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  1. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    "...und das ist Tofu!" beendet die nette Dame vom "Seoul" ihre Erläuterungen zu den 10 Banchan-Schälchen, die sie gerade vor uns aufgebaut hat.

    Aha. Tofu. Warum habe ich auf einmal so einen widerlich gammeligen Müsli-Geschmack im Mund; ich hab das Zeuch doch noch gar nicht probiert? Furchtbare Erinnerungen an die Tofu-Frikadelle, die ich nach einem Bissen angeekelt im nächsten Mülleimer entsorgen mußte, kommen hoch..

    Aber ich sitze ja schließlich beim Koreaner und habe keinen Veggie dabei, der mir eine unerfreuliche Diskussion über mein voraussichtlich baldiges Ableben infolge von Fleischfresserei an die Backe nagelt, sollte der Tofu mir nicht schmecken. Ich sitze hier ganz und gar freiwillig, um meine Korea-Nahkampferfahrung in Sachen Asia-Küche auszubauen und nach einer guten Erfahrung im "Korea-Haus"nun das "Seoul" auf den Prüfstand zu stellen.

    Der Empfang war schon mal positiv; der Chef (vermute ich mal) geleitete uns sehr freundlich zum reservierten Tisch im gut gefüllten Lokal. Im Hintergrund hantierte eine Koreanerin in folkloristisch anmutenden Gewändern mit einem köstlich duftenden Brutzelgericht herum. "Bestimmt sauteuer hier!" raunte mein Begleiter mir leicht beklommen zu, entspannte sich aber sofort nach einem ersten Blick in die Speisekarte.

    Vorspeise oder nicht? Gerüchten zufolge sind die Portionen im Seoul als „amtlich“ zu bezeichnen . Ach was. Paßt schon. Ich gehöre ja nicht zu den Leuten, die nach einem Tomatenschnitz und einem Salatblättchen pappsatt sind. Also Vorspeise.

    Wir orderten Wantan-Suppe und gebackene Wantans mit Fleischfüllung, das Rindfleisch-Bulgogi und ein unaussprechliches Gericht (Gemüsepfanne scharf mit Tintenfisch und Bauchspeck).

    Die Wantans wurden stilecht im Bambuskörbchen mit süßsaurer Sauce serviert und schmeckten hervorragend; die Wantan-Suppe fand ich ein Ideechen zu schlapp-habe ich beim Chinesen schon besser bekommen. Vielleicht nicht gerade eine koreanische Königsdisziplin? Oder auch Geschmackssache-mein Begleiter war zufrieden.

    Es folgten die besagten 10 Banchan-Schälchen mit den schon aus dem Korea-Haus bekannten Kimchi-Broccoli-Soja-und-sonstige-Rohkost-Variationen, aber auch mit einer Art Zucchini-Poffertjes (sehr lecker), etwas "irgendwie fischigem" und-dem Tofu. Ich kostete mit langen Zähnen und war positiv überrascht. Nein, nach Fleisch schmeckt das nun wirklich überhaupt nicht, auch wenn die Gesundheitsterroristen einem das immer einreden wollen. Es ist halt "nur" Pflanze - und schmeckt dafür überraschend gut!

    Die Hauptgerichte rollten an und wurden am Tisch gegrillt. Beim Blick auf die Fleischportionen war ich froh, daß ich zuhause nicht das Butterbrot gegessen hatte, das ich mir eigentlich wegen Mordshunger noch schmieren wollte. Das Fleischfresser-Teufelchen in meinem Magen jubelte bei diesem Anblick. Die Geschmacksnerven anschließend ebenfalls.

    Die Fischschweinbauch-Gemüsepfanne war relativ scharf und sehr exotisch, ich vermute mal: authentisch. Gewürzorgie pur. Noch eine große Apfelschorle zu fairen 3€ mußte dran glauben.

    Nachdem das letzte Reiskorn verdrückt war, hatte ich mit einem leichten "Handziehen" zu kämpfen, obwohl ich an sich mit Stäbchen jeglicher Art keinerlei Probleme habe - und damit vor dem Essen bei meiner Begleitung schamlos angegeben hatte. Aber das Hantieren mit diesen glatten, abgeplatteten, schweren Metallteilen ist eine Disziplin für sich..

    Der Chef kam dann natürlich auf ein Schwätzchen zu uns, als ich gerade versuchte, unauffällig unter dem Tisch meinen Hosenknopf zu öffnen. Hätte ich mal auf die Samstag-Abend-Ausgeh-Eitelkeit gepfiffen und nicht die hautenge, unnachgiebige Bux angezogen. Ein Königreich für 'ne Stretch-Schlabberhose! Knoten ins Taschentuch für's nächste Mal.

    Und das wird es geben, gelobten wir, als wir uns -gefühlte 2 Kilo schwerer- an der Naniwa-Schlange vorbei zum Auto schleppten. Und wir waren uns einig: Das Seoul bekommt ohne Wenn und Aber alle Sterne; aus drei Gründen:
    Grillen am Tisch. Preis-Leistung absolut korrekt. Und der Service war unglaublich nett; erläuterte auch, wie man das exotische Mahl richtig ißt und wozu die großen Salatblätter da sind:-)
    Das war vielleicht der größte Unterschied zu unserem ersten Korea-Versuch: Man fühlte sich nicht wie ein zahlender Dienstleistungsempfänger, sondern wie ein geschätzter Gast. Das geht-sogar hier in Klein-Schnöselsdorf!

    geschrieben für:

    Koreanische Restaurants in Düsseldorf

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    51.

    Ein golocal Nutzer Jetzt gehe ich mal zum Kühlschrank..... Wieder mal sehr, sehr schön geschrieben! Chapeau!
    Gruß Schroeder
    Ausgeblendete 10 Kommentare anzeigen
    bb-dd @Schroeder:Nur zu, da ist doch bestimmt was leckeres drin;-) Übrigens: Der Gaisburger Marsch ist schon wieder vorbestellt!
    Ein golocal Nutzer Heute lass ich mich begrillen: Von so einem 1000 Euro-Kugel-Gasgrill-Männer-bekommen einen.... "versonnen Gesichtsausdruck"- Helden.
    Da werde ich schlemmen ohne Ende.... und der macht keinen gegrillten Tofu!
    Gruß Schroeder
    JulPal Und wieder ist einer mehr infiziert :-D Einen Freund von mir kann man vermutlich auch nur noch operativ von seinem Weber trennen.
    Sedina Heute nehme ich ab, denn ich bin schon vom Lesen satt geworden. Ja der GD ist wirklich verdient. Herzlichen Glückwunsch!
    Hunnie Ich glaube fast es ist unmöglich dass es beim Koreaner nicht schmeckt!


  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    4. von 801 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    "Dan-ke für mei-ne Ar-beits-stel-le.." summend, mit zwischen den Augenlidern klemmenden Streichhölzern, hocke ich zu unchristlicher Morgenstund im Regionalexpress Richtung "verbotene Stadt". Mag mein Job auch oft nervig sein, er hat einen Vorteil: Die Fortbildungen finden immer in edlen Hotels statt. Und auf dem Weg zu einem solchen bin ich nun: Hyatt Regency, bekannt aus Film, Funk und Fernsehen, das feinste Haus am Platz, wo schon Michael Jackson und ähnliche Berühmtheiten abgestiegen sind. Ich bin gespannt.

    Die Anfahrt mit ÖPNV zu planen, war allerdings schon eine Herausforderung, denn die Homepage bot wenig Hilfestellung. Da wurden zwar liebevoll die Anfahrtswege von allen Himmelsrichtungen incl. Leitstrahlkoordinaten für die Landung mittels Heli, Privatjet oder Alpha-Centauri-Shuttle geschildert, aber unter "Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln" fand sich nur der lapidare Verweis auf das Streckennetz des KVB. Aha. Das sagt mir in etwa so viel wie der U-Bahnplan von Shanghai..

    Bin ich auch selbst schuld, wenn ich

    a) nicht Hyatt-standesgemäß mit dem Wagen anreise, weil ich
    b) zu geizig für's Parkhaus bin, aber abgesehen davon auch
    c) keinerlei Orientierungssinn besitze und dieses Parkhaus niemals erreichen würde, weil Köln für Ortsunkundige, besonders Düsseldorfer, eine sichere Todesfalle ist und ich eher zu Fuß oder im Rhein schwimmend eine Chance hätte, am "Zielort" anzukommen.

    Zwischenzeitlich wurde hier allerdings nachgebessert, wie ein erneuter Blick auf die Homepage bestätigt hat!

    Schließlich erreiche ich die protzig-klotzige Herberge, die in erstklassiger Rheinlage mit Domblick nicht schöner stehen könnte. Zufrieden registriere ich, daß der Rhein in Köln nicht so schön blau ist wie in Düsseldorf;-)

    Eigentlich kenne ich es von 5-Sterne-Tempeln, daß ein hilfreicher Mensch herbeigeeilt kommt, sobald sich ein Gast dem Tore nähert. Ich hab kein Gepäck, aber wenn ich welches hätte, müßte ich es schon selbst ins Hotel schleppen, denn es ist weit und breit niemand zu sehen. Naja, ich bin ja hier, um mich fortzubilden.

    Immerhin finde ich sofort die "Mezzanine-Etage" mit den Tagungsräumen. Ein kleines Frühstückssnack-Buffet ist für uns aufgebaut. Es gibt kleine Berliner und - verdammt - Minicroissants mit Schinken-Käse-Füllung. Diese furchtbaren Teile, deren furchtbaren Duft ich im Düdorfer HBF (Crobag-Stand; die böse Falle) noch standhaft umschiffen konnte. Jetzt nicht mehr. Schnell zugreifen, so lange sie noch warm sind..

    Kaffee muß her. Mir hätte ja eine große Kanne in einer verschwiegenen Ecke gereicht, in der ich unauffällig die zwecks Erwachen unbedingt erforderlichen sechs Tassen runterstürzen kann. Nix da. 5 Sterne. Also eine freundliche, adrette Hotelangestellte, die den Kaffee am Automaten abfüllt und freundlich lächelnd anreicht. Nach der dritten Tasse wird's mir irgendwie peinlich. Aber immerhin: Top Service.

    Unser Tagungsraum zwar fensterlos, aber immerhin angenehm klimatisiert. Es gibt ausreichend Kaltgetränke. Es gibt auch schicke Hyatt-Blöcke:-) Bestens. Fast hätte ich ja in einem Kölner Hotel erwartet, einen "Saal Düsseldorf" vorzufinden, mit Spinnen-auf-Schimmel-Deko an der Wand, Holzstühlchen und Klapptischen..Jetzt aber Schluß mit der Blödelei.

    Das Schönste an Ganztagesseminaren ist das Essen. Keiner gibt's zu, aber so ist es doch:-)
    In der Mittagspause erwartet uns ein Buffet. Es ist zu meiner Freude nicht nur überaus fleischlastig, sondern auch überaus lecker. Aber: Dank Qype weiß ich ja nun, daß die Vegetarier oder gar Veganer sich ausbreiten wie die Pest. Und wäre ich einer von denen, müßte ich beim Anblick dieses Buffets unter lautem "Buhuuu" in Tränen ausbrechen. Ein Veganer hätte gar nur ein paar armselige Beeren aus den Nachtischtöpfen essen können.

    Da sich aber niemand in meinem direkten Umfeld beim Anblick des fettigen Schweinebratens auf den Teppich erbricht oder angesichts des San Daniele-Schinkens einen Ohnmachtsanfall hinlegt, ist's mir grad egal.

