Bewertungen (88 von 226)
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Schöngeister mögen bemängeln, dass hier der Meeresgott Neptun - also ein Mann - ganz oben thront. Tritonische Gehilfen tragen die Gottheit auf weit überdimensionaler Muschelschale. Kleinkinder kraxeln mittig umanand - und das hoch anmutige Weibsvolk räkelt sich am Brunnenrande zu Füssen des Erhabenen. Auf gleicher Ebene: Meeresgetier und Reptilien. Ein etwas überkommenes Gesellschaftsmodell, wie uffm Affenfelsen. Gleichwohl gehört der Neptunbrunnen zu den prächtigsten Monumenten unserer köstlichen Hauptstadt.61.
Erschaffen zu wilhelminischer Zeit, aus Granit und Bronze, vom Architekten Reinhold Begas ragt diese Anlage 10 Meter in die Höhe. Een Jeschenke des Berliner Magistrats für Ihro Gnaden Wilhelm II. Standort war zunächst der Schlossplatz - vielleicht wird er das ja auch wieder, so in dreihundert Jahren. Vorläufig fließt das Neptunwasser jedoch zwischen der Marienkirche und dem Roten Rathaus. Und lockt jede Menge Touris an. Denn: die detailfreudige Ausführung erlaubt recht familiär - geradezu witzig - anmutende Foto-Perspektiven. Der angemessene Umgang mit dem bronzenen Nachwuchs muss sicher noch geübt werden, zumal in Anwesenheit einer Schlange und eines Krokodils. Na ja, Hauptsache die haben Spass. Und die allegorischen Nixen, welche die Flüsse Rhein, Oder, Weichsel und Elbe repräsentieren, passen ja auch auf. Und wenns gar zu bunt wird, haut der Chef mit dem Dreizack dazwischen.
Gewidmet unserer Nike.
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Jawoll ! Ein Etablissement, das seinen Namen zu Recht trägt. Nach längerem Besichtigungs-Fußmarsch durch das großzügig besonnte Leipzig gar dringend und mit den Worten: 'ich brauch mal einen richtig großen Becher' eingekehrt und freundlichst beraten worden. Die Eissorten-Auswahl an der Theke (ca. 10) kommt nicht an mein heimatliches Eiscafe ran, doch sind der Kreativität im Hause Eisträumerei anscheinend keine Grenzen gesetzt.62.
Also: Zitrone, Heidelbeer, Mango und - für den neugierigen und fortgeschrittenen User: Bier (!) Genauer: Radeberger. Bedienung: 'Uuii, das schmecken Sie raus?' In der Tat (steht außerdem auf der sehr ausführlichen Eiskarte unter Kaltgetränke. Nach dem ebenfalls dort aufgelisteten Rothaus Tannenzäpfle hat es definitiv nicht geschmeckt)
Also, ein reiner Bierbecher wäre nix für mich, jedenfalls nicht in Eisform. Aber Geschmack und Qualität aller genossenen Sorten sind über jeden Zweifel erhaben. Aufgrund Anregung durch die sicherlich zahlreiche Kundschaft wird in der Eiswerkstatt des Hauses regelmäßig ein 'Wunsch-Eis' kreiert. Caipirinha und Schwarzbier (hoffentlich Köstritzer oder Eibauer) hab ich leider verpasst. Zur Zeit läuft Birnen-Holunder-Sorbet, solange der Vorrat reicht.
Eisbechervariationen inkl. Kinderbecher in großer Vielfalt, Shakes, Eiskaffee, italienische Kaffeevariationen aus Varese, etliche Teesorten, Wasser, Fruchsäfte, Wein, Sekt und die genannten Biere. Ferner im Angebot: selbstgebackener Kuchen, Waffeln, Panini und Quiche.
Der Hochgenuss erfolgt wahlweise im Lokal oder auf der Terrasse. Wobei die Riebeckstraße nicht die allerlauschigste Umgebung ist, aber man kann es sich hier wirklich verdammt gut gehen lassen.
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Hier nun also die in meiner Völki - Bewertung angedrohte zweite Arbeit zum Thema 'Völkerschlacht bei Leipzig'63.
Was bisher geschah: Preußen ist besiegt und besetzt. Ca. 190.000 Soldaten unter dem Kommando des Kaisers der Franzosen verschanzen sich am 16. Oktober 1813 in und um Leipzig. Über 200.000 Mann der gegnerischen Koalition, bestehend aus Verbänden aller europäischen Großmächte, umzingeln die Stadt. Stundenlange Artillerieduelle, hin- und herwogende Angriffsbemühungen und gegen Abend der voreilig per Sonderkurier verkündete französische Sieg. Am darauffolgenden Sonntag herrscht Waffenruhe und man bemüht sich um die notdürftige Versorgung der bereits nach zehntausenden zählenden Verletzten. Die Stadt wird eilig verbarrikadiert und auf eine Belagerung vorbereitet. Verluste können die Franzosen und deren Hilfstruppen nicht ausgleichen, während die Alliierten 100.000 Mann Verstärkung heranführen und am Montagmorgen die Kampfhandlungen wieder aufnehmen. Am Abend erkennt Napoleon die Aussichtslosigkeit seiner Position und lässt seine kampfstärksten Verbände, sowie Zivilpersonal über die nach Westen führende Elsterbrücke aus der Stadt ausrücken. Die verbliebenen 30.000 Mann an Hilfstruppen können dem am nächsten Morgen beginnenden alliierten Generalangriff keinen ernsthaften Widerstand bieten. Eine preußisch-russische Armee unter General von Blücher stößt von Norden auf die Stadt vor. (Der Oberkommandierende empfängt später den Dank König Friedrich Wilhelms III für die Erstürmung der Stadt) Dies ist der Moment am 19. Oktober 1813, der auf dem 3500 Quadratmeter großen Panorama des Künstlers Yadegar Asisi dargestellt wird.
