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Ich habe schon eine ganze Menge Erfahrung mit Pflegediensten. Egal ob es meine Großmutter oder meine Mutter war, die beide bis zu ihrem Ende in ihren eigenen vier Wänden bleiben durften, oder jetzt meine Schwiegermutter, die einfach zu alt ist, um sie noch in ein Heim „umzupflanzen“.81.
Mit der Zeit lernt man so die Zwangsläufigkeiten kennen, unter denen diese Dienste arbeiten. Man weiß, dass sie nicht jeden Tag zur selben Zeit kommen können, weil einfach zu viel Unvorhergesehenes zu Planabweichungen führt; und man weiß auch um die Schwierigkeit, qualifiziertes Personal zu bekommen, und um die Führungsprobleme, die besonders die an Idealen orientierten Träger haben.
Unter diesen Voraussetzungen ist das, was wir seit etwa einem Jahr mit diesem privatwirtschaftlichen Unternehmen erleben, schon sehr erfreulich!
Zu loben ist da besonders die junge Pflegerin, die der alten Dame liebevoll das Frühstück anrichtet, und dabei das Marmeladentoast so exakt in kleine Häppchen schneidet, dass es wie ungeteilt aussieht. Die anderen Pflichten, die, wie es nun so ist, auch schon mal nicht so ästhetisch sind, erledigt sie ganz selbstverständlich und diskret.
Und auch ihre Kolleginnen und Kollegen machen einen ruhigen der Patientin zugewandten Eindruck, egal ob es der Herr mit Migrationshintergrund oder die Dame im Ruhestandsalter ist. Die anderen habe ich nicht persönlich kennengelernt.
Sie alle sind nah am Menschen, sie alle müssen mit einem Management der Quantität und Qualität zusammengehalten werden. Da verstehe ich schon, dass die Pflegeleitung ein etwas anderes Auftreten hat. Trotzdem würde ich mir von dort ein Quäntchen mehr Vorsicht im Umgang mit den Angehörigen wünschen - allerdings mag es sein, dass meine insoweit gemachten unerfreulichen Erfahrungen nicht repräsentativ sind.
Der Pflegedienst rechnet direkt mit der Pflegeversicherung ab.
Das Unternehmen gehört seit Februar 2019 zur „DOREA Ambulant GmbH“ mit Hauptsitz in Berlin. Änderungen durch diesen Unternehmensverkauf sind für uns bisher nicht spürbar geworden.
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Wer die kubische Sterilität moderner Zweckbauten ungemütlich findet, der kommt hier räumlich voll auf seine Kosten. Mit seiner verwinkelten Architektur und seiner offenliegenden Balkenkonstruktion vermittelt das Caspari genau das, was man in dem uralten Gemäuer erwartet. Man muss aufpassen, sich nicht den Kopf zu stoßen, und wähnt sich in dem berühmt-berüchtigten Räuberwirtshaus im Spessart. Um es gleich zu sagen: Auch die WC’s sind nicht auf dem modernsten Stand, aber, wie alles, sauber.82.
Die im Internet einsehbare Speisekarte bietet vom norddeutschen Bauernfrühstück über diverse Salatvariationen bis zu mediterranen Datteln im Speckmantel und Pizzen so einiges, mit dem man Gäste anlocken kann. Ich aß ein Holsteiner Schnitzel, das in guter Qualität und mit einer reichhaltigen Beilage serviert wurde. 9,80 € wurden dafür aufgerufen, das empfand ich unter Berücksichtigung Hamburger Verhältnisse als günstig. Auch meine Frau war sehr zufrieden mit ihrem gegrillten Schweinefleisch-Spieß auf Gorgonzola-Sauce (ebenfalls 9,80 €).
Die Getränkepreise liegen im durchschnittlichen Bereich, z.B. 0,3 l Bier vom Fass 2,90 €, Grappa und Cappuchino je 2,70 €.
Das Personal war flink und freundlich, unser Kellner war allerdings für längere Zeit unsichtbar.