    Um gerecht zu bleiben:Ich nehme an, daß das Essensangebot bei solchen Tagungen vom Veranstalter gesteuert wird und bei entsprechender Anfrage das Hotel auch "anderes" Essen bereitstellt:-)

    Raus aus der Bude, Zigarette. Endlich. Seinerzeit wurde es spätestens jetzt in Seminarpausen gemütlich, wenn die Raucher sich um den Aschenbecher versammelten und zwangsläufig netzwerkten. Da gab's oft nette Gespräche, und nicht selten zog der harte Kern nach dem Seminar noch zum Feierabendbier in die nächste Kneipe.

    Heutzutage stehen die Raucher mit dem Rücken zum Ascher und pressen ihre Smartphones ans Ohr, um im Büro anzurufen, als könnte es in den paar Stunden abgebrannt sein. Ich überlege kurz, ob ich mich dem Gruppendruck beugen und mein uncooles Klapphandy rausnehmen soll; lasse es und nutze die Gelegenheit, mich mal genauer umzusehen.

    Es gibt eine Art Biergarten; muß herrlich sein, hier bei schönem Wetter zu sitzen, so am Rhein..Der Biergarten ist nicht edel, Getränke muß man sich am Pavillon selbst holen. Sie sind nicht hyattmäßig bepreist, aber auch nicht günstig. Warum macht man das? Wer hier Gast ist, hat wohl kein Problem damit, 2 Euro mehr für ein Getränk zu berappen-aber wahrscheinlich damit, das Zeug selbst zum Tisch zu karren. 5 Sterne-nicht auf der Hyatt-Terrasse.

    Indoor ist alles vorhanden, was eine Luxusherberge ausmacht-gigantische Vasen mit schönen Blumen, ein plätscherndes Gewässer, Naturstein "Rosa Porrino" bis zum Abwinken. Als dieses Hotel gebaut wurde, war das Interieur wahrscheinlich die Fackel der Exclusivität-aber es ist nicht zu übersehen, daß das schon ein paar Jahrzehnte her ist. Alles ein bißchen in die Jahre gekommen, hier hat schon lange kein Innenarchitekt mehr Purzelbäume geschlagen, aber: es ist alles sehr gepflegt und "von zeitloser Eleganz", was ich persönlich etwas langweilig finde; insbesondere bin ich kein Freund von zu viel Holzvertäfelung. Ist natürlich Geschmackssache, aber im Vergleich zu anderen Hotels dieser Klasse haut mich das Hyatt diesbezüglich nicht vom Hocker.

    Das Indoor-Personal ist perfekt geschult, sowohl am Kaffeeausschank als auch an den Futternäpfen kann man über den Service nicht meckern. Abgesehen vom fehlenden Gepäckträger kann ich mir gut vorstellen, daß Übernachtungsgäste hier das volle Pampers-Programm erwarten können.

    Feierabend. Endlich. Die Sonne scheint. Ich geh ein Kölsch trinken; alleine. Die Kollegen müssen dringend ins Büro:-)

    geschrieben für:

    Hotels in Köln

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    52.

    Tikae Kenn ich , das klingt so vertraut !!!! Aber mein Chefchen hat sich mehr Mühe gegeben . Mit dem Essen . Und so :)))))))))))))
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    Darling 234NCM Was für ein Riemen! Mal wieder klasse :-)))).

    Und ja, Du hast recht: Wenn es seitens der buchenden Firma entsprechend gewünscht wird, stellt man sich gern darauf ein: "Wir haben 3 Veganer, sieben Vegetarier und die restlichen 4 essen tatsächlich noch Fleisch. Oh, fast hätte ich es vergessen: von den sieben Vegetariern und vier Fleischessern haben 5 eine Laktose-Intoleranz..." ;-))
    Sir Thomas bb-dd: eine schillernde Bewertungsperle von höchst amüsanter Querulanz, dabei fachlich einwandfrei. Bloß: der sich aus der verbotenen Stadt nähernde Regionalexpress hält am Deutzer Bahnhof. Von dort kann man fast schon einen Stein auf das Glashaus des Hyatt werfen und benötigt keinen Leitstrahl für den Endanflug. Völlig zu Recht begründaumt.
    Ex-Golocal OadM Wow! Das dürfte wohl die Krönung aller bisherigen Bewertungen sein, die wohlgemerkt auch schon fantastisch waren. Das ist ganz klar mehr als nur ein schnöder Grüner Daumen.
    KathiL
    Liebe bb-dd,

    was für eine tolle Bewertung! Dafür möchten wir Dir die Trophäe „Top-Bewertung“ verleihen!

    Wir geben Ästhet Recht bei seinem Kommentar, denn auch wir hatten das Gefühl zusammen mit Dir in Köln anzukommen und das Hotel von oben bis unten zu erkunden. Die meiste Zeit waren wir sehr neidisch, denn wer darf schon mal in einem Luxushotel tagen und bekommt dann auch noch morgens und mittags Lecker-Buffet (wir sagen nur Minicroissants!!!), den Kaffee persönlich vom Automaten abgefüllt und gereicht und das auch noch in angenehmem und stilvollen Ambiente?

    Auch wenn Du in Deinen Augen "nur ein Klapphandy" hast, konntest Du ja in Ruhe beim Rauchen alles beobachten und hast uns damit viele Schmunzler und eine wirklich tolle Bewertung beschert!

    Wir hoffen, Du hast Dir das Kölsch gut schmecken lassen – warst Du dafür eigentlich im Biergarten, der nicht den fünf Sternen des Hotels entspricht oder bist Du noch weitergezogen?

    Noch einmal herzlichen Glückwunsch!

    Viele liebe Grüße aus dem golocal-Office,
    KatiT und KathiB
    Sir Thomas bb-dd: was war denn überhaupt der Inhalt des Fortbildungs-Seminars? Schon vergessen oder? Herzlichen Glückwunsch zum Nobelpreis. Allein für solche Beiträge lohnt es sich, unserer köstlichen Plattform die Treue zu halten. Aber es gibt natürlich noch andere Gründe. Gruß aus der nichtverbotenen Stadt, Sir T.
    bb-dd Da komme ich nichtsahnend nach Hause an meinen Rechner und finde Weihrauch, Myrrhe und Gold vor:-)
    Vielen Dank; ich freu mich riesig, daß mein mitunter doch eher ausschweifendes Geschreibsel von so vielen Leuten offenbar gerne genommen wird:-*
    @Kathi: Nein, den Hyatt-Biergarten hab ich mir gekniffen. Nach so viel Luxus stand mir der Sinn nach Bedienung und einer urigen Kölschkaschemm..
    @Sir: Wäre ich auf den Inhalt des Seminars eingegangen, hätte der Beitrag niemanden amüsiert, fürchte ich;-)
    Sedina Weihrauch, Myrrhe und Gold kann der Mensch von der Küste nicht bieten, aber ein Sack voll Bernstein ist auch verdient.
    Ich habe da auch schon getagt, es aber bis auf den Biergarten nicht wiedererkannt.
    Und darf ich gegenüber der dd überhaupt erwähnen, dass ich drei Jahre gegenüber gewohnt und den K ö l n e r Karneval sehr genossen habe :-)
    bb-dd Nun, Sedina..räusper..es wurde mir auch schon zugetragen, daß der Kölner..hüstel..Karneval nicht so schlecht sein soll..
    Vielleicht schleiche ich mich mal heimlich hin und überzeuge mich selbst:-))
    Kulturbeauftragte Auch wenn ich zum wiederholten mal es gelesen habe, (wir wissen schon wo...) habe ich mich köstlich amüsiert :-D
    Deine Bewertungen sind stets Medalienverdächtig auch hier ist die Auszeichnung für die top-Bewertung mehr als Verdient! Glückwunsch von LM ebenfalls aus D... Chapeau ;-)
    Sir Thomas Dann wird aber auch davon adäquat und möglichst nicht kölschtümelnd berichtet, wenn ich bitten darf
    bb-dd Sir, das versteht sich von selbst. Wir Düsseldorfer sind schließlich die Objektivität in Person;-)
    Sedina Wenn ein Sir die kölschen Truppen im karnevalistischen Städtestreit anführt, wäre selbst ein gelassener Hanseat als Schlichter überfordert


  3. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    2. von 9 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Ha- Berlin hat es, und Düsseldorf hat es auch!!
    Wo ich mir doch immer wie der reinste Bauer vorkomme, wenn ich sehe bzw. lese, was unsere schöne Hauptstadt alles so zu bieten hat..

    Aber auch hier haben Freunde des guten Geschmacks, die die automobile Tristesse auf Deutschlands Straßen nicht mehr sehen können, die Gelegenheit zur kleinen Augenpflege zwischendurch. Im ehemaligen Lokschuppen kann man sie bewundern, die feinen Karossen, die alles sind-nur nicht neu und langweilig.

    Mal ehrlich: Abgesehen von den Hardcore-Profis-wer kann heutzutage noch "im Vorbeifliegen" eine Automarke von der anderen unterscheiden?
    Vielleicht könnt Ihr es - ich kann es nicht. Allenfalls erkenne ich Kleinwagen, Mittelklasse, Bonzenklasse. Und natürlich im Rückspiegel den Stern oder den bösen BMW-Blick, wenn mir mal wieder einer heimleuchtet, weil ich mit 160 auf der linken Spur "parke".

    Das Thema "schöne Autos in neu" ist mir jedenfalls irgendwann Anfang der 90er unmerklich abhanden gekommen. Und inzwischen zuckt mein Ästhetiknerv fast nur noch, wenn ein Teil mit H-Kennzeichen in meinem Blickwinkel auftaucht.

    Klar, auch früher gab es Autos, die von der Karosse her eher daneben waren. Technisch sowieso-aber Technik hat mich noch nie auch nur ansatzweise interessiert. Lieber mit 110 kmh im Jaguar XJS rumschleichen als mit 250 Sachen im Cayenne unterwegs sein. Was nützt mir die schnellste Karre, wenn ich jedesmal erbrechen muß, wenn ich mich meinem Fahrzeug von außen nähere?

    A propos Erbrechen: Schon als Kind hatte ich ein sicheres Gefühl für gutes Autodesign. Waren mir Stiefpapas Fahrzeuge nicht genehm, bediente ich mich gern des kindgemäßen, absoluten Ich-hasse-dieses-Auto-Terrorinstruments und machte den obligatorischen Sonntagsausflug zur Hölle für die lieben Eltern.

    Den alten Chrysler, das Ami-Schiff, liebte ich natürlich. Da ist nie was passiert.

    Aber dann kam der Ford Granada. Ich hasste ihn, der roch auch so komisch.
    Nach höchstens 2 km: "Halt an, das Kind hat gekotzt."
    Der Ausflug war gelaufen.

    Die Strafe: Der Nachfolger, Audi 80, entsetzlich. Ich hasste ihn noch mehr. Hier schaffte ich es schon, das Sonntagsessen auf der Rückbank zu verteilen, bevor wir überhaupt losgefahren waren.
    Der Ausflug war gelaufen.

    Natürlich hab ich das nicht mit Absicht gemacht. Echt nicht. Aber es mußte mit den Fahrzeugmodellen zu tun haben. Denn danach kam der Opel Diplomat. Ich liebte ihn. Und liebe ihn noch heute. Schlecht wurde mir darin nie. Stattdessen faßte ich den festen Vorsatz, mit 18 sofort den Führerschein zu machen und mir einen Diplomat oder Admiral anzuschaffen.