Der Betrachter erblickt aus der Perspektive des Daches der Thomaskirche die penibel rekonstruierte und äußerst detailreich erfasste Leipziger Innenstadt nebst brennendem Umland im Maßstab 1:1. Die Zerstörungen halten sich in Grenzen, aber die Stadt ist voller Truppen, teils abrückend, teils zur Siegesparade antretend. Voller Verwundeter und Sterbender. Voller Aufruhr und Chaos. Allerdings erkennt man auch gepflegte Gartenanlagen und einige heute noch existierende Gebäude, nicht zuletzt das alte Rathaus und die Kirchen.
Die Beleuchtung folgt einem etwa halbstündigen Tag- und Nachtzyklus.
Die Beschallung trägt erheblich zum doch recht aufwühlenden Gesamteindruck bei: man vernimmt Kanonendonner, Hufgetrappel und Pferdewiehern, Rufen und Schreien - und auch leisen französischen Soldatengesang.
Die Stadt Leipzig hatte zur Zeit der Völkerschlacht mit ihren mindestens 500.000 Kombattanten nur 35.000 Einwohner. Eine lange Belagerung mit fortgesetzten Kämpfen hätte zur völligen Zerstörung der Stadt geführt - und zu noch mehr als den verheerenden 92.000 Todesopfern durch die Schlacht selbst und die anschließende Typhusepidemie. Die Versorgungslage unmittelbar nach dem historischen Ereignis ist katastrophal und Leipzig wird sich erst viele Jahre später halbwegs von der Völkerschlacht erholt haben.
Die Recherchen, Vorbereitungen und Zwischenschritte für dieses grandiose Werk haben 5 Jahre in Anspruch genommen. Viele Szenen wurden mit bis zu 400 authentisch gewandeten und ausgerüsteten Komparsen nachgestellt, aufwendig fotografiert und in das Gesamtpanorama eingepasst. Dasselbe wurde dann auf 37 große Stoffbahnen gedruckt und im Inneren des alten Leipziger Gasometers montiert.
Yadegar Asisi ist Geo (besonders: Geo-Epoche) Lesern bereits als Illustrator des antiken Rom und anderer historischer Themen bekannt. Sowohl in Leipzig als auch andernorts waren und sind weitere 360°- Großpanoramen des Meisters zu sehen, z.B. Mount Everest, Pergamon, Amazonien, Residenzstadt Dresden oder die Berliner Mauer. '1813' darf als Opus magnum des in Leipzig aufgewachsenen Asisi und seiner Mitarbeiter gelten.
Die begleitende Ausstellung, die um das eigentliche Panorama herumführt, zeigt Leipzig als Handels-, Wissens-, Musik-, Verlags- und Bürgerstadt. Über die Entstehung des Großbildes informiert eine Filmdokumentation im Auditorium des Panometers.
Öffnungszeiten:
bis Oktober: Dienstag bis Sonntag 10-19 Uhr,
ab November: Dienstag bis Freitag 10-17 Uhr, sonst 10-18 Uhr
Montags geschlossen
Eintritt 10 Euro, ermäßigt 8,50 Euro, Kinder 5 Euro
Führung: 3 Euro, Ferngläser 2 Euro Leihgebühr
Das multimedial aufbereitete und begleitete Antikriegsgemälde '1813' im Panometer in Leipzig: Großartig. Erschütternd. Und das Beste, das ich hier bisher mit Sternen versehen durfte.
mit besonders vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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So !! Das hier ist die Keimzelle, die eigentliche und - da der Name als Markenzeichen geschützt ist - natürlich auch die größte Bierbörse der Welt: zum 27. Male abgehalten (9. bis 12. August) und nach einigen Wachstumsphasen auf der Opladener Schusterinsel etabliert. Es wird mit 1000 Biersorten und 200.000 Besuchern an den vier Tagen der Veranstaltung gerechnet.64.
Nicht nur die Größe des Börsengeländes und die Anzahl der anzutreffenden Bierstände sondern auch das Live-Musikprogramm heben dieses Event von den übrigen Terminen der Bierbörsentournee ab. Im blauen Zirkuszelt rocken dieses Jahr unter anderem ab: The Black Shadows, Kasalla, die Spider MURPHY Gang und der unvermeidliche, orthopädisch bestrumpfte Meister Guildo Horn.
Aber wir sind ja im Auftrag des Gerstensaftes, Abt. Weiterbildung unterwegs. Die Auswahl ist enorm und erfordert taktisches Geschick: erstmal einige Neuigkeiten antesten, die bekannten Klassiker gönnt man sich eher zum Schluss. Die noch unbenutzen Geschmacksnerven werden zunächst im Hause Platan eingestimmt: gut gemeint, weitermachen. Der Augustiner-Pavillon erfreut wie zuletzt in Benrath durch eine besonders holde Damenbesatzung und darf daher wiederum keineswegs ignoriert werden. Firma Eibauer aus Zittau/Sachsen sorgt für ein erstes Highlight. Der gut draufseiende Chefsommelier kippt uns kostenfrei ein zweites Dunkles hinterher (ansonsten jeweils 3 Euro/0,3l plus 2 Euro Pfand) Entzückt erblickt man den Stiegl-Stand und gönnt sich im Rahmen der Salzburger Festspiele
gleich zwei helle Varianten: Goldbräu und Paracelsus Zwickl. Dem Bierdeckel entnehmen wir, dass der gleichnamige Arzt und Naturforscher dieses Getränk als wahrhaft göttliche Medizin betrachtet - guter Mann! Auf dem Weg zum Grillstand (Verhungern auf Bierbörsen ausgeschlossen) kurz an der Störtebeker Kogge haltgemacht, aber keine allzu bleibenden Eindrücke vom dort kredenzten Schwarzbier mitgenommen. Frisch gestärkt ein vorzügliches Tannenzäpfle vom Fass, sodann zum 'Italiener'. Ein Land, das man als verwöhnter Mitteleuropäer nicht des Bieres wegen zu bereisen braucht. Die dortigen Haupterzeugnisse Moretti und Peroni sind gleichwohl als lecker und solide zu bezeichnen. Zudem netter Plausch mit dem Cheffe.
