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Auf Schleswig-Holsteins höchstem Berg, dem Bungsberg, gibt es ja wirklich eine Menge zu sehen: da ist zum einen der Fernmeldeturm und zum anderen die Erlebniswelt Bungsberg – und eben der Elisabethturm.61.
Na, ja, so ganz auf dem Berg steht er nicht, dieser Turm, ca. 200 m daneben, aber wir wollen mal nicht so pingelig sein. Er wirkt mit seinen 22 m Höhe verschwindend klein gegen den 179 m hohen Fernmeldeturm, dafür hat er mit seinen Granitquadern und den 8 Ecken wesentlich mehr Stil als das riesige Betongebilde.
Die Planung zum Bau dieses Turms begann im Jahre 1861. Vorbild waren der Aussichtsturm 'Hessenstein' bei Panker (gebaut 1841) und das Seezeichen 'Gömnitzer Turm' aus dem Jahr 1828.
Der Oldenburgische Großherzog Nikolaus Friedrich Peter ließ im Jahr 1863 mit den Bauarbeiten beginnen, die ein Jahr später beendet waren. Zu dieser Zeit maß der Turm 18 Meter. Benannt wurde er nach seiner Gattin Elisabeth.
Da es das herzogliche Ehepaar ärgerte, dass die Sicht in ihre weiten Ländereien durch die ständig wachsenden Buchen, die den Turm umgaben, verdeckt wurde, ließ der Herr des Turmes 1875 den Turm um knapp 4 Meter erhöhen. Jetzt maß der Turm also 22 Meter, aber davon ließen sich die Buchen nicht beeindrucken und wuchsen einfach weiter.
Der Machtkampf zwischen Herzog und Buchen endete damit, dass der Großherzog sämtliche Buchen fällen ließ. Das löste zwar vorübergehend sein Problem, aber wie man auf den neuesten Fotos sehen kann: die Buchen haben letztendlich den Kampf gewonnen.
Der Turm ist mittlerweile denkmalgeschützt, ist aber seit 2008 geschlossen und kann dementsprechend leider nicht mehr besichtigt werden.
Und trotzdem: imposant, historisch und schön anzuschauen, perfekt wäre er, wenn er auch im Innern zu besichtigen wäre.
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Kurzbewertung: Sanitärgebäude an der Rezeption 3 Sterne, Personal 5 Sterne, Platzgestaltung 4 Sterne, Stellplatz für Transitcamper 4 Sterne62.
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Der Campingplatz Kaiser ist im Umbruch. Vieles wird erneuert, überall wird gewerkelt, als wir im April den Platz aufsuchen.
Der Empfang ist sehr freundlich. Gleich beim Einchecken bestelle ich Brötchen für den kommenden Morgen vor (es stehen allerlei Sorten zur Auswahl) – und bin am nächsten Morgen freudig erstaunt über die nette Begrüßung auf der Tüte (siehe Foto).
Mit nur einer Übernachtung gelten wir als Transitgäste (und nur aus der Sicht bewerte ich den Platz) und werden dementsprechend auf den dafür vorgesehenen Platz verwiesen. Der Platz ist asphaltiert, nummeriert und sehr eben. Stromanschlüsse sind vorhanden, die Wasserhähne spenden allerdings zu dieser frostigen Jahreszeit noch kein Wasser; das muss man aus den Sanitärgebäuden holen, falls man nicht sein eigenes Wasser aus dem Womo nehmen möchte.
Noch sind bei unserer Ankunft nur zwei weitere Camper vor Ort, aber das ändert sich im Laufe des Abends und der Platz füllt sich mit ca. 8 -10 weiteren Transit-Campern.
Die Platzgestaltung ist schön, so weit man das angesichts der Baumaßnahmen sagen kann. Er liegt direkt am plätschernden Jenbach, an dem auch ein Spazierweg entlangführt. Ein sehr schöner Spielplatz im Eingangsbereich fällt ins Auge und ist auch gut besucht.
Camper, die länger auf dem Platz verweilen wollen, stehen mit ihren Fahrzeugen in mehreren kreisförmig angeordneten Plätzen, die meiner Meinung nach den Platz etwas unübersichtlich und verwirrend erscheinen lassen.
