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  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 2 Bewertungen


    Die ehemalige Wasserburg Haus zum Haus ist nicht nur ein preislich gehobenes Restaurant, da es als solches hinterlegt wurde, möchte ich an dieser Stelle etwas über die Geschichte dieses Ortes berichten, denn es ist schon etwas besonderes.

    Es war wirklich ein Zufall, als wir vor einigen Jahren auf dieses alte Herrenhaus mit dem ungewöhnlichen Namen gestoßen sind, es war ein sehr überschaubarer Eintrag in meinem bevorzugtem Reiseführer für NRW gewesen, der mich dazu veranlasste, den genauen Weg auszusuchen und einen Einblick zu erhaschen.

    Es ist gar nicht so weit von der von mir beschriebenen Baumwollspinnerei Cromford entfernt, ein kleiner Abstecher lohnt sich bei beiden schon.

    Von der ursprünglichen Anlage ist das das gotische Hauptportal erwähnenswert, denn es stammt aus dem 12. Jahrhundert. In dem eigentlichen Schloss, das gerne mit den französischen Vorbildern der Zeit konkurrieren würde, kann es leider nicht mithalten, denn im Laufe der Bauarbeiten ging es dem Bauherren das Geld aus! Dadurch ist es eine der wenigen erhaltenen Mittelalterlichen Wehrburgen der Region.

    Den Namen bekam es durch einen späteren Besitzer: Johann zum Haus, zu dem ich keine weiteren Details mehr finden konnte... Außer, dass er als Marschall des Herzogshauses Burg tätig gewesen ist. Da die Anlage nicht seinen Ansprüchen genügte, beließ er nur das bis heute erhaltene Burgturm stehen. Die Innenräume wurden mehrmals bis in das 17. Jahrhundert hinein, verändert.

    Neben diesen stehen in diesem Ensemble auch einige Fachwerkhäuser, die während Veranstaltungen, die hier stattfinden, benutzt werden, denn seit 1973 gehört das Areals einer Stiftung, die es sachgemäß restaurieren ließ.

    Diese Behausungen kann man, durch sein alter, das sich bis ins 9. Jahrhundert zurückdatieren lässt, denn hier stand eine nicht mehr existierende Motte, als die Keimzelle der heutigen Stadt Ratingen betrachten. Das alles macht den Reiz dieser Anlage aus!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Ratingen

    Neu hinzugefügte Fotos
    2521.

    Ausgeblendete 3 Kommentare anzeigen
    Schalotte Sehr ausführlich beschrieben.Gefällt mir richtig gut liebe Kulturbeauftragte. :)
    Schalotte Auch sehr schöne Fotos dazu. Danke dafür, so kann man sich alles richtig gut vorstellen.


  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    7. von 16 Bewertungen


    Nach längerer Abwesenheit sind wir vor kurzem erneut in die Mitsubishi Electric HALLE , wie sie seit einigen Jahren jetzt heißt, reichlich gestresst , doch das ist ein anderes Thema, angekommen. Von Außen sieht man es diesem Veranstaltungsort nicht an, wie viel ausgefeilte Technik sich dahinter verbirgt.

    Zu erreichen ist sie mit den S-Bahnen S1 und 6 (Haltestelle Oberbilk) bzw. von den U-Bahnen 74, 77 bzw. 79 (nur Mo-Fr), die heißt (denke ich jedenfalls, auch so). Für die Autofahrer stehen Parkplätze zur Verfügung, ob man etwas dafür bezahlen muss, ist mir nicht bekannt.

    Das was Tinti bezüglich der Plätze geschrieben hatte, stimmt nur zum Teil, denn bei den meisten Veranstaltungen, die ich in der Vergangenheit besucht habe, werden die Plätze in unterschiedliche Preiskategorien eingeteilt, je schlechter der Einblick auf die Bühne, desto günstiger sind sie. Pauschal zu sagen, wie teuer es ausfallen kann, läßt sich schlecht sagen, denn zwischen einer Ausbildungsplatzbörse, die man kostenlos besuchen kann, bis zu internationalen Topevents, bei denen eine ("günstige") Karte mehr als 100 € verlangt wird, ist so allerlei zu sehen!

    Die letzten male, bei denen wir uns auf den Weg machten, war Holiday on Ice unser Favorit gewesen. Schade, dass die Stage Holding AG seinen Sitz im Ausland besitzt, denn es gibt viele Eindrücke, die ich gerne mitteilen würde, doch an dieser Stelle automatisch zu kurz kommen, denn es ist einer von vielen Highlights, die man sich hier anschauen kann! Da wird auch ein Erwachsener auch wieder gerne selbst zum staunendem Kind! Wer diese Veranstaltung kennt, wird mir sicherlich Recht geben!

    Toiletten gibt es in Ausreichender Menge, doch man kennt es, ohne Wartezeit (jedenfalls bei uns Damen) kommt selten rein, doch diese bewegen sich im erträglichem Rahmen. Was aus meiner Sicht für den Punkteabzug verantwortlich ist, sind die hohen Getränkepreise, sonst kann man nur noch viel Spaß hinter dieser Kulisse wünschen... Uns hat es jedenfalls (fast) immer gefallen.

    geschrieben für:

    Veranstaltungsräume in Düsseldorf

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    2522.



  3. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    10. von 14 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Letzter Zeit musste ich sehr oft an unsere Aufenthalte in Dresden denken und an die Sehenswürdigkeiten, die wir dabei gesehen haben, da fiel mir auf, dass ich an dieser Stelle noch gar nichts dazu geschrieben habe, also fangen wir an:

    Das Fliesenrelief sieht wie eine Chronik mit den Vertretern des Geschlecht der Wettiner, die über Jahrhunderte von hier aus über Sachsen und manchmal weit darüber hinaus regiert haben. Es ist ein Who is Who dieses Herrscherhauses. Es gibt insgesamt 35 Regenten und 59 weitere Personen, die den Zug begleiten. Darunter jeweils an passender Stelle hoch gestellte Wissenschaftler und Künstler unter ihnen ist der Entwerfer dieses monumentalen Gemäldes aus Porzellan – Wilhelm Walther (1826-1913) auch zu sehen.

    Alle Figuren sind überlebensgroß und sie decken die Zeit von 1127 bis zum Sturz des letzten Vertreters im Jahre 1918 abgebildet! Zu sehen gibt es in chronologischer Reihenfolge (von links nach rechts Ende ist an dem Schloss!) die Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige. Wer weitere Datails darüber erhalten möchte, der kann es unter der Adresse: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kurf%C3%BCrsten,_Herz%C3%B6ge_und_K%C3%B6nige_von_Sachsen#Die_Wettiner tun. Sonst würde der Beitrag unnötig in die Länge gezogen.

    Damit man weiß, in welcher Epoche man gerade sich den jeweiligen Regenten zu tun hat, stehen jeweils die Namen mit den mitunter lustigen Zusatzbezeichnungen wie Streitbare, der Sanftmütige, der Waise, der Beständige, der Bärtige, der Beherzte usw.

    Einer unter ihnen hat sich bei uns tief ins Gedächtnis eingegraben: der Stauferspross Friedrich I. Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, der Enkel von Kaiser Friedrich II., nicht wegen der ganzen Titeln oder herrschaftlichen Ahnenreihe, sondern wegen seines Beinamens: "der Gebissene"!

    Sein Vater, der vor ihm zu sehen ist und zwar Albrecht II. (der die Beinamen "der Entartete", oder auch "der Unartige" trägt) verließ seine Mutter Margaretha von Staufen im Jahre 1270 um seiner Geliebten Kunigunde von Eisenberg nach Frankfurt / Main zu folgen! Als Rache biss sie dem Knaben Friedrich in die Wange, als Vergeltung für diese Schmach und somit erhielt dieser den genanten Namenszusatz.