    Ich Häschen-hatte natürlich damals noch keinen Schimmer, was so ein Karren sich an Sprit reingurgelt. Keinen Schimmer, wie teuer der Liter mal werden würde. Und keinen Schimmer, daß ich mit 18 bettelarm und der Führerschein nur ein schöner Traum sein würde:-))

    Führerschein und (altes) Auto hab ich inzwischen. Der Diplomat ist aber ein Traum geblieben, ebenso wie der besagte Jaguar XJS, der Opel Kapitän, der Iso Grifo..

    Also auf zu Oldtimertreffen-oder eben in die Classic Remise-womit wir endlich wieder beim Thema wären.

    Auch ohne Veranstaltungen immer wieder einen Besuch wert, denn die ausgestellten Fahrzeuge wechseln. Unglaublich für Schnöselsdorf: Es kostet keinen Eintritt (außer neuerdings bei den Treffen)! Im Sommer kann man im Biergarten was trinken und essen, besonders schön bei Veranstaltungen (schon allein wegen brumm-brumm;-)) Was mir bei diesen Gelegenheiten immer wieder gut gefällt: Selbst mit Leuten, die einen im „wahren“ Düsseldorfer Leben vermutlich nicht mal eines Seitenblickes als würdig erachten wegen pekuniärer Impotenz, kommt man hier ruckzuck in ein entspanntes Gespräch. Sogar mit Rolls- und Porschefahrern. Eint uns doch zumindest eine Gemeinsamkeit: Die Leidenschaft für antike Autos:-)

    Im Verkaufsraum gibt es ein etwas nobleres Café mit noch einigermaßen akzeptablen Preisen (der Blick auf das schöne Blech ist es wert).

    Und seine eigene, vielleicht nicht so edel gereifte Kiste kann man problemlos und kostenfrei auf dem Gelände parken-es sei denn, es findet ein Treffen statt. Dann duldet man den neumodischen Krempel nicht. Würde auch nicht passen. Wäre wie Mucke von Wolfgang Petry auf dem Wiener Opernball.

    Kurzum - hier bin ich am liebsten, um zu überlegen, was ich mit dem Lottogewinn anstelle, so er denn endlich kommt!

    geschrieben für:

    Oldtimer / Autowerkstätten in Düsseldorf

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    53.

    Ausgeblendete 7 Kommentare anzeigen
    Sir Thomas Egal !! Hauptsache Extrapoints für diesen vorzüglichen Lesestoff nebst Anregung für eine demnächst erscheinende Bewertung zu ähnlichem Thema. Cheeerio, bb-dd
    bb-dd @Schroeder: Lob aus berufenem Munde ehrt immer besonders:-)
    @Sir: War mir eine Ehre!
    ThorgeFährlich Du HASST den Ford Granada??!!?? Aber...das 76er Coupe!! Was zur...?? ... Wir müssen reden. Unbedingt...
    bb-dd Gnade!! Es war nicht das endschöne Coupe, das Du meinst;-) Aber ich geb's zu: Hätte ich damals auch nur im fiesesten Alptraum geahnt, daß Ford mal so was wie den Locus verbrechen würde-ich hätte die Karre freiwillig jeden Samstag gewienert!
    vinzenztheis bb-dd einer der Poeten unter uns hat einen bis zum Kotzen romantischen Bericht verfasst. Mit dem auch für mich meist hässlichen bzw langweiligen Design moderner Autos trifft er den Nagel auf den Kopf. Würde hier gerne ein Bild von einem sehr eigenständigen und äußerst geliebten Auto einstellen. Nämlich der Renault Berline 4CV auch Cremeschnittchen genannt. Geht aber leider nicht. Werde ich jetzt aber für "Schroder" im Forum Foto-Club VIII einstellen.


  4. Userbewertung: 2 von 5 Sternen

    30. von 56 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Nomen est omen?

    In manchen Fällen paßt das ja wirklich.

    So z. B. bei den von uns allen so vielgeliebten Finanzbehörden.
    "Elster" für elektronische Steuererklärung. Bingo. Denn die Eigenschaften dieses entzückenden Vogels, egal ob Legende (diebisch, klaut einem die Wertgegenstände) oder Wahrheit (unheimlich neugierig, stochert mit ihrem Schnabel in allem rum, sobald man sich umdreht) können durchaus auf die besagten Behörden übertragen werden; und wenn es nur im Spaß ist..

    Aber ich schweife ab. Nun zum Paketzustelldienst, der sich keck namenstechnisch an den griechischen Götterboten anlehnt. Der mit den Flügeln an den Schuhen, wenn ich mich nicht täusche.

    Ehrlich: Pony-Express hätte ich passender gefunden.

    Denn ein solcher Hermes hätte die altgriechischen Kollegen wohl zur Verzweiflung getrieben und wäre mehrmals täglich von Obermacker Zeus unter Zuhilfenahme der Donnerkeile zur Sau gemacht worden.

    Ich ordere öfter was bei Ebay. Da kann man sich den Zusteller nicht aussuchen. Manchmal klappt es problemlos-auch mit Hermes. Nicht immer. Aber immer seltener.

    Da ich zur erwerbstätigen Klasse gehöre und keine Lust habe, wegen eines murkeligen Päckchens einen Urlaubstag zu verplempern, lasse ich mir alles ins Büro schicken. Und dann passieren oft die tollsten Dinger, die mir Rätsel aufgeben:

    Warum haben die "Götterboten" kein Navi im Fahrzeug? ("Zustelladresse existiert nicht")

    Sind sie eventuell des Lesens nicht kundig? ("Empfänger existiert nicht unter angegebener Zustelladresse")

    Nimmt Hermes an, daß ich an meinem Arbeitsplatz wohne? (Zustellversuch abends 20:30 Uhr)

    Leidet unsere gesamte Firma an einer temporären Taubheit? (Angeblich vormittags niemanden angetroffen; das Büro WAR besetzt)

    Immer wieder nett auch die Praxis, den "Nachforschungsbrief" an die angeblich nicht existierende Adresse zu schicken- und einen quasi zu zwingen, die überteuerte Hotline anzurufen.

    Aber noch besser gefällt mir, wenn ich überhaupt nichts von Hermes höre und mich dann Wochen später der Ebay-Verkäufer kontaktiert, weil mein Paket zurückgekommen ist. Er kann nix dafür. Ich aber auch nicht. Trotzdem habe ich die doppelte Versandgebühr am Hacken.

    Bei der vermufften Ex-Post würde einen so was ja nicht wundern. Aber ein modernes Zustell-Konkurrenzunternehmen sollte doch gerade daran arbeiten, diese Probleme in den Griff zu kriegen.

    Ja, die Zusteller haben einen miesen Job, der mies bezahlt wird. Weiß ich. Sie tun mir auch leid, ehrlich. Und wenn ich sie denn mal zu Gesicht kriege, sind sie auch immer freundlich.

    Auch ich hatte schon miese Arbeitsstellen mit mieser Bezahlung. Trotzdem bekam ich einen Anschiß, wenn ich was vergeigt hab.

    Die Zusteller sind es aber ja nicht allein. Bei den teuren Anrufen im "Hauptquartier" hatte ich jedenfalls den Eindruck, daß dort notdürftig angelernte Aushilfen sitzen, die von Tuten und Blasen keinen Schimmer haben. Wenn solche Leute die Auslieferung koordinieren-gute Nacht.

    Schade eigentlich.

    Nebenbei-DHL ist ja auch nicht viel besser. Aber das sollte für Hermes doch ein Ansporn sein-und keine Rechtfertigung.

    geschrieben für:

    Postdienste / Logistik in Hamburg

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    54.

    NC Hammer Tom Hermes und modern, ein Gegensatz an sich! Hermes ist vom ollen Otto-Versand die Logistik - ausgelagert.
    Ausgeblendete 15 Kommentare anzeigen
    carlossa Klasse Bewertung und Du sprichst mir aus der Seele. Seitdem amazon mit Hermes arbeitet, bestelle ich dort nix mehr - aufgrund genau solcher Erfahrungen. Es nervt.
    carlossa ich denke das liegt in erster Linie an den jeweiligern Subunternehmern / Zustellern und unserer hier ist ........
    Nike Gibt es überhaupt noch einen Zustelldienst, der kundenorientiert arbeitet ? Hatte neulich die Begegnung der "Dritten Art" mit GLS. DPD ist genau so verdröselt und DHL lässt mittlerweile auch enorm nach. Fällt mir noch einer ein? Ich vermeide es mittlerweile wo es irgend geht zu bestellen und gehe wieder lieber Shoppen ... ist stressfreier :))
    Nike Ach ja die Jungens mit den k...ckbraunen Autos in den K...braunen Uniformen ... damit habe ich keine Erfahrung. Die parken aber genau so in zweiter reihe, wie alle anderen auch ;-)
    bb-dd Recht hast Du, Nixe-Shoppengehen, so lange wir noch können!
    Irgendwann geht das wahrscheinlich auch nur noch über's Smartphone. Und wenn man dann mit den Dingern nicht umgehen kann (habe meins vorhin mal wieder an die Wand geschmissen..;-), bleibt so in schätzungsweise 2 Jahren dem DAU nur noch der Weg zur Apotheke, um sich mit Alete-Gläschen einzudecken!
    Tikae Du hast dein Geföhne an die Wand ... ????????? Um Porsches Willen, da steckt das halbe Leben drin und sehr flexible Möglichkeiten des ähem arbeitens :)
    NC Hammer Tom Und was lese ich? "Du hast eine Geföhne an der Wand" und denke erste einmal an die ollen Wandtelefone! xD
    bb-dd @Tikae:Zum Glück hab ich mein "halbes Leben" noch in Form von Papier-also Kalender, Telefonbücher etc. Sonst wär ich schon aufgeschmissen:-) Gibt es eigentlich ein als iPhone getarntes Rentnerhandy mit nur 3 Funktionen?? Das wär mal 'ne Marktlücke für technische Flachzangen wie mich!
    Tikae Fett breit grins..... neeee bb-dd, so weit ist es noch nicht :))))) He , gib nicht auf mit dem Geföhne, das Ding macht auch nur ,was du willst. Ich lerne mein Monsterteil immer noch kennen und finde es von Tag zu Tag geiler. Tolles Arbeitsmittel ! Und wenn ich was auf Papier will....es ist auch mit einem Drucker synchronisiert ;)
    bb-dd An dieser Stelle jetzt aber mal das längst überfällige "DANKE" für Euer positives Feedback und die vielen grünen Daumen:-)

    Ein golocal Nutzer Sehr treffende, tolle Bewertung - entspricht auch meinen Erfahrungen und Gedanken! Da mag ich gar keine mehr hinzuügen, denn das wären nur Wiederholungen.
    Kulturbeauftragte Am liebsten hätte ich deinen Beitrag komplett "geklaut", weil es sich um die gleichen Unzulänglichkeiten handelt, die mich wütend machen, die du hier erwähnt hattest! Doch da ich aber dich und dein "geschreibse" zu sehr schätze könnte ich es niemals tun... Bei mir ist aber der "Götterbote" - deine Worte nun unten durch! Mehr demnächst!


  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    49. von 105 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Weckerrasseln morgens um 5 ist für mich Höchststrafe. Etwa so erfreulich wie ein abgerutschter Zahnarztbohrer in der Backe oder ein Hausputz mit 40 Grad Fieber. Es gibt auch nur zwei Situationen, in denen ich das freiwillig und fast schon gern ertrage: entweder der Flughafen ruft (mich in den Urlaub), oder es ist Sonntag und ich bin in Hamburg.