Lt. Flyer hat Kaiser Camping viel zu bieten: Zeltplatz, Transitplätze, Urlauberplätze, Comfort-Plätze, Saisoncamping, Solarbeheiztes Schwimmbad Babybecken und Liegewiese, Rezeption mit Infopoint und kleinem Laden, Restaurant mit Biergarten (je nach Jahreszeit variierende Öffnungszeiten), Brötchen-Service (für zwei Brötchen zahlte ich 1 €), Gasflaschentausch-Service, Indoor-Freizeitcenter, Abenteuerspielplatz, Tischtennis, Bocciabahn, Grillplatz mit Lagerfeuer, Kinderanimation in der Hauptsaison.
Die Sanitärgebäude bieten zahlreiche, saubere und großzügig angeordnete Einzelwasch- und Duschkabinen, wobei ich persönlich die Duschkabinen – zumindest im von mir aufgesuchten Hauptgebäude – als Fehlkonstruktion bewerte, denn das Wasser der Duschen spritzt quer durch die gesamte Kabine bis an die Tür, da ein brausender Duschkopf nicht vorhanden ist und sich somit die Düse auch nicht richtungsweisend einstellen lässt. Außerdem gibt es keine Ablagemöglichkeit für Kleidung und zu wenige Haken. Da habe ich andernorts schon weitaus besser durchdachte Duschmöglichkeiten vorgefunden.
Weiterhin gibt es ein Behindertenbad, Waschmaschinen und Trockner, ein Babybad mit Wickelraum, ein Hundebad und einen Trockenraum für Kleidung. WLAN ist übrigens kostenlos.
Der Platz ist als Zwischenstopp von uns favorisiert. Man steht dort ruhig und hat alles, was man braucht. Der Preis für eine Übernachtung mit Womo und 2 Personen beträgt im Frühjahr 2015 20 €.
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An einem schönen Samstagmorgen beschließen wir, einmal einen Ausflug zum Bungsberg zu machen, Schleswig-Holsteins höchstem „Berg“ mit 168 m Höhe.
Auf dem Berg befindet sich ein Fernmeldeturm, der tgl. von 7-17 Uhr kostenfrei zu besichtigen ist. Der zwischen 1975 und 1977 aus Beton erbaute Turm ist 179 m hoch und gehört der Telekom.
Über eine Stahltreppe gelangt man zur Eingangstür des Turms. Und dann führen Betonstufen – wenn ich richtig gezählt habe sind es 189 – bis zur Aussichtsplattform in 40 m Höhe. Bullaugenfenster spenden etwas Tageslicht, aber was ich da so außer meinen Füßen und den schmuddeligen Betonstufen so sehe… Na, ja…
Von der schlichten Tatsachenbehauptung „Ich war hier“ bis zur verbalen Ergüssen – extremer politischer, rassistischer und sexueller Natur - , das Turminnere gewährt auf ganzer Höhe Einblick in die Gedankenwelt und den Bildungsstand seiner Besucher.
Das Geschreibsel gipfelt dann in der mit Gekritzel verunstalteten blauen Stahl-Tür, die zur Plattform führt.
Von dort hat man einen weiten Überblick übers Land. Eine Hinweistafel erklärt, in welcher Blickrichtung man was sieht.
Leider hat sich das noch vor einer knappen halben Stunde so verheißungsvolle Wetter gewandelt, dunkle Wolken ziehen über den Himmel. Nichtsdestotrotz ist der Anblick schön. Subjektiv gesehen, denn es ist natürlich ein dickes Stück Heimatliebe dabei! Die Rapsfelder zeigen erstes Gelb, in der Ferne ist die Ostsee zu erkennen, die Bungsberger Erlebniswelt zu Füßen des Turms sieht wie eine Miniaturanlage aus. Und der alte Elisabeth-Turm erscheint wie ein Spielzeug.
Der Wind, der in Norddeutschland meistens weht, legt eine Stärke zu während wir ein ums andere Mal die Plattform umrunden, kalt ist er obendrein und so steigen wir die Stufen wieder hinab.
Parken kann man übrigens kostenfrei unterhalb des Turmes.