Ins Caspari entführt wurden wir von sehr lieben GoLocal-Freunden, deren Empfehlung wir sehr gerne weitergeben. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt.
Reservierung ist unserer Beobachtung nach jedenfalls für die Abendstunden anzuraten.
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Puh - Schlüsseldienst…83.
was hat man davon nicht schon alles gehört,
der Ruf der Branche hat massiv unter „schwarzen Schafen“ gelitten.
Aber manchmal braucht man den Schlossspezialisten, so auch ich, als die Schließung meiner Sicherheitshaustür knarzte und klemmte. Ich rief also dieses Unternehmen an, in dessen Ladengeschäft ich schon einige Schlüsselduplikate hatte fertigen lassen.
Unser Monteur kommt zwischen 13:00 und 14:00 Uhr wurde mir gesagt. Eine Viertelstunde früher war er schon da, jugendlich wirkend, drahtig im Auftreten aber weißhaarig. Er erklärte genau, was er machen würde, baute das Türschloss aus und stellte fest, dass es einwandfrei funktionierte, und nahm dann das ganze mehrfachverriegelnde System heraus und zur Überarbeitung mit in die Werkstatt.
Zwei Stunden später war er wieder da und zeigte uns auf seinem Smartphone Fotos vom festgestellten Fehler, der, ohne dass Ersatzteile bestellt werden mussten, behoben werden konnte. Alles wurde wieder zusammengebaut und justiert, wir haben jetzt das Gefühl, dass das Schloss noch nie so gut funktioniert hat. Kompliment.
Zum Schluss gab es den Hinweis, dass man bei Problemen mit Mehrfachverriegelungen möglichst schnell den Fachmann rufen solle. Denn wenn inwendig der Übertragungsmechanismus breche, der nur bei geöffneter Tür zugänglich sei, dann sei eine Notöffnung sehr aufwändig und mit Schäden bis hin zum Totalverlust der Tür verbunden. Regelmäßiges Ölen des Systems über die Öffnungen der Verriegelungen sei ratsam, der Schließzylinder selbst dürfe aber nicht geschmiert werden.
Und dann gab es noch die frohe Botschaft, das System sei besonders sicher, in gutem Zustand und werde noch sehr lange halten. Einbrecher würden gleich zum Nachbarhaus weitergehen….
Die Rechnung kam genauso prompt wie der Monteur und lag mit etwas über 200 € im erwarteten seriösen Rahmen.
Danke, es hat mir gefallen, wie das gelaufen ist. Ich hoffe aber trotzdem, dass ich den angebotenen 24 Stunden Notdienst nie brauchen werde.
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Dieses alteingesessene Blumengeschäft ist vor zwei Jahren von einer jungen ehrgeizigen Frau übernommen worden, der die Floristik schon in der Wiege lag. Das Angebot wurde erweitert und eine Filiale in Blankenese eröffnet. Der Kunde fühlt sich in beiden Läden räumlich etwas beengt, genießt es aber auch, so von schönen Pflanzen umgeben zu sein.84.
Die Geschäfte scheinen so gut zu laufen, wie man es bei der Lage gegenüber einer Friedhofskapelle erwarten muss. Entsprechend gibt es genug Personal, das sich freundlich um den Kunden kümmert.
Ich bestellte zuletzt ein Trauergesteck mit Schleife, das meinen Wünschen entsprechend zur Kapelle geliefert wurde und sich wirklich lange gehalten hat.
Das Preisnniveau entspricht dem, was man in Hamburgs wohlhabenden Elbvororten erwarten muss, und obwohl man hier also kein Schnäppchen macht, kann ich das Geschäft empfehlen.
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Das ist ein alter Kiosk, bei dem man bei Wind und Wetter vor der verschiebbaren Glasscheibe steht und seine Tageszeitung aus einem mit einer transparenten Plane geschützen Wagen fummelt.85.