    Die Liste ließe sich sicherlich mit fast jedem der dargestellten fortführen, doch die Geschichte fand ich am interessantesten, um sie an dieser Stelle zu Erzählen.

    Wenn man sich den historischen Werdegang dieser Gegend vor Augen führt, ist es schon beachtlich, dass es sowohl den 2. Weltkrieg nur geringfügig beschädigt wurde, als auch die folgenden Jahrzehnten überdauert hatte!

    Wer schon einmal in Dresden gewesen war, weiß, dass viele Bauten erst nach der Wende restauriert bzw. neu errichtet wurden, denn andere Sachen hatten "höhere Priorität" gehabt, als der erhalt solcher Denkmäler! Sie hatten kein leichtes dasein gehabt in der ehemaligen DDR, wie die Bauten in der Nähe es bezeugen! Der Anblick dieses Monumentalgemäldes ist schon etwas besonderes, denn auch in der besagten Zeit wurde es im Jahr zum 30 Bestehensubiläum der DDR 1979 gereinigt, restauriert bzw. die defekten Fliesen wurden ausgetauscht!

    Das ist aus meiner Sicht bildlich gesehen ein Vorläufer eines Comix, der aber einen tatsächlichen Hintergrund vorweisen kann, wenn man sich in der Dresden Altstadt bewegt, kommt, man an ihm nicht vorbei und deshalb verdient es die volle Punktzahl auch von mir!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Dresden

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    2523.

    ubier Dass der Fürstenzug das Inferno der Dresdener Bombennacht so gut wie unbeschadet überstanden hat, ist wirklich ein kleines Wunder. Tausende Dresdener hatten nicht so viel Glück...
    Ausgeblendete 14 Kommentare anzeigen
    Heli Sehr schön beschrieben, da ist sogar ein Kunstbanause wie ich fasziniert... :-)
    FalkdS Erzähle noch ein paar von den Geschichten. Ich habe endlich die Detailfotos eingestellt, sodass sich jeder ein Bild den beschriebenen Herren machen kann.
    FalkdS Für diesen Beitrag könnte ruhig ein Daumen daherkommen oder besser verliehen werden!
    Konzentrat Gerade habe ich drei Fotos beigesteuert und sehe diesen Beitrag, da würde ich aber auch für einen grünen Daumen plädieren !
    LUT Herzlichen Glückwunsch zum sehr späten Daumen, Kulturbeauftragte.
    Schalotte Gut, dass der Beitrag noch einmal hervor gekramt wurde. Glückwunsch zum grünen Daumen und Danke, für diesen gelungenen Bericht.
    Ein golocal Nutzer Wieder ein toller Bericht und herzlichen Glückwunsch zum verdienten GD. Klasse auch die Fotos hierzu. bearbeitet


  4. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    bestätigt durch Community

    Der historische Stadtkern von Nürnberg teilt sich in zwei Teile, somit gibt es nicht „die Altstadt“, wie man es von anderen Städten her kennt, sondern die Lorenzer und die Sebalder Altstadt. Grob betrachtet bildet der Fluss Pegnitz die Grenze zwischen den beiden. An dieser Stelle möchte ich den nördlichen Teil, der uns beiden besser gefallen hatte – die Sebalder Altstadt beschreiben. Hier kann man die Topsehenswürdigkeiten der Stadt finden: Angefangen bei der Namensgebenden evangelischen Sebalduskirche, über die Patrizierhäuser, die die wirren der Jahrhunderte überdauert haben, die ich bereits beschrieben habe, weil sich dort verschiedene Museen befinden, bis zu der Kaiserburg, die bereits vom weiten imposant die Silhouette des Stadtteils bestimmt (ein separater Beitrag folgt noch).

    Die vielen kleinen Gässchen, die zum Teil gar nicht auf dem Stadtplan verzeichnet sind, bilden ein Gegenpol zum Geschäftigem Südteil der Altstadt, das nach dem Hl. Lorenz benannt wurde, das ich vor allem mit den vielen Läden verbinde, wo viele Leute auf Einkaufstour sich befinden und mit Tüten bewaffnet die Straßen entlang laufen...Beide für sich sind schon interessant, doch hier geht es um den anderen Part der Altstadt...

    Natürlich gibt auch hier Geschäfte, doch keine Filialisten, sondern welche mit Tradition, Wo man auf seine Jahrhundertelange Existenz stolz ist und um die Ecke Antiquitäten oder Kunsthandwerk um die Gunst des Kunden dezent werben, doch für die meisten nur ein kleiner Blick das einzige ist, das man mitnimmt...Doch es hat vor allem eins: Stil!

    Wo soll ich mit der Aufzählung anfangen, wenn so viele Eindrücke einem in dem Kopf schwirren... Wenn ich allgemein an diese Ecke der Stadt denke, dann muss erwähnt werden, dass gutes Schuhwerk unerlässlich ist, denn größtenteils sind die Wege mit den dicken Pflastersteinen versehen, wenn es auch noch, wie in den meisten Fällen auch noch bergauf geht, soll man schon daran denken!

    Über Jahrhunderte waren die Nürnberger für ihren Witz berühmt gewesen, doch es ist kein alberner Scherz dabei gemeint, sondern die Gewitztheit, die sie an den Tag legten, bei ihren Geschäften, das machte sie stolz, das wurde zu Jedermann Kenntnis zu Schau gestellt, was man noch bei den verbliebenen alten Häusern und auch der reichen Ausstattung der Kirchen ablesen.

    Wenn man sich durch den Sebalder Viertel bewegt, kommt man an einem Sohn der Stadt nicht vorbei: Albrecht Dürer, egal ob in Namen von Straßen und Plätzen, seinem Haus oder dem Denkmal vorbei. Als Reminiszenz an diesem ungewöhnlichen Sohn der Stadt wurde zwischen seinem Haus und dem Tiergärtnertor eine moderne Hommage an eine seiner Zeichnungen errichtet: der von dem Künstler Jürgen Goertz im Jahre 1984 errichtete Hase ist mehr eine groteske Karikatur, die dem Geschmack der meisten widersprechen, denn der grimmig drein schauende Exemplar seiner Gattung, kann nichts dafür! Ich jedenfalls muss nur mit Schaudern an diese Skulptur denken, denn seit wann isst ein solcher Nägel und macht seine Nachkommen platt... Folglich kommt kein separater Bericht drüber, besser weiter schauen!

    Bei etlichen Häusern erkennt man erst auf den 2. Blick, dass durch seine Bauweise sich etwas sehr altes dahinter verbirgt, so zum Beispiel ein Kellergewölbe oder ganzes Haus, das als eine Gaststätte oder Ladenlokal daher kommt. Etliche unter ihnen habe ich im Vorbeigehen auch eingefangen und als Foto beigefügt, auch wenn nicht alle so alt sind, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.

    Einige Sehenswürdigkeiten verstecken sich regelrecht, so wie das von mir beschriebene Tucherschlößchen oder das Fembohaus, andere sind, nicht erst jetzt Publikumsmagnete, wie die Namensgebende Sebalduskirche. Was ich aber selbst nicht gesehen habe, doch vielfach erwähnt wird, ist die Mittelalterliche Handwerkersiedlung Sieben Zeilen, die sich in der Nähe der von mir beschriebenen evangelischen Egidienkirche liegt. Sie dienten Handwerkern aus Ulm und Augsburg als Unterkunft. Leider hat man, viele von ihnen, die den 2. Weltkrieg überdauert haben, in den 70-er Jahren abgerissen, um Platz für andere Sachen zu schaffen, doch es ist kein Einzelfall...