Fazit: Die Aussicht ist sehr sehenswert, das Innere des Turms sollte man ausblenden.geschrieben für:
Kommunikationstechnik / Freizeitanlagen in Schönwalde am Bungsberg
Neu hinzugefügte Fotos
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Kurzbewertung: Sanitärgebäude 3 Sterne, Stellplätze 4 Sterne, Platzgestaltung 4 Sterne, Personal 5 Sterne64.
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Was für ein gediegener, kleiner Campingplatz! Er liegt unterhalb des Berges Jenzig und grenzt ans Freibad und an die Saale. Der Platz ist alles andere als modern und alles andere als 08/15.
Doch zurück auf Anfang. Am Abend unserer Anreise – übrigens bei mickrigen -1 Grad - hat der Campingplatzwart schon längst Feierabend gemacht und so stehe ich im Halbdunkeln bei Lauseskälte vor der sog. Rezeption, einem ausgedienten Straßenbahnwaggon und lese, was da so steht – nämlich, dass man sich als später Ankömmling einfach einen Platz aussuchen soll. Am kommenden Morgen ab 9 Uhr wäre wieder jemand zur Stelle.
Wir stellen uns also neben ein anderes Womo aus nördlichen Gefilden (der Mensch ist und bleibt ein Herdentier…). Der Standplatz ist groß, eben, gut befestigt, Strom ist vorhanden, absolute Ruhe auch. Im Dunkeln ins Waschhaus zu tappen, schenke ich mir, ich ziehe die heimische Nasszelle vor.
Nach einer sehr gut durchnächtigten Nacht hält es mich an einem kalten Morgen, der lt. Thermometer weiterhin nur -1 Grad zu bieten hat, nicht mehr in den Federn. Tür auf, die Sonne scheint mir gleißend ins Gesicht, Vögel zwitschern, das Leben erwacht. Auf ins Waschhaus – die Neugierde angesichts von Bretterbuden lässt jegliche Kälte vergessen.
Ich hatte mit…. na, ich weiß nicht genau was, aber bestimmt nicht mit heißen, sauberen Duschen, gemütlichen Waschkabinen mit Klo und Poster heimischer Singvögel und Pflanzen an den Wänden gerechnet. Alles macht einen einfachen, aber trotzdem gut ausgestatteten und sehr sauberen Eindruck.
In einem Kiosk, ebenfalls eine Holzhütte, steht eine Frau, die Brötchen verkauft. Leider habe ich am Vorabend keine vorbestellt dank unserer späten Ankunft, das macht rein gar nichts, sie hat zwar keine Brötchen übrig, aber sie backt mir schnell welche auf. Welche ich denn haben möchte? Sie bietet mir allerlei Sorten an, hat auch Zeit für einen netten Schwatz von Frau zu Frau. Für ein einfaches und ein Körnerbrötchen zahle ich schließlich 90 Cent.
Das i-Tüpfelchen: – und da gucke ich nicht schlecht – die Brötchen werden nicht in einer Papiertüte verkauft, sondern sie überreicht sie mir in einem kleinen, gehäkelten Körbchen! Wenn ich es ihr doch bitte nach dem Frühstück wiederbringen möchte…
Die Platzgestaltung ist liebevoll dekorativ: Ostereier an einem Bäumchen, Insektenhotel und allerlei Deko aus Holz. In einem alten Fahrplanschild der Straßenbahn ist ein Lageplan des Platzes untergebracht. In dem Straßenbahnwaggon befindet sich eine Art Bistro, im Führerhäuschen ist die Rezeption mit Laptop etc. Als Quittung für die 16 €, die ich für eine Übernachtung mit Womo und zwei Personen zahle, erhalte ich eine Postkarte mit drei alten beleibten Herren darauf und dem Spruch: In der Ruhe liegt die Kraft. – Klasse, da hat sich mal jemand etwas einfallen lassen.
Ich bin wirklich ein erfahrener, eingefleischter Camper, aber ich habe noch NIE eine so herzliche, freundliche Bewirtung erfahren wie auf diesem kleinen, gepflegten Campingplatz. Von einem anderen Gast erfuhr ich, dass zur wärmeren Jahreszeit eine Bar in einer weiteren Holzhütte betrieben wird und allerlei Veranstaltungen stattfinden.