    Natürlich nehme ich diese übermenschliche Strapaze nicht auf mich, um Fisch, angegammeltes Obst oder Souvenirs zu kaufen. Livemusik kann ich auch zu passenderer Uhrzeit haben und Holsten Pilsener gibt's inzwischen sogar hier.

    Warum tu ich mir das also an?

    Zugegeben, bei meinem letzten Besuch im Juli hab ich mich das auch wieder gefragt; war ich doch am Abend vorher nicht so früh ins Bett gekommen wie geplant und entsprechend um 5 völlig im Ärmel. Der Marsch zum Ort des Geschehens, vorbei an diversen halbkomatösen Kieztouris, war dann auch ermüdend und die Menschenmassen auf dem Fischmarkt schlugen mir eher auf den Kreislauf als Freude aufkommen zu lassen. Da "mußte man durch", im wahrsten Sinne des Wortes-und zwar erst mal zum nächstbesten Verpflegungsstand, zwecks Einwurf diverser Kaffee. Und solchermaßen gestärkt, fing der Bummel über den Markt dann wie immer an Spaß zu machen.

    Marktschreier schauen, das eine oder andere kitschige Souvenir zulegen ("in dem Design kenn ich den "Hamburger Kaffeepott"noch gar nicht-also her damit, ich hab ja erst zwei;-) und natürlich das eine oder andere Fischbrötchen zur Grundlagenschaffung war die Pflicht, denn nach abgeschlossenem Ständegucken folgte die Kür: der Frühschoppen in der Fischauktionshalle.

    Nach dem ersten Schluck Holsten (schüttel..) und einem Blick auf die Uhr dachte ich mir dann zum zweiten und letzten Mal "was machst Du hier eigentlich?" Danach waren derart solide Gedanken für den Rest des Tages passé.

    Bier getrunken, den beiden Bands gelauscht. Zwischendurch raus, eine rauchen. Schon leicht angetüddelt in der Sonne gestanden und auf die Elbe geguckt. Oder mit anderen Rauchern über die Rauchergesetze palavert. Wieder rein, noch ein Bier, Klönschnack mit den Banknachbarn; andere Touris oder Hamburger, 10 Jahre jünger oder auch mal 30 Jahre älter als ich-großartig. Und als die gastliche Stätte dann viel zu früh die Tore schloß, zogen wir weiter. Pinten hat es in St. Pauli ja genug.

    Gegen späten Nachmittag fiel ich dann alles andere als "sonntäglich-gediegen" in mein Bett. Hatte an dem einen Tag mit mehr fremden, laut weitverbreitetem Vorurteil stocksteifen, bornierten Hanseaten gequatscht als während der letzten 10 Jahre mit herzlich-aufgeschlossenen Rheinländern in den Kneipen zuhause. Es hat wieder einen Riesenspaß gemacht.

    Und deshalb tu ich es mir auch seit Jahren immer wieder an. Egal wie müde ich bin, egal wie das Wetter ist. Obwohl, wie gesagt, normalerweise weder frühes Aufstehen noch frühes Bier mein Ding ist. Sonntagmorgen in Hamburg ist halt Ausnahmezustand. Probiert es einfach mal aus:-)

    geschrieben für:

    Fischgeschäfte / Lebensmittel in Hamburg

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    55.

    Ein golocal Nutzer Ich glaube, Du bist der Erste Bewerter hier, der den Sinn des Fischmarktes verstanden hat :-))

    Alle anderen glauben irrtümlich, es gäbe da besonders frischen Fisch. Neulich hat sogar mal jemand behaupted, die Hamburger Spitzengastronomie decke sich hier mit Schuppentieren ein :-)
    Klasse Bewertung!!
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    Schlorrndorf Hab richtig Lust bekommen, mal wieder hierherzukommen! (letzter Fischmarktbesuch vor ca. 20 Jahren ...)
    bb-dd @Schlorrndorf:Dann wird's aber Zeit-HH und B liegen doch gar nicht soo weit auseinander:-))


  6. Userbewertung: 2 von 5 Sternen

    7. von 12 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Vielleicht sollte man öfter Bahn fahren. Es gibt Leute, denen das offenbar gut tut.

    Ich habe einen guten Freund, den ich oft beneide. Um seine Gelassenheit in allen Lebenslagen. Egal was passiert, nicht funzt, schiefgeht: mit dem Lächeln eines buddhistischen Mönchs auf den Lippen legt er mir die Hand auf die zornbebende Schulter und trällert:"Reg dich doch nicht auf! Das ist es nicht wert! Sieh nur; draußen scheint die Sonne!"

    Da kann kommen, was will.

    Wie hat er das geschafft? Yoga-Guru in Indien ?

    Nein. Statt am Ganges im Lotussitz die aufgehende Sonne zu begrüßen, steht er jeden Morgen bei jedem Wetter am Bahnhof und wartet auf seinen Zug. Denn er ist Berufspendler.

    Ich hab das nie verstanden. Er hat Führerschein und Auto. Könnte sogar einen firmeneigenen Parkplatz haben! Mein Traum!

    "Alter, warum?"

    "Ach weißt du, das tu ich mir nicht an. Jeden Morgen Stau, und dieser Innenstadtverkehr-das bringt mein Karma durcheinander. Manchmal kommt die Bahn ja sogar, hin und wieder auch pünktlich. Ich hab doch Gleitzeit, und wenn alles klappt, sitz ich schon um halb 7 im Büro und kann früher abhauen, dann gibt's im Zug zurück vielleicht sogar 'nen Sitzplatz."

    "Hm. Und wann bist du normalerweise so im Büro-ich meine, wenn's nicht klappt?"

    "Och, spätestens um 9 bin ich da. Kann mal später werden, wenn ein Selbstmörder auf den Gleisen liegt. Kommt aber selten vor, nur so zwei, drei mal im Jahr."

    Herzlichen Dank. Ich fahre lieber Auto. Vor allem morgens. Da muß ich mir kein Gequatsche anhören, kann eine rauchen und unbehelligt vor mich hinmurren. Ist zwar langweilig, aber immer noch besser als die Thriller, die ich dank der Bahn schon durchstehen durfte-als Heldin eines Alptraums eben.

    ICE zum Spartarif mit Umsteigen in Frankfurt:
    "Verehrte Fahrgäste, wegen eines technischen Problems müssen wir ab jetzt auf Sicht fahren und werden Frankfurt Fernbahnhof voraussichtlich 45 Minuten später erreichen. Wir hoffen, daß Ihnen dadurch keine Unannehmlichkeiten entstehen.."

    (UNANNEHMLICHKEITEN?! Ach was! Ich verpasse lediglich den Anschlußzug nach München, für den mein Billigticket gültig ist. Wann der nächste Zug kommt, steht in den Sternen. Frankfurt F-BHF ist irgendwo im Outback, es ist schon spät, saukalt draußen und ich bin gelinde in Panik. Wenn das keine Unannehmlichkeiten sind, was denn dann?!)

    Die Menschen um mich herum, offenbar leiderprobte Profibahnfahrer, haben im Gegensatz zu mir keine hektischen Flecken im Gesicht, sondern greifen gelassen nach ihren Handys. "Ich bin's. Der Zug hat mal wieder Verspätung, den Anschluß krieg ich wohl nicht mehr. Kannst du mich in Frankfurt abholen?" höre ich hinter mir. Ich starre ihn entsetzt an, er lächelt milde und zuckt mit der Schulter. Niemand regt sich auf. Wer nicht telefoniert, hängt wie ein Untoter in seinem Sitz und nimmt die Ansage ohne sichtbare Empörung zur Kenntnis. Die können doch nicht alle nach Frankfurt Fernbahnhof wollen?!

    Notbiwak auf dem Haan-Gruitener Kappesfeldbahnhof ("Technische Störung! Wir bitte alle Fahrgäste, hier auszusteigen!") im Schnee. Die folgenden Züge fielen aus. Klar, Schnee im Winter, wer rechnet auch damit?

    Ich sitze um halb 6 morgens nach einer zünftigen Kneipentour nebst unfreiwilligem Weitertrinken am Kölner HBF (der letzten Zug war mir natürlich vor der Nase weggefahren), mit einem Wochenendticket im RE Richtung Heimat, als mich ein Kontrolleur darüber aufklärt, daß ein Wochenendticket nur bis Sonntag morgens 3:00 Uhr gilt, und mich wegen Beförderungserschleichung verknacken will. Muß sich mir diese Tariflogik erschließen?

    Von fast verpaßten Flügen, weil ich zu geizig für das Taxi zum Flughafen war und "eigentlich" die S-Bahn vor meiner Tür hält und das"eigentlich" ruckzuck geht, ganz zu schweigen. Es hat keinen Zweck, mir fehlen für's Bahnfahren die höheren Weihen der Gelassenheit. Ich riskiere jedesmal einen doppelseitigen Herzkranzgefäßkatarrh.

    Aber letzte Woche mußte es doch mal wieder sein, Qyper-Stammtisch in Köln. Bekanntlich ist es nahezu für alle Düsseldorfer ein Ding der Unmöglichkeit, sich in dieser Stadt mit dem Auto zu orientieren. Mein Navi vom Wühltisch glänzt nicht nur durch eine unangenehme Frauenstimme, sondern auch durch die passende Rechts-Links-Schwäche. Für eine derartige Expedition also ungeeignet. Zu allem Überfluß fand das Treffen auch noch in einer Art Außenbezirk statt, jedenfalls nicht in Domnähe. Und sobald ich den Dom nicht mehr sehen kann, werde ich in Köln nervös. Also:Bahn.

    Schon am heimischen Bahnhof wär ich am liebsten wieder umgekehrt. Menschenmassen, die von allen Seiten auf mich zu hempeln. Bei so was krieg ich Kreislauf .Ich suche einen Fahrkartenautomaten, der funktioniert. Einer tut's, na also. Aber nicht das, was ich will. Ich tippe hektisch auf dem Touchscreen rum. Das Gerät stellt blöde Fragen. DB-Tarif? Verbundtarif?
    Woher soll ich das wissen?
    Nach DB-Tarif soll ich satte 17,10 € berappen. Negativ; so teuer kann das nicht sein.
    Also Verbundtarif. Paßt.
    Das Gerät bricht den Vorgang ab.
    Ich gucke auf die Uhr. Mein Zug fährt in 2 Minuten.
    Nachdem alles wieder eingetippt ist, spuckt die Höllenmaschine meinen Zehner wieder aus. Mehrfach.
    Danach bricht sie den Vorgang ab.
    Mein Zug fährt in - jetzt.
    Nachdem mir auch noch das Portemonnaie aus der Hand gefallen ist, kriege ich einen Wutanfall. Hinter mir stehen heitere Profibahnfahrer. Sie verstehen mich nicht.

    Als ich das Ticket endlich habe, hetze ich durch den Bahnhof, auf der Suche nach einem Fahrplan. Überall S-Bahnpläne, aber erst im hintersten Eck finde das Plakat für die anderen Züge. Demnach fährt ein Regionalexpress nach Köln in ein paar Minuten, hurra! Ich hechte zum Gleis 6. Der Zug steht schon da. "Köln" steht drauf, jetzt kann ja nichts mehr schiefgehen..

    "Nächster Halt:Neuss HBF." Ich wundere mich kurz, der fährt doch sonst ganz anders? Naja, viele Wege führen nach Köln.

    Geschafft vom Anreisestreß nicke ich kurz ein und werde erst 10 Minuten vor der mutmaßlichen Ankunft wach. Der Zug zuckelt an Wäldern und Feldern vorbei. Meine Berechnungen zufolge müßten wir bei Leverkusen sein. Das da draußen sieht mir nicht danach aus. Aber vielleicht hab ich was verpaßt; bin ja wie immer ohne Brille unterwegs.