    In den „Katakomben“ - naja die Bezeichnung ist nicht ganz richtig gewählt, doch manchmal hatten wir den Eindruck gehabt, als wir in dem Labyrinth aus verschiedenen Gängen unter der Stadt unterwegs waren, egal ob bei den Lochgefängnissen oder den ehemaligen Wehrgängen, da spürt man den Hauch der Vergangenheit an sich vorüber wehen... Tritt man heraus, kommt man wenige Schritte weiter an einen weiteren Ort, der von vielen Touris belagert wird, dem Wochenmarkt mit seinem „schönem Brunnen“, ich selbst finde ihn kitschig und deshalb möchte ich es dabei belassen.

    Die Frauenkirche bildet hier den Endpunkt des Ganges, auch hier kommt demnächst eine ausführliche Beschreibung, denn es ist schon einmalig, dass ein Gebäude, der eigentlich nie der Öffentlichkeit zugängig sein sollte, wenn es nach dem Willen des Erbauenden Kaisers gegangen wäre. Doch da dieser lange tot war, wird es von katholische Kirche seit fast 200 Jahren benutzt, mehr an entsprechender Stelle.

    Doch trotz der vielen aufgezählten Sehenswürdigkeiten überwiegen auch hier die modernen Bauten den Stadtbild Nürnbergs, nicht nur wir waren enttäuscht, dass all das was ich beschrieben habe nur einen Bruchteil des Gesamten bilden. Durch vielfachen Abriss und Konzentration auf wenige Gebäude liegen diese wenigen teilweise weit aus einander, doch es hat seinen Charme! Deshalb vergebe ich dem was wir gesehen haben, 4 Sterne, denn wo hat man schon noch die Mittelalterlichen Mauern innerhalb einer Stadt, die ein Stadtbild so nachhaltig prägen, das macht es zu einem lohnenden Ausflugsziel!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Nürnberg

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    2524.

    ubier Du triffst das Flair wunderbar - hier gehört ein dicker fetter bayerischer Daumen drauf!
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    Kulturbeauftragte Die Nürnberger nehmen es immer noch übel, wenn man sie als "Bayern" betitelt, es sind schließlich Franken ;-) Es freut mich, dass es dir gefällt ubier!
    Blattlaus Als ich im letzten Jahr durch Nürnberg schlenderte war ich enttäuscht, das historische Stadtbild ,wie ich es noch von früher in Erinnerung hatte, war weg. Von den Locations her, hätte man überall sein können.
    Dein beschriebenes Viertel habe ich nicht gesehen, bin nur bis zum Brunnen gekommen. das ist dann wohl dahinter. Merke es mir fürs nächste Mal, danke.
    Blattlaus Auf dem Platz wo der Weihnachtsmarkt stattfindet, er war ziemlich in Gold gehalten, soweit ich mich entsinne. Muß mal schauen ob ich noch ein Foto finde.
    Heli Da gebe ich ubier Recht, wo bleibt der Daumen ? Ich möchte fast schon im voraus gratulieren :-)
    @Kulturbeauftragte, Du schreibst ganz erstklassige Bewertungen / Berichte / Erfahrungen. Die haben unheimlich viel Tiefgang.
    Also bitte mehr davon :-)
    Kulturbeauftragte @blattlaus: der Christkindlesmarkt wird vor der Liebfrauenkirche abgehalten, das ist schon das beschriebene Stadtteil, doch die Museen sind weiter Berg auf. Da gebe ich dir Recht, denn die meisten Häuser entsprechen nicht meinem Geschmack!
    Nike Danke für diesen sehr lesenswerten Beitrag und herzlichen Glückwunsch zum verspäteten Grünen Daumen ... der muss sich in den Altstadtgässchen verlaufen haben ... !
    LUT Vor einem Jahr bestellt, jetzt geliefert - Glückwunsch zur späten Begrünung!


  5. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    45. von 62 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Es gibt so viele Berichte über das Schokoladenmuseum, doch alle schwärmen (mehr oder weniger) vom dem Schokoladenbrunnen und der tollen Lage dieses Objektes, doch das ist nicht nur diese beiden Sachen, die dieses Museum (und Arbeitsstelle zugleich) so unverwechselbar macht!

    Für die meisten von uns muss die Schokolade schön süß sein, doch in der Geschichte dieses Genussmittels war es lange Zeit anders gewesen, doch dazu etwas später.

    Wenn ich an meine zahlreichen Besuche hier denke, dann fällt mir erst an weiterer Stelle deren Herstellung, die ist auch wichtig, doch zwischen der Pflanze, die in den Tropen steht, bis zu den Supermarktregalen ist es ein langer Weg, den man innerhalb dieser Mauern gut nachvollziehen kann.

    Hinter dickem Glas, das auch nur durch eine besondere Schranke betreten werden kann, verbergen sich die Kakaobäume. Es ist erstaunlich, dass die Früchte dieser Pflanze meistens in allen Reifegraden zu bestaunen gibt: von einer Blüte, unreife bis zu welchen, die gepflückt werden könnten! Natürlich gibt es keine Garantie, dass es jedes mal der Fall sein muss! Die Temperatur und die Feuchtigkeit, die in dem Gewächshaus herrschen, waren, nicht nur für mich, kaum zu ertragen, also weiter geht’s!

    Bei dieser Reise lernt man nicht nur die Produzntenländer kennen, sondern auch die unterschiedlichen Statistiken, die zeigen, welche Länder es weiter verarbeiten und vor allem auch das wie, das kann man auch live bei den Damen von der Produktion, ebenfalls hinter entsprechender Verglasung, doch es ist schon interessant zu wissen, wie die Hohlfiguren zu Stande kommen oder wie so ein (meistens dunkles Objekt) die weißen Stellen verpasst bekommt. Der Geruch steigt einem dabei unentwegt in die Nase... mmmh, köstlich...

    Innerhalb des Museums gibt es eine ganze Abteilung, die sich mit seiner Geschichte auseinander setzt. Heutzutage ist es in den meisten Fällen ein Massenprodukt, doch es war lange Zeit nicht der Fall gewesen. Für die alten Azteken war es das Getränk der Götter, wurde bei rituellen Handlungen verwendet, denn der Überlieferung nach, stammt die Pflanze selbst von den Göttern ab. Die Bezeichnung dieser Völker klingt sehr ähnlich – xocóatl, doch hieß nur „bitteres Wasser“, keine Angenehme Vorstellung! Hinzu kamen auch noch scharfe Gewürze hinzu, die Kombi klingt schon gewöhnungsbedürftig. In einigen Ländern, wo es seit Jahrtausenden diese Tradition gibt, wird sie weiter so getrunken: Auf gequirlt mit Vanille und Cayennepfeffer versehen, wem schmeckts...

    Mit den Spaniern kam es nach Europa, über viele Jahrhunderte war es ein Luxusartikel der Reichen, die es mit Honig oder Rohrzucker verfeinerten und deren Genuss geradezu zelebrierten, was man auf zahlreichen Abbildungen auch an dieser Stelle gezeigt wird.Man kann es sich heute kaum vorstellen, dass man es nur auf Rezept (kein Scherz) in der Apotheke kaufen musste! Das änderte sich erst im laufe des 19. Jahrhunderts! Erst dann etablierte es sich als Süßigkeit. In der Zeit wurden Methoden entwickelt, die die Produktion effizienter und vor allem günstiger gemacht hatten. An dieser Stelle muss das ehemalige Kölner Familienunternehmen Stollwerk erwähnt werden (benannt nach deren Gründer), die als erste Firma Milchschokolade, für die auch berühmt wurde, im Jahre 1839 ist es gewesen, doch wie es so kommt, ist es seit geraumer Ewigkeit ein kleines Rädchen in einer riesigen Unternehmungsgruppe geworden, doch ist an dieser Stelle nebensächlich.