Langsam wirds dunkel und Zeit für die Schlussoffensive beim 'Iren'.
Kilkenny, und vor allem Guinness und MURPHY'S - jeweils von Live Gitarrenmucke unterlegt bilden den krönenden Abschluss einer gelungenen Veranstaltung.
Auch hier wieder die Kurz-Auswertung infolge subjektiven Geschmacksempfindens:
1) Platan dunkel, Protivin/Tschechien. Sehr erfrischend, aber etwas zu süß, fast wie ein Malzbiergemisch: 5 Punkte
2) Platan hell, Protivin/Tschechien. Guter Durchschnitt, leicht herb: 6 Punkte
3) Augustiner Bräu, München. solide Braukunst: 6 Punkte
4) Eibauer dunkel, Zittau: Newcomer des Abends, fein und ausgewogen: 8 Punkte
5) Eibauer hell, Zittau: solide Braukunst: 6 Punkte
6) Stiegl Goldbräu, Salzburg. das beste Helle des Abends, ein Hauch von Honig: 8 Punkte
7) Stiegl Paracelsus Zwickl, Salzburg: naturtrüb, auch sehr überzeugend: 8 Punkte
8) Störtebeker Schwarzbier, Stralsund: mild und rund: 7 Punkte
9) Rothaus Tannenzäpfle, daselbst: symbadisch, klassisch, gut: 8 Punkte
10) Moretti, Udine: lecker, solide: 7 Punkte
11) Peroni, Romnähe: vgl. Pos. 10
12) Kilkenny Red Ale, daselbst/Irland: würzig, aber für den Stoutfan etwas dünn: 7 Punkte
13) Guinness Stout, Dublin: sehr gelungen, ganz leicht säuerlich: 9 Punkte
14) MURPHY'S STOUT, Cork: mild, ein Hauch von Karamell: 9 Punkte
Das geliebte Murphy's erreichte hier nicht die Höchstpunktzahl, weil die Haustechnik am Börsen-Stand nicht mit der in den besten Irish Pubs zu vergleichen ist. Oder auch, wegen des bereits recht beachtlichen Befüllungsgrades des Autors. Jener ließ es dann bei zwei letzten Pints bewenden und begub sich beschwingt auf die Heimreise. Eine nicht ganz unkomplizierte Kombination aus desorientierten Fußmärschen, drei verschiedenen Transportmitteln und leichten Schwierigkeiten am heimischen Türschlosse.
mmit vorssügglicher Hochachchtunnng, Ssir Thommas
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Der Weltraum - unendliche Weiten. Machste nix. Und daher ist der neugierige Mensch, speziell in der Ausformung des Astronomen, auf technische Hilfsmittel zur Beobachtung der doch recht weit entfernten kosmischer Phänomene angewiesen. Immer in der Hoffnung auf ggf. eintretenden Erkenntnisgewinn.65.
Und darum wiederum betreibt das Bonner Max-Planck Institut für Radioastronomie freundlicherweise diese überaus beeindruckende Anlage inmitten des beschaulich bewaldeten Ahrgebirges (eines Mittelgebirgsausläufers) bei Effelsberg, einem dörflichen Ortsteil von Bad Münstereifel. In welchem die nahe Spitzentechnologie schlicht unter 'De Schüssel' firmiert.
Der Standort ist gut gewählt, denn das tiefe Tal bietet der hochempfindlichen Messtechnik einigen Schutz vor störenden irdischen Radioquellen. Unmittelbar am Antennenkomplex gibt es deshalb natürlich auch: kein Netz. So dass weltbewegende mobil-telephonische Kontakte im Stile von 'Du Opi, wir sind jetzt am Teleskop, das ist voll cool' leider unterbleiben müssen. Gleichzeitig gewährt das Tal freien Blick nach Süden, wo sich - zumindest von der Eifel aus gesehen - das Zentrum unserer Galaxis befindet.
Es wird nun Zeit für einen kurzen und schmerzlosen Exkurs:
Die Radioastronomie beruht auf dem Phänomen, dass im Weltraum natürliche Strahlungsquellen im Radio-Frequenzbereich existieren. Diese sind, ohne jetzt allzusehr ins Detail zu gehen (kannzja googeln) beispielsweise Pulsare, Quasare, aktive Galaxien wie die unsrige, oder die sog. kosmische Hintergrundstrahlung ('Nachhall des Urknalls') Diese - von der Eifel aus sehr schwache - Radiostrahlung kann durch hochempfindliche Antennenanlagen aufgefangen und mittels Spezialsoftware in buntes, also sichtbares Bildmaterial umgewandelt werden.