    "Nächster Halt: Milchkanne (Erft)."
    Nee, da kann doch was nicht stimmen. Ich haue meine Nachbarin an. "Fährt der Zug nicht nach Köln?"
    "Dooch."
    "Aber wieso dauert das so lange? Wo sind wir hier?"
    "Ja, ich weiß auch nicht. Aber der fährt nach Köln, ich will auch da hin."
    "Nächster Halt: Quadrath-Ichendorf".
    Ich will hier raus. Hake den Stammtisch ab und nehme mir vor, in Köln sofort wieder umzudrehen. Verwerfe den Gedanken aber wieder. Leider habe ich das "Überleben-in-Köln-Kit" für Düsseldorfer (eine Flasche Alt und 200 € für ein Taxi) nicht dabei. Für die landschaftlichen Reize da draußen bin ich irgendwie nicht mehr empfänglich. Auch wenn die Sonne scheint:-)
    1 1/2 Stunden nach meinem Aufbruch aus Düsseldorf stehe ich am Kölner HBF und zünde mir zittrig eine Kippe an. So viel Zeit muß sein. Ich recherchiere am Fahrplan. Von allen Mühlen nach Köln habe ich ausgerechnet die "Erft-Bahn"erwischt. Die einzige, die den malerischen Umweg über die Mandschurei nimmt. Glückwunsch.

    Ich hab die Nase erst mal wieder gestrichen voll. Und mir hier wieder 'nen Wolf geschrieben, obwohl ich mich -im Zuge des Zeitgeistes - mal kurz fassen wollte.
    Man möge mir vergeben. Aber ich muß immerhin ein Trauma verarbeiten:-))

    Natürlich kann ich die DB nicht dafür verantwortlich machen, daß ich so dämlich bin und statt in den leidlich schnellen RE in eine Bimmelbahn eingestiegen bin.

    Aber das Elend mit den Fahrkartenautomaten, die Verspätungen, die siffigen Toiletten und das undurchschaubare Tarifsystem-das bin ich nicht "selber schuld". Und ich denke an gewisse andere Länder, wo das Bahnfahren nicht nur viel günstiger ist, sondern die Züge in der Regel pünktlich kommen und nicht stinken. Wie kann das nur?

    Ich fliege dann doch lieber. Und für Kurz- und Mittelstrecke leiste ich mir demnächst ein neues Navi. Vielleicht gibt's eins mit der Stimme von Clooney und ohne Rechts-Links-Schwäche..

    geschrieben für:

    Verkehrsbetriebe in Münster

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    56.

    carlossa einfach nur klasse! Danke für diese unterhaltsame Bewertung, die mir aus der Seele spricht, was das Zugfahren betrifft:-))
    Ausgeblendete 5 Kommentare anzeigen
    Nike Meine Lieblingsansage beim täglichen berufspendeln: "Aufgrund eines technischen Defekts verzögert sich die Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit". Und dann denke ich jedes Mal "Bingo!"
    Aber eines lernt man beim Bahnfahren : GEDULD und sich in ein unabänderliches Schicksal zu fügen.
    Danke bb- dd für diese überaus unterhaltsame Glosse auch wenn mich da vor dem Schlafengehen nochmal das tägliche Bahnerlebnis einholt!

    Und bitte liebe GDVS das ist doch mehr als einen GRÜNEN DAUMEN wert !!!
    Kati M Ja einfach zu herrlich....was musste ich eben lachen! Vielen Dank für diese tolle Bewertung! You make my day!!!
    Ein golocal Nutzer Eine tolle Bewertung……….

    Um das alles nicht zu erleben fahre ich lieber Auto,
    aber das macht in Münster auch nicht immer Spaß.
    Kulturbeauftragte Dann frag bei nächsten mal, ob ich dich mitnehme (alles was rund um unser "Dorf liegt, kein Problem ) ;-) - wie konnte mir dieser Beitrag nur entgehen! Glückwunsch
    Gloria73 Treffend, authentisch und absolut witzig - meinen Glückwunsch zum verdienten grünen Daumen :D


  7. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    7. von 31 Bewertungen


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    Bei Versandhäusern bestelle ich nicht. Ist doch klar. Ich bin doch nicht blöd!

    Weiß doch jedes Kind, daß man das nicht tut. Und wenn die Klamotten im Katalog noch so toll aussehen-die Stoffqualität ist in der Regel mies, das Zeug sitzt nicht. Logisch, den Size-Zero-Teenie-Models kann man einfach alles um die stromlinienförmigen Luxuskörper wickeln. Ob da im Rücken was abgesteckt ist, sieht man ja auf den Bildern nicht.

    Mal kann, muß man einfach drauf reinfallen. Um daraus zu lernen. Es macht übrigens keinen großen Unterschied, ob man einen günstigeren oder teureren Versandhandel bemüht. Nach meiner Erfahrung.

    Also, wie gesagt, ich falle auf so was nicht mehr rein, clever wie ich bin.

    Dann lag plötzlich ein bon prix-Katalog in meinem Briefkasten. Und da ich gegen so etwas immun bin, kann ich ja mal reinschauen. Mal sehen, welche Trendsau jetzt wieder durchs Dorf getrieben wird. Natürlich würde ich nie was bestellen.

    Erwartungsgemäß posieren bildschöne Mädels mit Original-Neiderreger-Figuren in perfekt sitzenden Plünnen. Nein, darauf falle ich nicht rein. Grinse überlegen beim Studium der Artikelbeschreibungen und übersetze innerlich:

    "Figurumspielend"= auch wenn du nicht gerade das XS-Format der Katalogmädels hast, kannst du es vielleicht riskieren; die Sackform wird deine Speckrollen einigermaßen umspielen.

    "Figurbetont"=Vorsicht! Deine Speckrollen werden jetzt betont. Ab Größe 36 wird's eng, im wahrsten Sinne des Wortes-solltest du dir gut überlegen."

    "Sehr figurbetont"=Alarmstufe Rot! Vergiß es, Alte. Du bist keine 16. Dir verzeiht man es nicht mehr, wenn du wie eine Preßwurst ins Büro marschierst.

    Ich blättere weiter; wild entschlossen, den Katalog gleich zu entsorgen. Da fällt mein Blick auf ein rattenscharfes Teil.

    "Darf in keinem Kleiderschrank fehlen! Wickeloptik mit Raffungen, Ärmel seitlich geschlitzt."

    Hm. Das Model hat Größe 34, wenn überhaupt.

    Klischee, aber wahr: In meinem Kopf fangen Engelchen und Teufelchen an zu streiten.

    "Vergiß das bloß. Guck dir mal den tiefen Ausschnitt an. Du würdest nur wieder die ganze Zeit an dir rumzupfen, wenn du dich mit dem Teil überhaupt unter Menschen wagst."

    "Ach, der ist bestimmt gar nicht so tief. Kannst du zur Not bestimmt mit 'ner Brosche oder Sicherheitsnadel zustecken."

    "Sicherheitsnadel! Blödsinn! Außerdem hat diese Tussi bestimmt einen Taillenumfang von max. 55 cm. Und du? Na? Na?"

    "Och, so schlimm ist es doch nicht. Die bieten das Shirt sogar bis Größe 44/46 an. Kann doch dann gar nicht so schlimm sein. Und die paar Kilo bis zur Größe 36 hast du ruckzuck abgenommen."

    "Machst du Witze? Wie lange laborierst du jetzt schon an den paar Kilo rum? Na? Na?"

    "Gott, wie kleinlich. Nächste Woche fängst du direkt an; verkneifst dir die Franzbrötchen zum Frühstück und die Fresserei am Wochenende. Bis das Teil da ist, sind 2 Kilo locker weg."

    "Glaubst du doch selber nicht. Nächstes Wochenende ist Party, da ißt du wieder Chips und Flips und Schnitzel und Frikadellen. Übernächste Woche haut ihr eure Skatkasse auf den Kopf. Wenn du dir da 'n Salat bestellen willst, bitte!"

    "Hör doch auf! Wenn das Teil wirklich scheiße aussieht, kannst du es ja zurückschicken."

    "Du? Das verpeilst du doch sowieso. Ich kenn dich, du hast doch niemals Bock, den Krempel wieder zu verpacken und zum Hermes-Shop zu pilgern. Das Teil wird scheiße aussehen, glaub es mir. Wenn nicht: Geh vor den großen Spiegel und guck da rein. Nicht den Bauch einziehen. Und setz die BRILLE auf!"

    Ich bin ratlos. Was tun? Meinen Macker fragen?

    "Guck mal, wie findest du das?"

    Er wirft einen flüchtigen Blick auf das Model nebst rattenscharfem Wickeltop und sagt, im Rausgehen: "Sieht gut aus!"

    Ach was.

    Eine Antwort, signifikant für die männliche Kompetenz in solchen Gewissensfragen. Was hab ich erwartet? "An der sieht's gut aus, ob du dafür zu fett bist, mußt du schon selber entscheiden."
    Will ich das hören? Nein.

    Ich stelle mich ohne Brille mit eingezogenem Bauch vor den Spiegel und stemme lasziv die Hände gegen die Taillen-Speckrolle. Dann fülle ich den Bestellschein aus.

    "Schnapp" macht die Falle.

    Und weil ich schon mal dabei bin und es ja völlig latte ist, ob ich nun ein oder fünf Teile via Hermes zurückschicken muß, ordere ich auch noch die "Bauch-und-Po-Modellier-Röhrenjeans" und zwei weitere rattenscharfe Shirts, eins davon "sehr figurbetont". Die Schnürung am Bauch wird die Rolle ja wohl kaschieren, oder?

    Engelchen meldet sich nochmal: "Wenn du's schon partout nicht lassen kannst, dann nimm wenigstens noch die figurumspielende Tunika."

    Na gut, ich nehm auch noch die Tunika. Setze mich an den Rechner und gebe meine Bestellung ein.

    Hm. Ausgerechnet die Tunika gibt's nicht. "Falsche Bestellnummer im Katalog". Tja. Das war nix. Immerhin klappt der figurbetonte Rest.

    Ich will mit Kreditkarte zahlen. Geht nicht. "Funktion steht derzeit nicht zur Verfügung. Lieferung nur per Nachnahme möglich."

    Zähneknirschend schicke ich die Bestellung ab. Wäre nicht der "Versandkostenfreie-Lieferung-Gutschein" gewesen, hätte ich es wohl doch gelassen.

    Ob die Funktion derzeit wirklich nicht zur Verfügung steht? Oder traut man mir nicht?

    Wenige Tage später klingelt mich der Hermes-Bote abends von der Couch. Eigentlich hatte ich ja beim Bestellvorgang meine Büroadresse angegeben. Die Daten hat man wohl durcheinandergewürfelt. Hektisch krame ich die Kröten zusammen, um die Nachnahme löhnen zu können. Dann trage ich das Paket zur Couch und starre es minutenlang an.

    "Na, dann pack mal aus. Verdirb dir den Abend. Schieß dich am besten direkt mal in das Teil mit der Schnürung. Ich lach mich jetzt schon schlapp."

    Todesmutig packe ich aus und probiere an. Das Teil mit der Schnürung. Teufelchen applaudiert.

    "Na siehst du. Geht doch. Kaschiert total. Mußt nur 'nen Blazer drüberziehen. Und wenn du die paar Kilo erst mal runter hast.."