    Die erwähnten Maschinen können selbstverständlich auch angeschaut werden. Ein weiterer Meilenstein bilden die Automaten, die als Werbeträger auf Reichfrequentierten Stellen platziert wurden, damit die potentielle Kundschaft besser erreicht werden konnte. Es ist schon sehr interessant zu erwähnen, wie der kleine „Mohr“ als Werbefigur vermarktet wurde: da das Unternehmen an der gleichnamigen Straße sich befand, lag diese Idee schon nahe es als Namen zu nehmen.

    Im wwiteren Verlauf kann man sehen, wie das Aussehen der Verpackungen sich verändert hatte, nicht nur anhand von den Sammelbildern, die in Vitrinen nach Themen sortiert, bewundert werden können. Wer kennt es nicht, wie einige Werbefilmchen einem nur lästig vorkamen, doch im hiesigem Kino kann man (falls man es kennt) in Erinnerungen schwelgen, denn das was in der „Wirtschaftswunderzeit“ propagiert wurde, läßt einen heute nur noch schmunzeln.

    Zum Schluß, wenn man natürlich möchte, kann man sich eine Extrarunde (oder mehrere) am Brunnen machen, denn es hängt vor allem, wie stark die Station belagert wird, kann es passieren, dass ein weiteres mal möglich ist, es zu probieren... Natürlich zu dem kleinen Schoki dazu, den man beim betreten ausgehändigt bekommt.

    Wenn man erst in die Kauflaune gekommen ist, kann man sich mit weiteren Spezialitäten der Firma eindecken, doch die frischen Pralinen, kann man, so weit ich mich recht entsinne, nur in einer der oberen Etagen kaufen, doch eine Garantie möchte ich nicht dafür übernehmen!

    In regelmäßigen Abständen werden hier auch Sonderausstellungen zu den einzelnen Teilbereichen präsentiert. Der Preis mit 9 € nicht gerade günstig, die Produkte, die man hier erwerben kann, ebenfalls, deshalb vergebe ich 3 Sterne, denn meistens ist es auch, für mein Geschmack viel zu voll, das man sich nicht in Ruhe irgendwo aufhalten kann...

    geschrieben für:

    Museen in Köln

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    2525.

    Blattlaus Interessant, und gefällt mir. Im März bin ich einige Tage in Köln, da werde ich mir das Museum vor Ort anschauen.
    Ausgeblendete 18 Kommentare anzeigen
    Nike Unsere Kulturbeauftragte hat wieder einmal ihre Schokoladenseite gezeigt. Herzlichen Glückwunsch zu dem interessanten Beitrag und zum Grünen Daumen!
    Sir Thomas zweimaliger Besuch des Imhoff-Denkmals für mich ausreichend. Für schokoladigen Sonderbedarf lieber zu Fa. Hussel. Anschaulich und lehrreich wie immer - Glückwunsch zum Schokodaumen, liebe Kulturbeauftragte.
    Tikae Ich versuche immer noch das ganze Zeuch von Weihnachten los zu werden. Am besten mit ins Kerngeschäft nehmen. Da wird es ruck zuck weg geatmet. :)))
    Untitled Glückwunsch zum verdienten GD! Dein Bericht hat mir meinen letzten Besuch im Schoko-Museum wieder in Erinnerung gebracht und der ist schon einige Jahre her. Roch mir dort zu intensiv nach Schokolade ;-))
    Exlenker Dem intensiven Geruch dort, kann man nur beipflichten, war selber mehrfach mit Leuten dort.
    Siri da war ich nun ca 4 jahre mehr oder wenig in der nähe werktätig - und habe es nicht geschafft, hier mal 'reinzuschauen :-( ...

    danke für die erinnerung (auf QYPE hatte ich das in einer nochzubesuchen-liste - die is nu wech :-( ...

    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯
    gratuliere zum gD!

    "hilfreich"!
    "gut geschrieben!"

    Kulturbeauftragte @blattlaus: wenn du da sein solltest, ein kleiner Tipp - gegenüber von diesem Museum ist (meiner Meinung nach) die schönste romanische Kirche Kölns! Falls sie offen sein sollte unbedingt rein, siehe auch: http://www.golocal.de/koeln/katholische-kirche/st-maria-in-lyskirchen-YUnYl/
    DeeBeck genau, jedem das seine und deine Bewertung, liebe Kulturbeauftragte gefällt mir sehr! Herzlichen Glückwunsch zum GD.
    Heli Das hast Du wieder sehr schön geschrieben !! Meinen Glückwunsch zum verdienten Daumen.
    Ich selber war nur einmal dort und ziemlich enttäuscht. Die Waffel mit der Schokolade aus dem Brunnen hat mir nicht geschmeckt.
    Wir sind danach zum " Heumarkt" geflüchtet und haben Eis gegessen :-))))
    LUT Du machst deinem Namen wieder alle Ehre, Kulturbeauftragte! Prima Beitrag, zu dessen gD ich gerne gratuliere!
    Untitled @Kulturbeauftragte: Danke auch für den Tipp zu "St. Maria in Lyskirchen". Ich bin noch nie rein gegangen und werde das bei nächster Gelegenheit nachholen. Seltsames Phänomen: Vieles, was man vor der Haustür hat, guckt man sich nicht an. Wenn man in einer anderen Stadt unterwegs ist, schaut man sich alles an.
    Kulturbeauftragte @LUT nicht hinter jedem Museum versteckt sich Kunst, doch es war mir rein Bedürfnis darüber zu berichten, denn manchmal steckt viel mehr dahinter, als man auf den ersten Blick vermutet!
    Sedina Ich kenne sowohl das Museum wie auch die Kirche und bin Dir sehr dankbar dafür, liebe Kulturbeauftragte, dass Du meine schönen Erinnerungen an beides wieder hervorrufst.

    Auch für mich war es im Tropenbereich bei den Kakaubäumen kaum auszuhalten. Ich bin da ''rausgeflüchtet.

    Glückwunsch zum wieder mal sehr verdienten GD !
    bb-dd Das hätte man nicht schöner beschreiben können!
    Nach dem Besuch dieses Museums war ich völlig abgebrannt (Trüffel-und Blechschilderkauf):-))
    Schalotte Dieser Beitrag ist richtig schön .... und ich habe ihn erst jetzt gelesen. Ganz große Klasse! Gratulation zum grünen Daumen liebe @Kulturbeauftragte :)


  6. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    1. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Bis jetzt dachte ich, kennst du ein Museumshop eines bestimmeten Betreibers, kennst du sie alle, doch in Nürnberg habe ich eine angenehme Überraschung erlebt.

    Schon beim Betreten des Germanischen Nationalmuseums (GNM) war ich sehr neugierig auf diesen Laden gewesen, denn im Gegensatz zu dem in Köln ist dieser größtenteils vom Museum selbst getrennt, jedenfalls im Eingangsbereich, denn man konnte von außen als das GNM noch nicht geöffnet war, beobachtete ich den Verkäufer, der die Glaselemente bei Seite schob.

    Da unsere Führung, laut des Personals sich um einige Minuten nach hinten verschob und sonst nichts anderes zu tun hatte, beschloss ich mich ein wenig umzuschauen. Der größte Unterschied war, dass es hier kein Plastikkitsch gab, doch schon bald merkte ich, dass es recht beengt an einigen Stellen ist, denn die Schlauchartige Innere des Museumsshops verstärkte nur noch den Eindruck. Da nützte auch nicht die Platzsparende einbringen der Regale in dem Raum, denn an einigen Stellen passten höchstens 2 zierliche Personen neben einander.

    Da das GNM über seinen eigenen Verlag verfügt, werden die Kataloge für die Museumsbesucher um wenige Euro günstiger angeboten, als man es sonst im Handel bekommen hätte, das ist schon ein Pluspunkt. Die Preise bei den Kunstkarten liegen mit ihren 1€/ St. im Durchschnitt, doch es gibt hier eine Besonderheit: auf dem Tresen vor der Kasse gibt es mehrere Kästchen, der Inhalt dürfte für die Postkartensammler von Interesse sein, denn hier werden alte Stadtansichten als Original, zum Teil älter als 100 Jahre. Leider hat es seinen (teuren) Preis, den ich lieber für mich behalte...