Im Gegensatz zum sichtbaren Licht sind die wesentlich längeren Radiowellen in der Lage, kosmische Staubwolken oder auch Sichtstörungen in der irdischen Atmosphäre zu durchdringen. Dies ermöglicht der Radioastronomie Beobachtungen in Bereichen wie eben dem Zentrum der Milchstraße, die den Kollegen von der Optik verborgen bleiben.
Firma Effelsberg ist jedoch nicht am SETI Projekt, also der Suche nach nicht natürlichen, womöglich gar intelligenten außerirdischen Radiosendungen beteiligt. Und darum rennt hier auch keine gestresst kuckende Jodie Foster rum
Ende Exkurs Radioastronomie
Die 1972 in Betrieb genommene Schüssel zu Effelsberg hat immerhin 100m Durchmesser und war bis ins Jahr 2000 das größte vollbewegliche Radioteleskop in diesem Teil der Galaxis. Neuer Rekordhalter ist das Robert C. Byrd Teleskop in West Virgina mit einem Antennendurchmesser von 110 Metern. Die überhaupt größten, allerdings unbeweglichen Radioteleskope befindet sich im Kaukasus (Einzelreflektoren-Arrangement mit 576 m Durchmesser) und bei Arecibo/Puerto Rico (304 m Antennendurchmesser)
Die 3.200 Tonnen schwere Konstruktion kann innerhalb weniger Minuten um 360 Grad gedreht oder fast 90 Grad gekippt werden. Dies geschieht durch ruckfrei arbeitende Spezialantriebe, um Verformungen des Parabolspiegels - und also Flüche aus Astronomenmunde - zu vermeiden.
Der weiße Anstrich ist nicht nur elegant, sondern dient auch der Minimierung der Aufheizung durch Sonnenschein und damit verbundener Störstrahlung. Die Anlage wird ständig weiterentwickelt und zählt daher auch nach über 40 Jahren Einsatzdauer zu den leistungsstärksten Teleskopen weltweit.
Im Kontrollraum erfolgt die Steuerung des Teleskops und der Messinstrumente für die verschiedenen Frequenzbereiche. Hier werden im Bedarfsfall auch Beobachtungen mit anderen Radioteleskopen weltweit koordiniert. Durch ein solcherart zusammengeschaltetes sog. Interferometer entsteht eine Auflösung, die es sogar erlauben würde, Golfbälle auf dem Mond einzeln nachzuweisen. Oder einen Golfplatz auf Eridian B.
Schüssel und technische Räumlichkeiten sind natürlich nicht für fachfremde Besucher zugänglich. Jene werden aber im Besucherpavillon informiert - anhand von Schautafeln und regelmäßiger Vorträge, die von April bis Oktober mehrmals täglich angeboten werden
Kosten hierfür 2 Euro, ermäßigt 1 Euro pro Person. Um Voranmeldung unter obiger Telefonnummer wird gebeten. Ich selbst war auf meinem letzten Besuch zu spät dran, konnte aber auf Knopfdruck einen informativen Videofilm auf einem Monitor am Pavillon betrachten.
Vom nahen Parkplatz aus ist die Anlage über den ausgeschilderten Planetenweg erreichbar. Dort sind in maßstabgetreuem Abstand kleine Infotafeln zu den Mitgliedern unseres Sonnensystems aufgestellt.
Für Astronomie-Interessierte sehr empfehlenswert. Machen Sie's so.
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Für den eiligen User: DIE KABINEN66.
Das Museumsschiff Cap San Diego, vertäut an der Überseebrücke zu Hamburg, verfügt über je 4 geräumige Einzel- und Doppelkabinen (76 bzw. 95 Euro) sowie die Kapitänskabine, welche aus zwei Räumen besteht (125 Euro je Übernachtung) Die gediegene, massivhölzerne Möblierung entstammt den frühen 1960er Jahren. Normalerweise wäre hier und da eine Auffrischung vonnöten, aber wir befinden uns an Bord eines sehr charmanten Museumsschiffes. Das Bad enthält neben der Toilette auch eine richtige Badewanne mit Dusche. Weiterhin gehören zur Ausstattung: Fernsehgerät, Wasserkocher, Kühlschrank, Fön, Tee- und Kaffeauswahl.
Für das Frühstück an Bord (Kosten: 7 Euro) muss spätestens am Vorabend Anmeldung erfolgen. Im Bordbistro - wo tagsüber auch warme Mahlzeiten serviert werden - kann man sich dann ab 9:00 am reichhaltigen Buffet bedienen
Einchecken ist ab 15:00 möglich, Schlüsselrückgabe bei jedem Landgang sowie am Abreisetag bis 11:00 erwünscht.
Während des Museumsbetriebes von 10:00 bis 18:00 ist mit Unruhe an Bord zu rechnen, ansonsten fand ich es erstaunlich leise an Bord. Auch Seekrankheit ist nicht zu befürchten, da die Schiffsbewegungen sich sehr in Grenzen halten. Perfekte Innenstadtlage, hoher Wohlfühlfaktor.
Eine direkte online-Verfügbarkeitsprüfung ist nicht möglich. Anfragen per Mail werden jedoch spätestens am Folgetag beantwortet.
Parkmöglichkeiten sind in akzeptabler Entfernung vorhanden. Ich kann das Parkhaus Michel-Garage, Schaarmarkt, 20459 Hamburg empfehlen. Hell, geräumig, 24 Stunden-Ticket erhältlich gegen sehr faire 7,50 Euro Vorauskasse.