    Ich teste alle Teile. Sie passen. Die Qualität ist auf den ersten Blick und Griff auch in Ordnung. Sogar das Teil mit dem tiefen Ausschnitt sieht aus, ich kann ja zur Not ein Tuch dazu tragen;-). Aber die Schnitte stimmen. Offenbar ist Bon Prix doch besser als sein Ruf. Inzwischen habe ich mich mit den Teilen auch schon unter Menschen begeben. Keiner hat gelacht.

    Was natürlich nicht heißt, daß ich so bald wieder was bestellen werde. Diesmal hatte ich Glück. Auch wenn die Adressenverwechslung, die falsche Bestellnummer im Katalog und der Nachnahmezwang eher unerfreulich waren (Liebe Leute von bon prix, da besteht Besserungsbedarf). Man sollte das Glück nicht überstrapazieren. Ich laß es erst mal wieder.

    Übrigens sitzt die Bauch-weg-Jeans wirklich perfekt. Gab's die nicht auch noch in Schwarz...?

    geschrieben für:

    Mode / Versandhandel in Hamburg

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    57.

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    Nike Hihi .... Engelchen und Teufelchen .... kenne ich doch irgendwo her .... ;))
    phoenixxxl ganz toll geschrieben, ich hab mehrere Male lachen müssen. Dieser Humor ist umwerfend. Bleib so wie du bist. Toll gemacht. Liebe Grüße
    Ein golocal Nutzer Beim Schnelllesen habe ich "Original-Niederegger-Figuren" gelesen und lange überlegt, wie die aussehen.

    Bei langsamen Nachlesen waren es dann doch die Original-Neiderreger-Figuren.

    Aber ganz toll beschieben. Ich fahre täglich bis zu vier Mal an Bon Prix vorbei, wenn ich zum Osterbekrückhaltebecken will.
    Ein golocal Nutzer Eh, per Nachnahme????

    Wenn ich bestelle, dann immer auf Rechnung oder ich fahre nach Farmsen in Einkaufzentrum. Dort ist ein Bon Prix Laden und der bestellt Katalogsachen, die nicht vorrätig sind, wie meine beiden "Norwegerjacken".

    @phoenixxxl, wie bist du auf diesen Beitrag gestossen. Der ist doch schon ein Jahr alt?
    bearbeitet
    phoenixxxl @jolly roger, ich bin noch nicht so lange hier und deswegen schaue ich mir auch mal andere bewertungen und kommentare an. zufällig hab ich auch diesen beitrag gelesen. auf die zeit hab ich nicht geschaut, aber den beitrag fand ich toll. Liebe Grü0e


  8. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    16. von 46 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Autopanne war nie mein Thema. Hatte ich einfach nicht. Punkt. Meine Karre ist über 20 Jahre alt und hat mich nie im Stich gelassen, echte Wertarbeit eben.

    Andererseits bin ich natürlich im ADAC. Man weiß ja doch nie, und außerdem: Hätten alle Menschen mein technisches Geschick, säßen wir heute noch nackig in Höhlen, würden Wasser aus der Hand in den Mund schöpfen und uns von ausgebuddelten Wurzeln ernähren; im Falle des Falles bin ich also mehr als aufgeschmissen.

    Der Fall des Falles kam natürlich prompt an einem Tag, der ungünstiger nicht hätte sein können. Bullenhitze. Sonntag. Abends WM-Spiel D:England. Ich draußen auf weiter Flur, bzw. auf der Rennstrecke Stuttgart-Düsseldorf, in Vorfreude auf einen spannenden Fußballabend im Biergarten.

    Sehr weit kam ich erstmal nicht, denn bei einem eher zufälligen Blick auf die Temperaturanzeige irritierte mich was ungewöhnliches. Zeiger im roten Bereich. Toll. Zum Glück kam schnell eine Tankstelle.

    Es gibt ja Leute, die nur die Motorhaube öffnen und ein bißchen X-beinig am Auto hantieren müssen, und schon kommt jemand angelaufen. "'Tschuldigung, junge Frau, ich bin Kfz-Mechaniker. Wo brennt's denn?" Zu diesen Leuten gehöre ich leider nicht. Vielleicht sollte ich auf längeren Touren eine blonde Perücke mitnehmen. Das alibimäßige Haubenöffnen und hilflos Rumstehen brachte jedenfalls nur amüsiert-schadenfrohe Blicke von vorbeirauschenden Mitverkehrsteilnehmern ohne jede Anteilnahme.

    Der Kühler kochte, das konnte ich feststellen. Also abkühlen lassen, Wasser nachkippen, weiterfahren und hoffen.

    Jetzt nahte sogar Hilfe. Ein Kerl, hurra! Leider kein Hoffnungsträger, sondern Anzugträger mit dickem Schlitten, auf den ersten Blick war klar:der hat genauso viel Ahnung von Autos wie ich, leider. Aber immerhin wurde ich mit diversen Wasserflaschen aus seiner gutgekühlten Karosse versorgt, zwecks Nachfüllen. Es gibt doch noch echt nette Menschen.

    An den ADAC dachte ich kurz. Aber noch war ich optimistisch und dachte, mit Wasserauffüllen wäre das Problem gelöst.

    War es zuerst auch, so für 100 km. Dann das gleiche Spiel. Diesmal kam ich nicht so weit. So robbte ich gen Düsseldorf, von Rastplatz zu Rastplatz. Der reinste Nervenstreß. Aber inzwischen war ich ja Profi im Abwarten, vorsichtig Kühlerdeckel anlösen, Druck ablassen, nachkippen. Gut in der Zeit war ich auch immer noch, es konnte knapp zum Anpfiff klappen.

    Aber um die 100 km vor der Zielgerade war dann wirklich Ende. Hatte noch mal nachgekippt, auf einem luxuriösen Rasthof mit Burger King, Toiletten und allem Zipp und Zapp. Kurz danach steuerte ich die qualmende Karre dann auf Gottes vergessensten Autobahnparkplatz "mit ohne alles". Nichts ging mehr. Hatte jetzt auch Angst um den Motor, der machte so komische Geräusche.

    Zum Glück war ich nicht allein. Auf dem Parkplatz ein "Mitpatient" mit offener Motorhaube. Der kam mit der beruhigenden Mitteilung :"Ich warte schon seit 3 Stunden auf den ADAC, der müßte gleich kommen. Der kann Sie ja dann gleich mitverarzten." Ja, dachte ich auch.

    Wir schwitzten ein bißchen rum und lamentierten über unser Pech, ausgerechnet heute, da nahte er schon, der gelbe Engel. Während er sich am Auto des Kollegen zu schaffen machte, schlich ich zu meinem, um mal wieder routiniert "Dampf abzulassen". Leider hatte ich den Abkühlungsgrad überschätzt und Kühlerdeckel nebst einer Riesenfontäne Kochwasser schoß mir haarscharf am Gesicht vorbei. Ja, ich weiß, wie kann man nur so blöd sein-da hab ich mehr als Glück gehabt.

    Kein Glück hatte ich mit dem gelben Engel. Nein, er kann mir nicht helfen. Da müßte ich den ADAC anrufen. Könnte aber dauern, die Leitungen sind total überlastet. Handyakku fast leer? Nein, da kann er nix machen, kann auch per Funk keine Verstärkung anfordern. Nein, mal eben reingucken auch nicht. Ja, vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit, aber nein, es geht nicht. Immerhin konnte ich ihm noch wenigstens aus der Nase ziehen, wo genau ich mich eigentlich befand. Dann war er weg.

    Und ich hockte in der Hitze, kein Klo, kein trinkbares Wasser, kein schattenspendender Baum. Außer mir auf diesem Kappesfeldparkplatz nur noch ein tschechischer LKW, dessen Fahrer vermutlich im Tiefschlaf lag. Sehr anheimelnd.

    Die letzte Akkureserve nutzte ich, um Hilfe von der Heimatfront in Form eines technisch versierten Freundes zu rufen. Liebend gern hätte ich auch noch den ADAC angerufen, um wutschnaubend meine Mitgliedschaft zu kündigen.

    Fußball war natürlich gestorben. Traute mich auch nicht mehr, das Auto anzulassen, um wenigstens im Radio das Spiel zu hören. Zu Lesen hatte ich natürlich auch nix dabei. Es war das Grauen.

    Lange Rede, kurzer Sinn:Nach einer gefühlten Ewigkeit nahte mein Retter und stellte nach kurzem Blick in die Eingeweide des Fahrzeugs und ein bißchen Rumfummeln in denselben fest, wo der Schuh drückte: Klemmendes Kühlerthermostat. Das war's. Wir fuhren heim. Die Karre überhitzte noch ein einziges Mal. Da reichte ein Ruckeln an gewissen Teilen und alles lief wieder normal.

    Das hätte der ADAC-Engel mit Sicherheit genauso schnell gesehen, wenn er denn gewollt hätte. Ich haßte ihn.

    Den ADAC-Austritt habe ich dann irgendwie verpeilt.

    Zum Glück!

    Das nächste Erlebnis dann jetzt in aller Kürze, falls überhaupt noch einer von Euch mitliest: Brachte das Auto zu einem Autoaufbereiter, um ihm mal eine Befreiung von der Sonderlackierung "Paris-Dakar"zu gönnen. Motorwäsche war nicht vereinbart, wurde aber wohl-unsachgemäß-gemacht. Jedenfalls rief man mich an:"Die alte Karre ist hin, die springt nicht mehr an". Ich eilte voller Angst zum Ort des Geschehens; in der Tat. Fachmännisch empfahlen mir die Autowäscher, diese antike Gurke doch direkt zum Schrottplatz schleppen zu lassen. Ich haßte sie.

    Also zweite Chance für den ADAC. Lange hat's gedauert, aber dann nahte der echte wirkliche Engel, der alles wieder gut machte. Schaute rein, nahm mich-Nervenbündel, 3 Zigaretten im Mund-väterlich am Arm und meinte:"Keine Angst, Kindchen, was Schlimmes ist es auf jeden Fall nicht, bleiben sie ruhig." Zum Autowäscher:"Sie haben bei diesem Wagen wohl eine Motorwäsche versucht. Der ist völlig abgesoffen, so was hab ich noch nie gesehen." Eine Stunde später hatte der Engel in mühevoller Arbeit alles trocken gelegt und mein geliebtes Teil schnurrte wieder. Meine Mitgliedskarte hatte ich natürlich nicht dabei. Trotzdem verzichtete mein Retter auf die in diesen Fällen wohl normale "Vorabbezahlung" und ersparte mir ein nerviges Erstattungsantragsverfahren. Ich liebte ihn.

    Und so habe ich doch beschlossen, im ADAC zu bleiben. Vielleicht war mein Erlebnis auf dem Rastplatz ja wirklich eine Ausnahme oder den besonderen Umständen (Fußball!) geschuldet. Und faule Eier gibt's auf jedem Hühnerhof. Ich bin jedenfalls wieder einigermaßen versöhnt. Bewertung daher: 2 Minussterne für die erste, satte 5 Sterne für die zweite (und hoffentlich letzte) Pannenhilfe!

    geschrieben für:

    Vereine / Fahrsicherheitstraining in München

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    58.