Der Platz ist einfach, aber gepflegt und hat das gewisse Etwas. Alles ist eine Nummer einfacher, kleiner, bescheidener als bei sonstigen high-Tec-Plätzen, aber ich gebe trotzdem 4 Sterne, da uns der Platz ausgesprochen „angesprochen“ hat.
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Die Lage des Drägerparks, angelegt im Jahr 1909 vom Lübecker Stadtgärtner Erwin Barth, könnte kaum schöner sein: an einem leicht abfallenden Hang gelegen, direkt am Flüsschen Wakenitz, das sich an dieser Stelle zu einem See erweitert, dazu ein Blick auf die Lübecker Altstadt mit ihren Kirchtürmen… das hat schon das gewisse Etwas.65.
Das Wasser lädt zum Baden ein, zumindest im Sommer. Aus diesem Grunde gibt es hier das unter Denkmalschutz stehende, mehr als 100 Jahre alte Freibad Falkenwiese, auch Freibad Marli genannt, mit seinen hölzernen Umkleidekabinene und Badestegen. Der Eintritt beträgt günstige 2 € für Erwachsene und 1 € für Kinder und Jugendliche. Ein kleiner Kiosk ist angeschlossen und sorgt fürs leibliche Überleben.
Während der Sommermonate wird ein buntes Kulturprogramm mit Theateraufführungen, Sommerfesten, Dichterlesungen, Musikveranstaltungen etc. geboten.
Ein großer Spielplatz, 1977 von der Dräger-Stiftung finanziert, steht für Kinder bis 12 Jahren zur Verfügung. Im Sommer wird der Spielplatz erweitert durch eine interessante Sand- und Wasserspielanlage. Jetzt ist dieser Part des Spielplatzes trocken, versandet und verschmutzt. Es reizt mich natürlich, dem Park im Sommer einen weiteren Besuch abzustatten, um die Anlage in Funktion zu sehen.
Bei meinem Spaziergang durch den Park mit seinen weiten Grünflächen, einigen großen Bäumen, aber leider wenigen Blumenbeeten, fällt mit ein großer Steinklotz ins Auge, der sich bei genauerer Inaugenscheinnahme als Kunstwerk herausstellt. Um ein Loch im Stein, das mich augenblicklich an die legendären Filme des Indiana Jones erinnert, ist zu lesen: „850 Jahre Hansestadt Lübeck – Horche stets in dich hinein“. Darunter steht: „Eine Initiative der Dorothea-Schlözer-Schule, ausgeführt von Lehrlingen des Natursteinwerkes Rechtglaub Wolf, 1993“.
Während ich vor dem Stein stehe und versuche, den Stein mit den Augen eines Kunstbegeisterten zu betrachten, werde ich abgelenkt durch Stimmen und Lachen: eine Truppe junger Mütter wandelt, Kinderwagen vor sich herschiebend, dabei mit Armen und Beinen schlenkernd und schlackernd, im Gänsemarsch durch den Park. Ah ja, das kommt mir doch bekannt vor… die Lübecker Mütterschule ist nicht weit entfernt und es scheint sich um eine Gruppe der Rückbildungsgymnastik zu handeln. Die Stimmung ist bestens und ich schaue den aktiven Damen schmunzelnd hinterher. Klasse!
Im Winter, wenn denn mal Schnee liegen sollte, wird der sanft abfallende Hang gern als Rodelplatz benutzt, aufgrund der wenigen Bäume und sonstigen Hindernisse ist der Platz auch immer stark frequentiert. Jeder auch noch so kleine Hügel ist im Lübecker Land heiß umkämpft und begehrt!
Alles in allem ein gepflegter, schöner Park mit schöner Lage.
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Kurzbewertung: Sehr freundliche Mitarbeiter, Möglichkeit zum Essen, Trinken und einmaligem kostenfreien Telefonieren, großzügige Räumlichkeiten, aber viiieeel zu lange Wartezeiten!66.
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Wer Lust auf die Langform hat, kann hier weiterlesen… Die lange Textvariante ist in der Tat sehr lang, da das ganze Prozedere auch sehr lange dauert, es ist sozusagen die Lehrstunde für Zulassungsstellen-Aufsuchende des Kreises Ostholstein.