Für Leute mit Zeit: DAS SCHIFF, NEBST SONSTIGEM GESCHREIBSEL
Das Museumsschiff Cap San Diego, vertäut an der Überseebrücke zu Hamburg, ist das letzte überlebende aus einer Serie von 6 eleganten Stückgutfrachtern - daher genannt 'die weißen Schwäne', die ab 1961/1962 von der Reederei Hamburg Süd in Dienst gestellt wurden. 1981 in den Ruhestand geschickt, dient es seit 1988 als maritimes Denkmal, das gleichwohl ab und an noch auf Fahrt geht. Nicht nur im Hamburger Hafen. Mit einer Länge von knapp 160 Metern ist die Cap San Diego nach heutigen Maßstäben nicht wirklich groß, bietet aber genügend Auslauf für Museumsbesucher und Übernachtungs- oder Partygäste.
Nachdem ich meinen Koffer voller Hoffnung (so der Name der Bord-Ausstellung über die Auswanderung aus Europa nach Amerika) an Bord geschleppt hatte, wurde ich sehr freundlich vom Quartiermeister in Empfang genommen. Die Kabinenabrechnung wurde vorwech geregelt, sodann Schlüsselübergabe mit den Zielkoordinaten 'die Treppe rauf, dann noch eine, auf der rechten Seite'. Meeensch, das heißt Gangway und steuerbord, aber ich bin ja nicht so. Schön in der Kabine eingerichtet, spätabendlicher Landgang, sodann erstaunlich angenehme und ungestörte Nachtruhe. Die stählernen Bordwände sind ja nicht gerade schallschluckend. Nach reichhaltigem Frühstück ausführliche Schiffsbegehung: in den achteren (hinteren) Laderäumen ist zur Zeit die genannte Ausstellung zum Thema Auswanderung untergebracht - klein aber eindrucksvoll. Mittschiffs ist der 11.650 PS starke 9-Zylinder MAN Turbo-Schiffsdiesel installiert. Die Antriebs- und sonstige Großtechnik erstreckt sich über mehrere Decks und sollte - ebenso wie der Wellentunnel - nicht gerade in feinster Abendgarderobe aufgesucht werden. Weiter vorne befinden sich - logischerweise wiederum unter Deck, weitere Laderäume, inkl. Ankerketten. In der mehrstöckigen Partyzone (Ladeluke 3 und 4) bereitete sich eine eigentlich geschlossene Gesellschaft auf ein 'Event' vor, aber wenn die den Zugang ohne jeden Hinweis offen stehen lassen... erstmal in Ruhe fotografieren, der Platzverweis blieb noch im Rahmen des Höflichen.
An Deck befindet sich ein kleiner Wald aus Ladebäumen und Kränen, alles in
astreinem Pflegezustand und gerne - wenigstens hier ein Hinweisschild - frisch gestrichen. Vorangemeldete Gruppen können hier auch den Hochseilgarten aufentern und aus 30 Metern über Elbpegel einen Rundblick nehmen. Das Pooldeck oberhalb des Kabinen - und Brückendecks ist bestens für Bordpartys geeignet und verfügt über eine eigene Bar. Der namensgebende kleine Pool darf jedoch nicht benutzt werden, da die Bordcrew keinen Bademeister oder Rettungsschwimmer enthält. Von der Brücke aus hat man einen schönen Blick über den Hafen, das Steuerrad ist leider festgekettet, um gröberen Unfug zu verhindern.
Dennoch eine sehr faszinierende Umgebung für den Hamburg Besucher. Man fühlt sich als Gast richtig wohl an Bord und genießt fast völlige Bewegungsfreiheit - einfach dem beschilderten Rundgang folgen, ggf. unter Zuhilfenahme eines sog. Audio-Guides zu 3 Euro. Die Eintrittspreise für das Schiffsmuseum (im Kabinenpreis natürlich enthalten) betragen 7 Euro für Erwachsene und 2,50 Euro für Kinder unter 14 Jahren. Es gibt Ermäßigungen und Gruppentarife - und fünf Sterne für das Gesamtpaket
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Sou, nu ward dat hoge Tied, för den Sir sein Schnackeree vun't Hamburgisch Golocal Treffen.67.
Die Entscheidung zur Teilnahme daran fiel recht kurzfristig und es bedurfte schon unverschämten Glückes, überhaupt noch eine vernünftige Unterkunft zu erhaschen. Jene befand sich an Bord des überaus günstig gelegenen Museumsfrachters Cap San Diego (ausführliche Besprechung zu Kabine und übrigem Schiff folgt) Die Anreise fand bereits am Freitag statt und mein getreues Automobil verbrachte lauschige 40 Stunden in der wiederum nahegelegenen Michel-Garage. 18 Euro Vorauskasse für - theoretisch - 48 Stunden sind keineswegs zu viel verlangt und die Sorge vor zu knappem Parkplatz-Angebot erwies sich als unbegründet.
Zunächst ein nächtlicher Foto-Rundgang im Bereich Landungsbrücken und St. Michaelis, dessen Resultate noch vor der Nachtruhe publiziert wurden. Vormittags gutes Bordfrühstück und Schiffsrundgang. Gegen 13:00 nach der Pegeluhr an den Landungsbrücken begeben, wo ich auf die Kollegen Nossek, Oscar und (schon wieder - Lach) Exlenker traf. Man begub sich zum lauschigen Strand Pauli, wo bei trefflicher Unterhaltung die erste Runde Astra eingenommen wurde. Sodann Rückmarsch zur Pegeluhr, wo alsbald Suchtlive, SabineN, Blattlaus und Herr Blattlaus eintrafen. Mit leichter S-Bahn bedingter Verspätung schwebte dann die etwas zu hochsommerlich gewandete aber seit Heidelberg unverändert hübsche Clubmanagerin Lumilla nebst galantem Nossek die Landungsbrückentreppe herab. Nach herzlicher Begrüßung wurde beschlossen - leider unter Zurücklassung des noch etwas lahmenden Suchtlive nebst dessen solidarischer Begleitung - den Alten Elbtunnel (Baujahr 1911) aufzusuchen. Das Bauwerk ist recht eindrucksvoll und verfügt über beiderseitige Aufzüge für Pferdefuhrwerke bzw. neumoodsche Motordroschken, die durch einen 430m langen Tunnel miteinander verbunden sind. Selbst hier ist man vor den Hamburger Kampfradlern nicht sicher, doch dies nur am Rande.
