 180 m). Für den Abstieg zur Oder wurde eine 4-stufige Schleusentreppe vorgesehen, die noch besteht. Daneben wurde von Anfang an der Platz für ein Schiffshebewerk reserviert, um den Abstieg zu beschleunigen. Europa war seit Jahrzehnten in einem euphorischen Wettbewerb um die exotischsten Hebewerkkonstruktionen.
Erste Planungen für das Schiffshebewerk gab es schon vor
dem 1. Weltkrieg, konkret wurde es ab 1923, zugleich wurde ein ausgeklügeltes Fahr- und Sicherheitssystem entwickelt, das bis heute bestens funktioniert. Die Errichtung erfolgte in Eisenfachwerkbauweise auf einer Bodenplatte.
Eröffnung war 1934. Mit einer Zuverlässigkeit, die man sich von heutigen Bauwerken auch wünschen würde, hebt und senkt sich der 85 m lange und gefüllt 4290 t schwere mit Gegengewichten ausbalancierte Trog. Die Fahrt dauert rd. 4 Minuten. Es gab bisher nur knapp 60 technisch bedingte Ausfalltage.
Längere Schlepp- oder Schubverbände müssen geteilt werden, um in den Trog zu passen. Die Kähne oder Leichter können dann mit einer Seiltreidelanlage in den Trog hinein- und später wieder hinausgezogen werden. Für längere Treidelstrecken gab es früher Elektroloks, die inzwischen aber außer Betrieb sind.
Weitere Zahlen zur Technik hat die Userin Wally.s in ihrem lesenswerten Beitrag genannt.
Das Bauwerk ist wirklich erlebenswert, ich kann eine Besichtigung nur empfehlen. Dabei kann man talseitig bis zur oberen Haltung des Troges heraufgehen und hat dann eine fantastische Aussicht in Hebewerk und Trog und über den Niederoderbruch. Wasserwanderer sollten die Gelegenheit nutzen, um auch den historischen alten Finowkanal zu befahren.
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In dieses Steak-Haus sind wir schnell hineingesprungen, weil gerade ein schöner Tisch hinter den zur Straße geöffneten Flügeltüren frei wurde. Voll war's - nicht nur im Lokal selbst, sondern auch in der gegenüber direkt an der Spree liegenden Außengastronomie. Die Lage am Wasser, nahe dem Bahnhof Friedrichstraße, ist toll, das Interieur nach meinem Geschmack gewöhnungsbedürftig.105.
Die von uns georderten Rib-Eye-Steaks (25 €/250g) empfanden wir als qualitativ durchschnittlich, sie wurden mit einem kleinen Salat serviert. Weitere Beilagen mussten extra bestellt werden. Wir nahmen "Pommes Lyonnaises" (4,50 €) , die genehmigungsfähig waren. Dazu gab es gut geschenktes Bier. Die Preise hatten wir so in dieser hauptstädtischen Touri-Ecke erwartet, die Speisekarte ist im Internet einsehbar.
Was beim Essen störte, waren unangenehme faulige Gerüche, die immer mal wieder bei uns ankamen, wir wissen nicht, ob aus dem Keller oder an diesem heißen Tag aus der Kanalisation. Und worüber wir uns beschwerten, waren deutliche Unaufmerksamkeiten des Services.
Dem Touristen ist von diesem Lokal nicht abzuraten - der Berliner wird gepflegtere und günstigere Alternativen kennen.
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Kaum hatte ich in der vordersten Reihe der toll über dem Finowkanal liegenden Holzterrasse Platz genommen, schon wunderte ich mich darüber, das die Verglasung des wohl als Windschutz höher gezogenen Geländers milchig und damit undurchsichtig war. Na klar, sagte meine Frau, man soll uns ja nicht unter die Röcke gucken können…. Schade fand ich es trotzdem, dass selbst ich als langer Lulatsch im Sitzen keine Aussicht aufs Wasser hatte. Und wenn ich nach oben schaute, dann war der Anblick der strapazierten Überdachung aus Stegplatten auch suboptimal.106.