    Nach dem Besuch musste ich unbedingt noch mal nachschauen, denn die paar Minuten haben nicht ausgereicht. Der Kassierer wirkte irgendwie mürrisch auf mich, kann sein, dass ich einen schlechten Tag bei dem erwischt habe... Da ich mich zwischen zwei Publikationen nicht entscheiden konnte, bat ich um Hilfe und Ratschlag, welchen ich nehmen soll (denn der Inhalt war weitgehend gleich), hieß es nur "natürlich den teuren", das in so einem Ton, der mich jetzt noch zucken läßt...

    Für mich war das Sortiment an einigen Stellen sehr interessant und dadurch habe ich einige Geschenke hier erwerben können, das versöhnt mich ein wenig damit, aus diesem Grund gebe ich dem Museumsladen Cedon gut gemeinte 3 Sterne, auch wenn nicht alles, aus meiner Sicht, optimal gelaufen ist und vor allem, weil ich hier fündig wurde!

    geschrieben für:

    Buchhandlungen in Nürnberg

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    2526.

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    Ästhet Ich finde die Kassiererin witzig, bei der Szene wäre ich gerne mit dabei gewesen ;) schöner Bericht.


  7. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    1. Bewertung


    Wenn ich ehrlich sein soll, es ist schon Monate her, als ich am Ende des Bummels über dem Hildener Büchermarkt (Fas(s)t alles aus Papier ), siehe ggf. dort, wie ich es erwähnt habe, dort habe ich richtig zugeschlagen! Ich habe mich die ganze Zeit gewundert, warum diese Adresse gar nicht freigeschaltet wird, doch siehe da – ich habe es gar nicht gemacht, wie konnte das passieren? Peinlich, als das behoben wurde, hieß es lange warten, nun kann ich über meine Entdeckung berichten.

    Neben den Kommunalen Biblotheken, die in fast jedem Ort zu finden sind, gibt es auch welche, auf die man nicht auf Anhieb kommen würde und zwar, wie in diesem Fall, die konfessionell gebundenen. Da wird sich sicherlich so mancher wütend entgegnen, „Ich bin es nicht und eine katholische Bücherei kommt mir erst recht in Frage!“ Man soll sich aber nicht von Vorurteilen blenden lassen, denn auch wenn diese Einwände stimmen sollten, es ist jedem Zugänglich gemacht! Neben der Ausleihe, die kostenlos ist, gibt es auch einen Bücherflohmarkt in den Räumen der Kath. Öffentl. Bücherei St. Jacobus in Hilden.

    Die zu verkaufenden Bücher sind unsortiert, deshalb soll man genügend Zeit mitbringen um in den Kisten, jedenfalls an dem tag, als wir da waren, zu stöbern. Natürlich gibt es auch Regale, auf denen auch weiter geschmöckert werden kann und darf, doch dabei muss man beachten, dass nicht alles zu Verkaf steht! Die Vorraum schon, eine Bücherei ohne die selbigen ist nicht wirklich vorstellbar!

    Die ehrenamtlichen Damen sind wirklich sehr freundlich und helfen einem gerne weiter, wenn irgendwelche Fragen geben sollte.

    Die auf der angegebenen Öffnungszeiten stimmen nicht mehr, es ist jedenfalls Mittwochs und am Wochenende geöffnet, sobald ich es in Erfahrung gebracht habe, werde ich es angeben, denn ich habe mir extra eine Visitenkarte geben lassen...

    Die Bücherrei ist gut mit ÖVPN zu erreichen, denn wenige Meter entfernt gibt es die verschiedenen Haltestellen „Gabelung“, die mit den Linien 781, 782 und 784.

    Der eigentliche Grund, warum ich diesen „Geheimtipp“ mitteile ist, dass der Verkaufserlös für die Beschaffung neuer Medien verwendet wird. Durch die paar Cent, die die meisten Werke kosten, kann man nicht nur sich, sondern auch anderen eine Freude bereiten und das ist mir besonders wichtig mitzuteilen. Bei den Preisen gibt man auch gerne mehr, als es fällig wäre!

    Da ist es doch klar, dass es ein Favorit von mir ist und die wohlverdienten 5 Sterne bekommt!

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    Nachtrag März 14

    Ich habe mich so auf den heutigen Besuch in dieser Bücherei gefreut, leider, so wie es scheint, wird dieser Pavillon, in dem es sich bis vor kurzem befand abgerissen, denn es ist komplett umzäunt. Es gibt einen Hinweis, dass es an die Mittelstr. 12 verzogen ist, doch es verbirgt sich sehr versteckt hinter einer Einfahrt, doch es gab Hinweisschilder, die hingewiesen haben. Was für mich ärgerlich war, dass es nur noch Sonntags nach der Messe offen sein wird, eigentlich schade, denn ich habe heute fest damit gerechnet, dass ich mich dort erneut mit Lesestoff eindecken kann! Da es zum einen nur noch an einem Tag geöffnet ist und ich heute so enttäuscht wurde, ziehe ich 2 Sterne ab! Für Leute aus der Hilden ist es vielleicht noch eine gute Möglichkeit dort Sachen zu entleihen, für mich leider nicht...

    geschrieben für:

    Büchereien in Hilden

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    2527.



  8. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    1. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Wenn man sich die Figuren dieses skurrilen Brunnens näher betrachtet, weiß man nicht wo es eigentlich anfängt und wo der Brunnen mit dem Namen „Hans-Sachs-Brunnen“ mit dem Untertitel „Ehekarusell“, endet, wenn ich den Namen höre denke ich scharf nach, da war doch ein Prominenter mit dem Nachnamen, doch wenn ich diese Begriffe in die Suchmaschine eintippe erscheint ein gewisser Gunter Sachs, das war erstmals die falsche Fährte.

    Doch bald habe ich die richtige Spur entdeckt: es ist eine bildhafte Darstellung des Gedichtes Das bittersüße eh'lich' Leben von dem benannten Hans-Sachs, der als der Meistersänger von Nürnberg bei Wagner verewigt wurde. Der Text lautet:

    Das bittersüße ehlich Leben

    Gott sei gelobet und geehrt
    Der mir ein frumb Weib hat beschert
    Mir der ich zwei und zweinzig Jahr
    Gehaust hab, Gott gab länger gar

    Wiewohl sich in mein ehlig Leben
    Had Süß und Saures oft begeben
    Gar wohl gemischt von Freud und Leid,
    Erst auf, dann ab, ohn Unterscheid

    Sie hat mir nit stets kochet Feigen
    Will schwankweis Dir ein Teil anzeigen
    Sie ist ein Himmel meiner Seel
    Sie ist auch oft mein Pein und Hell,

    Sie ist mein Engel auserkoren,
    Ist oft mein Fegeteufel woren.
    Sie ist mein Wünschelrut und Segen
    Ist oft mein Schauer und Platzregen

    Sie ist mein Mai und Rosenhag,
    Ist oft mein Blitz und Donnerschlag,
    Mein Frau ist oft mein Schimpf und Scherz,
    Ist oft mein Jammer, Angst und Schmerz,

    Sie ist mein Wonn und Augenweid,
    Ist oft mein Traurn und Herzeleid
    Sie ist mein Freiheit und mein Wahl,
    Ist oft mein Gfängnis und Notstall,

    Sie ist meine Hoffnung und mein Trost,
    Ist oft mein Zweifel, Hitz und Frost.
    Mein Frau ist meine Zier und Lust,
    Ist oft mein Graun und Suppenwust,

    Ist oft mein königlicher Saal,
    Doch auch mein Krankheit und Spital.
    Mein Frau, die hilft mir treulich nähren,
    Thut mir auch oft das Mein verzehren,
    Mein Frau, die ist mein Schild und Schutz,
    Ist oft mein Frevel, Stolz und Trutz.
    Sie ist mein Fried und Einigkeit,
    Und oft mein täglich Hebensstreit

    Sie ist mein Fürsprech und Erlediger,
    Ist oft mein Ankläger und Prediger.
    Mein Frau ist mein getreuer Freund,
    Oft worden auch mein größter Feind,

    Mein Frau ist mietsam oft und gütig,
    Sie ist auch zornig oft und wütig.
    Sie ist mein Tugend und mein Laster,
    Sie ist mein Wund und auch mein Pflaster,

    Sie ist meines Herzens Aufenthalt,
    Und machet mich doch grau und alt.