Teil 1 – Kurzzeitkennzeichen beantragen
Ich bin spät dran, rolle um 9 Uhr auf den Parkplatz der Zulassungsstelle. Es ist natürlich kein Parkplatz der ca. 50 Parkplätze mehr frei, ich parke notgedrungen und verbotenerweise bei einem naheliegenden Discounter. Die vollen Parkplätze signalisieren mir: der Andrang ist groß, Geduld ist mitzubringen.
Tapp, tapp, tapp in den 1. Stock getapert (es gibt auch einen Fahrstuhl). Tür auf. Ein Blick auf die Anzeigentafel kurz unterhalb der hohen Decke: „Es sind 33 Besucher vor Ihnen“. Ein zweiter Blick in den Wartesaal, in dem die der Jahreszeit angemessen hustenden und niesenden Besucher wie in einem Kino in langen Bankreihen auf den Stühlen sitzen, alle den Blick nach vorn auf die alles beherrschende Anzeigentafel mit den gezogenen Wartenummern bzw. die Glastür gerichtet, hinter der sich 13 Schalter verbergen.
Ich gehe zur Information, sage der freundlichen Dame, dass ich ein Kurzzeitkennzeichen benötige. Sie gibt mir einen Zettel mit der Wartenummer, die ein großes E aufweist - das bedeutet, ich werde als Express-Kunde behandelt und hätte keine sehr lange Wartezeit zu erwarten.
Das hat sie nett gesagt, allein mir fehlt der Glaube beim Anblick der inzwischen auf 47 Personen angewachsenen Besucherschar.
Nach „nur“ 50 Minuten erscheint meine Nummer auf der Anzeigetafel, ich betrete den großen Schalterraum mit den vielen Grünpflanzen, lege meinen Personalausweis und die von der Versicherung vergebene eVB-Nummer vor.
Nach wenigen Minuten erhalte ich eine Chipkarte zur Bezahlung der Gebühren, die in einen Kassenautoamten gesteckt werden muss. Das mache ich doch glatt und erhalte statt einer Zahlungsaufforderung den Hinweis, dass der Automat jetzt außer Betrieb ist. NEIN, hab ich jetzt etwas falsch gemacht? Den Automaten gekillt?
Ich tapere zurück zur Sachbearbeiterin, mache Meldung, sie bittet mich, es erneut zu versuchen. Mach ich doch glatt und siehe da – der Automat verlangt 12,80 € von mir. Ich schiebe 20 € in einen Schlitz, das Wechselgeld klötert heraus und die Quittung folgt.
Mit der Quittung gehe ich wieder zur Sachbearbeiterin, die mir ein Formular plus rosa Fahrzeugschein für Kurzzeitkennzeichen aushändigt, mit denen ich ins Parterre zur Schildervergabestelle gehen soll.
Dort angekommen, stehen natürlich drei Leute vor mir. Also wieder warten. Dieses Mal im Stehen. Mir zur rechten befindet sich ein kleiner Tisch mit Keksen und Kaffee. Immerhin! Dann endlich reiche ich das Formular über den Tresen und zahle 18,98 € für zwei Schilder.
Tapp, tapp, tapp, wieder in den 1. Stock getapert, wo mittlerweile lt. Anzeigentafel 52 Personen warten (!). Am Informationsschalter (da wartet gerade keiner!) lege ich die Schilder vor und die junge Dame klebt sorgfältig die Plaketten auf die Nummernschilder.
Teil 1 ist geschafft! Alles in allem hat die Prozedur gut 1 ½ Stunden gedauert.
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Teil 2 – Die Anmeldung eines PKW
Mitzubringen sind – das wichtigste – ein ausgefülltes Formular für das SEPA-Lastschriftverfahren (danach wurde zuerst gefragt), Fahrzeugbrief, Fahrzeugschein, evB-Nummer der Versicherung, Personalausweis und – falls man für jemand anderes die Anmeldung vornimmt, dessen Perso plus Vollmacht, die man auf der website der Zulassungsstelle findet und sich ausdrucken kann, Geld natürlich – und jede Menge Zeit!