    Tikae Und von mir zehn Sterne und ein "Ich liebe dich" für dein Auto . Der Karren ist einfach nur Hammer und die daraus kommenden Bewertungen auch :)))))
    Jaaaaaa doch , ich sollte sagen : Oh Gott , wie furchtbar...... Geht aber nicht .
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    Ein golocal Nutzer Dass 100 Kilometer vor Düsseldorf die Walachei beginnt ahnte ich - jetzt weiß ich es :-))) Herrlich!
    Gruß Schroeder
    Kameramann Ich bin über 20 Jahre nicht mehr beim ADAC. Bisher keine Panne gehabt. Aber viel Geld gespart. Der ADAC ist doch nur noch ein Profitorientiertes Unternehmen ! Es gäbe viel zu tun für den ADAC: Z.B. Benzinabzocke und die mehrmals am Tag wechselnden Preise. Oder die Ersatzteillobby der Hersteller, (Überhöhte Preise, da Designgeschützt) Das gibt es nur in Deutschland! Wenn man eine Panne hat, kommt der ADAC auch, wenn man kein Mitglied ist. Kostet auch nix, wenn man vor Ort Mitglied wird! Die langen Wartezeiten und belegte Hotlines ist bei meinen Freunden hinreichend bekannt.
    Kaiser Robert 1971 eingetreten, 1972 ausgetreten. Aber ein aktueller Bericht auf N-TV sagt alles. 19 Mill. Mitglieder aber verarscht.

    http://www.n-tv.de/auto/Alle-ADAC-Tests-werden-angezweifelt-article12105606.html
    Nike Intuitiv seit ca. 20 Jahren beim ACE. Klein, aber fein und nie länger als 20 Minuten gewartet. Sehr zufrieden. ;-)
    Nike Prima Robert a , im Augenblick habe ich auch noch eine Mobilitätsgarantie, aber doppelt gemoppelt hält besser ;-)
    sermerjung © Was die meisten nicht wissen ,der ADAC muß jeden helfen und zwar kostenlos außer bei defekten Teilen oder das abschleppen ,dieses kostet für Nichtmitglieder Geld...
    Das suchen und beseitigen von Mängel ohne Einsatz von Neuteilen ,dafür dürfen die nix kassieren,versuchen tun die aber das meistens...
    sermerjung © Mit der Mobilitätsgarantie ,die meisten haben in ihrer KFZ-Versicherung schon gleichzeitig einen Pannenschutz drin ..nur wird leicht übersehen...
    Ein golocal Nutzer Vor langer Zeit, als ich noch nicht beim ADAC war, haben Sie mir sehr schnell und gut geholfen,d.h. ich musste kurz
    vor der Autobahnauffahrt abgeschleppt werden. Kein Versuch Geld dafür zu kassieren. Jetzt bin ich schon länger
    dabei, da der Beitrag preiswerter, als über die Versicherung,
    ist. Bei mir jedenfalls.
    sermerjung © Ist bei mir in der Versicherung seit Jahren grundsätzlich mit drin, vorher kostete der Pannenschutz 10 DM extra..ja noch zu DM-Zeiten..
    Ein golocal Nutzer Die offizielle Mercedes-Pannenstatistik ist ja immer geschönt ! Da Mercedes einen eignenen Pannendienst hat, und der ADAC nur bei Engpässen wie Urlaubszeit einspringt, sieht die ADAC-Statistik natürlich viel schöner aus, als es in Wirklichkeit ist.
    Kaiser Robert Da habe ich noch nie dran gedacht, aber logisch, wer einen Pannendienst vom Hersteller hat, braucht keinen ADAC. Ich habe mir dort eine Vignette für Östereich geholt, und Scheinwerfer Abkleber für England, die gibt esauf der Fähre billliger.
    grubmard Ooooh - bb-dd, baue noch mal ein paar Absätze ein. Sonst braucht man beim lesen auch bald 'ne Pannenhilfe. Aber trotzdem - sonst gut geschrieben
    Ein golocal Nutzer Robert a wofür brauchst du eine Leertaste!?
    Leer ist gleich nichts und für nichts braucht man keine
    Taste. grins
    Tikae Hach, war das herrlich :-)))
    Ich hab es nochmal gelesen und wieder mitgefiebert bis zum letzten Wort .
    bb-dd wie kommst du auf das schmale Brett das DA irgendjemand es schafft, nach der Hälfte aufzuhören ???
    DeeBeck ... natürlich habe ich bis zum Ende gelesen! Eine derartig spannende Geschichte habe ich hier lange nicht mehr entdeckt :-))) Gefällt mir!
    opavati® Stimmt, sogar die Tschechen haben mir sogar in Schweden weitergeholfen. ;-)
    Biscuitty Sehr schöne GEschichte, natürlich nicht, was passiert ist aber wie es beschrieben ist. Ich liebe es...
    Tikae Rat mal , wer noch ...... bb-dd ist ungeschlagen . Die Königin des fesselnden Wortspiels :)))
    ubier Ein Auto mit Verteilerkappe! Hast Du schon Museumsanfragen? Ich liebe Deine Geschichte.
    Untitled Schöne Geschichte :-) Witzig: Am selben Tag war ich in derselben Richtung unterwegs: Vom Bodensee nach Köln. Die erste Halbzeit haben wir (staubedingt) im Radio gehört und sind dabei fast verrückt geworden. Immerhin konnte ich dann in Köln Gas geben, die Stadt war wie leer gefegt.
    vinzenztheis Eine Wahnsinnsgeschichte, toll geschrieben. Wie man sieht, bzw. liest sollte man wirklich keine grundsätzlichen Entscheidungen treffen auf Grund "einer" negativen Erfahrung. Einzelfälle stellen eben nie das Ganze dar. Ich bin zwar bei dem anderen Verein, aber der kocht auch nur mit Wasser und seinen unterschiedlichen Mitarbeitern.
    bb-dd Vielen Dank für Euer Lob:-)
    @Untitled: Wenn "dieselbe Richtung" A3 bedeutet, wovon ich ausgehe, bist Du tatsächlich an mir und meinem Elend vorbei gerauscht. Und bestimmt hast Du gegrinst und über alte Karren abgelästert;-))
    Untitled @bb-dd: Es war die A3, aber ich wäre weit davon entfernt gewesen, über andere zu lästern, Zu der Zeit habe ich ein Auto gefahren, das mich in den Wahnsinn getrieben hat - während der Urlaubswoche am Bodensee war es wieder in der Werkstatt. Es handelte sich dabei übrigens um einen Neuwagen, der ca. 6 Monate alt war.
    bb-dd 6 Monate alt und schon Werkstattaspirant-das ist heftig. Aber der Wagen des "Pannenkollegen" auf dem Rastplatz war auch ziemlich neu; zumindest brauchte der ADAC-Mensch ein Diagnosegerät. Wirklich helfen konnte er aber auch nicht, nur den Bordcomputer resetten und dem Fahrer raten, die nächste Ausfahrt zu nehmen und direkt in die Werkstatt zu gurken. Ich hätte da schon bessere Karten gehabt-theoretisch:-)


  9. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

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    Es gibt wohl keinen (lebenden) Düsseldorfer, der sich erinnern kann, daß es den "Markt op'm Carlsplatz" mal nicht gegeben hat. Als echtes Altstadtkind kenne ich ihn natürlich auch schon immer. Und so wie Düsseldorf vom verträumten Städtchen am Rhein zur Mode- und Schnöselhochburg mutiert ist, hat sich auch der Carlsplatz entwickelt.

    Ältere Herrschaften erinnern sich noch gerne, wie sie dorthin gingen, um Holzkisten zum Verfeuern im Ofen zu holen. Und ich weiß noch genau, wie die braunen Dreieckspapiertüten mit den lachenden Birnen drauf gerochen haben, wenn ich als Kind geschickt wurde, um mal eben die Pflaumen für den Kuchen zu holen.

    Verkauft wurde, was Saison hatte. Lychees oder ähnlich exotisches Zeuch gab es nicht, hat aber auch keiner vermißt.

    Wer aufs Geld gucken muß, kann hier inzwischen natürlich nicht mal eben Pflaumen für den Kuchen holen. Angeboten wird alles von überall, zu jeder Jahreszeit-und dafür muß man schon ordentlich in die Tasche greifen. Abgerundet wird das Angebot durch die Delikatessenstände, an denen (wirklich exquisiter) Käse, französische und belgische Spezialitäten, sauteure Weine und und und feilgeboten werden. Entsprechend hoch ist die Nerz- und Vuittondichte. Da der Markt überdacht ist, braucht man auch bei schlechtem Wetter keine Angst um seinen Chihuahua oder seine Frisur zu haben.

    Ich persönlich bin an sich kein Fan vom "Carlsplatz" - finde ihn zu steril, um Atmosphäre zu haben, und Prestigezuschläge jeder Art mag ich sowieso nicht. Aber das ist Geschmackssache. Der betuchte Delikatessenfreund wird's lieben.

    Ein dicker Vorteil dieses Marktes treibt mich dennoch ab und zu hierher: Die Marktleut' verstehen was von ihrer Ware! Und egal, was man sucht-sie haben es.

    Alle Jubeljahre sticht mich mal der Hafer, und ich koche. Selber. Richtig. Meistens, wenn Besuch kommt, dem man keine Bratwurst mit Pommes vorsetzen kann und ich keine Lust habe, mir das Geläster über meine Faulheit oder hausfrauliche Unfähigkeit anzuhören. Dann konsultiere ich meine Kochbuchsammlung, die aus "Kochen für Faule" oder "Kochen für Blender-viel Lob für nix" (oder so ähnlich;-) besteht.

    Leider geistern ja auch durch die "Quick and dirty für Nixkönner"-Rezepte immer wieder Begriffe aus dem Küchenfranzösisch für Eingeweihte, oder Zutaten, die kein Mensch kennt, der nicht kochen kann. Bevor ich einen Kochlöffelschwinger im Bekanntenkreis anrufe und Sprüche wie "Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder..?" kassiere, begebe ich mich nebst Buch zum Carlsplatz und haue die erstbeste Marktverkäuferin an.

    Die wissen, was ein "Bouquet Garni" ist. Oder ob das mickrige weiße Rübchen, für daß ich mir bei Rewe und Konsorten die Hacken abgerannt habe, wirklich so dringend nötig ist-und wenn ja, wo ich es bekomme.

    Tipp für Eintopffans, die mittags in der Nähe sind und vom kleinen Hunger beschlichen werden: Bei "Dauser" andocken. Deftig und lecker. Und wem es geschmeckt hat, der kann sich auch gleich einen Dosenvorrat für zuhause zulegen.

    Fazit: Für Normalsterbliche kein Alltagsmarkt; wer hohe Ansprüche und das nötige Kleingeld hat oder sich mal was besonders Gutes gönnen will, wird hier sicher fündig. Wer schicke Düsseldorfer schauen mag, auch:-)

    geschrieben für:

    Verbrauchermärkte in Düsseldorf

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    Nike Wenn man schon morgens schmunzeln kann, ist der Tag gerettet. Sehr schön geschrieben, bb-dd ! :-)))
    Nike ...und herzlichen Glühstrumpf zum verdienten Grünen Daumen, den kann man noch nicht mal mit Prestigezuschlag auf dem Carlsplatz erwerben ! ;))
    Kulturbeauftragte Brauchte heute was zum Lachen und deine Beiträge sind ein Garant dafür! Hab mir erlaubt die Adr zu vervollständigen :-D

    Doch bei nächstem mal frag mich nach den Zutaten ;-) - (Klugscheißermodus): "Bouquet Garni" ist nichts anderes als gemischte Kräuter, die du da wirklich bekommst, was (leider) nicht für alles gilt! Hab nach einer bestimmten Sorte Kartoffeln (Preis war mir egal) gesucht und nicht mal dort gab es sie.