Das war’s dann aber auch schon mit dem Gemeckere, die Terrasse ist schön mit Pflanzen ausgestattet, und der Gastraum ist stylisch-modern möbliert und dekoriert. Die geschmackvolle Ausgestaltung setzt sich bis in die Waschräume fort, deren weiße Fliesen mit schwarzen abgesetzt sind und völlig zu Recht den Eindruck von äußerster Sauberkeit vermitteln.
„Gönnen Sie sich einfach mal den Luxus und besuchen Sie uns“ heißt es auf der Homepage, und nach Luxus sieht das auch alles aus. Die Preise gehen entsprechend in Richtung Hauptstadtniveau, allerdings gibt es günstige Mittagsangebote.
Für höhere Preise erwartet man höhere Qualität. Da hört man gerne, dass die Inhaberin Dipl. oec. und, wie ich hoffe, „-troph“ ist. Das musste mit gesundem Essen getestet werden. Also haben wir Salate bestellt, mit gebratenen Champignons und Rindfleischstreifen (knapp 13 €). Da muss ich schon sagen „alle Achtung“, knackfrisch war’s, umfangreich und vielfältig, das Fleisch war reichlich und wirklich gut.
Und auch der Service durch eine flinke freundliche junge Dame gefiel uns.
Ich kann dieses Lokal wirklich sehr empfehlen und ich denke, man könnte da auch wunderschön seine Hochzeit feiern - na ja, für mich zu spät -
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“People on the river are happy to give”, heißt es in “Proud Mary”….107.
….. hier kann man es erleben. Ich glaube nicht, dass dieser Imbiss, der von einer holprig-herzlichen Frau mit der Hilfe ihres von einem Schicksalsschlag gezeichneten Mannes geführt wird, ohne die Solidarität der Menschen vom Fluß existenzfähig wäre. „Man trifft sich bei Simone“ - auch wenn der Kahn etwas weiter entfernt liegt.
Das „Bollwerk“ ist der Anleger, den der alte Schifferort Oderberg für die Personenschifffahrt unterhält. Gleich nebenan ist ein alter Raddampfer aufs Trockene gelegt und zu einem Binnenschifffahrtsmuseum umgestaltet worden.
Das „Bollwerksbistro“ steht unmittelbar am Bollwerk, ja man könnte sagen es ist Teil des Bollwerks, denn von dort wird auch die Versorgung der Schiffe mit Landstrom und Trinkwasser geregelt, und es gehört ein kleines Extrahäuschen mit Toilette dazu, die gegen einen kleinen Obolus jedermann offensteht.
Wie der geneigte Leser schon merkt, tue ich mich mit der Bezeichnung „Bistro“ etwas schwer. Es ist eine Bude, zur einen Hälfte Küche, zur anderen ein kleiner Gastraum mit Platz für drei, höchstens vier Tische. Die Ausstattung ist zusammengewürfelt und wird von einem singenden Fisch dominiert, wie ihn sich die vornehme japanische Dame über den Lokus hängt, um peinliche Geräusche zu übertönen.
Landseitig grenzt ein kleiner rustikaler Biergarten an. Für Gruppen wird draußen mit der Hilfe von Klapptischen Platz geschaffen.
Das puristische Speisenangebot besteht aus Fleisch mit Pommes oder Bratkartoffeln. Außerdem, und das führt hier deutlich zur Aufwertung, gibt es frisch und gut geräucherte Forellen. Wer die möchte, sollte sich vorher telefonisch anmelden. Nach Forellen in anderen Zubereitungsarten fragt man lieber nicht, dafür fehlen dem „Bistro“ Pütt un Pann.
Na klar bekommt man bei Simone auch ein ordentlich gezapftes Bier, eine gute Auswahl an Schnäpsen (und damit meine ich nicht edle Brände) hat sie auch. Viel Geld muss man für alles das nicht berappen, nur die Ansichtspostkarten fand ich nicht ganz billig.