Ein zwischenzeitlicher Regenguss veranlasste das zurückgelassene Kontingent zur Teilnahme an einer Stadtrundfahrt per Reisebus. Uns selbst verschlug es dankenswerterweise ins nahe Institut Blockbräu, wo das gleichnamige, in eigenen Kesseln gebraute und wohlschmeckende alkoholische Kaltgetränk ausgeschenkt wird. Das zwischenzeitlich menschenfreundlich aufklarende Wetter erlaubte dann eine Rundreise zu Wasser auf der Vaporetto Linie 62. Es ist sehr viel wert, wenn man mit lokalen Profis unterwegs ist und daher nicht auf die ungleich teurere und lautstark ausgerufene Hafenrundfahrt angewiesen ist. Unterhaltsame Junggesellenabschiedsclique, schönes Gespräch mit Exlenker. Ein Zwischenstop am Museumshafen Övelgönne führte zur Einkehr im ultrachilligen Strandlokal Elbterassen und zum allerersten Aperol Spritz seit 47 Jahren, vgl. Bildmaterial. Von dort aus wurde die hochinteressante Bootsfahrt Richtung Landungsbrücken - vorbei an der gigantischen AIDA Luna und etlichen anderen Wasserfahrzeugen - vervollständigt.
Nach kurzem Fußmarsch wurde der zentrale Treffpunkt der Veranstaltung, das Lokal Beira Rio im Portugiesenviertel angesteuert. Dem Organisationstalent sowohl des Meisters im Vorfelde als auch des Hauspersonals vor Ort wurde einiges abverlangt. Letztendlich fanden an zwei benachbarten Tischen außer dem eingangs genannten Personenkreise noch folgende Herrschaften Platz: 234NCM, Klassensprecher mit Sohn, Sedina mit Gattin, Jolly Roger, MatzeHH und last but not least 'Onkel' Mystery, der ein wenig Stress mit der Anreise per Taxi hatte. Der vom ungeahnten Zuspruch zu diesem ersten Hamburgischen Golocalistenkongress hoch beglückte Nossek hielt eine kurze Rede und sogleich ging es an die Speisekarte. Beim Tapas Teller unterlief mir der Fauxpas, denselben zunächst begeistert auszutesten und erst anschließend die übersichtlichen Reste zu verbildlichen. Beim Bacalhau a casa habe ich es dann richtig herum gemacht, nur fand ich dieses Gericht nicht wirklich überzeugend. Das portugiesische Sagres Bier schmeckte jedoch ziemlich gut. Vom kulinarischen her, wäre das Beira Rio bei mir mit drei Sternen dabei. Die Rechnung war erfreulicherweise noch im Budget unserer köstlichen Plattform 'darstellbar' und wir konnten uns dann auf das Hinterlassen eines ordentlichen Trinkgeldes beschränken. Die Bahnreisende Lumilla verließ uns früh und auch einige andere Mitstreiter begaben sich vorzeitig auf den Weg zur Nachtruhe bzw. Heimat.
Es mag gegen Mitternacht gewesen sein, als die bereits dezimierte Truppe die eine S-Bahn Station entfernt beginnende Reeperbahn ansteuerte. Trotz fortgeschrittener Müdigkeit - bei mir gerne einhergehend mit unlustiger Schweigsamkeit - wollte ich mir dieses durchaus nicht entgehen lassen. Ich hab die Mitreisenden dann desöfteren mit fotografischen Zwischenstops und Fast-Verschüttgehen genervt. Pardon (!) Ein neonbuntes Riesengewühl bei voller Partylautstärke, das auf den Kölner Ringen nicht ansatzweise erreicht wird. Kurzer Stop an der Boutique Bizarre, die zu betreten wir jedoch unterlassen haben. Sodann Weitermarsch zum London Pub - Hurra, ein Guinness !! Wegen bereits fehlender Party-Energiereserven ein wenig Herumdoktern mit dem Kamerastativ. Die ungleich muntereren Blattläuse (Jungvolk, tze....) wurden sodann Richtung Heimreise eskortiert. Das Restkontingent bestehend aus Nossek, 234NCM, MatzeHH, Oscar und dem fast nur noch körperlich anwesenden Autor beschloss den frühen Morgen dann in der Außengastronomie bei Alsterwasser, Bier und einer fiesen blauen Flüssigkeit. Aufbruch um 2:00, gottlob nur eine kurzer Fußmarsch. An Bord der Cap San Diego: Lichterschmuck und Party bis 4:00 Oh no... aber zum Glück von meiner Kabine aus fast geräuschlos.