Neuerdings ist dort auch noch der "DHL Paketshop 491" integriert. Mir graut vor der Aussicht, dort vor Weihnachten in der Schlange im Schneematsch zu stehen, um ein Paket abzuholen, das der faule Zusteller problemlos bei meinem Nachbarn hätte loswerden können. Zum Glück kommt meistens seine fleißige Kollegin...
Fleiß und Freundlichkeit muss man auch dem Kioskbetreiber attestieren, und darum radele ich bei gutem Wetter gerne mal dorthin.
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Ein bisschen eng geht es da zu. Das gleicht man aus, indem man den jungen Matjes zu seiner Saison vor der Tür von älteren zünftig in Fischerhemden gekleideten Herren verkaufen lässt.86.
Die von der fröhlichen Chefin geprägte Stimmung ist stets gut, die Ware ist superfrisch und die Salatzubereitungen sind sehr lecker.
Der Laden liegt ebenerdig und zentral in einer teuren Parkscheinzone. Wer traditionell am Freitag Fisch isst, wird Schwierigkeiten haben, einen Platz für sein Auto zu finden. Dann (und dienstags, mittwochs und sonnabends) ist gegenüber Wochenmarkt.
Inzwischen gibt es unter dem Titel "180° - 20 min" auch ein von der Chefin geschriebenes und von ihr zusammen mit Freunden herausgegebenes Kochbuch ISBN 978-3-046688-79-2, das ich sehr empfehle (und gleich im Erscheinungsjahr 2019 meiner Frau zu Weihnachten geschenkt habe).
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"Wat dem een sien Uhl is dem annern sien Nachtigall"87.
sagt man hier auf Plattdeutsch
(Die Eule des einen ist des anderen Nachtigall,
dem einen bringt es Glück, dem anderen nicht).
So war es hier. Engelhardt machte die Filiale neu auf und der einzige örtliche Konkurrent musste im Rahmen einer glücklosen Nachfolgeregelung schließen, da konnte man dann gutes engagiertes Personal übernehmen, das die Blankeneser Kundschaft und ihre Ansprüche kennt.
Hell und freundlich geht es in diesem Reformhaus zu, ich finde die Ausstattung aber ein bisschen langweilig. Dafür ist der Eingang ebenerdig und der Raum zwischen den Regalen breit genug für Rollstuhlfahrer.
Das Angebot ist reformhaustypisch, und was fehlt wird zuverlässig besorgt.
Ein wirklich empfehlenswertes Reformhaus, ich kaufe dort gerne aber nicht mit besonderem Kaufreiz ein.
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Ich kenne diesen Laden schon lange, habe ihn früher gemieden und bin jetzt begeistert. Aus einem von mir früher als dunkel und zugestellt empfundenen Geschäft ist eine moderne, helle und übersichtliche Verkaufsfläche geworden.88.
Das hat auch auf das Personal abgefärbt. Die kleine freundliche Verkäuferin, die uns jetzt bediente, und die, als sie sich vorstellte, gleich erwähnte, sie sei nicht mit dem unglücklichen norddeutschen Bankmanager gleichen Namens verwandt, war richtig super. Sie verstand unsere Wünsche, kannte ihr großes Sortiment bestens und flitzte für uns zwischen Ständern, Lager und Schaufenster hin und her.
Zirkusreif war es, wie sie mit Hilfe eines hochgehaltenen Kleiderbügels Ware ab- und wieder aufhängte, die für sie sonst nicht erreichbar gewesen wäre. Ich als hochgewachsener Mensch durfte nicht helfen.
Auch ihre vorbeikommenden Kollegen grüßten sehr freundlich - die gute Stimmung hat dann dazu geführt, dass meine Frau und ich deutlich mehr kauften, als ursprünglich geplant....
Das Geschäft liegt in dem nach einer Modernisierung durchaus angenehmen "Elbe Einkaufszentrum (EEZ)". Parkplätze gibt es reichlich, sie sind nach Ablauf einer Stunde gebührenpflichtig.