Als ich um 8.30 Uhr an einem Dienstag bei der Zulassungsstelle aufschlage, sind lediglich 17 Leute vor mir, allerdings ist auch nur knapp die Hälfte der 15 Schalter (13 in einer Schalterhalle, 2 in der Wartehalle) mit einem Sachbearbeiter besetzt.
Die Zeit vergeht langsam, sehr langsam, auch die vielen unterschiedlichen Menschen machen die Sache nicht spannender. Ich hypnotisiere die Anzeigentafel, aber je länger ich darauf starre, desto länger dauert es bis der nächste Kunde aufgerufen wird.
Dann, nach geschlagenen 90 Minuten komme ich dran, zahle knapp 50 € (diese mal funktioniert der Automat reibungslos), lasse die Nummernschilder im Parterre drucken, frage dort nach der Umweltplakette und … leider bleibt man mir die Antwort schuldig - die junge Dame kommt von einer anderen Dienststelle, kennt sich damit nicht aus.
Ich soll noch einmal im 1. Stock bei der Information fragen.
Also wieder nach oben zur Information, 5 Leute stehen vor mir in der Schlange. Dann endlich bin ich dran und die Plaketten werden auf die Schilder geklebt.
Und wie sieht es jetzt mit der Umweltplakette aus, ist meine Frage. Ja, das wird an Schalter 15 gemacht, wie mir eine erneut ausgehändigte Express-Wartenummer zeigt. Ich stöhne innerlich und auch lautstark auf! Express… das hatten wir doch schon mal! BITTE nicht wieder so lange warten. Nein, dieses Mal warte ich nur 15 Minuten.
An Schalter 15 erhalte ich von einer Angestellten mit überdimensional langen, pinkfarbenen Fingernägeln eine Zahlkarte für die Umweltplakette. Ich bin beeindruckt mit welcher Grazie ihre Finger die Tastatur bearbeiten. Dazu gehört sicher jahrelanges Training.
Ich erhalte (mal wieder) eine Chipkarte, werde gebeten, in die große Schalterhalle zu gehen und dort am Geldautomaten 5 € zu bezahlen. Ich stiefele wieder los quer durch die Wartehalle, zahle 5 € in der Schalterhalle und stiefele wieder zurück zu Schalter 15.
Gegen Vorlage der Quittung erhalte ich ein Formular, mit dem ich wieder quer durch die Wartehalle zur Information gehe und dort … man mag es kaum glauben… bekomme ich die Umweltplakette – und darf nach Hause gehen.
Nach sage und schreibe 2 ½ Stunden trete ich mit neuen Nummernschildern unterm Arm die Heimreise an.
Genauso lang wie der Text ist, ist das Prozedere in der Zulassungsstelle. Nette Mitarbeiter, aber die Wartezeit und das Gelaufe von A nach B, von B nach C, von C wieder nach A usw. strapazieren die Geduld. Pluspunkte gibt es dennoch: ein Getränkeautomat, ein Automat mit Snacks und Süßigkeiten in der Wartehalle und ein Telefon, dass einmal pro Besucher kostenfrei benutzt werden darf.
Ich hoffe, der Text war nicht ganz so ermüdend wie mein Aufenthalt bei der Zulassungsstelle in Eutin und wenn doch, so weiß jetzt jeder, was ihn/sie dort erwartet.
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Der Tremser Teich mit einer Fläche von ca. 13 ha gehört seit dem Jahr 2000 zum „Landschaftsschutzgebiet Fackenburger Landgraben und Tremser Teich“.67.
Der ca. 500 m lange und 250 m breite Teich liegt direkt an der Grenze zwischen Bad Schwartau und Lübeck, kann auf einem breiten Wanderweg umrundet werden und bietet diverse Bänke zum Verweilen.
Die Gegend um den Tremser Teich ist von Wasserzu- und –abläufen durchzogen. Sein Wasser bezieht der Teich von der Clever Au und vom Fackenburger Landgraben, und er entwässert über den Mühlenbach in das knapp 1 km entfernte sog. Altwasser der Trave.