    Hans Sachs, 1494-1576

    Es macht nichts, dass hier nicht das moderne Deutsch verwendet wird, jedoch kann man den Zusammenhang mit dem Brunnen erkennen, trotz dass die dargestellten Figuren stark Überzeichnet sind, merkt man beim betrachten, dass es um das Auf und ab im Eheleben geht. Nach einiger Recherche habe ich raus gefunden, dass es sich um 6 verschiedene Szenen dargestellt sind. Zwischen Freud, Leid, Streit bis zum bitterem Tod ist alles vertreten. Das es mit der Lebenszeit des Dichters kaum etwas zu tun hat, merkt man nicht nur an den Accessoires, dass der Künstler bewusst die Figuren in dieser Art und weise dargestellt hatte.

    Der Brunnen wurde im Auftrag der Stadt Nürnberg im Jahre 1984 augestellt. Mit deren Ausführung wurde der Bildhauer Jürgen Weber beauftragt, die Arbeiten haben von 1977 bis 1981 gedauert. Viele empfinden es bis heute als eine einzige Provokation!

    Die Figuren selbst sind aus Bronze hergestellt worden, wie man es aber auf den Fotos erkennen kann, einige kleinere Details sind aus unterschiedlich farbigem Marmor gefertigt. Was es mit dem Maiskolben auf sich hat, auf dem der Dichter steht, konnte ich leider nicht raus finden können.

    Wegen der Bewertung habe ich lange nachgedacht, alles in allem finde ich es OK, deshalb auch die entsprechenden 3 Sterne!

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen in Nürnberg

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    2528.

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    konniebritz Das Ehekarussell ist ganz witzig. Nur nicht zu ernst nehmen, sonst mag niemand mehr heiraten :-))
    Nike Herzlichen Glückwunsch liebe Kulturbeauftragte !

    Man kann den Maiskolben mit seinen unzähligen Früchten meines Erachtens als Überfluss interpretieren.
    Heli Weltklasse !! Das sollte die Bewertung der Woche werden ! Herzlichen Glückwunsch :-)


  9. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. von 3 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Kurzfassung

    Das Fembohaus ist schon aus meiner Sicht ein richtiges Geheimtipp, denn es verdeutlicht die Geschichte der Stadt Nürnberg anhand eines Baus, der die Wirren der Zeit weitgehend vom 16. Jahrhundert bis heute überdauert hatte! Die andere Besonderheit stellt die hier ausgestellte Stadtpanorama, die man wie sonst nirgendwo in Deutschland bis in die 1930-er Jahre sein mittelalterliches Gepräge erhalten hatte, anhand derer mit ihren Denkmälern erklärt und präsentiert wird. Ich weiß, dass man im allgemeinen Stadtmuseen für spießig und langweilig hält, doch hier ist es nicht der Fall, das kann ich, als Kulturbeauftragte nur empfehlen, denn es übte auf uns beide eine sehr starke Faszination aus! Über die 5 € kann man nicht meckern, denn es gibt wirklich sehr viel zu sehen!


    Nun die Ausführliche Fassung, wie man es von mir kennt :-)

    Wenn man durch die Gassen der Sebalder Altstadt läuft begegnen einem wenige Häuser, die die Jahrhunderte überdauert haben, das Fembohaus ist ein gutes Beispiel für die Bauweise in der Renaissance, das eines reiches Kaufmanns wahrlich würdig wurde!

    Wenn man eine Hinweistafel erblickt, so geht man schon davon aus, dass man sich vor dem eigentlichen Hauptportal befindet, doch hier ist es nicht der Fall, denn man muss mehrere Minuten laufen, um an der richtigen Stelle zu sein. Der Anblick von der Hauptfassade ist schon etwas besonderes: ein Giebel, der mit einer Figur bekrönt wird, die durch weitere Dekorelemente ins Blickfels gerückt wird. Wenn man den Blick weiter nach unten schweifen lässt, erkennt man eine tolle Sonnenuhr mit diesem Motiv und über dem Eingang auch noch ein reich verzierten Erker. Wenn der Erbauer schon von Außen solche Pracht auffährt, dann muss im Innern erst recht hochherrschaftlich ausgestattet sein. Diese Annahme hat sich als Richtig erwiesen!

    Das Stadtmuseum hatte nicht von Anfang an diese Bezeichnung inne, denn bis ins 17. Jahrhundert wurde es nach dem ersten (heimlichen) Besitzer niederländischen Kaufmanns Philipp van Oyrl, der nach dem damaligen Recht kein Grund erwerben durfte, weil er zu dem Zeitpunkt kein Bürgerrecht besessen hatte! Aus diesem Grund hat dieser Kaufmann diese Gesetze umgangen, indem er mit Hilfe eines Mittelsmanns zu diesem Grundstück im Jahre 1590, offiziell dennoch erst 2 Jahre später, als er die nötigen Rechte erwarb!

    Die Bauarbeiten dieses Renaissancebaus wurden vermutlich nach Planung von Jakob Wolff dem Älteren in den Jahren 1591–1596 ausgeführt. Die ursprüngliche Bebauung wurde selbstverständlich vorher abgerissen...

    Das barocke Aussehen in einigen Räumen verdankt es der Urenkelin dieses Kaufmanns - Maria Sabina Pellerin, denn sie brachte es als Mitgift mit in die Ehe mit Patrizier Christof Jakob Behaim im Jahre 1668. Wie es sich für eine junge Dame vom Stand gehört, ließ sie sich ein Ballsaal nach der neuesten Mode errichten, das mit einer reichen Kassettendecke versehen wurde. In diesem Raum in der 3. Etage kann man die gesamte Geschichte des Hauses bis zu dem heutigen Namensgeber verfolgen. Doch da greife ich schon zu weit vor, denn die Reise beginnt unter dem Dach!

    Mit Hilfe eines Fahrstuhls gelangt der Besucher in einen Bereich, der meistens verborgen bleibt: dem Speicher, doch dort zeigt sich eine Besonderheit: Das "Tönende Stadtmodell“ im Maßstab 1:500. Für den Bau wurden ganze 4 Jahre benötigt. Es zeigt das Mittelalterliche Stadtbild, das zu den besten Rekonstruktionen Deutschlandweit zählt, für die nachfolgenden Generationen hat es erst recht einen Nachhaltigen Wert, denn es zeigt das Bild, wie es kurz vor dem 2. Weltkrieg und ihrer Zerstörung tatsächlich gegeben hatte! Erst, wenn man die Besonderheiten, die es bis dato zu finden waren, in unterschiedlicher Weise werden diese erläutert! Die paar Minuten, die die Show dauert sollen aus unserer Sicht investiert werden, es lohnt sich wirklich!

    3 Etagen folgen danach, die man sich danach anschauen kann, insgesamt kann man 26 Räume besichtigen, die sich mit der Geschichte der Zeit vom 11.bis zum 20. Jahrhundert und im Innenhof das sog. „Noricama“ - ein „Kinospektakel der anderen Art. Dazu etwas später.