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Seit ich als 6-jähriger mit dem Klavierspielen begann und an vielen Konzerten teilnehmen durfte, ist mir der Name Bechstein ein fester Begriff. Das Unternehmen, das seine interessante Geschichte auf seiner Homepage darstellt, ist vor mehr als 160 Jahren in Berlin gegründet worden. Heute bezeichnet es sich als „der größte Europäische Hersteller für Flügel und Klaviere“. Aus den Anfängen als kleiner handwerklicher Betrieb ist eine stattliche Aktiengesellschaft geworden. Produziert werden die unterschiedliche Namen tragenden Produktlinien in Deutschland und Tschechien. Außerdem wird mit E-Pianos japanischer Provenienz gehandelt.89.
Auch Hamburg ist eine Klavierbaustadt mit beachtlicher Tradition - und einem Bürgertum mit der nötigen Kaufkraft. Da ist es klar, dass man sich entsprechend präsentiert. Die Räume dazu hat man jetzt im „Chilehaus“ gefunden, das zusammen mit dem umliegenden Kontorhausviertel und der Speicherstadt zum „UNESCO-Welterbe“ gehört.
Hinter den hohen Rundbogenfenstern des Parterres findet man unten einen Raum, der mit Klavieren und Flügeln vollgestellt ist. 143.000 € werden für einen Konzertflügel aufgerufen, aber es geht schon ab etwa 5.000 € los. Wer sich zuerst erproben will, der kann auch mieten, und für den, der dem Ärger mit den Nachbarn vorbeugen will, gibt es Klaviere, bei denen sich das mechanische Spielwerk stummschalten lässt. Weitergespielt wird dann elektronisch, gerne mit Kopfhörer.
Oben drüber ist ein Zwischenboden eingezogen. Da der nicht ganz bis zur Außenwand reicht, erhält auch er sein Licht durch die Fenster. Neben weiteren Ausstellungsstücken gibt es dort einen Bereich für Konzerte. Die Akustik ist nicht schlecht. Vom Straßenlärm ist kaum etwas zu hören.
Insgesamt ist eine sehr schöne, sehr harmonische Räumlichkeit entstanden. Fotos gibt es auf der Standort-Homepage. Für einen Besuch vereinbart der Interessent am besten einen Termin. Der junge Klavierbauer, mit dem wir dort sprachen, passte mit seinem zugewandten Wesen sehr gut in dieses Ambiente. Er erzählte uns auch, dass man sich durch Hinzunahme benachbarter Räume vergrößern werde.
Trivia:
Für Besucher gibt es hinter einem Vorraum, der zugleich Garderobe ist, je eine H und eine D WC-Kabine. Ich empfehle, die zu unisex-Toiletten zu machen. Es muss doch nicht sein, dass die hochbegabte unter Druck stehende Sopranistin panikhaft ihre Hand von der Klinke des H-Kabäuschen zurückzieht, nur weil ich in den Vorraum komme. Das für so manche Dame ekelerregende Urinal fehlt dort sowieso. Und hinterlässt nicht so mancher Besucher das Örtchen gepflegter, wenn er erwarten muss, es an eine Person des anderen Geschlechts weiterzugeben? So gemischt, wie in der Eisenbahn, ist das Publikum hier schließlich nicht…..
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Eine schlichte enge Bude, ein zuerst ungeordnet erscheinendes Angebot um Zeitungen, Schreib-und Tabakwaren, Bürobedarf und Lotto. Aber der Inhaber kennt sich aus, wie sollte es nach Jahrzehnten auch anders sein. Er krabbelt hinter seinem Minitresen hervor, zeigt, wo was liegt, und gibt Empfehlungen.90.
Größere Unternehmen werden ihren Bedarf woanders decken. Freiberufler und Gewerbetreibende sind hier schon eher richtig. Und der Privatkunde, der Glückwünsche verschicken will oder Korrespondenz im alten Stile pflegt, wird ebenso fündig werden, wie der Schüler, der Stifte und Hefte braucht.
Ein liebenswerter unzeitgemäßer Laden, der bei mir Reminiszenzen an die eigene Schülerzeit weckt, und die ist schon verdammt lang her.