    Übrigens, die Suppenküche war nicht so der Bringer :-/ - hier zu lesen: https://www.golocal.de/duesseldorf/imbiss/dausers-YUQgA/

    Mein "Senf" kommt demnächst auch dazu!
    Kulturbeauftragte meine Liebe, ich habe dich in meinem neuesten "Roman" zittiert. Mehr unter "Loft", falls du die Adr kennen solltest (wovon ich bei dir "Altstadtpflanze" augehe ;-)


  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


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    Zwei Dinge braucht ein Mensch, der sich unter einem finanziellen Damoklesschwert nicht so recht wohlfühlt:

    Einen guten Zahnarzt und eine gute Werkstatt.

    Vor allem, wenn Zähne und Auto schon ein bißchen in die Jahre gekommen sind - und man selbst weder Zahnmedizin studiert noch eine Kfz-Mechanikerausbildung hat und bestenfalls selbst schrauben kann. Ich habe weder das eine noch das andere und somit das berühmte "Opfer-Tattoo" auf der Stirn, das nicht für mich, aber für gewisse Berufsgruppen sichtbar ist und besagt:" Erzählt mir irgendeinen Scheiß! Ich glaube alles, denn ich hab überhaupt keine Peilung! Ich will hier nur ganz schnell wieder raus! Und ich zahle fast jeden Preis!"

    Ich strahle das aus. Und es hat mich schon verdammt viel Asche gekostet. Beim Zahnarzt und in der Werkstatt. Zum Zahnarztdebakel äußere ich mich noch. Heute mein Thema: Werkstatt.

    War über viele schöne Jahre hinweg keins. Ich hatte den Schrauber meines Vertrauens. Fuhr auf den Hof, warf ihm den Schlüssel und die Papiere zu mit den Worten:" Guck mal rein. Manchmal macht der so komische Geräusche. Und Tüv ist auch fällig."

    Ging nachhause und schlief gut; wußte ich meine Karre doch in den besten Händen. Und wenn ich sie dann abholte, hörte ich:

    "Alles bestens. Ein Teil mußte ich auswechseln. War beim Hersteller viel zu teuer, aber ich hab gleich die Schrottplätze abgeklappert und eins gefunden, so gut wie neu. Das alte Teil hab ich dir in den Kofferraum gelegt."

    "Tüv? Natürlich hat der Tüv. Ist ein super Auto, ehrlich. Ich hab den mal ein bißchen um's Eck gefahren. Der hält noch ewig."

    Und ich zahlte einen mehr als fairen Preis, drückte diesem Prachtstück von einem Mechaniker beide Hände und sagte Dank.

    Er war der Beste. Er konnte nicht nur stupide austauschen, sondern auch reparieren. Und hatte so "Geheimrezepte" drauf, wie man einen uralten (ersten) Auspuff behandelt, damit sich der Rost in Grenzen hält.

    Aber irgendwann stach ihn der Hafer bzw. das Heimweh und er zog weg. Ich wäre ihm fast überall hin gefolgt-aber Polen ist doch ein bißchen heftig. Ach Arek-ich werd Dich nie vergessen.

    Er war weg, und damit begann das Debakel. Wohin jetzt? Vertragswerkstatt? Indiskutabel. Ich saß die Sache erst mal aus. Aber irgendwann waren die Bremsen fällig. Und Ölwechsel. Und was war noch mal mit diesem Zahnriemen?

    Ich stolperte in die nächstbeste Werkstatt, die mir im Weg stand. Die Typen waren ganz nett. Machten meine Bremsen und alles andere. Der Preis schien mir okay und das Werkstattproblem gelöst zu sein. Mein Auto war nie reparaturanfällig und wenn andere Leute ständig über die Werkstattprobleme mit ihren relativ neuen Kisten jammerten, grinste ich überlegen vor mich hin.

    Aber irgendwann erhöhte sich auch meine Werkstattfrequenz. Und immer waren es die gleichen Teile, die klapperten oder streikten. Immer wurden sie angeblich repariert. Ich wurde mißtrauisch und die Sprüche, die ständig fielen, sobald ich auftauchte, nervten zunehmend.

    "Das gibt's doch nicht! Du hast ja immer noch diese alte Reisschüssel!"

    "Was willst du eigentlich als Frau mit so 'nem großen Auto?"

    "Sollen wir den nicht endlich mal verschrotten? Mein Schwager hat da einen Polo, den kannst du kaufen."

    Leider hatte ich daraufhin irgendwann wohl zu deutlich durchblicken lassen, daß ich an meinem Auto hänge. Und wie. Das ist keine olle Reisschüssel, sondern ein Youngtimer, US-Import, davon seinerzeit ganze 1500 Stück in Deutschland zugelassen. Ein Schmuckstück, das ich mit meinem eigenen Blut tanken würde, wenn es nötig wäre. Nervige Kaufangebote für irgendwelche Nuckelpinnen oder prollig getunte Kutschen blieben irgendwann aus. Dafür kam:

    "Klar, das Teil muß neu. Schon gemacht, sagst du? Kann gar nicht sein. War bestimmt der Kollege dran, der arbeitet aber nicht mehr hier. Hat er wohl vergessen. Bezahlt hattest du dafür? Tja, da kann man nichts machen."

    "Du brauchst den Wagen? Der ist nicht fertig. Hatte ich dir für heute zugesagt? Kann gar nicht sein. Nein, ich weiß nicht, wann der fertig ist. Was für ein Aufriß für so 'nen alten Bonsai."

    Der letzte Akt des Trauerspiels: Rostalarm. Ich beauftragte die Typen, den betroffenen Kotflügel zu sanieren, mit frischen Blechen zu versehen und zu lackieren. 3 Monate später Rostpocken am selben Kotflügel. Und die Aussage eines grinsenden Mechanikers:

    "Tja, der rostet jetzt wieder. Aber es hat ja auch nur 500 Euro gekostet. Für 1000 hätten wir das anständig gemacht."

    Schluß. Aus. Irgendwann ist auch bei mir das Maß voll. Ich fuhr wutentbrannt vom Hof. Keiner von diesen Vampiren, so schwor ich mit erhobener Faust, würde je wieder seine Griffel an mein Fahrzeug anlegen. Die (dumme) Kuh melken mag ja noch angehen-aber schlachten laß ich mich nicht.

    (Übrigens: Gerne würde ich diese Werkstatt mit einer eigenen Bewertung nach Strich und Faden in die Pfanne hauen. Aber es hat sich erledigt. Mein Fluch hat gewirkt. Sie ist pleite.)

    Und da war es wieder, mein Problem. Zahnriemen war mal wieder fällig. Schluß mit lustig. Hatte man mir doch von berufener Stelle eingeschärft, daß man fast alles aussitzen kann, nur den Zahnriemenwechsel nicht. "Da macht es auf einmal Puff und das war's. Motor im Arsch. Dann kannst du ihn nur noch verschrotten." Alles, nur das nicht! Nie könnte ich mir so was verzeihen.

    Was tun? Doch Vertragswerkstatt? Von Wimpelschraubern hatte ich jetzt die Schnauze voll.

    Zufällig fiel mir dann ein Kennenlernangebot von stop+go in die Finger. Dramatischer Rabatt auf alle Reparaturen. Ich umkurvte den Laden. Wirkte irgendwie seriös. Aber eine "Schrauberkette"? Da hatte ich schon Gruselgeschichten gehört.. Egal. Der Zahnriemen mußte. Also rein.

    Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und wirkten irgendwie-fleißig. So, als hätten sie Spaß an ihrem Job. Der Zahnriemenwechsel wurde beauftragt. Es kamen keine dummen Sprüche in Richtung Reisschüssel, sondern anerkennende Worte. Da fühlte ich mich schon gleich wohl.

    Schon am nächsten Tag kam der Anruf. "Wir haben den Zahnriemen nicht gewechselt."
    Ich kriegte auf der Stelle Kreislauf. "Wieso das denn nicht?"
    "Tja, als wir den Wagen auf der Bühne hatten, fiel uns direkt auf, daß der Motor total verölt ist. Das sollten wir erst mal abklären. Alles auseinandernehmen müssen wir ja sowieso, da sollte man den Ölverlust gleich mitbeheben. Vielleicht ist es ja nur eine kleine Dichtung. Wir gucken uns das an und sagen Bescheid."

    Mit solchen Aussagen kann ich was anfangen. "Meine Ex" hätte vermutlich stillschweigend den Zahnriemen gewechselt und mir anschließend den verölten Motor eingeschenkt mit der lässigen Anmerkung "Ist Zylinderkopfdichtung.". Totalschaden also. Daran ist mein erstes Auto "gestorben".

    stop+go machte eine Motorwäsche, wechselte die Zylinderkopfdeckeldichtung und danach den Zahnriemen. Der Dichtungswechsel machte sich auf der Rechnung kaum bemerkbar. Alles wurde zügig erledigt. Nix zu meckern.

    Vor kurzem bekam ich dann Post. "Ihr Tüv ist bald fällig! Wir machen Ihr Auto fit und führen es vor." Ein Reparaturgutschein über 20 Euro lag bei. Ich nenn das mal einen guten Service-und geschäftstüchtig obendrein. (Das Angebot habe ich aber nicht in Anspruch genommen, denn ich wollte den Prüfer erst mal gucken lassen).

    Inzwischen haben sich auch Bekannte mit ihren Kisten dorthin begeben und zum Teil recht aufwendige Mängel verarzten lassen. Alle waren zufrieden. Ich bin es auch.

    Vorsichtig vergebe ich mal 4 Sterne. So ganz mag ich dem Frieden noch nicht trauen. Gebranntes Kind und so. Aber ich bin zuversichtlich. Und werde stop+go im Bedarfsfall gern wieder bemühen.

    Nebenbei: Der Tüv-Prüfer verabschiedete sich mit den Worten:"Dann sehen wir uns in 2 Jahren wieder. Ist ein super Auto."

    Und ich denke an gewisse Leute, die ihre gerade mal ein paar Jahre alten Schlitten schon mit erheblichen Mängeln und uferlosen Reparaturkosten in Aussicht vom Tüv-Hof geritten haben. Gewisse Leute, die mich auch immer gerne mit meiner "antiquierten Reisschüssel" aufgezogen haben.
    Die zum nächsten Tüv-Termin dann ihren 24. Geburtstag schon gefeiert hat.

    Ätsch!

    geschrieben für:

    Autohäuser in Düsseldorf

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    60.

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    Schalotte Herrlicher Beitrag ... das passt, kommt mir irgendwie bekannt vor ... hab herrlich gelacht beim Lesen .... Danke dafür ....
    Nike Geil, herrlich, super, oberklasse .... hm wie könnte ich das noch toppen, was könnte ich hinzufügen ? .... ein echter bb-dd ... und eben einzigartig .... großartig .... unverwechselbar !
    KathiL Liebe bb-dd,

    für diese tolle und vor allem unterhaltsame Bewertung gibt´s von uns die Trophäe "Bewertung der Woche"!

    Herzlichen Glückwunsch und ganz liebe Grüße aus dem golocal-Office!

    KathiB
    Nike Ich schließe mich helge an : Herzlichen Glückwunsch zur Verdienten Trophäe !
    Tikae Von Autofan zu Autofan -wahre Liebe lohnt sich doch :)))))
    Ein herzliches give me five und Glückwunsch !!
    Exlenker Den TÜV durchhalten, noch etwas warten, dann kommt ein historischen Kennzeichen dran und die Staubplakette kann Dir egal sein . Ach ja, der Beitrag ist mehr als klasse geschrieben.
    Sir Thomas Ein herzerfrischender Geniestreich ! Der Kölner Sir setzt dich umgehend auf die Liste der wenigen richtig guten Düsseldorfer Sachen (Löwensenf, Kraftwerk, Füchschen Alt, D. Nuhr, ...)