Anfang des 14. Jahrhunderts wurde der Tremser Teich als Mühlen- und Fischteich angelegt. Er war in das aus Wällen und Gräben bestehende Verteidigungssystem des Lübecker Landgrabens, der sog. Landwehr, zur Sicherung der Stadtgrenze integriert.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass sich Otter hier am und im See heimisch fühlen. Auch sehr viele Wasservögel bevölkern den See. Die vielen Boote des am See liegenden Angel-Sport-Vereins „Petri Heil“ lassen auf Fischreichtum schließen. Welche Fische dort gefangen werden, ist mir allerdings leider nicht bekannt.
Für einen Spaziergang von ca. 45 Minuten ist der Wanderweg rund um den Tremser Teich sehr empfehlenswert
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Der Lübecker Künstler Giullermo Steinbrüggen hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: tierische Sitzgelegenheiten entlang des Wanderweges oberhalb des Brodtener Steilufers aus Lindenholz bzw. Stein und Stahl in Form eines Feldhasen, einer Uferschwalbe, eines Hering, eines Waldkauzes und eines Fuchses, auf dem ich Probe gesessen habe.68.
Die harten, tierischen Bänke laden zwar nicht zum Dauersitzen ein, sind aber dafür umso langlebiger, ziemlich vandalenresistent und passen sich für meinen Geschmack wunderbar an die Landschaft oberhalb des Brodtener Steilufers an.
Die Rücken- und Armlehnen sind aus Stahlrohren gefertigt, Hering, Uferschwalbe und Kauz haben Sitzflächen aus Lindenholz, bei Fuchs und Hase nimmt der Allerwerteste auf einem Findling Platz.
Die Travemünder Sessellandschaft wurde von der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz und Umgebung finanziert. Jedes Sitzobjekt kostet zwischen 2500 und 3000 Euro. Viel Geld, denkt man im ersten Moment, aber dafür sind sie nahezu wartungsfrei und „unkaputtbar“, ein bisschen nagte der Zahn der Zeit allerdings in den letzten 5 Jahren doch etwas an den Kunstwerken, wenn auch nur geringfügig, wie man auf den Fotos sehen kann. Sollten sich weitere Sponsoren finden, sollen eventuell noch weitere tierische Sessel folgen.
Angenehm ist es allemal, auf dem schönen Wanderweg zwischen Travemünde und Niendorf eine Pause einlegen zu können, um den herrlichen Anblick der Lübecker Bucht zu genießen.
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Kurzbewertung:69.
Ambiente 5 Sterne, Bedienungen 5 Sterne, Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln 5 Sterne, Gurkensalat 1 Stern, Gruß des Hauses 5 Sterne, Parkplatz 1 Stern
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Das Forsthaus war, wie der Name schon vermuten lässt, in früheren Zeiten eine Försterei. Jetzt befindet sich dort ein Restaurant & Café.
Nachdem wir im letzten Winter bereits einen Anlauf genommen hatten, um dem Forsthaus einen Besuch abzustatten, leider aber angesichts des völlig verschlammten Parkplatzes davon Abstand genommen haben (nehmen mussten aufgrund zu eleganten Schuhwerkes), mache ich in diesem Januar einen zweiten Versuch. Die Erde des (immer noch bzw. schon wieder) völlig umgewühlten, morastigen Parkplatzes ist gefroren, ich trage dicke Wanderschuhe und so steht einem Besuch des Restaurants nichts im Wege.
Das Ambiente ist beeindruckend: die alten Räume wurden geschmackvoll renoviert, alles ist rustikal mit dezent modernem Touch. Im Kamin lodert ein Feuer, auf den unterschiedlich großen Tischen (ca. 10 -15 an der Zahl) stehen Kerzen und kleine Blümchen.
Ein bisschen verdutzt gucke ich, als ich von einer hinter dem Tresen stehenden Bedienung beim Betreten gefragt werde: „Was kann ich für Sie tun?“
Hmm, sehe ich mit meinen Wanderschuhen und dem dicken weißen Anorak eher nach einem Expeditionsmitglied aus als nach einem hungrigen Gast? „Sie können mir etwas zu essen servieren“ antworte ich mit Belustigung. Sie lacht ebenfalls und führt mich an einen kleinen Tisch.
Das Restaurant ist zur Hälfte ausgelastet und so bekomme ich auch gleich die Getränke- und Speisekarte, die drei Salate, zwei Suppen, drei vegetarische Gerichte, drei Desserts, sechs oder sieben Hauptgerichte - u.a. Roastbeef, Rumpsteak, Schweinebraten oder Wiener Schnitzel bietet.