Wegen Rest-Erkältung und Schlafmangels machte sich im Laufe des späteren Abends leider Form- und Stimmungsschwäche beim Autor bemerkbar. Hierfür entschuldige ich mich bei allen Betroffenen. Auch dafür, dass ich auf der sonntäglichen Heimreise keine Meldung von unterwegs gemacht habe (komm schon, bloß anhalten, Laptop ausgraben, mit Glück hochfahren und moldavischen Server überrumpeln....) Und darüberhinaus daheim sogar erst noch ein dringendes Nachholschlummerchen abhielt, so dass Teile der Belegschaft scheinbar besorgt über meinen Verbleib waren.... Das muss und wird alles besser werden ;-)
Es war dieses ein bestens vorbereitetes und flexibel (Teilnehmerzahl, Wetter) gehandhabtes Event, welches ab sofort einen besonderen Platz in der Schatzkammer meiner güldenen Erinnerungen einnimmt.
Meinen allerherzlichsten Dank, verbunden mit mehreren Verbeugungen, an die verdienstvollen Kollegen Nossek und Oscar.
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Seit einigen Jahren ist dies meine Hauptquelle für Rebensäfte, vorwiegend roter Färbung. Mehrere Weinfreunde in der Nachbarschaft werden auf der jährlichen Tour des Weinkutschers Ronnie beliefert. Hierfür wird zunächst auf dem Postwege die aktuelle Preisliste nebst informativem und humorvollem Jahresbrief zugestellt und die Bestellung durchgegeben. Dank meiner holden Vermieterin bin ich an diesen Weinzirkel geraten und trage seither nach Kräften zum Geschäftserfolg des Weingutes Wenckenbach bei.68.
Das Angebot umfasst trockene, halbtrockene und liebliche (nix für mich) Weißweine der Gattungen Riesling, Silvaner und Weißburgunder - jeweils auch als Spätlese und Auslese - sowie den Gross-Winternheimer Sekt Riesling brut. Aus Zukauf werden ferner bereitgestellt: Ingelheimer Spätburgunder Weißherbst und in rot: Portugieser und Späturgunder, letzterer in trockener und halbtrockener Ausfertigung sowie als Auslese. Auch Geschenke-Sets kann man sich zusammenstellen lassen. Das Preisniveau liegt recht günstig - da der Zwischenhandel elegant umfahren wird - bei 3,80 bis 4,80 Euro je Flasche, Spätlese 5,50 bis 6,20 Euro und Auslese 6,80 bis 9,40 Euro. Der Sekt ist für 8,40 zu haben und damit haben wir die Preisliste 2012/2013 durch. Die Preise verstehen sich ab Hof. Es wird ein überschaubarer Transportkostenanteil von 10 Cent je Flasche berechnet.
Als Weißwein empfiehlt sich der trockene Riesling - ansonsten gibt es bei mir überwiegend den feinen, trockenen Portugieser und den kräftigen, ebenso trockenen Spätburgunder. Letzeren ab und zu auch als Auslese - der Geschmacksunterscheid ist auch für relative Weindilettanten wie mich deutlich wahrnehmbar und rechtfertigt daher den Preisunterscheid (9,40 vs. 4,80 Euro)
Das Preis - Leistungsverhältnis ist kaum zu toppen und es gab auch schon etliche stundenlange 'Verkostungen' im Hause. Daher bestellen meine Vermieterin und ich jedesmal mindestens je 20 Flaschen. Der Stoff kommt aus absolut vertrauenswürdiger Quelle, enthält keine sachfremden Anteile und ist somit ein gesundheitsförderndes Genussmittel. In diesem Sinne: sehr zum Wohle
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
Update 21.11.2015
Die 2015er Abfüllungen kommen nunmehr mit Schraubverschluss daher. Verantwortlich dafür ist die zuletzt verstärkt aufgekommene 'Verkorkung' der Flascheninhalte. Auch wurden im letzten Jahresbrief die unmenschlichen Anstrengungen des Korkenziehens bis zum sehnlich erwarteten 'Plopp' in eindringlichen Worten dargelegt. Eine nachvollziehbare Entscheidung also, die Puristen nicht allzusehr abschrecken sollte - denn auf den Inhalt kommt es an.
Nach soeben erfolgter Aufstockung sollten die Bestände nun bis zur Frühjahrslieferung hinreichend sein.
Update 26.08.2016:
Ein bisschen überraschend: wir werden doch tatsächlich auch von außerhalb wahrgenommen. Meister Ronnie hat diesen Beitrag entdeckt und äußert sich erfreut. Sicher gibt es bei nächster Gelegenheit ein halbes Fläschlein aufs Haus :-)
Cheers, T.
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Diese Veranstaltung ist ein Traumwochenende für Automobilisten, das einmal im Jahr im und um den Park des Schlosses Dyck stattfindet. Es gibt: Klassiker verschiedener Epochen, vom spätantiken Benz-Dreirad bis zu frühen Formel 1 Rennwagen, stilvolles Ambiente und lauschige Idylle mit manchmaligem Höllenlärm, z.B. durch den Napier Bentley (Flugzeugmotor 12 Zyl., 24 Liter, 410 kW) oder den etwas moderneren Rothmans Porsche 911 SC - RS. Die Classic Days haben sich in den letzten Jahren zu einem der weltgrößten Oldtimertreffen entwickelt. Gerne verweist man darauf, dass die Veranstaltung in der Presse gelegentlich als 'Goodwood des Kontinents' bezeichnet wird - in Anlehnung an die englische Leitmesse der Branche.69.
Das wunderschöne und weitläufige Gelände ist in verschiedene Themenbereiche aufgeteilt, z.B. Jewels in the Park, Racing Legends, Charme and Style, Lovely Heroes... wir bemerken bereits hier eine gewisse anglophile Prägung, was zunächst dem Autor entgegenkommt, darüberhinaus aber auch dem Mutterland des Motorsports huldigt. Jenes ist höchst eindrucksvoll vertreten: durch das alljährlich mit ca. 20 Exemplaren einfallende Bentley Expeditionskorps, diverse Rennmaschinen desselben Herstellers und fast alles, was das Vereinigte Königreich sonst noch an automobilen Köstlichkeiten hervorgebracht hat. Außerdem wird dieses Jahr Mr. John Surtees, Weltmeister im Motorrad- und Autorennfahren als special guest von der Insel erwartet.