Ich war in den letzten beiden Wochen zweimal dort. Beide Male war es richtig nett. Deswegen empfehle ich dieses „Bistro“ hier gerne, und das nicht nur für Wasserwanderer sondern genauso für Radler mit und ohne Motor.
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Gut organisierte helle und saubere Praxis,108.
einfacher, breiter Zugang - auch für Rollstuhlfahrer,
freundliche Mitarbeiterinnen,
sachlich möbliertes Wartezimmer mit Kinderspielecke,
behindertentaugliche große Patiententoilette mit Griffbügeln am
erhöhten WC.
Mit Termin kurze Wartezeiten,
Patienten mit akuten Beschwerden aber ohne Termin sollten zu Beginn der Vormittagssprechzeit kommen und müssen dann schon mal 2 Stunden warten.
Die sehr zielorientierte Frau Dr. Paps ist von schnellster Auffassungsgabe und Diagnostik. Sie erwartet, so mein Eindruck, einen Patienten, der seine Beschwerden schnörkellos und konzentriert schildert und sich dann ergeben in die Behandlung fügt. Meine Sorge, dass bei dieser Geschwindigkeit auch mal etwas übersehen und der Patient voreilig „in die falsche Schublade“ gesteckt werden könnte, war bislang unbegründet. Ich bin mit der Ärztin nicht unbedingt auf einer Wellenlänge, aber auch nicht unzufrieden.
Den Partner und Kollegen Herrn Dr. Steidtmann habe ich nicht kennengelernt
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Da gibt’s was auf die Ohren.109.
Es war eine Leidensgeschichte für uns Hamburger. Der Bau hat länger als das Doppelte der ursprünglich geplanten Zeit gedauert und die Kostenentwicklung war entsprechend. Hintergrund war insbesondere ein Streit über die Statik der Saaldecke. Gut, dass der ausgeräumt wurde, mir geht es nämlich so wie Asterix: meine einzige Sorge ist, dass mir der Himmel auf den Kopf fallen könnte….
Jetzt ist die spektakuläre Elphi unser großer Stolz. An exponierter Stelle unseres Hafens wurde sie auf einen alten Speicher aufgesetzt. Den Eingangsbereich bildet die „Plaza“, die über eine lange Rolltreppe erreicht wird, und die mit kostenlosem Ticket auch einfach mal so zum Schauen besucht werden kann. Von ihr aus erreicht man die Konzertsäle, ein Hotel, Restaurants und den äußeren Umgang, von dem man einen tollen Ausblick hat.
Glanzstück ist der große Konzertsaal, der von der Plaza über eine imposante Treppenanlage oder über Fahrstühle erreicht wird. Das Gewirr der Treppen und Foyers versteht man beim ersten Besuch noch nicht, aber überall stehen hilfsbereite Mitarbeiter, die den Besucher in die richtige Richtung bringen. Um den Saal herum wie innen drin fließen die Ebenen ineinander, alles nimmt die Bewegung des Flusses auf und manchmal hat man sogar das Gefühl, von so einer Bewegung mitgetragen zu werden.
Die Akustik ist bei symphonischen Konzerten von sensationeller Transparenz. Wenn es nicht gerade die Vielzahl der Violinen ist, dann kann man jedes einzelne Instrument klar heraushören. Viele der Musiker scheinen es zu genießen, dass der Raum ihre Einzelleistung herausbringt, ihre strahlenden Gesichter verraten es spätestens bei der Schlussverbeugung. Das plastische Hörerlebnis verhindert allerdings die Wahrnehmung eines wirklichen Pianissimos.
Ganz anders kann es leider werden, wenn Popkonzerte mit elektronischer Verstärkung gegeben werden. Die auf „Life“ ausgelegte Akustik macht den Toningenieuren offenbar zu schaffen. Moderationen werden schwer verständlich und die Transparenz der Stimmen und Instrumente ist eingeschränkt. Manchmal hört man den schrillen Laut von Rückkopplungen.