Die Preise liegen etwas über dem Durchschnitt, für mein ‚Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln, Gurkensalat und Preiselbeeren‘ zahle ich 21 €, für 0,2 l Stilles Gerolsteiner Wasser 2,70 €.
Nur wenige Minuten nachdem ich die Bestellung bei der freundlichen Bedienung aufgegeben habe, wird ein Gruß des Hauses gebracht – ein kleiner Leinenbeutel, in dem sich 4 kleine Stücke duftendendes Brot befinden. Dazu wird ein Schälchen mit sehr pikantem Quark gereicht – schmeckt beides hervorragend!
Das Kalbfleisch ist zart, die Panade perfekt und gut gewürzt, auch die Bratkartoffeln sind köstlich, der Gurkensalat enttäuscht allerdings auf ganzer Linie. Geschmacklich und optisch erinnert das Dressing an Milch, fade und dünnflüssig, ohne Kräuter, langweilig.
Zwei weitere kleine Mankos an dieser Stelle:
das Wasserglas hat schon bessere Zeiten gesehen, passt mit seinem blinden, fleckigen Glas so gar nicht zum schönen Ambiente.
Das etwas reichlich mickrige Zitronenstückchen liegt ohne Zitronenscheibenpresse auf dem Teller. Ich finde es unappetitlich, die Zitrone mit den Fingern über den Schnitzeln zerquetschen zu müssen. Hier sollte nachgebessert werden!
Im Großen und Ganzen war der Aufenthalt im Forsthaus sehr angenehm, daher: empfehlenswert mit 4 Sternen.
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Verwandte haben an einer Werksbesichtigung der Halloren Schokoladenfabrik teilgenommen – und uns mit diversen Mitbringseln beglückt…70.
Halloren-Kugeln in sämtlichen Variationen gilt es zu verkosten, 12 Kugeln je Schachteln. Auf der Rückseite jeder Packung steht zu lesen:
„Die Geschichte der Halloren Schokoladenfabrik AG beginnt im Jahr 1804 mit der Gründung einer kleinen Konditorei. Heute, mit über 200 Jahren Schokoladentradition, ist Halloren die älteste Schokoladenfabrik Deutschlands.
Das wohl bekannteste Produkt unseres Hauses, die Original Halloren Kugel, entstand 1952. Sie war die lang ersehnte Volkspraline, die die schwere Nachkriegszeit versüßte und auch heute noch in aller Munde ist. Form und Namen verdankt die beliebte Kugel den Silberknöpfen der Salzsieder-Tracht, deren Träger sich auch heute noch Halloren nennen.“
Öffnet man die Schachtel, sieht man sich zuerst einer Qualitätsgarantie gegenüber:
„Deutschlands älteste Schokoladenfabrik seit 1804. Alle Produkte des Hauses Halloren unterliegen einer ständigen Qualitätskontrolle. Dieses Produkt hat unser Haus frisch und in einwandfreiem Zustand verlassen. Sollten Sie dennoch Grund zur Beanstandung haben, wenden Sie sich bitte an uns. Wir werden Ihnen selbstverständlich umgehend Ersatz leisten.“
Nun, ich probiere mich durch, durch Latte Macchiato-Kugeln, Schoko-Schoko-Kugeln, Stracciatella-Kugeln, Schoko-Caramel-Kugeln, Schoko-Eierlikör-Kugeln, Schwarzwälder-Kirschwasser-Kugeln, Schoko-Rum-Kugeln, Irish-Cream-Kugeln Limoncello-Kugeln…
Instinktiv muss ich (mal wieder) an Loriot und ‚Papa ante Portas‘ denken, als Evelyn Hamann auf Selbstfindungstrip in einer Süßwarenfabrik als Verkosterin anheuerte...
Und NEIN, ich habe (noch) nicht alle Kugeln verkostet, nie mehr als zwei-drei Kugeln pro Tag. Versprochen, ehrlich!
Sie schmecken gut, die die ich bisher gegessen haben, aber nicht so gut, dass ich süchtig danach werden könnte.
Von mir gibt es gute 4 Sterne für die Halloren-Kugeln