    Die einzelnen Räume sind chronologisch aufeinander aufgebaut und beginnen mit dem Thema Handel, dem berühmten „Nürnberger Witz“ (s. Auch Museum l22l20l18l Kühnertsgasse in Nürnberg, dort habe ich genau beschrieben was sich dahinter verbirgt)! Es sind die „Verkaufsschlager“ der Blütezeit der freien Reichsstadt gewesen, die den Handel und somit die Wirtschaft in Schwung brachten: Dazu gehörten wohl die Schmiedekunst am stärksten beachteten, egal in welcher Sparte, doch Waffenschmiede hatten eine besondere Stellung unter ihnen gehabt.

    Wenn man denkt, dass alle hier präsentierten Innenraumausstattungen ursprünglich von Beginn an innerhalb dieses Hauses gewesen sind, da muss ich dem Wiedersprechen, denn Aufgrund der starken Zerstörungen der Sebalder Altstadt wurden etliche Dekorelemete (vor allem die unterschiedlichen Deckenfassungen) abgebaut und passender Weise im Stadtmuseum kann man sie bewundern.

    Unter diesem ist das sog. "Schöne Zimmer" aus dem Pellerhaus, es grenzt an ein Wunder, denn es wurde unter einer dicken Schicht aus Schutt und Asche geborgen, das von dem genannte Haus übrig geblieben ist! Das war im Jahre 1957/58 an den hinteren Teil des Hauses angebracht!

    Bei der Geschichte der freien Reichsstadt Nürnberg kommt man an der Reformationszeit nicht vorbei, ein großer Bereich beschäftigt sich mit dieser Thematik. Eine der Szenen verdeutlicht wie es zum Bruch mit der Katholischen Kirche gekommen ist. Zwischen Friedenszeiten und Kriegen, Industriellen und weiteren Errungenschaften, die die Stadt und seine Bewohner zu Stande brachten werden hier im weiteren Verlauf präsentiert. Man erfährt dabei so allerhand, man lernt bekanntlich nie aus, was ich erst dort gesehen und gelesen habe, war uns völlig neu! Dazu zählte auch, dass über Jahrhunderte begehrte Landkarten gedruckt wurden!

    Sehr interessant ist auch zu sehen, wie sich bestimmte Bereiche der Stadt verändert haben, denn mit dem Aufkommen der Fotografie hat man begonnen die Markante Punkte der Stadt abzulichen. Es ist schon eine Zeitreise, wenn man die Unterschiede vor Augen führt, wie sie innerhalb von wenigen Jahrzehnten ihr Aussehen verändert haben!

    Nun möchte ich ich das Rätsel um den Namen lüften: vom Sohn des Besitzers, der das Anwesen gekauft hatte und zwar Christoph Melchior Fembo, kann man erfahren, dass sein Vater der Verleger Georg Christoph Franz Fembo (1781–1848) ein größeres Gebäude für die Druckerei suchte, gefunden hatte er zwar eins – dieses hier, doch es befand sich im katastrophalem Zustand! Folglich wurde erstmal in den Jahren 1804/13 umgestalltet, um den Anforderungen gerecht zu werden. Doch die wunderschönen Stuckarbeiten, die man in der 1. Etage, wo das Unternehmen sich befand, wurden von der bereits erwähnten Maria Sabina und ihrem Ehemann dem Patrizier Christof Jakob Behaim in Auftrag gegeben. Es ist eines Adeligen würdig, so prunkvoll sieht es aus!

    Hier erfährt man über das kulturelle Leben in 18. sowie den Spannungen, die nach der Eingliederung zum Königreich Bayern im 19. Jahrhundert etwas erfahren. Doch hier endet noch nicht die Reise, denn im Innenhof kann man, wenn man noch eine Stunde übrig hat, die Vorführung „Noricama“ anschauen, in den berühmte Persönlichkeiten über ihr Leben und wirken in dieser Stadt berichten. Uns war das ehrlich gesagt, ein wenig zu lang, deshalb blieben wir nur wenige Minuten sitzen, um das gesehene ein wenig zu „Verarbeiten“. Wenn man sich in diesem Innenhof umschaut, auf dem Weg zum oder vom Kino, sieht man die hölzernen Galerie, die man nicht nur hier in der Renaissancezeit an den Gebäuden angebracht hatte, die Skulpturen, die dort ebenfalls stehen kann man den Reichtum der Inhaber sehen, denn wer konnte sich solch Mannshohe Statuten leisten?!

    Wenn man Interesse hat, empfehlt sich eine Kombikarte zu kaufen, die nur 2,50 mehr beträgt, bei der weitere Museen inbegriffen sind. Wir haben den Besuch mit dem schon beschriebenem „Tucherschlösschen“ verknüpft.

    Wie man liest, es ist schon wieder ein sehr langer Bericht geworden, doch wenn man die Möglichkeit haben sollte die Stadt zu besuchen, können wir dieses ungewöhnliche Haus bestens empfehlen, denn wo erfährt man so viel aus dem sprichwörtlichen Nähkästchen geplaudert, von den Bewohnern „persönlich“, zwar durch Schauspieler vertreten, doch mit solcher Glaubwürdigkeit, wie es hier gewesen ist! Aus meiner Sicht sehr selten, doch darüber lässt sich nicht streiten...

    geschrieben für:

    Museen in Nürnberg

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    Ein golocal Nutzer Wunderbarer Bericht über ein wirklich sehenswertes Stadtmuseum!
    Wanderer kommst du nach Nürnberg....
    Chapeau! Schroeder
    Ausgeblendete 10 Kommentare anzeigen
    Kulturbeauftragte Ein Lob aus Schroeders Mund, da wundert mich gar nicht, dass du über 1200 Sehenswürdigkeiten, die du gerne beschrieben hättest, es hätte mich gewundert, wenn dieses Schmuckstück unter ihnen entgangen wäre!
    alligateuse Die "Lesebeauftragte" alligateuse meldet Vollzug und ist geplättet von diesem tollen Bericht. Ich finde Museen überhaupt nicht langweilig. Man kann Wissen und Geschichte auch anders rüberbringen als langweilig. Insofern ein toller Tipp. Ich war noch nicht in Nürnberg, wenn ich hinführe, würde aber dieses Museum allein dank dieser Beschreibung auf die To See-Liste wandern ;-)
    Kulturbeauftragte @alligateuse, deine "To See-Liste" kannst du groß planen und sich an meinen Beiträgen orientieren, denn die meisten Museen wurden von beschrieben (und bedaumt) ;-) Es ist schon sehr viel zusammengekommen...

    Ob ein Museum langweilig ist, kommt auf die Präsentation an, denn wir haben es auch anders erlebt...
    Ein golocal Nutzer Wie schön, dass Du auch eine ausführliche Fassung geschrieben hast. Verbeugung, mit Respekt.
    Herzlichen Glückwunsch zum Grünen Daumen. Aber die Bewertung hat das Potential für
    mehr.
    LUT Saubere Leistung, informativ und gut geschrieben! Gratulation zum verdienten Daumen!
    Schalotte Wahnsinnig ausführlicher Beitrag. Es macht Spaß deine Berichte zu lesen. Gratulation zum verdienten grünen Daumen.


  10. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    1. Bewertung


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    Checkin

    Bekanntlich findet in Düsseldorf alle Jahre wieder und zwar in Juli ganze 2 Wochen lang ein Kirmes zu Ehren von St. Apollinaris statt, mancher wird sicher denken, wie kann man ein Wässerchen feiern?! Es ist sicherlich keine Schleichwerbung für dieses Getränk! Denn der Heilige, um den es jetzt geht, stammt aus der heutigen Türkei, wird nach seinem Beerdigungsort Ravenna benannt, ist der Schutzpatron nicht nur von Düsseldorf, sondern auch von Trier.