Immer allerdings hat man das Gefühl, sich in einer „Whispering Gallery“ zu befinden. Jedes von Zuschauern erzeugte Geräusch setzt sich im Raum fort.
Ich lege jedem Hamburg-Besucher ans Herz, die Elphi zu besuchen. Damit das zum Genuss wird, gebe ich folgende Tipps:
- die Elphi wird am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht, sie hat einen Fähranleger und der U-Bahnhof Baumwall ist nicht weit. Die meisten Konzerttickets sind zugleich Fahrkarten für den Hamburger Verkehrsverbund, zu dem auch die Hafenfähren gehören,
- man sollten spätestens 15 Minuten vor Konzertbeginn unten am Eingang ankommen. Allein die Fahrt mit der Rolltreppe dauert fast 3 Minuten,
- die Rolltreppe verläuft wie ein Schwanenhals, oben nimmt die Steigung ab. Das sollte aber nicht dazu verleiten, darüber wie auf einem Rollsteig zu laufen. Es bleiben kleine Stufen und die Stolpergefahr ist groß,
- wer nach Abgabe seiner Garderobe einem stillen Örtchen zustrebt, sollte nicht der Beschilderung folgen, die ihn in eine kleine umlagerte Anlage am Ende des Flures führt. Ohne Schlange und Wartezeiten geht es zwei Treppen höher im Hauptfoyer in der 13. Etage (hinter dem gut organisierten langen Getränketresen). Wer nur die Plaza besucht, findet auch dort Toiletten.
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Was ist das denn nun, ein Schnellimbiss? ein SB-Restaurant? Ich halte es für etwas dazwischen, und deswegen gibt es hier auch nicht den Sternabzug, den ich bei Restaurants vornehme, wenn ich Pangasius auf der Karte finde. Ja ich weiß, er wird verlangt, und ja ich weiß, die Zuchtbedingungen sind ein Quäntchen besser geworden - aber man fährt doch nicht an die Nordsee, um sich soetwas anzutun.110.
Gleich vorne am Eingang gibt es leckere Fisch- und Krabbenbrötchen und freundliches Personal.
Tellergerichte bestellt man hinten am Tresen, wird auch dort wieder sehr freundlich beraten und umsorgt und erhält zur Begeisterung kleinerer Kinder einen Pager, der blinkt und brummt, wenn das Essen fertig ist.
Ein bisschen länger kann es schon dauern, aber das Warten lohnt sich. Wir waren diesmal mit drei Generationen vor Ort, hatten Matjes, Bismarckhering, Scholle Finkenwerder Art (mit Krabben) und Fischfilets. Alles war gut zubereitet, reichhaltig mit Beilagen versehen und ansprechend dekoriert. Besonders günstig war das nicht, aber preiswert und deutlich besser, als in so manchem „richtigen“ Restaurant.
Das Lokal ist mit hellem Mobiliar freundlich ausgestattet. Familien mit Kleinkindern fühlen sich da ebenso wohl, wie ältere Herrschaften. Tische werden so zusammengerückt, wie man sie gerade braucht. In diesem Gewirr können Rollstuhl- und Kinderwagenfahrer wohl Schwierigkeiten bekommen, aber man kommt schwellenlos hinein, und alle machen Platz. Ein paar Tische gibt es außerdem vor der Tür in der Fußgängerzone, und über alles geht mit erfreulicher Regelmäßigkeit der Wischlappen.
Für Behinderte wird es in den sauberen Waschräumen etwas zu eng.
Auffällig ist die gute Luft im Gastraum, das erlebt man in Fischrestaurants oft ganz anders.
Ich kann dieses Lokal demjenigen sehr empfehlen, der preiswert, gut und einigermaßen schnell essen möchte, und den dabei ein wenig Unruhe nicht stört.