Desweiteren stehen natürlich deutsche Ikonen im Vordergrund, dicht gefolgt vom Rest des Kontinents, den U.S.A. und vereinzelten Exoten. Hier wären unter anderem die Sonderzonen der Hersteller Merceds-Benz, Porsche, Bugatti, Ford und Toyota (!) zu nennen.
Im Rahmen des sog. Concours d'Elegance werden einige Dutzend historische Fahrzeuge im bestmöglichen Erhaltungszustand von einer Fachjury bewertet und prämiert - eine ungeheuer ernsthafte und von dicken Regelwerken begleitete Angelegenheit. Die Classic Days gelten in dieser Disziplin als eines der Top-Events weltweit. Das übrige Publikum darf ebenfalls votieren und es erfolgt sogar rühmende Erwähnung des Siegergefährtes in der Teildisziplin vox populi.
Letztendlich wurde das Automobil, ebenso wie das Motorrad, jedoch nicht zum Herumstehen im Schlosspark erfunden und weiterentwickelt. Daher finden etliche thematisch sortierte Rennen und Sonderläufe auf der nahen Rundstrecke statt. Diese ist für die Dauer der Veranstaltung natürlich für den profanen Straßenverkehr gesperrt. Rennfahrzeuge verschiedenster Epochen werden hier durchaus beherzt rangenommen und es entsteht eine beachtliche Geräuschkulisse.
Das weitläufige Miscanthusfeld in Schlossnähe dient als Parkplatz hinreichend qualifizierter klassischer Automobile und Treffpunkt etlicher Oldtimer- und Markenclubs. Neben einigen tausend Privatfahrzeugen gibt es in diesem Bereich auch eine Ausstellung historischer Nutzfahrzeuge, die im Schlosspark die kostbaren greens ruinieren würden.
Für den Fall, dass man keine Picknickausrüstung mitschleppen möchte, empfiehlt sich das Mitführen von Tagesverpflegung im Rucksack oder der Besuch der diversen Imbiss-Stände.
In diesem Jahr werden die Classic Days vom 2. bis 4. August abgehalten. Tickets sollten wegen möglicher Besucherzahlen-Begrenzung besser im Vorverkauf erworben werden, was online, am Schlosse oder bei diversen anderen Lokalitäten (kucksstu Webseite) möglich ist. Tageskarten gibt es für 16 Euro (Fr) 27 Euro (Sa/So) oder als Hardcore-Zweitageskarte zu 44 Euro, jeweils inklusive Fahrerlager und Innenhöfen. Diverse Ermäßigungen. Die VIP-Pakete zu 95 bis 120 Euro ermöglichen darüberhinaus Parken in Schlossnähe (ansonsten abgelegene Parkflächen bei gut organisiertem Bus-Shuttle), Guest of Honour-Pass (?) und catering in der Lounge und im Carracciola-Zelt. Aber das lenkt eigentlich alles bloß vom Hauptzweck des Autokuckens und -hörens ab.
Und bevor ich's vergesse: ein Besuch des Wasserschlosses nebst englischem (of course) Landschaftsgarten, Bambusgarten und Ausstellungen lohnt sich auch an den anderen Tagen des Jahres. Nur gibt's dann natürlich weniger zu fotografieren.
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas
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Nun ist ja den Ausführungen des Kölner Guides nicht mehr allzuviel hinzuzufügen. Der Ort des dereinst als historisch zu preisenden ersten Kölner Lokaltreffens (in Abgrenzung zum Bundeskongress 2011) war von 'Onkel Mystery' gar trefflich gewählt. Wir hatten im Separatsalong genug Platz, waren unter uns und sind vermutlich auch niemandem auf die Nerven gegangen. Näheres zur Verpflegung und 'Location' (ich kann dieses Wort nicht leiden) Bloomemaat: siehe Bewertungen dort. Meine anfängliche Skepsis aufgrund der Teilnahme zweier fremder Lebensformen erwies sich als vollkommen unbegründet. Die Hunde des Hauses Manfred sind vorbildlich erzogen. Besser als manche Menschen - Kleinkinder, die in der Tat eine Eintrübung der Aufenthaltsqualität hätten bewirken können70.
Die Atmosphäre war von Anfang an und durchgehend bestens. Zum Glück ging es nicht nur um Interna (HA!) unserer köstlichen Plattform, sondern auch um andere Lebensaspekte. Der Autor lauschte beispielsweise gebannt den Ausführungen über Kamerunschafe und Spätzleproduktion, was zu besorgten Nachfragen führte, weshalb ich so still sei. Unbesorgt, Herrschaften - man amüsierte sich prächtig. Es ist immer von Vorteil, bekannte und neue Kollegen offline kennenzulernen, und ich hab auch ein bisschen was über mich selbst gelernt.
Aktive Kollegenhilfe am Uhr-Armband, Offenheit, Heiterkeit und möglicherweise der Beginn wunderbarer Freundschaften prägten diese Abendveranstaltung.
Auch die Gestaltung der künftigen Bloomemaat - Webseite wurde bereits durch golocale Kompetenz in Angriff genommen. Ich glaube, wir sind eigentlich manchmal an und für sich doch ein cooler Verein.
mit vorzüglicher Hochachtung, Sir Thomas