    Warum schreibe ich eigentlich darüber? Ganz einfach: deren Schrein mit einigen Reliquien diesen Heiligen ziert das Altar von der ehemaligen Stiftskirche St. Lambertus. Gibt es vielleicht einen Hinweis in der Kirche, die auf den Patron hindeutet, wird sich so mancher fragen, die gibt es tatsächlich: in der Hintersten Ecke versteckt. Wenn nicht ein Banner daruf hingewiesen hätte, würde man an dem, in ca. 2 Meter Höhe befindlichen Reliquiar vorbeilaufen, ohne es eines Blicke zu würdigen! Es gibt eine Dritte Heiligen, deren "Reste" hier ihren Platz gefunden haben und zwar die vom hl. Pankratius. Der Schrein dafür wurde bekanntlich von der Schreinerzunft gestiftet.

    Doch zuerst möchte ich etwas über die Geschichte der St. Lambertusbasilika berichten. Es gab eine Zeit, in der die Düsseldorfer und die Kölner sich miteinander verbunden haben, um gegen den Erzbischof Siegfried von Westerburg unter der Führung des Landesherrn Graf Adolf V. von Berg in die Schlacht zu ziehen. Das ereignete sich im Jahre 1288. Das ist auch der Grund, dass seit der Zeit Düsseldorf Stadtrechte besitzt und die jähren sich zum 725. mal im Jahr 2013. Dafür, dass die Schlacht gewonnen wurde, beschlossen die Bürger der Stadt die kleine romanische Kapelle zu großen Kirche auszubauen, die mit einem angegliederten Stift versehen war.

    Doch bald wurde beschlossen, dass in der Stadt eine schönere und vor allem eine größere Kirche erbaut werden soll. Die Umbauarbeiten dauerten bis 1393, wobei die gotische Hallenkirche, wie man sie auch noch heute bewundern kann, beibehalten wurde. Weitere Arbeiten erfolgten noch ein Jahr später und am 13. Juli 1394 wurde sie eingeweiht. Was ich selbst bis jetzt nicht wusste, dass erst nach der Säkularisation im Jahre 1805 der Zweitname Lambertus erst offiziell verwendet wurde. Ursprünglich hieß sie: Kirche der Gottesmutter Maria,des hl. Lambertus, Apollinaris, Thomas und Pankratius.

    Unter Herzog Wilhelm I von Berg (um 1348; † 24. Juni 1408 in Düsseldorf) wurde die Reliquie des hl. Apollinaris von Remagen nach Düsseldorf gebracht. Durch diese Schenkung hatte die Bevölkerung einen Heiligen Fürsprecher, da verwundert es nicht, dass er schon bald darauf als Stadtpatron auserkoren wurde. Der Schrein, in dem er sich befindet, wurde aber erst 1665 angefertigt und seitdem steht es am Rande vom Altar.

    Eben dieser Herrscher hat sich in Unkosten gestürzt, um die anderen, damals begehrten Reliquien zu beschaffen. Aus diesem Grund wurde Düsseldorf im Mittelalter ein wichtiger Wallfahrtsort gewesen.
    Ein einschneidendes Ereignis war, als in unmittelbarer Nähe, im Jahre 1634, ein Munitionslager explodiert ist, weil es dabei zu einem Brand gekommen ist, wurde ein großer Teil der gotischen Einrichtung zerstört. Das wertvolle Chorgestühl der Chorherren blieb zum Glück verschont.

    Der Pfalzgraf Philipp Wilhelm, der Sohn Wolfgang Wilhelms, beide sowie Jan Wellem, die von der Pfälzer Linie der Wittelsbacher stammend, stattete die Kirche mit den heutigen barocken Altären aus. Der Kunstsinnige aber letzte Spross dieser Familie beauftragte seinen Hofbildhauer Gabriel de Grupello (bei Interesse siehe auch Beitrag Gießerlehrling) schuf die Marienskulptur, die auf dem Altar steht, die wirklich eine besondere Kostbarkeit darstellt.

    Unter dem Dach gibt es eine Schatzkammer, doch darüber möchte ich in einem separaten Bericht darüber schreiben.

    Auf einige Kunstwerke, die man dort sehen kann, möchte ich auch noch zu Schluss noch hinweisen: Hinter dem Hauptaltar kommt man an dem Grabmal für für Herzog Wilhelm V. Jülich-Kleve-Berg (Schwiegervater von Jacobe von Baden) nicht vorbei, denn nicht nur die imposante Größe läßt einen Staunen, sondern auch die Materialien, die hier verwendet wurden! Der Kölner Bildhauer Gerhard Scheben hat in den Jahren 1596-99 errichtet unter der Verwendung von Marmor und Alabaster! Es wurde (vorsichtshalber, so vermute ich) vorsorglich mit einem stabilem Eisenzaun geschützt.

    Weitere Grablegen sind in den Boden eingelassen, doch mir gefällt das allgemein die Bezeichnung „blauen Margaretha“ führt, wurde vermutlich wegen der ursprünglichen Bemalung verwendet. Bei dieser handelt es sich um Margaretha von Windeck, der ist noch im Mittelalter erschaffen.

    Dem Gegenüber hat sich das Sakrementhäuschen erhalten, der einen der frühesten Wappen Düsseldorfs zeigt, den noch heute gebräuchlichen bergischen Löwen, die Detail soll man sich am besten selbst anschauen, so viele sind es.

    Etliche der Altäre, die hier zu sehen sind, wurden von verschiedenen Zünften gestiftet worden, doch es wäre zu viel über jedes einzelne zu berichten!

    Zu den modernen Akzenten gehören die Fenster, das Taufbecken und die Orgel, auch wenn es nicht immer meinem Geschmack entspricht, habe ich auch davon Fotos gemacht.

    Eine Frage bleibt doch noch offen: wie konnte es passieren, dass die Basilika so einen „schiefen Turm“ besitzt, da gibt es mehrere Versionen. Hier kommen erst die, die in den Reich der Sagen gehören: Eine besagt, dass der Teufel, beim Versuch die Kirche herauszureißen, den Kirchturm verdreht hatte. Eine andere, dass der Teufel einen Düsseldorfer dafür bestraft hatte, dass er kein Kölsch trinken wollte. Ein Sprichwort (das ich noch nie gehört habe) besagt, dass es ist nicht der Turm, der Schräg ist, sondern wir Düsseldorfer... Lassen wir es soweit unkommentiert! Doch am wahrscheinlichsten ist es, dass im Jahr 1815, als ein Neubau fällig geworden war, dass die Baumeister schlechte oder zu frische Bretter verwendet wurden, die sich mit der Zeit verzogen haben! Das Wahrzeichen wurde, weil man sich seitdem so daran gewöhnt hatte, nach dem 2. Weltkrieg auch wieder so markant aufgebaut, wie man es sieht, leicht schief!

    Es ist ein besonderes Denkmal, das trotz das er häufig von Touris belagert wird, gehört diese Kirche zum Stadtbild dazu! Altstadt ohne Lambätes, wie es allgemein genant wird, ist nicht vorstellbar, weil sie regelmäßig für Gottesdienste aber nicht nur verwendet wird. Ich kann hier eine Empfehlung definitiv aussprechen, denn zwischen Mittelalter und Moderne, so vieles zu Entdecken gibt! Meistens findet man hier doch die Stille um ein wenig zu verschnaufen, da kommen die 5 Sterne gerade recht! Nicht versäumen, wenn man in der Düsseldorfer Altstadt unterwegs ist!

    geschrieben für:

    katholische Kirche in Düsseldorf

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    2530.

    Ausgeblendete 2 Kommentare anzeigen
    bb-dd Toller Bericht! Aber daß der Teufel Düsseldorfer bestraft, weil sie kein Kölsch...ts ts..;-))